Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

5 - CRIMINAL ENERGY

"Lust auf ne Probe?", Eddie stand vor der Tür und strahlte mich an. Offensichtlich hatte er seine Enttäuschung über meine vermeintliche 'Freundschaft' mit Steve Harrington heruntergeschluckt.

"Probe wie in Bandprobe?", entgegnete ich also grinsend.

"Ne, Probe wie in Kostüm-Probe, Miss Einstein", erwiderte er und verdrehte die Augen.

"Aber Marge ist doch in Connecticut?", fragte ich irritiert.

"Und? Sie wäre sicher einverstanden, dass wir trotzdem die Garage nutzen."

"Ja, sie schon, aber ihre Hexe von Mutter sicher nicht."

"Und wie genau soll ihre Hexe von Mutter das herausfinden, wenn sie in Connecticut ist?", zwinkerte Eddie.

"Oh, ich liebe deine Art zu denken, Munson."

Die Fahrt zu dem geräumigen Einfamilienhaus in der Maple Street dauerte nicht lange, trotzdem
kribbelte mein Magen vor Aufregung.
Ich hatte das letzte Mal vor eineinhalb Wochen meine Finger an meinen Bass gelegt, daher konnte ich es kaum abwarten, endlich wieder Musik zu machen.

Verheißungsvoll glänzte der graue Lack auf dem Garagentor in der Sonne. Heute waren es wieder über dreißig Grad.

"Wie kommen wir rein?", fragte ich, als ich bemerkte, dass ich mir über den elementarsten Bestandteil unseres Plans noch gar keine Gedanken gemacht hatte.

"Ein offenes Fenster?", schlug Eddie halbherzig vor. Ich lachte. Diese Idee war weit weg von wirkungsvoll. Offensichtlich war sein spontaner Plan bei unserer Bandkollegin einzubrechen, noch spontaner als ich vermutet hatte.

Die Idee wurde schnell verworfen. Niemand, nicht einmal in Hawkins, ließ Fenster offenstehen bevor man in den Urlaub fuhr. Auch keine Garagen-Fenster.

"Es gibt bestimmt noch einen Ersatzschlüssel", sagte ich und scannte den Vorgarten ab. Viel zu grünes Gras, bunte Blumenbeete, Gartenzwerge, eine Regentonne und eine sorgfältig gestutzte Hecke. Besonders viele Möglichkeiten um einen Schlüssel zu verstecken gab es nicht.

In der Mittagssonne, bei über dreißig Grad einen perfekt aufgeräumten Garten zu durchsuchen war in echt sogar noch schlimmer als es klang.

Nachdem wir die Gartenzwerge ungefähr hundert Mal ohne Erfolg umgedreht hatten, war ich schon kurz davor aufzugeben- bis mich ein beinahe unhörbares Klimpern innehalten ließ.

"Warte, mach' das nochmal!", forderte ich Eddie auf, der einen Gartenzwerg mit grüner Mütze schon frustriert ins Gras gepfeffert hatte.

"Den Gartenzwerg vermöbeln?"

"Nein, nein. Oder ich meine ja, schüttel ihn nochmal!", strahlte ich ihn an.

Verständnislos sah er mich an. Ich grinste.
Langsam hob er die Hand in der sich der Gartenzwerg befand und schüttelte sie. Wieder ertönte das beinahe unhörbare Geräusch von Metall auf Metall. Das klang wie... Schlüssel.

Ich nahm ihm den Zwerg aus der Hand und untersuchte ihn genau. Scheinbar existierte ein Hohlraum in dem ein Schlüssel versteckt war. Ich fuhr mit den Fingern über die Oberfläche und fand einen schmalen Spalt zwischen der Mütze und dem Kopf des Zwerges. Vorsichtig drehte ich daran und stellte fest, dass ich mit meiner Vermutung Recht hatte. Der obere Teil ließ sich problemlos vom unteren abdrehen und als ich fertig war, fiel ein kleiner Schlüssel auf die trockene Erde zu meinen Füßen.

Ich bückte mich und schnappte mir den Schlüssel, den ich dann Eddie stolz präsentierte.

"Genie!", grinste Eddie und schnappte sich den Schlüssel.

"Ich dachte, ich wär' Miss Einstein", schmunzelte ich.

Ohne zu Zögern öffneten wir die Seitentür der Garage und befanden uns im Paradies.

Ian's Schlagzeug nahm das Zentrum unseres Proberaums ein, dazwischen lagen Mikro's, erste Entwürfe für Bandshirts und Logos und das ein oder andere Instrument.

Eddie bewahrte seine Gitarre zuhause auf, doch bei mir war das nicht mehr möglich.

Dad rastete jedes Mal aus, wenn er meinen Bass auch nur sah. Was geschah, wenn ich ihn spielen würde, wollte ich gar nicht wissen. Es war sein Instrument, daher ging ich davon aus, dass auch mit diesem Teil seines Lebens zu viele Erinnerungen einhergingen.

Erinnerungen an Mum.

Natürlich hätte ich die Bassgitarre auch bei Eddie aufbewahren können, doch da wir meistens in der Garage probten, hatte es für mich mehr Sinn gemacht, den Bass bei Marge zu lagern.
Außerdem war Eddie's Zimmer bereits überfüllt genug, da kam es mir irgendwie falsch vor auch noch meinen Krempel bei ihm abzuladen. Er hatte immerhin schon genug Zeug von mir, dass in der ein oder anderen Schublade vergraben war.

Während ich wie verzaubert über die Saiten meines Basses strich, beobachtete ich, wie Eddie seinen Gitarrenkoffer öffnete und die Gitarre an die Verstärker anschloss. Seine E-Gitarre war sein Ein und Alles. Er hatte drei Ferien in Folge für sie geschuftet.
Dann fing auch er an zu spielen und wie von selbst fanden wir eine simple Melodie, in der wir einander perfekt ergänzen konnten.
In der Musik waren wir wie zwei Einheiten eines Ganzen. Ich kannte ihn so gut, ebenso wie er mich kannte. Ich wusste, wie er dachte. Er wusste, wie ich dachte.
Es gab Nichts auf der Welt, was leichter war, als mit Eddie Musik zu machen.

Als ich am nächsten Morgen meine nächste Schicht im Blumenladen antrat, schmerzten meine Fingerspitzen noch ein wenig von der gestrigen, spontanen Probe. Nur ein weiterer Beweis dafür, dass diese Probe dringend nötig war. Normalerweise war ich stundenlanges Bass-spielen gewohnt.
Außerhalb der Ferienzeit hatten wir teilweise dreimal die Woche geprobt, doch jetzt würde sowieso alles anders werden.

Marge würde Hawkins in zwei Monaten verlassen um ein teures College in Kalifornien zu besuchen, Ian würde ebenfalls in die nächstgrößere Stadt ziehen um dort das Community-College zu besuchen.
Von den Corroded Coffins blieben somit nur noch Eddie und ich.

Es wurde höchste Zeit, dass wir besprachen, wie es von nun an weitergehen würde. Vorallem, weil wir ohne Marge ihre Garage sicherlich nicht weiterhin zum Proben nutzen dürften. Das würde ihre Hexen-Mutter zu verhindern wissen.
Das bedeutete, dass wir nicht nur einen neuen Schlagzeuger und jemand für's  Keyboard und den Synthesizer benötigten, sondern auch einen Ort zum Proben. Weder Eddie noch ich hatten Platz in unserem Wohnwagen- ganz abgesehen davon, dass sich die Nachbarn wegen fehlender Schallisolierung beschweren würden.

"Erde an Mave?"

Als ich wie durch einen Nebel an Gedanken meinen Namen hörte, zuckte ich zusammen.
Robin wedelte mir mit der Hand vor dem Gesicht herum.

"Eh... Ja?", peinlich berührt blinzelte ich sie an. Was machte sie denn hier? Hatte sie schon Pause?

"Du bist doch in dieser Band?"

"Du meinst Corroded Coffins?"

"Corroded- Was?! Ohgott, du bist so komisch", Robin verzog das Gesicht und schüttelte sich, "Hättet ihr euch nicht einen besseren Namen ausdenken können?"

"Wir sind eine Metalband, keine Kate Bush oder Madonna", sagte ich und zuckte mit den Schultern.

"Aber ihr müsst doch nicht gleich- naja, egal. Du hast also gute Ohren?", plapperte sie drauflos.
Ich unterbrach sie sofort: "Warum willst du wissen ob ich gute Ohren habe, Robin? Das ist wirklich komisch!"

"Ich brauche Hilfe von jemanden, der gute Ohren hat."

"Eh... Okay. Apropos gute Ohren", sagte ich und sah mich kurz nach Mrs. Davis um, die jedoch gerade nirgendwo zu entdecken war, "Ed und ich konnten gestern nur dank meiner genialen Ohren zusammen proben."

Einen Moment lang starrte sie mich irritiert an, dann machte sie eine abwinkende Handbewegung: "Die Story kannst du mir ja auf dem Weg rüber erzählen."

"Wie?! Ich muss arbeiten, ich kann hier nicht weg!"

Ernst sah Robin sich im Laden um, dann zog sie mich hinter eine kleine Palme, die ich gerade umgetopft hatte.

"Was wäre wenn ich dir sagen würde, dass es ungemein wichtig ist? Weil es um... die nationale Sicherheit geht?"

"Die nationale Sicherheit? Inwiefern ist das wichtiger als mein unterbezahlter Ferienjob?", grinste ich.

Robin schien die Situation jedoch gar nicht so witzig zu finden: "Es ist die nationale Sicherheit! Vielleicht geht es sogar um die globale Sicherheit!"

"Dir ist schon klar, dass du mir erstmal genauer erklären musst worum es geht- und was zum Teufel meine Ohren und die Corroded Coffins mit der globalen Sicherheit zu tun haben!"

Mit einem verschwörerischen Grinsen zog Robin eine Kassette hervor.
Irritiert starrte ich sie an. Scheinbar schienen mir hier ganz elementare Informationen zu fehlen.

"Steve's Freund hat gestern Abend ausversehen einen russischen Funkspruch abgefangen-"

"Du meinst einen von den Zwölfjahrigen?", fragte ich misstrauisch.

Der bedröppelte Blick von Robin verriet alles.

"Ja, schon."

"Dir ist doch klar, dass die Chancen ziemlich hoch stehen, dass ihr von denen verarscht werdet?"

"Und wenn schon, wir haben einen russischen Funkspruch auf Band!", sagte Robin und ihre Augen funkelten begeistert, "Wenn wir den übersetzen, haben wir wenigstens keine Langeweile mehr. Und, naja, Steve ist wirklich nicht der Hellste und der Zwergenfreund ist sowieso keine große Hilfe, da dachte ich, dass ich dich frage. Musiker sollen doch angeblich ein perfektes Ge-"

"Ist ja gut, hol erstmal Luft!", unterbrach ich sie und widerstand nur schwer dem Drang meine Hand auf ihren Mund zu pressen.

"Ich soll dir also helfen einen angeblichen russischen Funkspruch zu übersetzen?"

"Ja, genau, dass sag ich doch die ganze Zeit", erwiderte sie ein wenig atemlos.

Kurz wusste ich nicht, ob ich mich deswegen über sie lustig machen oder sie in den Himmel loben wollte. Doch dann entschied ich mich.

"Okay, dann zeig mal her."

Neue Woche, neues Kapitel! Viel Spaß damit :) Don't forget to vote and comment!

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro