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3. Dezember 2016

Der nächste Tag, ein Samstag, war das letzte Hogsmeade-Wochenende vor Weihnachten. Während Rain in der Eingangshalle auf Grischa wartete, dachte sie an die anderen Wochenenden zurück, die sie dieses Schuljahr schon ins Dorf gedurft hatten. 

Im September war sie ganz wie immer mit ihren Freundinnen dort gewesen. Sie hatten einige Zeit im Buchladen verbracht, kleinere Einkäufe erledigt, waren im Honigtopf gewesen und hatten zum Abschluss ein Butterbier getrunken. Wie immer. 

Im Oktober war sie mit Grischa und Natascha zusammen gegangen, was...seltsam war. Sie hatte recht viele Geschwisterpaare in ihrem Bekanntenkreis, aber so wie diese Beiden verhielt sich niemand. Sie hatten eher wie entfernte Bekannte gewirkt, als wie Zwillinge. Dennoch hatten sie einen interessanten Nachmittag gehabt und Rain war zum ersten mal in ihrem Leben im Scherzartikelladen gewesen. 

Im November hatte sie das Dorf allein aufgesucht, war allerdings in den Drei Besen auf Vickys jüngere Schwester Dominique und ihre beste Freundin und Cousine Molly Weasley getroffen, die sie zu einem entspannten Mädelsnachmittag durch die Drogerien und Klamottenläden mitgenommen hatten. 

Im Grunde war Rain sich sicher, dass der Nachmittag nett werden würde. So wie sie Grischa kannte, würden sich sicherlich eine Weile in den Drei Besen bleiben und anschließend noch den Quidditchladen für ihn und den Buchladen für sie besuchen. 

Sie hatte auch überlegt, ihn auf Natasha anzusprechen, aber um ehrlich zu sein war sie sich nicht einmal sicher, ob er wusste, dass sie fort war. Wie gesagt, die beiden redeten nicht viel miteinander. Also hatte sie beschlossen, das Thema Natasha nicht aufzubringen. 

Jetzt kam Grischa die Treppe hinunter, er sah wie gewöhnlich äußerst attraktiv aus, zumindest bis er in eine verzauberte Stufe fiel. Leicht grinsend reichte Rain ihm eine Hand, sodass er sich aus seiner misslichen Lage befreien konnte, wobei er ihr zweimal seine Tasche in die Seite stieß und ihr einmal auf jeden Fuß trat. Rain wunderte sich immer wieder, wie ungeschickt ein Mensch sein konnte. 

Schließlich machten sie sich auf den Weg ins Dorf, sprachen über Weihnachten und den Winter und Grischa ließ sich von Rain sogar über die Klimaerwärmung belehren, auch wenn sie bezweifelte, dass er es wirklich begriff. 

Sie tranken ein Butterbier und aßen Sandwiches, Rain schalt ihn, dass er seine ZAGs nicht ernst genug nahm (womit sie recht hatte, was ja nicht hieß, dass er deshalb jetzt mehr lernen würde). 

"Sag mal, hast du eigentlich schon alle Weihnachtsgeschenke?", fragte sie irgendwann. 

"Noch nicht ein einziges.", erklärte er grinsend. "Du etwa?"

"Ich habe Ideen. Aber ich dachte, vielleicht kann ich jetzt was davon erledigen.", meinte sie. Er nickte. 

"Klingt nach einem guten Plan. Sollte ich vielleicht auch machen."

Rain sah nach draußen, wo es schon begann, dunkel zu werden. 

"Na dann sollte wir glaube ich los.", schlug sie vor. Er nickte und sie bezahlten. Auf dem Weg nach draußen fragte Grischa: 

"Und wohin willst du zuerst?"

"In den Buchladen." Rain grinste ihn schief an. "Ich wollte ein Buch für meine Mum kaufen und auch eins für..." Sie verfluchte sich innerlich. Sie hatte das Thema doch vermeiden wollen. "...Natasha.", beendete sie ihren Satz trotzdem. Sie sah vorsichtig zu Grischa. Der wirkte mit der ganzen Situation überfordert. Na, immerhin hatte er gemerkt, dass das Thema schwierig war. 

"Tut mir leid.", meinte Rain zerknirscht. "Du hast nicht zufällig...du weißt nicht zufällig, wie es ihr geht, oder?"

Grischa blieb stehen und kniff die Augen zusammen. Kurz schwieg er, dann schüttelte er den Kopf und sah sie an. 

"Was genau hat sie dir noch gleich gesagt, warum sie weg ist?"

Rain hob die Augenbrauen. Was sollte das denn jetzt bitte heißen?

"Dass sie krank ist und nach Hause fährt, um eine Therapie zu machen?", fragte sie mehr, als sie antwortete. Ihm entglitten ein wenig die Gesichtszüge. 

"Na gut, so kann man es auch formulieren.", murmelte er. Rain war empört. Hatte Natasha sie angelogen? Über so etwas? Sie war drauf und dran, Grischa zur Rede zu stellen, als ihr auffiel, dass Natasha vermutlich nicht gewollt hatte, dass sie herausfand, was wirklich passiert war. Jetzt Grischas Leichtgläubigkeit auszunutzen und ihm die Wahrheit aus der Nase zu ziehen, schien mehr als nur moralisch verwerflich. 

Sie war drauf und dran, Moral in den Wind zu schießen, als Grischa den Mund öffnete und ansetzte, etwas zu sagen. 

"Tu das nicht.", unterbrach Rain ihn, bevor er überhaupt ein Wort sagen konnte. Innerlich bereute sie es schon jetzt. "Wenn sie nicht wollte, dass ich weiß, was los ist, dann solltest du es mir jetzt nicht weitererzählen. Das ist...nicht richtig."

Grischa sah sie an. 

"Was ich wem erzähle, ist doch meine Sache, oder?", meinte er dann ruhig. Rain sah ihn verdutzt an. Damit hatte sie nicht gerechnet. 

"Aber..."

"Ok, pass auf. Ich denke, du solltest wissen, was los ist. Natasha sieht das anders, aber leider sieht Natasha einige Dinge ein bisschen anders, als gut für sie wäre. Und deshalb werde ich jetzt nicht das machen, was sie will, sondern was ich denke, was sie wollen sollte.", erklärte Grischa. Rain wurde immer verwirrter. 

"Ich verstehe kein Wort von dem, was du gerade gesagt hast...", meinte sie. 

"Oh, bin ich versehentlich zu Russisch gewechselt?", fragte Grischa erschrocken. "Das passiert manchmal, tut mir leid. Aber nein, ich bin mir sicher, ich habe englisch geredet. Außerdem kannst du ja Russisch, und..."

"Ich habe sprachlich schon verstanden, was du sagst, aber ich weiß immer noch nicht, was du mir damit sagen willst.", unterbrach Rain ihn. Er blinzelte. Dann nickte er. 

"Ach so.", sagte er kleinlaut. "Lass uns ein Stück gehen.", schlug er vor. Sie standen schließlich immer noch vor der Tür der Drei Besen. Rain nickte und sie schlenderten die Straße hinunter. 

"Natasha ist nach Hause gefahren, um eine Therapie zu machen.", sagte Grischa nach einer Weile leise. "Aber sie ist nicht krank. Zumindest nicht nach der klassischen Definition."

"Ich verstehe immer noch nicht.", antwortete Rain. "Warum macht sie eine Therapie, wenn sie nichts hat?"

"Sie denkt, es ist eine Krankheit. Ich denke das nicht, aber sie ist der festen Überzeugung, dass sie davon geheilt werden kann.", erzählte Grischa weiter. "Und leider gibt es zu Hause auch Leute, die das behaupten."

Die Art wie er sie ansah, gab Rain das Gefühl, dass sie bereits wissen sollte, wovon er sprach. Aber sie hatte nach wie vor keine Ahnung. Das teilte sie ihm mit einem hilflosen Schulterzucken mit. 

"Rain, sie macht eine Konversionstherapie." Er sah zu Boden.

Rain starrte ihn an. Sie kannte das Wort, sie hatte darüber gelesen. Aber nie hatte sie jemanden gekannt, der das für sinnvoll hielt. Zugegeben, sie kannte auch niemanden, der es möglicherweise brauchen könnte. 

Sie kannte keine homosexuellen Menschen. Und erst recht keine, die es wirklich in Betracht ziehen würden, sich davon heilen zu lassen. 

"Aber das ist doch...man kann doch nicht...es funktioniert doch gar...warum will sie...ist sie...warum jetzt?", stammelte sie. "Warum sie?" 

Grischa lächelte schmal. 

"Das ist halt so. Und ich denke, im Grunde weiß sie das auch. Aber sie...kann das nicht annehmen.", erzählte er traurig. 

"Aber warum jetzt?", wiederholte Rain die Frage, die sie am allerwenigsten verstand. 

"Weil jetzt etwas passiert ist, dem sie nicht mehr aus dem Weg gehen kann. Oder jemand." Grischa sah Rain direkt in die Augen. Und Rain verstand. 

"Hat sie...sich verliebt?", fragte sie erstaunt. Grischa nickte. Rain blinzelte. Das hatte sie gar nicht mitbekommen. Warum hatte sie das nicht mitbekommen? "Aber, in wen? Ich habe nie gemerkt, dass sie mit jemandem ernsthaft Kontakt hätte?"

Grischa sah sie ungläubig an. 

"Ich meine, man kann sich auch aus der Ferne in jemanden verlieben. Hab ich gehört.", fuhr Rain fort. "Aber normalerweise verbringt man doch Zeit mit jemandem und unterhält sich und stellt dann irgendwann fest, dass man ihn mag. Oder sie."

Er musterte sie von oben bis unten und sah sie dann noch einmal intensiv. Als würde er darauf warten, dass sie etwas Offensichtliches begriff. 

"Aber mir fällt niemand ein, der mit Natasha auch nur annähernd so viel Zeit verbracht hätte wie ..."

Und da fiel der Groschen. Rains Augen weiteten sich erschrocken und ein leises Oh verließ ihre Lippen. Grischa grinste und nickte. 

"...ich."

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