-5. Leyla-
"HP6?", fragte Marie lächelnd, als sie Mina lesend auf der Couch vorfand. Sie hatten in den letzten Tagen wenig Zeit miteinander verbracht, und das war beiden klar. Sie wollten das ändern.
"Immer doch!" Sofort legte Mina ihr Buch zur Seite und sprang auf. "Ich mache Popcorn!", rief sie und hüpfte in die Küche.
Wenige Zeit später hörte Marie, die den Film vorbereitete auch schon das Popcornpoppen.
Sofort vernahm sie den salzigen Duft und atmete ihn tief ein. Sie seufzte leise und schaute durch die Tür hinein in die Küche. Ihre beste Freundin stand mit einem sehnsüchtigen Lächeln vor der Mikrowelle.
Dann plötzlich klopfte es an der Tür.
"Kannst du gehen?", fragte Mina aus der Küche, "Oder soll ich?"
"Nein, nein, ich mach das schon!", rief sie zurück und ging in den Flur hinaus. Als sie die Tür öffnete blickte ihr ein verlegener Cedric entgegen.
"Was willst du denn, Cedric? Ist irgendwas schlimmes passiert?", fragte sie sofort überrascht. Normalerweise ließen die "normalen" Hogwartsbewohner, die in ihren Schlafsälen schliefen, sie in Frieden, es kam nicht oft jemand vorbei.
"Nein, es ist nur-"
"Wer ist denn da, Mariechen?", fragte Mina, als sie mit einer Schüssel Popcorn aus der Küche schlitterte und sich gleich eine Hand voll in den Mund steckte. Als sie sehen konnte, wer vor der Tür stand spuckte sie das Popcorn beinahe wieder aus. "Cedric. Hi. Wieso bist du hier?"
"Das wollte er mir gerade erklären, bevor du ihn unterbrochen hast!"
"Sorry!"
"Egal, es ist nur weil... eigentlich bin ich mir gar nicht mehr wirklich sicher, warum... was macht ihr grade?"
"Oooookaaaayyy...", entfuhr es Marie. Sie blickte Cedric mit einem undefinierbaren Gesichtsausdruck an, der wandte sich schnell an Mina.
"Wir wollten eigentlich grade HP 6 schauen... wegen Hinny und so. Hast du Lust?", sie schaute zu Marie, "Ist das okay?"
"Aber wir wollten doch einen Marie&Mina Nachmittag machen... Mina&Marie... wir brauchen einen besseren Namen. Das klingt einfach nicht ✨aesthetic✨."
Mina grinste und schüttelte leicht den Kopf. "Jaja, überleg dir schonmal einen, der besser klingt als ✨Minarie✨ oder ✨Mariena✨." Sie griff erneut in die Popcornschüssel und steckte sich zwei Körner in den Mund. Auch Marie hatte inzwischen zugegriffen. Cedric folgte nur schmunzelnd ihrem Gesprächsverlauf.
"Ich werde wieder gehen. Ich weiß ehrlich gesagt gar nicht, was mich dazu gebracht hat, herzukommen", meinte er schließlich und grinste ihnen noch einmal freundlich entgegen.
"Es tut mir leid. Nicht böse gemeint, oder so, aber ich denke, es ist das beste, wenn du das tust!", sagte Marie und lächelte leicht zurück.
"Achso und sorry, dass ich gestört habe."
"Das hast du nicht! Alles gut!", sagte Mina lächelnd. Doch gerade als Cedric sich umdrehen und gehen, wollte stürmte eine aufgebrachte Leyla herein.
"Was macht der denn hier?", fragte sie wütend an Marie und Mina gewandt. Ihre schwarz-lila Haare wehten hinter ihr her und umrahmten ihr Gesicht auf eine zornige Weise.
"Ich bin übrigens noch hier!" Aber niemand beachtete ihn.
"Er kam halt vorbei, was ist so schlimm, Leyla?", fragte Marie leicht genervt.
"Er ist immer noch hier und hört alles war ihr sagt!", versuchte Cedric es ein weiteres Mal. Mina warf ihm ein entschuldigendes Lächeln zu. "Ich denke, ich sollte jetzt gehen!", meinte er.
"Du gehst nirgendswo hin!", fauchte Leyla. "Wieso bist du hier?"
"Ich kann hingehen, wo ich will, RiDdEl!", zischte er zurück. "Außerdem wollte ich gerade gehen und wäre nicht mehr hier, wenn du mich nicht zurückgehalten hättest, meine Liebe!" Leyla verdrehte die Augen.
"Hör auf dich wie ein Besserwisser zu verhalten Diggory, denn so schlau, wie du denkst, dass du bist, bist du in Wirklichkeit nicht mal ansatzweise!"
Cedric wandte sich an Marie und Mina: "Wie haltet ihr das nur mir iHr aus? Sie wird eines Tages wie ihr Vater werden und ihr alle bekommt das nicht mal mit!"
Man konnte Marie ansehen, wie es in ihr kochte. Sie verzog das Gesicht zu einer grimmigen, entschlossenen Fratze. Mit erhobenen Kopf schritt sie auf Leyla zu und markierte ihren Standpunkt.
"Mina", sagte Cedric leise und durchdringend. Er hatte Marie nicht weiter beachtet und fasste ihre beste Freundin nun genau ins Auge.
Die musste nicht lange hin und her schauen. Sie warf Cedric einen leicht entschuldigenden und doch wütenden Blick zu.
"Niemand, der auf dieser Erde wandelt, beleidigt meine Freunde!", entgegnete sie laut und doch war ihre Stimme ziemlich ruhig.
"Danke, Minchen!", lächelte Leyla. Doch es war nicht freundlich, oder offen. Es spiegelte Maries grimmigen Ausdruck wieder. "Und du, Diggory, verschwindest am besten aus diesem Raum, hast du verstanden?"
Cedrics Blick wanderte zwischen Marie, Leyla und Mina hin und her und er musste sich geschlagen geben. Es war drei gegen einen und er wusste, dass er nicht genügend Argumente hatte, um diesen Kampf zu gewinnen. "Ihr werdet schon noch sehen, was ihr davon habt!"
"Nein", sagte Mina ruhig. Sie war die einzige, die nicht ausgeflippt war und keinen von ihnen mit giftigen Blicken überschüttete. "Sie ist nicht ihr Vater, Cedric! Ich glaub, ihr müsst euch mal ausreden, ihr beiden!"
"Was?! Du verlangst, dass ich mit ihm rede! Er beleidigt mich die ganze Zeit! Wir waren mal beste Freunde, aber dann hat er... er hat...", sie stoppte abrupt und erwürgte Cedric mit ihren Blicken.
"Ich soll mit ihr reden?!"
"Ja, dass sollt ihr, verdammt nochmal! Wenn du, nicht einsiehst, dass sie nicht so ist wie ihr Vater, dann liegst du verdammt falsch, mein Lieber. Dann kannst du abhauen und nie wieder auftauchen! Und du, Leyls solltest ihm noch eine letzte Chance geben, ich weiß, dass gerade ich sowas besser nicht sagen sollte, aber ich tue es. Weil ihr das tun müsst. Sonst werdet ihr euch das euer ganzes Leben lang vorwerfen! Und wenn ihr das nicht von allein tut, werd ich persönlich dafür sorgen, dass es so ist, verstanden!?", fauchte Mina dazwischen. Überrascht von sich selbst färbte sich ihr Gesicht leicht rot, als sie geendet hatte.
Es herrschte schweigen. Bis Marie die Initiative ergriff und Mina an der Schulter packte. "Und ich denke wir setzen uns zu HP6, wir machen neue Popcorn, die die du da in der Hand hältst sind nämlich schon leer und du hast die Körner überall auf dem Boden verstreut..." Sie schaute von einem Korn auf dem Boden zum Nächsten. "Und die beiden brauchen jetzt erstmal Zeit für sich. Solange, bis der Film aus ist, okay?"
Ihre beste Freundin lächelte erleichtert, griff nach Maries Arm und zog sie ins Wohnzimmer. Dann streckte sie noch einmal den Kopf hinaus in den Flur und sagte: "Und ihr macht, dass ihr dieses Problem aus der Welt schafft!"
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