4. Calypso
Calypsos PoV (Ich weiß, dass sie in den Büchern mit 'K' geschrieben wird, aber ich finde diese Schreibweise einfach schöner)
Es war ein Tag wie jeder andere auf Ogygia, sprich todlangweilig. Niemand war da mit dem ich hätte reden können. Ich hatte nur mich, meine Insel, jede Menge Wasser und meine Blumen. Also fing ich an ein paar neue einzupflanzen. Meine Hände bewegten sich wie von selbst, denn ich war mit meinem Kopf ganz wo anders. Ich hoffte sehr, dass Leo bald kommen würde um mich von dieser schrecklichen Insel zu holen. Aber was wenn er nie wieder kommen würde. Was wenn ich ihm egal wäre oder er... tot wäre... Nein! Ich musste fest daran glauben, dass er kommen würde um mich zu befreien, denn das war nun mal der einzige Lichtblick den ich hatte. Als ich gerade die letzte Blume - eine wunderschöne rote Rose - nehmen wollte um sie ebenfalls in der fruchtbaren Erde zu versenken wurde mir schwindelig und ich schloss für einen kurzen Moment die Augen.
Als ich sie wieder öffnete blinzelte ich kurz um mich zu vergewissern, dass mir meine Augen keinen Streich spielten. Ich war nicht mehr auf Ogygia! Aber das konnte nicht sein. Wenn Leo mich von meiner Insel gebracht hätte, hätte er zu mir kommen müssen, denn anders kam man nicht von dieser Insel runter. Wie war ich also hier her gekommen? Schnell scannte ich die Umgebung. Vor mir standen mehrere Teenager und alle sahen ziemlich erschöpft und blutverschmiert aus, der ganz vorne kam mir irgendwie bekannt vor mit seinen verstrubbelten schwarzen Haaren und diesen meergrünen Augen. Ja das war Percy, Percy Jackson. Sofort plagten mich Schuldgefühle, für das was ich getan hatte, aber wow, er sah - trotz des vielen Blutes und der zerrissenen Klamotten - noch besser aus das letzte Mal dass ich ihn gesehen hatte. Seine Haut war bräuner (A/N Was ist richtig: brauner oder bräuner? Ich weiß es nicht.) und er hatte viel mehr Muskeln. Allerdings schlug mein Herz nun einzig und allein für Leo. Mein Blick huschte über die versammelten Halbgötter und langsam stieg Panik in mir auf. Anscheinend war der Krieg vorbei und Gaia besiegt, da alle ziemlich erleichtert und blutverschmiert waren, jedoch sah man ihnen auch an, dass der Krieg viele Opfer gebracht hatte. Sie hatten verheulte Gesichter und ich kämpfte inzwischen auch mit den Tränen, denn Leo war nirgends zu sehen. Langsam ging ich auf Percy zu - auch wenn ich riesige Angst vor ihm hatte, schließlich hatte ich seine Freundin verflucht - aber er war der einzige den kannte.
"Hallo.... Percy", flüsterte ich und senkte beschämt den Blick. "Hi", seine Stimme klang rau und traurig. "Percy...... E-es tut mir leid. Ich hätte das nicht tun dürfen, das ist mir natürlich klar, aber in dem Moment war ich so eifersüchtig. Jedes mal verliebte ich mich und die Person ging dann einfach wieder. Es war falsch von mir meinen Frust und meine Wut an Annabeth ausgelassen, aber in diesem Moment habe ich nicht nach gedacht und meine Gefühle sind wohl mit mir durch gegangen. Ich weiß, dass das keine wirkliche Entschuldigung ist, dafür ist was ich Annabeth angetan habe, aber ich hoffe ihr könnt mir beide eines Tages verzeihen." Als ich meinen Monolog beendet hatte schaute er mich zum ersten mal wirklich an und... lächelte? wenn auch nur sehr schwach. "Calypso. Du hast recht, es war nicht richtig von dir Annabeth zu verfluchen, aber ich kann dich sehr gut verstehen und habe dir schon verziehen. Und Annabeth" er unterdrückte ein Schluchzen und schluckte stattdessen schwer, "sie hat das bestimmt auch." Er hatte mir verziehen! Ich war so glücklich. Das hätte ich nicht erwartet, aber es war Percy. Ich glaube nicht das er jemandem je lange böse sein konnte, wenn dieser jemand es wirklich bereut und sich bei ihm entschuldigt. Allerdings wurde mir das lächeln wieder aus dem Gesicht gewischt als ich bemerkte, dass er bei der Erwähnung von Annabeth offenbar noch mehr mit den Tränen kämpfte als ohne hin schon. Was war mit Annabeth? War sie etwa tot? Diese Frage brachte mich auf Leo. Ich musste ihn unbedingt nach Leo fragen. Ich hoffte so sehr dass es ihm gut ging, aber ich wüsste nicht wo er sonst noch sein könnte außer hier. Bevor ich fragen konnte sprach Percy auch schon weiter: "Allerdings kannst du mich jetzt gerne verfluchen. Es tut mir soooo unendlich leid und ich wünschte ich hätte es verhindern können. Ich weiß, dass Leo dir etwas bedeutet hat und immer noch bedeutet. Ich wünschte ich wäre an seiner Stelle, sie alle hätten es verdient weiter zu leben und ich am wenigsten und doch bin ich der der noch lebt. Es... es tut mir so leid..." Seine Stimme brach und er senkte den Blick. Nein! NEIN!!! Das konnte nicht wahr sein. Das letzte bisschen Hoffnung war nun erloschen. Leo... er war tot. Ich konnte die Tränen nun nicht mehr zurück halten und sie flossen nun über meine Wangen und tropften auf mein Kleid. Percy sah aus wie ein kleiner Junge der gleich eine Standpauke von seinem Vater wegen einer schlechten Note bekommen würde. Doch anstatt ihn anzuschreien tat ich genau das, womit er wohl am wenigsten Gerechnet hatte und ich muss zugeben ich war auch ein wenig überrascht von mir selbst. Ich machte einen Schritt auf ihn zu und schloss ihn in die Arme.
Percys PoV Anstatt mich anzuschreien, umarmte sie mich? Im ersten Augenblick war ich so überfordert mit der Situation, dass ich für einige Momente einfach nur da stand, doch langsam registrierte ich was gerade geschehen war und schlang meine Arme ebenfalls um sie. Ich spürte ihre Tränen auf mein zerfetztes und blutdurchtränktes T-Shirt tropfen. Sie hatte ihr Kinn auf meiner Schulter abgelegt und ich fühlte mich zum ersten mal seit dem mein Vater mich losgelassen hatte um zu seinem Thron zu gehen wieder geborgen. Calypso war mir vertraut. Sie hatte ein ähnlich mieses Schicksal wie ich und sie hatte mich gesund gepflegt, hatte mich gerettet und ich hatte mehrere Wochen bei ihr gewohnt. Eine einzelne Träne bahnte sich nun auch bei mir den Weg nach unten über meine Wange, die ein wenig aufgeschrammt war und das Salzwasser hinterließ einen leicht brennenden Hauch an Schmerz, den ich gerne willkommen hieß. Schnell riss ich mich allerdings wieder zusammen, wenn ich jetzt wieder anfangen würde zu weinen, würde ich nicht mehr so schnell aufhören können, das konnte ich spüren. Calypso wurde jedoch immer wieder von schweren Schluchzern geschüttelt und weinte hemmungslos in mein T-Shirt. Beruhigend strich ich immer wieder mit der Hand über ihren Rücken und langsam beruhigte sie sich bis schließlich nur noch ab und zu ein schniefen von ihr zu hören war.
Ein räuspern lies mich meine Augen blitzschnell öffnen und ich bemerkte erst jetzt, dass ich sie überhaupt geschlossen hatte. Calypso löste sich langsam von mir um sich der Geräuschquelle zu zuwenden. Als sie Zeus, der sich geräuspert hatte, und die anderen Gottheiten erblickte, sah ich in ihren Augen, dass sie erst jetzt die Götter erst richtig wahr nahm und ihr stand die Verwirrung deutlich ins Gesicht geschrieben. Sie wischte sich die Tränen von den Wangen und verneigte sich schließlich vor Zeus und den anderen und stand wieder auf als Zeus ihr das Zeichen dafür gab, dass sie sich erheben konnte. "Nun Calypso", sprach Zeus, "du kannst nun selbst entscheiden, ob du weiterhin als unsterbliche Göttin, Halbgöttin oder sogar Sterbliche hier auf der Erde leben möchtest." Sie schien gar nicht lange überlegen zu müssen bevor sie entschlossen, allerdings immer noch ein bisschen überrascht antwortete: "Ich würde gerne eine Halbgöttin sein. Ich will nicht ewig leben. Für mich ist das nicht das richtige." Sie sagte zwar nicht den wahren Grund, aber ich verstand es auch so. Sie wollte nicht ewig ohne Leo leben. Genau so wenig wie ich ohne Annabeth leben wollte. Schon zum keine Ahnung wie vielten Mal an diesem Tag war ich den Tränen nahe konnte mich aber grade noch so am Riemen reißen. "Nun gut", sprach Zeus und schnippte mit den Fingern. Goldenes Licht umhüllte Calypso und ich musste den Blick abwenden, da ich sonst wahrscheinlich blind geworden wäre. Als ich merkte, dass das Licht langsam verschwand, sah ich wieder zu ihr. Ihre Aura war wesentlich kleiner geworden, doch man sah ihr an, dass sie sich erleichterter fühlte. "Danke." Sie lächelte. Dann drehte sie sich erneut zu mir da ihr anscheinend noch eine Frage auf der Seele brannte: "Du, Percy? Wie bin ich eigentlich hier her gekommen? Nicht das ich mich beschweren würde, aber......" "Ich hab mir gewünscht, dass du von deiner Insel runter kommst." "Echt?", fragte sie ungläubig. Ich nickte bestätigend und sie fiel mir erneut um den Hals. "Danke, danke, danke!!!" Ich drückte sie noch ein mal fester an mich bevor ich mich wieder von ihr löste, da ich Zeus Stimme vernahm. "Also...Da jetzt alles geklärt ist, ist der Götterrat offiziell beendet, jedoch....." Weiter kam er nicht, denn er wurde unterbrochen.
Jemand oder etwas das in tiefschwarze Dunkelheit gehüllt war, lief oder eigentlich schwebte ehr in die Mitte des Thronsaals und blieb vor den Halbgöttern stehen, die alle automatisch einen Schritt zurück traten und in Kampfstellung gingen. Ich tat es ihnen gleich und holte schon mal Springflut in seiner Kugelschreiberform aus meiner Hosentasche. Langsam lichtete sich der Nebel und man konnte die schemenhaften Umrisse eines Mannes ausmachen. Als der Nebel ganz verschwunden war, erkannte man deutlich einen hoch gewachsenen Mann, etwa Mitte zwanzig. Er trug eine Art Gewand, welches pechschwarz war. Ebenso wie seine Haare. Er war gut gebaut und seine Augenfarbe konnte ich nicht ganz ausmachen. Seine Augen schienen alle Farben des Universums auf einmal wieder zu spiegeln und sie strahlten sehr viel Macht und Weisheit aus. Das erstaunlichste, abgesehen von seiner königlichen Haltung und der viel mächtigeren Aura als alle Olympier zusammen, die das gleiche über ihn sagen ließ wie seine Augen, war allerdings die Tatsache, dass er Flügel hatte. Er hatte sie zwar auf seinem Rücken zusammengelegt, aber sie ragten etwas über seinen Kopf hinaus. Soweit ich das erkennen konnte waren sie sehr weich und bestanden aus schwarzen Federn, jedoch waren sie gesprenkelt mit kleinen silbernen Punkten die an Sterne erinnerten. Seine Schritte waren bedächtig, elegant, federnd und lautlos als er auf mich zu kam. Warum kommt er zu mir? Alle hatten sich bereits auf die Knie sinken lassen - sogar die Götter. Offensichtlich hatten alle vor mir gerafft wer hier vor mir stand. Wie ein einschlagender Blitz traf auch mich nun die Erkenntnis wer hier vor mir stand.
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Tut mir echt leid, dass so lange nichts mehr kam aber ich hatte einfach keine Zeit um weiter zu schreiben.
Übrigends wundert euch nicht, falls auf ein mal die Anführungszeichen immer oben sind. Ich schreibe jetzt auf meinem Laptop und der mach das irgendwie anders.
Ich hätte noch eine Frage an euch: Ich denke mal ihr habt alle geschnallt wer der fremde Mann ist oder? Für alle die es nicht wissen: ACHTUNG SPOILER, also weiter lesen auf eigene Gefahr. Jetzt hier meine Frage: Also ich habe mir gedacht, dass Chaos vielleicht Percys Freunde wieder auf erstehen lassen soll. Was haltet ihr davon? Bitte stimmt doch hier mal kurz ab wer wieder kommen soll.
>Nur Annabeth
>Die sieben
>Niemand (Soll Percy dann mit jemand anderem zusammen kommen? Wenn ja mit wem?)
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