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38 - MURDER

In der folgenden trügerisch-traumhaften Zeit am See, passierte nicht viel. Zumindest von außen betrachtet: Eddie und ich verbrachten einfach nur Zeit auf der Veranda von Reefer Rick's Haus, hörten Musik und starrten in einvernehmlichen Schweigen auf den See hinaus.
Nicht, weil wir sauer aufeinander waren— sämtliche Auseinandersetzungen waren, ohne das wir darüber geredet hatten vorerst vom Tisch. Es gab im Moment wichtigeres als Ed's Kleinstadt Drogendeals, dass musste selbst ich anerkennen.
Wir waren beide erschöpft, ausgelaugt, deprimiert. Die spiegelglatte Oberfläche des Sees half mir auf seltsame Art und Weise unseren neuen Erkenntnisse zu verarbeiten. Wasser hatte schon immer eine beruhigende Wirkung auf mich gehabt.
Auch Ed schien die Ruhe gut zu tun.
Allerdings hatte er eindeutig mehr zu verarbeiten als ich— allein der Gedanke an den letzten Sommer, in dem ich erfahren hatte, dass es in Hawkins geheime Tore zu anderen Dimensionen mit bösartigen Monstern gab, ließ mich erschaudern. Über Nacht hatte sich meine ganze Welt verändert. Ed steckte nun in einer ähnlichen Lage, mit dem Unterschied, dass er zusätzlich dazu, noch einen grauenvollen Mord miterlebt hatte für dessen Schuldigen er gehalten wurde.
Er wollte nicht darüber sprechen, aber mir war auch so klar, dass er wohl für immer Narben von dieser Nacht mit sich tragen würde.

Am Abend nach unserer kleinen Badeaktion im See hatten wir per Funkspruch von Robin die Mitteilung erhalten, dass ein weiterer Jugendlicher gestorben war. Weder Ed noch ich kannten ihn— hatten ihn gekannt—, aber trotzdem fühlte ich mich wie erschlagen, als man uns davon erzählte.
So jung, so unschuldig. Und so ein grausamer Tod.
Man hatte seine Leiche auf einem verlassenen Highway gefunden, verstümmelt und misshandelt.
Laut Polizei war Eddie der Schuldige. Damit galt er nun offiziell als Serienmörder. Das einer der Morde (nämlich der von mir) nicht einmal stattgefunden hatte, schien irrelevant zu sein.
Allein der Gedanke an diese inkompetenten Idioten, die sich Polizisten nannten, brachte mein Blut zum Kochen. Das dementsprechend die Stimmung in den folgenden Tagen nicht die Beste war, war wohl nur allzu nachvollziehbar.

Wenigsten hatte ich keinen seltsamen Traum mehr gehabt, der mich tagsüber in Verlegenheit gegenüber Eddie gebracht hatte.

Ich hatte schon völlig den Überblick verloren, wie lange ich mit Eddie in Reefer Ricks Haus festsaß, als wir eines Abends einen Motor aufheulen hörten.
Die Anderen hatten sich nicht angekündigt, wie sonst immer. Ich wusste nicht genau warum, aber sie hatten immer vorher einen Funkspruch an uns abgesetzt wenn sie mit Essenslieferungen gekommen waren— was im Übrigen nur zweimal geschehen war.

Wir hatten seit Ewigkeiten nichts mehr von ihnen gehört. Keine Neuigkeiten, keine Informationen zu Vecna und seinem möglichen Plan. Nichts. 
Es war schon beinahe so wenig von ihnen gekommen, dass ich mir langsam begann etwas Sorgen zu machen.
Deswegen lugte ich auch neugierig aus dem Fenster, als ich den Motor aufheulen hörte. Es war in der Dunkelheit kaum zu erkennen, doch als ich blinzelnd versuchte die Gestalten auszumachen, wurde mir klar: Das waren nicht unsere Freunde. Nicht Steves voluminöse Haarpracht, nicht Dustin's altbekannte Thinking Cap.

Ein eiskalter Schauer lief mir über den Rücken.

"Eddie!", wisperte ich panisch, "Weg hier!"

"Hä?", machte Eddie und lugte über die Lehne der Couch.

"Da ist jemand!", fauchte ich hektisch. Auf den Knien krabbelte ich zu ihm hinüber: "Wir müssen hier weg!"

Noch während ich sprach, wich jede Farbe aus Eddie's Gesicht.

"Fuck!", fluchte er. Mit einer einzigen Bewegung rollte er sich vom Sofa.
"Hinten raus, in das Bootshaus", raunte er und krabbelte voraus. Ich folgte ihm, wohlwissend, dass das ganze Haus voll unserer Spuren war. Kochtöpfe, Kleidung— meine und seine.
Scheiße, scheiße, scheiße. Die anderen hatten uns gewarnt, hatten uns gesagt, dass es nicht unmöglich war uns hier zu finden.
Und sie hatten Recht behalten.

Erst in der Küche wagten wir es wieder aufrecht zu gehen. Ich riss die Tür zur Veranda auf und lauschte in die Nacht. Jungenstimmen.

"Ins Bootshaus", zischte Eddie und schubste mich sanft auf die Veranda.

Wieder einmal bemerkte ich wie inkompetent ich in Stresssituationen wurde— es war als wäre mein Verstand eingefroren.
Ich stolperte dank Ed's Schubser auf die Veranda und setzte wie in Trance einen Fuß vor den anderen.
Er schien zu bemerken, dass ich etwas überfordert war, denn er schnappte sich meine Hand und übernahm die Führung. Energisch zog er mich mit sich.
Wie genau wir erneut unter der Plane im Bootshaus gelandet waren, war mir ein Rätsel. Aber hier lagen wir, flach-atmend, in vollkommener Dunkelheit, eng auf das feuchte Holz gepresst.
Ich umklammerte Ed's Hand und spürte den kalten Schweiß an unser beiden Händen.

"Wäre es nicht besser zu verschwinden?", raunte ich, als ein Krachen aus Reefer Ricks Haus mich zum Schaudern brachte. Wer auch immer das war, die waren wütend... Immer wieder trug der Wind Stimmfetzen zu uns hinüber, die jedoch kaum zu identifizieren waren.

"Sie werden uns sehen", erwiderte Eddie mit rauer Stimme. Ich hörte wie er neben mir schluckte.

"Wenn wir hier bleiben, werden sie uns auf jeden-"

"Jason?", brüllte jemand und auf einmal klang die Stimme viel näher als zuvor. Und jetzt verstand ich auch, mit wem wir es hier zu tun hatten. Die Basketball-Affen. Jason und seine Crew waren auf der Suche nach Eddie, weil sie offensichtlich glaubten, dass Eddie Chrissy auf dem Gewissen hatte.

"Was ist?", eine andere Jungenstimme meldete sich zu Wort und ich ordnete sie Jason zu. Die Beiden mussten sich auf dem hinteren Teil der Veranda befinden... von dem aus man einen perfekten Blick auf das kleine Bootshaus hatte. Verdammt.
Instinktiv drückte ich Eddies Hand noch etwas fester.

"Siehst du das?", fragte der andere Junge und jetzt war ich mir absolut sicher, dass es hier gerade um das Bootshaus ging.
Ich löste Eds Hand aus meiner und setzte mich vorsichtig auf. Wir mussten hier weg. Nur blöd, dass die Tür nun keine Option mehr war. Dort würden sie uns sehen. Wenn wir allerdings schnell das Boot ins Wasser befördern würden, dann würden wir einfach wegfahren können und von der Veranda aus in der Dunkelheit hoffentlich nicht zu erkennen sein. 

"Das Boot", flüsterte ich, "Lass uns damit verschwinden."

Eddie sprang noch im selben Moment hektisch auf. Nachdem er die Plane entfernt hatte, schob er das Boot von der Anlegefläche in das seichte Seewasser.
Ich half ihm, nahm das Paddel mit dem Steve ihn vor ein paar Tagen noch beinahe erstochen hätte und ließ mich als erstes auf die morsche Bank im Bootsinneren sinken. Ich hörte wieder eine der Jungenstimmen und als mir der blanke Hass in der Stimme auffiel, wurde mir eiskalt. Was würde Jason tun, wenn er den vermeintlichen Mörder seiner perfekten kleinen Puppe finden würde?

"Komm!", zischte ich Eddie zu und versuchte die Panik in meiner Stimme zu verbergen.

Mit einem großen Schritt überwand er die Lücke zwischen Anleger und Boot und ließ sich neben mich auf die Bank sinken. Bei dem Zusatzgewicht, wackelte das Boot und das Wasser schwappt nicht ganz lautlos gegen die Bootswand. Trotzdem ließ ich den kurzen Moment der Erleichterung zu- Eddie und ich waren im Boot. Immerhin das.
Schritt Eins unserer möglichen Flucht war gelungen.
Ed nahm mir das Paddel aus der Hand und begann es, mit behutsamen Bewegungen durch das Wasser zu ziehen.
Immer wieder plätscherte eine Welle gegen das Boot und mein Herz blieb mir bei jedem Mal beinahe stehen. Für mich klang jedes dieser Geräusche wie ein Donnerschlag und ich erwartete bei jedem Plätschern Jason am Ufer zu entdecken. Doch bisher schien es zu funktionieren. Das Boot befand sich genau hinter dem Bootshaus. Egal, wo Jason nun gerade war, er würde uns nicht sehen können- außer sie würden um das Bootshaus herumlaufen, hinein in das schlammige Ufer. 
Und das würde Jason sicher nicht tun.
Mit jedem Meter, den wir uns vom Ufer entfernten beruhigte sich mein Puls ein wenig. Wir hatten es fast geschafft. 

"He, Freak!", die Stimme durchzog die friedliche Stille wie ein Kanonenschuss.

Ich erstarrte. Sie hatten uns gefunden. Eddie hingegen erstarrte nicht. Er sah sich um.

"Scheiße", murmelte er und hechtete hinüber zu dem alten Motor am anderen Ende des Bootes.

"Wo willst du denn hin?", rief Jason hämisch und als ich mich endlich rühren konnte und mich umsah, bemerkte ich, dass er tatsächlich in das schlammige Ufer gewatet war. Trotz teurem Anzug und Nike-Sneakern. Außerdem war er nicht allein, sondern in Begleitung eines anderen Basketball-Heinis, der ziemlich fertig aussah. Da die beiden Anzüge trugen, war es nicht schwer zu erraten weswegen sie so durch den Wind waren: wahrscheinlich kamen sie von Chrissy's Beerdigung.

"Oh, der Freak hat eine Freundin!", ein boshaftes Grinsen legte sich auf Jason's Züge, als er mich erblickte.

"Eddie", krächzte ich und schnappte mir das Paddel, das mein bester Freund im Affekt fallengelassen hatte.

"Wir schaffen das", murmelte Ed als Antwort und klang so konzentriert, dass ich mir nicht einmal sicher war ob er mich tatsächlich gehört hatte oder vielleicht einfach sich selbst und den Motor meinte.

Während er weiter an der Reißleine des Motors zerrte, begann ich zu paddeln.
Ein Blick über die Schulter verriet, dass Jason und sein Kumpel sich hektisch die Kleider vom Leib rissen. Offensichtlich ließen sie sich nicht so leicht von ihrem Vorhaben abbringen. Mit wachsender Panik wurde ich immer schneller und meine Bewegungen unruhiger. Wasser spritzte in alle Richtungen. Eddie fluchte. Jason stürzte sich in den See, gefolgt von seinem Freund. Fuck. Fuck. Fuck.
Ich sah rot.

"Eddie, verschwinde", kreischte ich panisch, als ich bemerkte, wie nah Jason unserem Boot war.

"Vergiss' es. Nicht ohne dich", widersprach er mir und riss ein weiteres Mal energisch an der Reißleine.
Mit einem perfekten Zrscht löste sich die Leine vom Motor.

"Scheiße", fluchte Ed und warf einen Blick über die Schulter.

"Wir schwimmen!", entschied ich kurzerhand und packte ihn am Kragen seiner Jacke. Dann zog ich Ed mit mir ins Wasser.
Klatschend brachen wir in das Wasser, das bei Nacht schwarz wie Pech war. Wellen umfingen uns wie die klamme Umarmung eines Toten. Die Panik, die sonst immer meinen Geist vernebelt wurde durch die Kälte vertrieben und berechnende Klarheit nahm ihren Platz ein.
"Ko—", ich wurde von einem gellenden Schrei unterbrochen.

"—Patrick?!" Ich konnte mich nicht erinnern Jason Carver jemals mit Angst in der Stimme sprechen zu hören, geschweige denn mit Panik. Und das war auch der Grund, warum ich nicht weiterschwamm, sondern mich umdrehte.
Jason und Patrick waren nur wenige Meter hinter uns gewesen. Jetzt war Patrick fort.
Jason brüllte seinen Namen. Seine Hände wühlten das Wasser auf, ganz so als ob er ihn dort suchen würde. War er untergegangen? Konnte er nicht gut schwimmen?
Noch während ich überlegte abzutauchen und den Jungen aus dem Basketballteam zu suchen, riss es etwas aus der Wasseroberfläche. Mein Atem stockte.
Den Körper seltsam angespannt, das Gesicht beinahe ausdruckslos hing dort Patrick. Er schwebte, die Gestalt nur erhellt vom geisterhaften Mondlicht. Seine Augen waren beinahe weiß, verdreht. Dann ging alles ganz schnell. Als ob jemand einen Bogen überdehnen würde, bogen sich die Knochen des Jungen in alle Richtungen. Krachend brachen sie. Ich spürte die Galle in mir aufsteigen, wollte wegsehen. Wegschwimmen.
Doch wie erstarrt, klammerte ich mich an die Reling des Boots und sah mit an, wie Vecna sein nächstes Opfer holte. Das Dritte.
Wie durch Watte, drang Eddie's beinahe tonloses Weinen an mein Ohr. Doch ich erkannte es. Er hatte nur einmal so geweint, seit ich ihn kannte. Das war, als er mir von seinen Eltern erzählt hatte.
Sein Weinen, wie das eines tödlich verletzen Tieres, rüttelte mich wach. Riss mich aus der Starre, zwang mich klar zu denken.
Wir mussten hier weg. Vor allem Eddie. Wenn die Polizei ihn finden würde— am Tatort— es wäre egal, dass dieser Tod übernatürlich und für einen Menschen unmöglich umzusetzen wäre. Sie würden ihn verhaften, einsperren, mir wegnehmen.
Ich packte seinen Arm, löste seinen klammen Griff von der Reling und zog ihn in das Wasser. Das Eiswasser schien ihn aufzurütteln, denn er schwamm von alleine. Zum Glück. Ich hätte ihn selbst mit all dem Adrenalin in meinen Adern nicht durch das Wasser ziehen können, nicht ohne selbst unterzugehen.
Umso weiter wir schwammen, desto leiser wurden Jason's heisere Schreie. Als wir am anderen Ufer des Lovers Lake ankamen, nahm ich einige andere Schreie wahr. Wahrscheinlich hatten die anderen Jungs Jason und Patrick gefunden. Jetzt würden sie mit Sicherheit die Polizei rufen. Als ob die ihnen helfen könnten.
Und dann?
Dann würde es keine Viertelstunde dauern bis hier alles voll wäre von Spürhunden, Spurensicherung und bald auch Journalisten.

Ich stolperte entschlossen durch das matschige Ufer. Als ich merkte, dass Eddie mir nicht folgte, sondern wie versteinert auf die andere Seite des Sees starrte, ging ich zurück und nahm seine Hand.

"Komm", sagte ich und meine Stimme war rau vor lauter Tränen, "Komm mit."

Eddie sagte nichts, aber dieses Mal folgte er mir.


A

hhhh, ihr seid nicht vorbereitet auf das nächste Kapitel omg! Ich hab meine kleine Blockade übrigens überwunden und bis Kapitel 46 ist jetzt alles fertig! Puh, ich bin so froh, dass ich es noch auf die Reihe bekommen habe.
Jetzt gehts in den Endspurt bei RITD (Also für mich beim Schreiben, schätze es werden letzendlich um die 55-60 Kapitel sein...)
Zudem ein kleines Zwischendurch-Danke an alle fleißigen Leser, die immer so lieb kommentieren und voten. Es ist unglaublich schön die Kommentare zu lesen <3

Bis Freitag!

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