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~ 51 ~

Sie öffnete die Augen und sah sich verwirrt um. Sie war nicht zuhause. Sie war bei Ben. Ihr vernebelter Geist ließ nur tröpfchenweise Informationen durchsickern und als sie sich an den gestrigen Abend erinnerte, schluckte sie hart. Scheiße, das war ... peinlich. Sie hatte völlig die Fassung verloren!

Sofort zog sich ihre Brust wieder zu und sie kämpfte dagegen an, sich aus dem Klammergriff der aufsteigenden Panik zu befreien. Sie konnte das nicht. War nicht fähig, dem standzuhalten. Trotzdem musste sie sich gleich damit befassen, so viel war sicher.

Sie lauschte in die Stille des Hauses hinein und hörte Bens leise Stimme, die aus irgendeiner Richtung kaum wahrnehmbar zu ihr schwebte. Sie mochte seine Sprachmelodie. Wie er Worte betonte und den warmen Klangton, der dann darin schwang. Ein Seufzen drang von ihren Lippen, während sie ihre Gedanken zurückriss in die Gegenwart und sich vom Sofa schob.

Er hatte den Scotch weggeräumt, fiel ihr auf, derweil sie den Raum durchquerte, um seiner Stimme zu folgen. Sie verstand nicht, was er sagte. Trotzdem folgte sie den Tönen wie hypnotisiert, die er von sich gab. Als sie an der Uhr im Flur vorbeikam, heftete sich ihr Blick darauf und sie schluckte. Es war schon mittags!

Sie brauchte ein bisschen, bis sie sich von dem Schock erholt hatte und ihre Füße dem Befehl wieder folgten, dass sie sich in Bewegung setzen sollten. Fassungslos von der Tatsache, dass sie so lange geschlafen hatte, schüttelte sie automatisch den Kopf. Doch ihre Gedanken wanderten erneut zurück zu Ben, als sie ihn leise lachen hörte. Sofort machte sich ein Kribbeln in ihr breit, was sie seufzen ließ. Sie entdeckte ihn an seinem Glasschreibtisch sitzend, während er in sein Telefon sprach.

„Natürlich werde ich die Änderungen so schnell wie möglich einarbeiten, Herr ... Hm, ja ... Nein, das wollen wir wirklich nicht." Die Belustigung, die in seiner Stimme schwang, ließ den Schluss zu, dass er wohl schon vergessen hatte, wie sie sich am gestrigen Abend benommen hatte. Aber leider war es jetzt in ihr Gedächtnis gebrannt.

Sie verlagerte ihr Gewicht und bemerkte, wie Bens Augen zu ihr flogen. Sofort erwärmte sich sein Blick und ihr blieb die Spucke weg, weil sie sich wie so oft wünschte, sie könne sich auf seinem Schoß einrollen und dort ausharren, bis alles vorbei war. Aber das ist nicht möglich, Ella.

Sie hörte, wie er freundlich, doch bestimmt, das Gespräch beendete und sah, wie er sich danach seufzend übers Gesicht fuhr, ehe er sie anlächelte. Automatisch hoben sich auch ihre Mundwinkel etwas an. „Hey."

„Hi." Sie räusperte sich, weil ihre Stimme belegt klang, und wusste nicht, wie sie sich verhalten sollte. Die Erkenntnis vom Abend zuvor drückte ihr die Luft ab und doch spürte sie, dass es wichtig und richtig war. Alles, was jetzt kommen würde.

Sie wurde aus ihren Gedanken gerissen, als Ben den Schreibtischstuhl zurückschob und sich mit einem Ächzen erhob, ehe er sich streckte. Wieder ließ Ella den Blick an ihm hinabgleiten und die Luft wurde noch ein bisschen dünner im Raum. Sie hatte Angst. Wie immer in der letzten Zeit.

„Du siehst frischer aus als gestern Nacht. Magst du einen Kaffee?" Wieder schaute sie Ben irritiert an, ehe sie den Sinn seiner Worte erfasste und nickte.

„Ich muss nur kurz aufs Klo."

„Klar. Dann geh ich schon mal vor in die Küche, ok?" Während er gesprochen hatte, war er zu ihr getreten, hatte ihr einen Kuss ins Haar gehaucht und sie zu sich gezogen. Die Sehnsucht bei ihm Vergessen zu finden, wurde fast übermächtig. Also trat sie einen Schritt zurück.

Als er sie irritiert ansah, schluckte Ella. „Ich muss jetzt wirklich aufs Klo."

„Klar. Ich warte im Esszimmer auf dich. Dann können wir auch reden, oder?" Sein Blick lag forschend auf ihr und sie schluckte abermals trocken, ehe sie eine krächzende Zustimmung herausbrachte.

Sie machte auf dem Absatz kehrt und trat durch die Tür neben ihnen, um sich zu erleichtern. Während sie sich danach die Hände wusch, hörte sie nebenan Geschirr klappern und wie die Kaffeemaschine die Bohnen mahlte, die ihr den morgendlichen Koffeinschub geben sollten. Sie vermied es, in den Spiegel zu schauen. Gerade konnte sie sich nicht in die Augen sehen.

Kurz huschte ihr Blick doch zu ihrem Spiegelbild und sie seufzte, ehe sie sich abwandte und den Raum verließ. Sie durchquerte die Küche und betrat das Esszimmer, wo sie feststellte, dass Ben nicht nur Kaffee, sondern auch ein Frühstück auf den Tisch gestellt hatte. Sofort verknotete sich ihr Magen noch mehr.

Trotzdem erwiderte sie sein Lächeln leicht, bevor sie sich auf dem Stuhl ihm gegenüber niederließ, vor dem der zweite Teller stand. „Ich dachte, wir könnten was vertragen."

Sie nickte, zog sich aber nur den Kaffee heran, während Ben nach einer Scheibe Brot angelte. Sie spürte, dass er etwas sagen wollte, doch nicht wusste wie, sah, wie seine Finger zitterten, als er sich seine Brotscheibe mit Butter und Marmelade bestrich. Dann legte er das Messer beiseite und seufzte. „Ella, ich wollte dich nicht manipulieren."

Ihr Blick, der seine Hände fixiert hatte, flog zu seinem Gesicht und erneut schluckte sie. „Ich ... Ich weiß, dass es so gewirkt hat. Vor allem, bei deiner Vorgeschichte. Aber der Kuss sollte dich nicht beeinflussen. Er sollte dir zeigen, wie ich mich nach dir gesehnt hab. Das hatte nichts mit Sex zu tun. Nicht vorrangig. Ich wollte dich bei mir haben. Auch, ohne mit dir zu schlafen."

„Ja, eigentlich weiß ich das." Die Worte kamen, kaum hatte sie den Mund geöffnet. Doch Ben schaute sie nun skeptisch an, also erklärte sie: „Du bist nicht Tobi. Das weiß ich. Gestern war alles zuviel. Die Erkenntnis, die ich hatte, die..."

„Welche Erkenntnis?" Zweifel spiegelten sich nun auf seinem Gesicht und sie wollte sie gerne wegwischen. Doch das konnte sie nicht. Es war schlimm. Schlimmer, als sie sich eingestanden hatte. Jetzt musste sie Farbe bekennen.

Sie wich seinem Blick aus und schaute aus dem Fenster, beobachtete, wie dicke Flocken vom Himmel fielen. „Ich bin depressiv, Ben. Ich balanciere nicht am Abgrund entlang, sondern bin abgerutscht. Zwar kralle ich mich am Rand fest, aber weiß nicht, wie tief ich falle. Juli wusste es. Aber ich wollte es nicht zugeben."

Sie hörte, wie er zischend einatmete und alles in ihr verkrampfte sich noch mehr. „Ok."

Ihre Augen flirrten zu ihm und sie sah irritiert zu, wie er nach seiner Brotscheibe griff und abbiss. „Ok?!"

„Ja, Ella. Ok. Nicht schön, aber wir werden damit umgehen. Zuerst müssen wir herausfinden, was dich stabilisiert. Dazu überlegen wir, was dich letztlich abrutschen lassen hat und..."

„Aber..." In ihrem Kopf überschlugen sich ihre Gedanken und sie glaubte nicht, was sie hörte. Es war ok?! Er tat so, als hätte sie ihm gesagt, die Milch wäre alle! Kapierte er das nicht?

„Also, wie lange geht das schon?"

„Äh ... Ich..." Sie schaute ihn weiter an und suchte nach Worten. Ben sah sie dabei scheinbar gelassen an, was sie noch mehr verwirrte. „Ich..."

Sie unterbrach sich, als sein Handy klingelte. Er linste aufs Display und seufzte, während Bedauern in seinem Gesicht erschien. „Ich muss da drangehen, Ella. Ist ein Kunde. Bin gleich wieder da, ja? Iss. Du brauchst die Kraft."

Erstaunt beobachtete sie, wie er aufstand und den Raum verließ. Ihr Blick fiel auf die Leckereien, die sich auf dem Tisch türmten, doch keine drang in ihr Bewusstsein. Zu sehr schrie die Stimme in ihr, dass das nicht ging. Dass sie dafür keine Kraft hatte. Weg.

Sie hörte Bens Worte zu sich schweben und schluckte. Das ging nicht. Das konnte sie nicht. Nicht nochmal. Schnell sah sie sich um, entdeckte einen Notizblock und einen Stift und kritzelte etwas darauf. Sie legte den Zettel neben seinen Teller und eilte ins Wohnzimmer, wo sie in ihre Schuhe stieg.

Sie tastete nach dem Autoschlüssel, der weiterhin in ihrer Hosentasche war, wie sie erleichtert feststellte. Anschließend huschte sie zur Terrassentür und schlüpfte in den Garten. Sie war feige. So unfassbar feige. Aber manchmal ist Rückzug die beste Strategie.

Sie stieg in ihren Wagen, startete den Motor und hoffte, dass er nicht mitbekam, dass sie flüchtete. Alles in ihr zog sich zusammen, als sie rückwärts aus der Auffahrt rollte und dann das Gaspedal durchdrückte. Er würde jemand Besseres finden, beruhigte sie sich, doch das besänftigte sie nicht.

Als sie an einem Kreisverkehr stehenbleiben musste, brach das erste Schluchzen aus ihrem Mund. Wo sollte sie hin? Wie konnte ihr Leben weitergehen? Schon jetzt hatte sie das Gefühl, ihr Herz würde in Fetzen gerissen werden. Mit quietschenden Reifen fuhr sie los und lenkte den Wagen auf die Landstraße, während aus ihrem Radio das Lied drang, dass sie Ben in Gedanken gewidmet hatte. Sie hatte sich nicht für das „Maybe", sondern für das „Don't" entschieden.

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