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~ 43 ~

Sie nahm die Erleichterung in seinem Gesicht wahr und seufzte nochmal. Kurz bevor wieder Unsicherheit über seine Züge flackerte. Doch sie beobachtete, wie er seine Schultern straffte und auf sie zukam. Dabei grub sich Entschlossenheit in seinen Blick.

Sie wünschte, sie könnte ebenso leicht die beiden Quälgeister abschütteln, die sich schon wieder auf ihre Schultern gesetzt hatten und sie mit ihren konträren Meinungen verwirrten. Wie Sanftmut und Weißglut kämpften sie erbittert darum, sie in eine Ecke zu drängen und ihr eine Entscheidung abzuringen.

Bist du noch ganz dicht? Wieso tust du dir das an?

Kapierst du es nicht? Sie möchte wissen, ob sie sich in Ben getäuscht hat!

Das ist doch offensichtlich, oder? Ich wusste, dass es so weit kommt.

Was so weit kommt?! Du sprichst in Rätseln!

Oh, steh doch mal von der Leitung auf, auf der du sitzt! Da säusle ich ihr die ganze Zeit ins Ohr, dass sie ohne Ben besser dran ist, weil sie nicht Gefahr läuft, sich wieder für einen Mann aufzugeben und jetzt...

Jetzt folgt sie ihrem Herzen, du Dödel! Willst du denn weiterhin, dass sie Nacht für Nacht in ihrem Bett liegt, an sich zweifelt, sich Vorwürfe macht und dabei so viel Druck auf der Brust hat, dass sie denkt, sie müsse ersticken?! Willst du wirklich, dass sie in der dunklen Wolke versinkt, die sie bereits umschließt?!

„Ella?"

Automatisch ruckte ihr Kopf hoch und sie nickte, während sie sich bewusst wurde, dass sie weiterhin an gleichem Ort, an selbiger Stelle verharrt und sich keinen Millimeter bewegt hatte. Dafür stand Ben nur noch wenige Zentimeter von ihr entfernt und sah sie forschend an, was den Knoten in ihrem Magen zusätzlich zuzog.

Hastig machte sie auf dem Absatz kehrt und stieg die paar Stufen zur Haustür hinauf. Mit zittrigen Händen steckte sie den Schlüssel ins Schloss und drehte ihn herum, während sie den widersprüchlichen Gefühlen in sich versuchte, den Mund zu verbieten.

Sie hat doch genug Probleme, um die sie sich kümmern muss, wieso tut sie sich das an?!

Das ist ja wieder typisch für dich. Hast du es immer noch nicht verstanden?!

Ich sehe nur, dass dieser Kerl schon die Macht über ihr Seelenleben hat. Ist er bei ihr, fühlt sie sich, als könne sie schweben und ist er weg, so liegt sie heulend im Bett. Sie wollte nie wieder jemanden gestatten, diese Macht über sie auszuüben.

Du hast das Prinzip der Liebe weiterhin nicht verstanden, wie es mir scheint.

Liebe, pah! Dass ich nicht lache! Was willst du damit? Sie macht dich schwach...

Nur, wenn du die falschen Menschen liebst. Liebst du die Richtigen, so können sie dir zu ungeahnter Kraft verhelfen. Das macht dieses Gefühl doch aus!

Ja, ja, ja, das predigst du immer wieder! Und wie oft wurde sie durch die Liebe verletzt?! Wie oft musste sie für diesen Unglauben leiden?!

Weil es nicht die Richtigen waren, verstehst du? Das weiß sie auch. Darum glaubt sie weiterhin an die Kraft der Liebe.

Dumm ist das. Wirklich dumm.

Nein, das ist Hoffnung. Ein Gefühl, das du wohl nie erfassen wirst.

Sie unterbrach den Zwist in sich, indem sie tief einatmete und einen Schritt zur Seite ging, um Ben eintreten zu lassen. Als er sie musterte, wich sie rasch seinem Blick aus. Ihr wurde das Herz noch schwerer, als sie wieder mit der Leere in der Wohnung konfrontiert wurde. Alles in ihr zog sich zusammen, während sie merkte, dass Ben ebenfalls auffiel, dass sich etwas verändert hatte.

„Hast du Shelby zu Juli gebracht?!"

„Nein." Schon bei diesem einen Wort brach ihre Stimme und es schnürte ihr rasant die Kehle zu, während sich Tränen in ihren Augen türmten. Es half nicht im Geringsten, dass Ben zischend Luft holte, weil er wohl verstanden hatte, was diese Verneinung wirklich bedeutete.

„Scheiße, Ella." Sie spürte, wie er sie in seine Arme ziehen wollte, und schüttelte schnell den Kopf. Wenn sie das zuließ, würde sie bersten. Dann würde der Kummer sich ein Ventil suchen, den sie so mühsam unter Kontrolle hielt, um weiterhin handlungsfähig zu bleiben. Um nicht unterzugehen.

Sie sah im Augenwinkel, wie er zurückzuckte und die Hände hastig in seine Hosentaschen stopfte, als ob er nur so dem Impuls trotzen konnte, sie zu berühren. Wie gerne würde ich mich jetzt in seine Arme werfen, die Wärme in mich aufnehmen, die er ausstrahlt und ihm ein bisschen von dem Ballast abgeben, der mir die Luft zum Atmen nimmt?

Doch sein Verhalten war ein Puzzleteilchen des Drucks, der gerade auf ihr lastete, erinnerte sie sich und riss sich mühsam von dem Gefühlstumult los, dem sie kaum mehr entkommen konnte. Sie wollte nicht wieder so abrutschen, wie sie es mehrfach getan hatte. Dazu musste sie die Kontrolle behalten, den Kopf oben halten, dem Druck widerstehen, weiterkämpfen... Doch es ist so schwer.

„Willst du einen Kaffee?" Weiterhin kippte ihre Stimme gefährlich und sie biss sich auf die Lippen, während sie auf Bens Antwort wartete. Er war so nah und trotzdem nicht erreichbar. Es tat so weh und gleichzeitig so gut. Es war so verlockend, alle Vorbehalte ziehen zu lassen und doch standen sie wie eine Mauer zwischen ihnen. Sie wollte ihn und war dennoch nicht sicher, ob sie ihrem Grundgefühl trauen durfte. Da waren zu viele, die es überlagerten.

„Ja, gerne." Sie nickte automatisch und setzte die Betonklötze in Bewegung, die gerade noch schwerer wogen, um den Raum zu betreten, der schräg gegenüber lag. Wann hatten ihre Beine begonnen, so träge zu sein? Jeden Tag wurden sie schwerfälliger, obwohl sie versuchte, dem Sog zu entkommen.

Sie griff nach zwei Bechern und stellte sie nacheinander mit zittrigen Fingern unter den Auslass ihrer Maschine. Die sonst beruhigenden Handgriffe konnten ebenso wenig das Chaos in ihr besänftigen, wie die Gewissheit, dass sie auch diese Talsenke irgendwann hinter sich lassen würde. Doch noch konnte sie den Glauben daran nicht so aufrechthalten, wie sie sich das wünschen würde.

Eine Bewegung im Augenwinkel erinnerte Ella, dass sie keine Zeit hatte, im Trübsinn zu versinken. Sie schluckte den Rest ihrer Tränen hinunter und wandte sich Ben zu, der wie bestellt und nicht abgeholt im Türrahmen stand und sich darauf verlegt hatte, sie zu beobachten. „Setz dich."

Sie stellte seine Tasse auf den Platz, der der Tür am nächsten war und hangelte nach dem Zucker, ehe sie den Kühlschrank öffnete und die Milch in die Mitte der Fläche abstellte. Mühsam ein Ächzen unterdrückend schob sie sich auf einen Stuhl und stierte in ihren Kaffee. Sie war so erschöpft. Es war alles zu viel. Und doch keimte ein Hauch Hoffnung in ihr, weil Ben sie betrübt ansah und sich räusperte. „Ella, du siehst unfassbar müde aus."

Sie zuckte mit den Schultern, denn sie wollte nicht über sich reden. Das begriff wohl auch Ben nach seiner eingehenden Musterung, ehe er seufzte. „Na, dann will ich mal. Ich hab dir versprochen, dass ich dir alles erkläre. Du sollst wissen, warum ich dumm genug war, meiner Angst nachzugeben."

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