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Wie kann man so etwas nur jemandem antun? Dieser Satz hallt mir immer wieder durch den Kopf. Über Jahre hinweg hat P-Diddy unschuldige Menschen vergewaltigt, unter Drogen gesetzt. Die jüngste soll neun gewesen sein, so stand es jedenfalls in der Rolling Stone.Seufzend vergrub ich meinen Kopf in meinen Händen. Schon immer war etwas Komisches an diesem Mann, dies sagt sogar 50 Cent. Ich kann mir nicht vorstellen, wie sich die Opfer fühlen müssen. So leer, verloren vielleicht sogar dreckig? Ich bin froh, dass ich mich noch nie in so einer Situation befunden habe. Ich würde alles dafür geben diesen Kerl hinter Gitter zu sehen. Wenn ich weiter hier sitze und darüber nachdenke, werde ich noch verrückt.Als es an der Tür klopft, sehe ich auf. Es ist mein Manager, Simon. „Em, wenn du weiter hier herumsitzt, versinkst du immer mehr in deinen Gedanken. Das ist nicht gut für dich, das weißt du." „Ich versteh' schon nur immer, wenn ich daran denke, werde ich so unwahrscheinlich wütend auf diesen Mistkerl!"Wütend raufe ich mir die Haare. Ich muss dringend an die frische Luft. Das sagte ich auch Simon und ich verschwand durch die Tür. Draußen ging ich in einen Park und setzte mich auf eine dieser Holzbänke. Sobald ich die Augen schloss, überkamen mich sofort ein paar Erinnerungen. Wie Diddy bei früheren Treffen so ekelhafte Andeutungen machte. Ich habe mir immer krampfhaft vorgehalten das alles nur ein Spaß ist, dass man sowas ja nicht ernst meinen könnte. Verdammt! Hätte ich nur besser nachgedacht ... hätte ich eingegriffen. Warum fühle ich mich dann so mitschuldig?
Meine immer dunkler werdenden Gedanken wurden unterbrochen, als sich ein junger Mann neben mich auf die Parkbank setzte. Vielleicht 8 Jahre jünger? Erst jetzt viel mir auf wie rot geschwollen seine Augen waren. Hat er geweint? Hübsch ist er auf jeden Fall mit seinen dunkelbraunen Wellen und den grünen Augen. Blasse haut und ein hervorstechendes Schlüsselbein, das gefiel mir. Moment?! Was denke ich da? Die Musik, welche er mit seinen Kopfhörern hörte, schien ihn wohl zu beruhigen, jedenfalls wurde seine Atmung immer ruhiger. Oh Gott ... wie komisch muss es denn aussehen, wenn ich schon seit 5 Minuten den jungen neben mir musterte.
Gerade wollte ich wegschauen als er sein Kopf zu mir drehte. Und ach du scheiße, so ein hübsches Gesicht habe ich noch nie gesehen. Die hohen Wangenknochen, die so weich aussehenden Lippen und diese atemberaubenden Augen. Nur fiel mir auch auf wie glanzlos diese Augen aussahen, so leer.
„S-sir ... ist alles in Ordnung?", fragte er mit brüchiger Stimme. Ich konnte nur mit dem Kopf nicken so gebannt schaute ich in seine Augen. Wegen der Paparazzi trug ich eine Maske plus Cap wodurch er mich wohl nicht erkannte.Damit ich ihn nicht noch mehr verunsicherte, riss ich mich zusammen und versuchte ein ordentliches Gespräch mit ihm anzufangen. „Sag was hörst du da eigentlich für Musik?" „Eminem ... Lose Yourself" Ein kleiner Fan also ist ja interessant. „Du magst Eminem?" Daraufhin zögerte er bevor er flüsternd herausbrachte: „Ja seine Musik hilf mir sehr ... immer, wenn es mir schlecht geht, höre ich Eminem." Seine Augen begannen sich mit Tränen zu füllen während ich nur überrascht meine Hand auf seine Schulter legte. Als meine Hand seine Schulter berührte, zuckte er stark zusammen und sprang auf und bevor ich mich versah, war er auch schon weggerannt.
Habe ich irgendetwas falsch gemacht? Hatte er Angst vor meinen Berührungen? Er sah so gebrochen aus. So gebrochen wie sich wahrscheinlich auch Diddy's Opfer fühlen müssen. Uhh ... jetzt gehen meine Gedanken schon wieder in diese Richtung. Schon wieder brodelte diese unbändige Wut in mir. Mit schnellen Schritten schloss ich die Tür auf und setzte mich aufs Sofa. Meine Atmung verschnellerte sich und immer wieder sah ich Diddy vor meinen Augen mit diesem dreckigen hämischen grinsen.Diese Gedanken sollen aufhören! Das Blut rauschte in meinem Ohr und mein Herzschlag war so laut, dass ich dachte, die Nachbarn könnten es hören.
Es flogen Vasen, Spiegel, Stühle alles nur um meiner Wut freien lauf zu lassen. Bis ich mich am Ende mit blutigen Händen an der Wand hinuntergleiten ließ. „Marshall! Was ist hier passiert?" Simon, der hat mir gerade noch gefehlt. Er holte einen Verbandskasten und entfernte die übriggebliebenen Scherben aus meiner Wunde. „Warum hat dieser Mensch nur so großen Einfluss auf mich?", flüsterte ich seufzend. „Du mein Combs?" Ich nickte. „Manche Medien vermuten schon das ich auch auf so einer Party war. Die haben ja gar keine Ahnung" vor Schmerz stöhnend stand ich auf und sah erst jetzt das ausmaß meiner Wut. Das wird teuer werden ...
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