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~ 38 ~

Kurz später merkte Ella, wie Ben zu ihr aufschloss und sah ihn an. Wenn sie ihn nur verstehen könnte, aber dazu drang wieder Unmut zu ihr durch. Sie ahnte, dass dieser Widerstand mit dem zusammenhing, den er immer ausstrahlte, wenn es um die Vergangenheit ging. Doch sie wollte nicht verlangen, dass er sich ihr öffnete. Sie wünschte sich, dass er es freiwillig tat.

Sie konnte nicht abstreiten, dass sie oft nachts wachlag und sich fragte, was er verbarg, was ihn so verletzt hatte, das er die Zukunft davon sauberhalten wollte. So fühlte es sich für sie an: Als wolle er verleugnen, dass die Vergangenheit Künftiges immer beeinflusste – zumindest zu einem gewissen Maß. Was machte ihm solche Angst?

Sie merkte, wie er fast schüchtern ihre Hand in seine nahm und warf ihm einen Blick zu, während sie ihre Finger mit seinen verknotete. Sofort schien er beruhigter zu sein und sie mühte sich, nicht wieder die Stirn zu runzeln. Ben war kein unsicherer Typ, aber dieses Thema, das ihn gerade beschäftigte, verunsicherte ihn extrem, das spürte sie. Darum strich sie lediglich mit ihrem Daumen über seinen Handrücken und konzentrierte sich wieder darauf, den anderen Eisläufern weder den Weg abzuschneiden, noch sie zu rammen.

Sie hatte Bauklötze gestaunt, als sie vor der Eishalle geparkt hatten. Das letzte Mal war sie in ihrer Jugend auf dem Eis gestanden und war gleich so ausgerutscht, dass sie sich ihr Steißbein geprellt hatte. Aber Bens Vorfreude hatte sie diese Erinnerung schnell in den hintersten Winkel ihres Bewusstseins schieben lassen. In seiner Nähe konnte sie das manchmal zu leicht: Alles verdrängen, was sie sonst marterte. Sie wusste nicht, ob das gut war. Aber sie war nur zu gewillt, sich darauf einzulassen.

Aufs Neue drehte sie den Kopf zu Ben, wurde jedoch abgelenkt davon, dass ihr Blick auf Mo und Achim fiel, die ihre Differenzen wohl geklärt hatten. Sie musste grinsen, weil die beiden so versunken in ihren Kuss waren, und unterdrückte ein Seufzen. Sofort füllte sich ihre Brust wieder mit ein bisschen mehr Sauerstoff. Sie kannte die zwei Männer kaum, aber sie waren Ben wichtig und ihr waren sie sympathisch.

Ein leises Lachen riss sie zurück in die Gegenwart und sie schaute Ben an, der ihrem Blick wohl gefolgt war. Dann drehte sich sein Gesicht zu ihr und sie wünschte sich automatisch, er würde sie ebenso küssen. So selbstvergessen. Doch vorerst musste sie sich anscheinend mit dem Grinsen zufriedengeben, das jetzt wieder echt war. Sie erwiderte es nur.

Sie bogen auf die Seite der Bahn, wo Achim mit Mo stand und einen tiefen Blick mit seinem Mann tauschte. Als Kind hatte sie dieser Anblick befremdet. Da hatte ihr niemand erklärt, dass Liebe viele Farben und Formen hatte, doch heute wusste sie es besser.

„Wie ekelhaft die beiden Eisprinzessinnen sind, oder?"

Nicht nur ihr Kopf flog herum, sondern auch Bens. Aber nicht nur die Äußerung erschrak sie, schockierend war ebenfalls der Zorn auf dem Gesicht ihres Begleiters. „Was hast du gesagt?"

Bei Bens schneidenden Ton überlief sie sofort eine Gänsehaut. Alle Alarmglocken in ihr schrillten ohrenbetäubend und sie merkte, wie ihre Hand zu zittern begann. Oder bebten seine Finger, die er ihr entziehen wollte? Bitte, antworte nicht darauf.

„Was?! Das ist einfach unnatürlich, klar? Fuck, gleich grabscht die tätowierte Eisprinzessin der anderen an den Arsch." Süffisant grinste der Kerl seinen beiden Kumpels zu, die genauso feixten und dabei bestätigend nickten.

Ella versuchte noch, Bens Finger umklammert zu halten, doch nun riss er sich endgültig los. Sie schluckte hart, als sich sein Rücken straffte und er zu dem dunkelhaarigen, bulligen Kerl fuhr, der ihn abfällig musterte und an der Bande lehnte. Hastig griff sie nach seinem Arm, aber Ben entwandt ihn ihr, um sich auf ihn zu stürzen. „Du bist unnatürlich!"

„Hey, hey, wer wird denn da so wütend werden? Willst du dich nicht lieber um deine ... äh ... Begleiterin kümmern?" Obwohl Ella der angeekelte Ton des Mannes ebenso wenig entging, wie die hämischen Blicke seiner Entourage, waren ihre Sinne vollkommen auf Ben ausgerichtet. Noch einmal hangelte sie nach seinem Arm, griff aber ins Leere.

Obwohl ihr Herz am Limit klopfte und sich zusehends Schaulustige um sie scharten, fuhr sie beherzt näher. Als sie ihr Date erreichte, startete sie einen neuen Versuch. Ben war abrupt vor dem Mann zum Stehen gekommen, der eine Fratze reiner Boshaftigkeit zur Schau trug und zog aus, als würde er dem Arschloch einen Fausthieb verpassen wollen. Sie krallte sich in seinem Arm fest und sah ihn flehentlich an. „Nicht."

Aber er reagierte nicht. Stattdessen entriss er ihr seinen Arm und sie verlor das Gleichgewicht. Sie ruderte mit den Armen, versuchte, sich abzufangen, doch es war zu spät. Mit einem Keuchen landete sie, nahe der Bande und ein paar Meter weiter, auf ihrem Steißbein. Noch ehe der Schmerz durch ihren Körper jagen konnte, knallte ihr Kopf aufs Eis. Instinktiv barg sie ihren Schädel in ihren Armen, um sich vor etwaig herannahenden Schlittschuhen zu schützen, doch jeder Gedanke wurde gelöscht, als eine Feuerwalze durch sie rollte und ihr Hirn im Dunkel versank.

*

„Ella. Mach die Augen auf."

Nein, es tut weh.

„Komm schon, Süße. Öffne deine Augen."

Zu laut. Zu grell. Ich möchte nicht. Mein Schädel explodiert auch ohne diese Sinneseindrücke.

Nur langsam hallten diese Gedanken durch den wabernden Nebel, der ihren Körper lähmte und sein Zentrum im Kopf hatte. Sie spürte Arme, in denen sie lag, und hörte Besorgnis in Achims Stimme, die er mit Sanftheit mischte. Allmählich baute sich sein Bild in ihr auf: Groß, breitschultrig, haselnussbraunes Haar, blaue Augen, die freundlich funkelten, in einem glattrasierten Gesicht.

„Scheiße, verdammte. Ok, Süße, wir holen dir einen Notarzt."

„Nein."

Selbst dieser kratzige Laut kostete sie wahnsinnige Mühe, doch sie wollte keinen Aufriss machen. Sie hatte ohnehin schon ungeplant im Mittelpunkt gestanden, obwohl sie spürte, dass die Stimmung in der Eishalle sich langsam wieder veränderte. Die Neugier der Anwesenden versiegte allmählich und sie wandten sich erneut ihrem Vergnügen zu. Die wummernden Bässe übertrugen sich genauso vom Eis auf ihren Körper wie die Luftströmungen, als sie sich abwandten und wieder losfuhren.

Von Achim ging Unglaube aus, als könne er nicht abschätzen, ob sie ihm wirklich geantwortet hatte, also öffnete sie vorsichtig die Augen. Die bunte Discobeleuchtung ließ sie fast ächzen, als sie auf ihre Netzhaut traf, doch sie zwang sich, Achim zu fixieren, der sofort erleichtert wirkte. Zumindest floss etwas Anspannung aus seinen Muskeln wie zähflüssiger Honig von einem Löffel.

Wenn ich über so etwas nachdenken kann, kann es nicht so schlimm sein.

„Ella, oh, zum Glück. Hast du mich erschreckt."

„Ja. Tut mir leid."

„Nicht deine Schuld. Bist du sicher, dass es geht? Ich hole auch einen Arzt..."

„Nein, ist ok."

Obwohl sich seine Brauen zweifelnd hoben, versuchte sie sich aufzurichten. Sofort wallte Schwindel in ihr hoch, doch sie atmete weiterhin ruhig durch die Nase und konzentrierte sich darauf, ihre Gliedmaßen zu kontrollieren. Was nicht so leicht war, denn bei jeder Bewegung wollte sie vor Schmerz zusammenzucken. Doch dann saß sie und ihre Augen schwirrten durch die Halle. Hinter der Bande, wo es vorher eskaliert war, diskutierten Ben und Mo mit großen Gesten. Wut und Unwille schwappten zu ihr herüber. Aber von dem anderen Kerl und seinen beiden Begleitern war nichts mehr zu sehen.

„Sie haben den Schwanz eingezogen, als Mo wie eine Furie auf sie zugefahren ist. Er sieht da echt gefährlich aus. Wir sind keine Weichspüler und wir wissen, Ben wäre nicht ohne Grund ausgeflippt."

Sie konnte nur nicken. Was ein Fehler war. Sofort schossen Übelkeit und Schwindel durch ihren Körper und sie atmete wieder bedächtig durch die Nase. Achims Blick brannte dabei auf ihrer Haut, sie spürte, wie er ihre Reaktion belauerte. So hatte sie sich das nicht vorgestellt. Was für eine Scheiße.

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