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30. September 2016

Der September tröpfelte vor sich hin. Langsam aber sicher kamen alle Schüler wieder in den Alltag hinein und auch die Erstklässler hatten sich eingefunden, standen nicht mehr völlig hilflos in der Gegend herum, weil sie sich verlaufen hatten und auch die Heimweh-Tränen im Gemeinschaftsraum waren auf ein Minimum gesunken.

Alles in Allem war also das normale Leben in Hogwarts zurückgekehrt. Rain hatte sich daran gewöhnt, in der UTZ-Stufe zu sein und kämpfte mit ungesagten Zaubern, wie schon jeder andere Schüler im sechsten Jahrgang vor ihr (von ihrer Mutter einmal abgesehen). Ihre Freundschaft mit Natasha war in den letzten Wochen von der ersten Enthusiasmuswelle, während der sie sich fast täglich getroffen hatten, zu einem normalen Rhythmus heruntergegangen und so verbrachte Rain auch viel Zeit mit den Mädchen aus ihrem Schlafsaal.

Grischa hatte sie nicht noch einmal getroffen, allerdings winkte er ihr jedes Mal übereifrig zu, wenn sie sich auf den Gang sahen und Rain erwischte sich dabei, dass sie sich nach ihm umsah, denn irgendwie hatte sie ihn liebgewonnen.

An diesem Freitagabend Ende September saßen die vier Mädchen in ihrem Schlafsaal auf dem Fußboden. Asha hatte irgendwann einen dicken Fransenteppich mitgebracht, der jetzt vor dem Kamin lag. Über die Jahre hatten sich hier Berge von Kissen angesammelt, in, auf und zwischen denen die Sechstklässlerinnen es sich jetzt bequem gemacht hatten.

Asha hatte eine regelrechte Kissenburg um sich herum gebaut und halb lag, halb saß darin, die Augen geschlossen und einen Roman mit dem Buchrücken nach oben auf ihrem Bauch liegend, in dem sie hin und wieder eine Seite las, wenn das Gespräch eine Pause nahm.

Sophia saß nah am Feuer im Schneidersitz und hatte ein riesiges, quadratisches, dunkelrotes Tuch im Schoß, dessen Rand sie mit unterschiedlichen Farben bestickte. Hin und wieder sah sie böse zum Buch auf Asha hinüber, da sie es für eine Todsünde hielt, Bücher mit dem Rücken nach oben irgendwo abzulegen.

Vicky lag auf dem Bauch, die Hände unter dem Kinn verschränkt und sah verträumt ins Feuer, während sie an Teddy dachte - sie sagte zwar nichts dergleichen, aber die anderen Mädchen kannten sie schon seit mindestens fünf Jahren und wussten diese Träumereien zu deuten.

Rain lehnte mit einem Kissen im Rücken an ihrem Bett und kritzelte verschiedene Dinge in ihr Notizbuch: Ansätze für verschiedene Aufsätze, Dinge die sie morgen in der Bibliothek nachschlagen wollte, kleine Zeichnungen und Reihen kyrillischer Buchstaben.

"...auf jeden Fall glaube ich nicht, dass da wirklich was draus wird.", erklärte Asha gerade und Rain sah auf. Worum ging es gerade? Eine Leistungskontrolle? Ein Date? Sie entschloss sich, einfach ein zustimmendes Brummen von sich zu geben.

"Rain, was ist los mit dir?", fragte Sophia sanft. Rain sah sie überrascht an.

"Wie kommst du darauf, dass etwas nicht in Ordnung ist?", fragte sie erstaunt.

"Du bist anders, dieses Jahr." Sophia zuckte mit den Schultern. "Nicht mehr so unbeschwert wie vorher, als ob dir irgendetwas auf der Seele liegen würde." Sie kniff kaum merklich die Augenbrauen zusammen. "Von dem du vielleicht noch nicht so recht weißt, was es ist."

Rain sah sie eine Weile an. Sie hatte die letzten Wochen damit zugebracht, Worte für das zu finden, was Sophia gerade perfekt zusammengefasst hatte. Etwas bedrückte sie, ohne dass sie mit dem Finger zeigen konnte, was.

Die Unterhaltung kam wieder zum erliegen. Asha las, Sophia stickte, Vicky träumte und Rain kritzelte an ihrer Zeichnung herum, in der Hoffnung, einen Menschen draus zu machen, den man als solchen erkennen konnte.

"Mike hat mich gefragt, ob ich mit ihm nach Hogsmeade gehe.", brach Asha schließlich das Schweigen. Vickys Augen lösten sich vom Feuer und blitzten anzüglich in Richtung Asha.

"Und?", fragte sie. "Was hast du gesagt?"

"Ja natürlich." Asha zuckte mit den Schultern. "Ein Nachmittag mit einem netten Jungen, kostenlose Getränke und vielleicht Sex am Ende - sowas lasse ich mir doch nicht entgehen."

Die beiden kicherten und begannen sofort, einen Masterplan zu erstellen, wie Asha mit dem armen Mike in die Kiste steigen könnte.

Rain verdrehte die Augen. Asha hatte weder Sinn für, noch Interesse an Romantik. Ihr erfülltes Liebesleben war ein häufiger Streitpunkt mit Sophia, die der Meinung war, dass Asha oberflächlich war und die Jungen ausnutzte. Asha selbst sah darin kein Problem und hatte sich angewöhnt, diese Gespräche mit Vicky zu führen, die Teddy zwar treu war, aber trotzdem gerne über solche Dinge redete - Rain war wirklich fasziniert davon wie perfekt ihre beste Freundin das Klischee einer sechzehnjährigen Schülerin erfüllte. Sie schüttelte einmal kurz den Kopf, um diese Gedanken loszuwerden und griff nach ihrem Radiergummi, um weiße Strähnen in die Haarpracht ihrer Zeichnung zu radieren. Ihre Gedanken jedoch schweiften immer wieder zu dem Gespräch ihrer Freundinnen und sie spürte, wie sich ihre Stirn in unzufriedene Falten legte.
Sie hatte kein Bedürfnis, mit einem Jungen zu schlafen, aber sie fühlte sich seltsam ausgeschlossen und es störte sie, dass sie die einzige in ihrem Freundeskreis war, die es noch nicht gemacht hatte; nun, abgesehen von Sophia, aber bis zur Ehe zu warten war nun auch keine Option für Rain.

"Was läuft eigentlich zwischen dir und dem heißen Hufflepuff?", lenkte Asha das Thema auf Rain und riss diese aus ihren Gedanken über die Notwendigkeit des Geschlechtsverkehrs. Diese sah überrascht aus, denn es war noch nie vorgekommen, dass Asha eine solche Frage an sie gerichtet hatte (was vermutlich daran lag, dass es nie einen Anlass dazu gegeben hatte).

"Er heißt Grischa.", erklärte sie, teils weil es sie störte, dass Asha ihn "den heißen Hufflepuff" nannte, aber hauptsächlich, um der Frage auszuweichen.

"Ihr habt euch unterhalten?" Jetzt waren Vicky und Asha Feuer und Flamme und auch Sophia richtete sich etwas auf.

"Es war Zufall.", redete Rain sich sofort heraus.

"Magst du ihn?", fragte Asha aufgeregt. Rain starrte sie einen Moment an. Ja, sie hatte über Grischa nachgedacht und war zum Schluss gekommen, dass sie ihn mochte. Aber sie war sich unsicher, ob sie verliebt war, schließlich hatte sie davon schon gelesen und das würde sich doch sicher anders anfühlen...oder?

"Also...naja, ich weiß nicht...", stammelte sie herum. Drei Paar Augen klebten an ihr. "Naja, er ist...süß." Sie zuckte mit den Schultern. "Ganz nett, aber so...awkward in allem, was er tut. Er hat keine Ahnung, wie man eine Konversation nicht peinlich macht und nimmt jedes Fettnäpfchen mit, was geht."

"Klingt, als hättest du schon ein paar Mal über ihn nachgedacht.", ließ Sophia verlauten. "Fakt ist, du magst ihn irgendwie, oder?"

Rain nickte. Sophia sah sie einige Momente an, dann lächelte sie.

"Wo  ist dann das Problem?"

Asha grinste.

"Hör auf die Jungfrau.", meinte sie.

"Ich würde mir genau überlegen, was ich sage, solange ich eine Nadel in der Hand habe.", meinte Sophia ohne aufzusehen und mit einem teuflischen Lächeln auf den Lippen.

Rain sah hilfesuchend zu Vicky herüber, die sich jetzt komplett aufrichtete, bereit, ihrer besten Freundin mit ihrem breiten Wissen in Sachen Beziehungen zur Seite zu stehen.

"Wo ist das Aber?", fragte sie. Rain biss sich auf die Unterlippe.

"Was ist mit dem Boom?", meinte sie leise. "In allem Büchern ist da immer das Boom, das Kribbeln, die Schmetterlinge..." Kaum, dass sie es ausgesprochen hatte, schämte sie sich dafür. Es war albern und naiv. Sie wartete darauf, dass die anderen lachten, aber das taten sie nicht. Schließlich sah sie auf. Sophia lächelte, die Augen immer noch auf ihre Nadel gerichtet, die anderen beiden sahen nachdenklich aus.

"Weißt du...", begann Vicky dann. "Es muss nicht immer ein Boom sein. Es kann langsam kommen und irgendwann trifft es dich, wie ein Schlag." Sie lächelte, denn sie erinnerte sich gut, wie unsicher sie am Anfang bei Teddy gewesen war. Immerhin gehörte er zur Familie, wenn auch nicht verwandtschaftlich.

"Und selbst wenn nicht.", wandte Asha ein. "Dann ist er vielleicht nicht dein Traumprinz, meine Güte. geh mit ihm aus, probier ein bisschen herum und dann triffst du die Liebe deines Lebens später."

"Nur weil du ihn jetzt küsst, musst du ja nicht dein Leben lang mit ihm zusammenbleiben.", meinte Sophia jetzt. "Und wenn es nicht klappt, dann trennt ihr euch, du heulst ein bisschen, wir stopfen dich mit Eis voll und dann geht es wieder."

"Wir sind sechzehn.", ergänzte Asha. "Wir können Dinge ausprobieren, ohne ein schlechtes Gewissen zu haben. Wenn nicht jetzt, wann dann? Es muss doch nicht immer darum gehen, den Seelenverwandten zu finden - darf man nicht auch einfach ein bisschen Spaß haben? Und damit meine ich nicht Sex. Damit meine ich eine oberflächliche Beziehung, die nichts auf Dauer ist, aber für den Moment schön. Daran ist doch nichts verwerflich!"

Die anderen beiden nickten.

"Ihr meint also, ich sollte es versuchen?", fragte Rain, immer noch nicht gänzlich überzeugt.

"Wir meinen gar nichts.", erklärte Sophia. "Wir sagen nur, dass es nicht falsch ist, mit ihm jetzt zusammen zu sein, auch wenn du nicht beabsichtigst, ihn irgendwann zu heiraten. Solange es das ist, was du willst."

Rain vergrub das Gesicht in den Händen.

"Unglaublich.", flüsterte sie. "Ich lasse mit Beziehungstipps geben von einem Mädchen, das einem Mann nicht mal ihre Schultern und Knie zeigt." Sie sah auf. "Und die sind auch noch hilfreich."

"Oi!", rief Sophia warnend und zupfte demonstrativ an ihrem Hijab herum, der heute an beiden Seiten über ihre Schultern fiel. Die anderen beiden jedoch lachten.

"Hach, es ist herrlich." Asha ließ sich rücklings in ihr Kissengebirge fallen. "Mädels, das Leben ist schön!" Dann schreckte sie hoch. "Verdammt, jetzt ist mein Buch zugeklappt!"

Rain lachte und sah zu, wie Sophia das Buch aufhob und auf der richtigen Seite öffnete.

"Hier, du hast beim herumwühlen ein Eselsohr reingemacht. Dir sollte verboten werden, Bücher auch nur anzufassen, du Monster!"

Rain hörte nur noch halb zu und dachte an Grischa. Fest nahm sie sich vor, ihn morgen zu fragen, ob er mit ihr nach Hogsmeade gehen würde.



Hey, ein superlanges Kapitel für euch. Ich wollte es trennen, aber es gab keinen guten Zeitpunkt. Wie ihr seht rutschen wir langsam ein bisschen in die eigentliche Handlung rein. Ich habe hier mal versucht, Teenager-Beziehungen ein bisschen realistischer zu thematisieren, als sie in Büchern oft dargestellt werden und hoffe, damit keine Kontroverse ins Leben zu rufen.
Mit dem nächsten Kapitel steigen wir in einen anderen Handlungsstrang ein, auf den die meisten von euch glaube ich ziemlich sehnsüchtig erwarten. Erratet ihr, welchen? Ich bin gespannt auf eure Ideen.
Das nächste Kapitel kommt hoffentlich noch vor Gründonnerstag, ich gehe nicht davon aus, dass ich über die Feiertage schreiben werde, also wenn ich es nicht mehr vorher schaffe, wünsche ich euch frohe Ostern.
Ich habe das Kapitel aber schon halb fertig, deshalb glaube ich eigentlich, dass ich es morgen oder übermorgen hochlade - aber keine Versprechungen.
Liebe Grüße!

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