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15. April 2017

Den Samstag verbrachten Rain und Natasha in London. Sie bummelten durch die Winkelgasse, aßen ein Eis, auch wenn es nur 14 Grad waren. Aber die Sonne schien und sie waren in London und so wäre es eine Schande gewesen, kein Eis zu essen. Außerdem war es romantisch (zumindest ein bisschen) (eigentlich nicht wirklich) (aber sie hatten ihren Spaß). 

"Wie gut kennst du Muggel-London?", fragte Natasha, als sie im Café saßen, beide einen Eisbecher vor sich. Rain zuckte mit den Schultern. 

"Naja, ich bin da in die Grundschule gegangen. Wir haben ein paar Ausflüge gemacht und auf meinem Schulweg habe ich auch ein bisschen was gesehen.", erzählte sie. "Die letzten Jahre war ich allerdings recht selten da. Höchstens mal mit Vicky zum Shoppen oder so."

Natasha zog eine runde Waffelscheibe aus ihrem Eisbecher und versuchte, möglichst viel Eis darauf zu stapeln. 

"Ich wäre furchtbar neugierig.", gestand sie. "Was hältst du davon, wenn wir uns da ein bisschen umsehen?"

Rain beobachtete den wachsenden Eisturm gespannt. 

"Klar, gerne.", antwortete sie. "Ich glaube, Mum hat irgendwo noch Reiseführer oder sowas, da findet sich bestimmt was Spannendes. Oh, wir könnten U-Bahn fahren!", schlug sie begeistert vor. 

"Wir könnten auch eine Wette machen, wer es schafft, sich klischeehafter als Tourist zu kleiden.", ergänzte Natasha konzentriert und legte die mit einem Eisberg bestückte Waffel vorsichtig auf die Kirsche, die noch auf dem Teller lag. Wie gebannt aß Rain ihr eigenes Eis und verfolgte den Balanceakt. 

Natasha ließ die Waffel los, sie hielt. Kurz ließ Rain ihr ihre Freude, denn langte sie mit ihrem Löffel über den Tisch und stupste die Kirsche an, sodass das ganze Gebilde in sich zusammenfiel. Natasha protestierte lautstark. 

"Mein Kunstwerk!", rief sie dramatisch und griff sich an die Brust. Rain lachte sie schamlos aus. 

"Du sollst dein Eis essen und nicht zu Kunst verarbeiten.", spottete sie. Natasha war schnell über den Verlust hinweg und aß genüsslich den halb geschmolzenen Rest. 

"Gehen wir zurück nach Hause?", schlug Rain vor, als sie fertig waren und bezahlt hatten. Natasha nickte und Rain streckte ihre Hand aus. 

"Ich nehme die Wette an.", erklärte sie. Natasha zog grinsend die Augenbrauen nach oben. 

"Du hast bereits verloren.", prophezeite sie, als sie einschlug. 

Rain nutzte ihre verschränkten Hände und zog ihre Freundin mit einem Ruck an sich heran. 

"Das werden wir noch sehen.", meinte sie und drückte Natasha einen schnellen Kuss auf die Nase. 


Eine Stunde später stand Rain ungeduldig vor dem Bad, in dem sich Natasha umgezogen hatte, damit Rain nicht ihre tollen Ideen klauen konnte. Diese hatte sich in ihrem Zimmer in einen Touristen verwandelt (metaphorisch gesehen) und war im Allgemeinen sehr zufrieden mit sich. 

Sie trug eine ausgewaschene Jeans, hatte sich ihre Haare zu einem chaotischen Pferdeschwanz gebunden und trug so eine Basecap, die nur aus dem Schirm bestand und einem Teil, um es um den Kopf zu befestigen. Dazu eine Sonnenbrille und ein Shirt mit "It's holiday" und einer Palme darauf. Um ihren Hals baumelte eine magische Kamera (weil sie keine Muggelkamera hatten, aber Rain hatte beschlossen, Tourist zu sein ohne Kamera wäre schlimmer als mit magischer Kamera). Die Krönung (und da war sie besonders stolz drauf) waren ihre Sportsandalen von letztem Sommer und darin knöchelhohe weiße Socken. 

Sie grinste siegessicher und klopfte noch einmal ungeduldig an die Tür. Und endlich kam Natasha heraus. Rain prustete los, aber Natasha ging es ähnlich. 

Ihre Freundin hatte statt des klassischen Touristen auf den klassischen Londoner Touristen gesetzt und trug dementsprechend eine Hose mit allerlei Taschen, einen Hut, einen riesigen Rucksack, der Rain vage bekannt vorkam (hatte sich einer ihrer Eltern etwa mit ihr verbündet?) und Turnschuhe. Darüber hatte sie ein durchsichtiges Regencape gezogen, wie man es an jedem zweiten Kiosk bekam (ihre Eltern hatten Natasha geholfen. Verräter!) und - und das war ihr Highlight - ein Union-Flag-T-Shirt. 

"Okay, okay.", rief Rain, als sie ihr Lachen wieder halbwegs unter Kontrolle hatte. "Du gewinnst. Allein schon für das Shirt!"

"Naja," Natasha kicherte. "Ich finde dein Outfit aber auch nicht schlecht. Insbesondere deine Fußbekleidung." Sie deutete auf Rains Schuhe. Beide Mädchen mussten wieder lachen, Rain sogar so heftig, dass sie Tränen in den Augen hatte. 

"Ich glaube allerdings,", meinte Natasha schließlich atemlos. "Dass ich diesen Rucksack hier lasse."

Rain nickte. 

"Aber was machst du dann mit den drei Kilo Souvenirs, die du kaufen wirst?", fragte sie mit großen Augen, musste aber sofort wieder Grinsen. Natasha grinste ebenfalls und stellte den Rucksack wortlos in Rains Zimmer. 

Sie gingen nach unten, wo Rains Dad gerade damit beschäftigt war, sich durch irgendwelche Akten zu arbeiten, während ihre Mum mit Leo Memory spielte. Was auch immer sie jetzt arbeitete (Rain hatte immer noch keine genaue Vorstellung, was es war), es war offenbar so geheim, dass sie keine Akten mit nach Hause nehmen durfte. Rain hatte die stille Hoffnung, dass das bedeutete, dass sie jetzt mehr Zeit hatte, zumindest wenn sie daheim war. 

"Ihr seht ja spannend aus.", kommentierte sie den Aufzug der beiden Mädchen. Rain sah ihren Vater schmunzeln, auch wenn er nur kurz von seiner Arbeit aufsah. 

"Wir machen ein bisschen Sightseeing.", erklärte Natasha, die sich offenbar schon sehr wohl im Granger-Malfoy-Haushalt fühlte (wohl genug ja offenbar, um sich hinter Rains Rücken an ihre Eltern zu wenden, um eine Wette zu gewinnen). Rain war erleichtert und hoffte wirklich, dass es ähnlich sein würde, wenn sie nächstes Wochenende nach Russland aufbrechen würden. 

"Was wollt ihr euch denn anschauen?", fragte Rains Mum und deckte zwei Karten auf dem Tisch auf. Es war ein spitzer Hut und ein Kürbis. Die beiden Mädchen zuckten mit den Schultern. 

"Wir schauen mal.", erklärte Rain. "Ich habe einen Stadtplan dabei, wir schauen uns jetzt erst einmal die Klassiker an. Tower Bridge, Tower, London Eye, Buckingham Palace..."

Sie sah Natasha an, die ergänzte:

"Ich will unbedingt zu Harrod's und in den Hyde Park."

Leo hatte währenddessen zielsicher den zweiten Spitzhut gefunden, das Paar auf seinen wachsenden Stapel gelegt, den zweiten Kürbis lokalisiert und auch diese beiden Karten eingesackt. Jetzt hatte er einen Zauberstab aufgedeckt und schien zu überlegen, wo der zweite war.

"Na das klingt ja nach einem straffen Programm.", meinte Rains Mum und sah dann wieder zu ihrem Sohn, der jetzt unter eine Karte sah und sie dann schnell wieder umdrehte, in der Hoffnung, dass es niemand gesehen hatte. Seine Mutter bedachte ihn mit einem strafenden Blick und deckte den Zauberstab um, dann sofort wieder auf und konnte sich sogar noch daran erinnern, wo der zweite war. 

Rain und Natasha grüßten in die Runde, während Leo protestierte, sie würde schummeln (mutige Worte von jemandem, der gerade versuchte, mit seiner Kindermagie unter die Karten zu schauen). Die Mädchen verließen das Haus. 


Sechs Stunden später waren sie beide froh, schon mittags losgefahren zu sein und saßen völlig erschöpft, aber ohne einen Funken Reue im Hyde Park. Sie hatten sich unterwegs etwas zu essen gekauft, nahmen es jetzt im Gras sitzend zu sich und schauten auf die Enten, die auf der Serpentine hin und her schwammen. 

"Sag mal,", sagte Rain irgendwann, nachdem sie eine Weile über den Tag geredet und dann eine Weile geschwiegen hatten. "Morgen ist ja Ostersonntag."

Natasha nickte und sah sie an, neugierig, worauf Rain hinaus wollte. 

"Naja, das ist doch ein wichtiger Tag für dich, oder?", fragte Rain. Sie war sich unsicher, wie sie das Thema beginnen sollte, was ihr auf dem Herzen lag. Natasha stocherte in den Resten ihres Salates herum, den sie gerade gegessen hatte. 

"Schon.", sagte sie nach einer kurzen Pause. 

Rain runzelte verwirrt die Stirn. Das klang weniger begeistert, als sie vermutet hatte. Natasha drückte auf ihrer Plastikgabel herum. 

"Ich weiß nicht, ob ich in die Kirche gehen würde, wenn ich morgen in Russland wäre.", gestand sie schließlich. "Ich bin ganz froh, die Entscheidung nicht treffen zu müssen. Ich weiß nicht, ob ich mich da...wohl fühlen würde, nach dem, was im Dezember passiert ist."

Rain schwieg. Was sollte sie auch sagen? Sie hatte mit Natasha nie genauer über die Abläufe dieser Therapie geredet, aber auch so wusste sie, dass es vermutlich keine angenehme Erinnerung war, besonders wenn man bedachte, dass es mehr oder weniger die gleichen Leute gewesen waren, die für Natasha eine Art zweite Familie dargestellt hatten. 

"Warum fragst du?", wollte Natasha jetzt wissen und ihre Stimme klang neugierig. Rain druckste ein bisschen herum, unsicher, wie sie das sagen sollte, was sie sagen wollte. Die Gabel kratzte in dem leeren Behälter herum.

"Ich habe vor den Ferien mit Alex geredet.", sagte sie schließlich. Natasha sah überrascht aus. "Und Alex hat uns eingeladen, am Ostersonntag zu ihnen in die Messe zu kommen. Wenn du willst. Wenn du dich nicht wohl fühlst damit, dann schreibe ich Alex und wir lassen es sein.", ergänzte sie schnell. "Ich weiß, wie wichtig dir das ist. Oder war. Also, wenn du möchtest, dann wartet morgen früh ein Portschlüssel auf uns."

Die Plastikgabel zerbrach. Natasha sah sie ungläubig an. Rain starrte unsicher zurück, dann auf die abgebrochenen Zinken der Einweggabel.

"Sag was.", bat sie nach einigen langen Augenblicken Stille. 

"Ich...", begann Natasha, die jetzt die kleinen Plastikteilchen in der Box hin und her schob. "Ich, ähm, ich weiß nicht was. Ich sagen soll. Ich weiß nicht, was ich sagen soll."

Rain biss sich nervös auf die Lippe und nestelte an der Papiertüte herum, in der ihre Fish&Chips  gewesen waren. War das jetzt etwas Gutes? Oder hatte sie sich viel zu weit vorgewagt und eine Tabuzone betreten? 

"Ich würde wahnsinnig gerne morgen in die Kirche gehen. Auch wenn die anglikanische Messe hier vermutlich wenig mit unserem orthodoxen Gottesdienst zu tun hat.", gestand Natasha dann und legte endlich die Box und die Reste der Gabel neben sich Gras. Rain atmete erleichtert auf. "Kommst...kommst du mit?", fragte Natasha, die jetzt ihrerseits unsicher war. Das wiederum verunsicherte Rain. Die Papiertüte raschelte

"Wenn ich darf?", fragte sie mehr, als sie antwortete. "Ich meine, ist das erlaubt, wenn man nicht..."

"Wenn man nicht glaubt?", fragte Natasha. Rain nickte. "Klar ist das erlaubt. Neugierige sind immer willkommen, solange sie sich entsprechend benehmen. Und keine Sorge.", ergänzte sie, als könnte sie Rains Gedanken lesen. "Niemand erwartet, dass du dich danach zum Glauben bekehrst oder so. Ich am Allerwenigsten. Aber ich freue mich sehr, dass du bereit bist, es dir mal anzuschauen."

Das erleichterte Rain jetzt doch extrem. Sie hatte unterschwellig immer ein bisschen die Befürchtung gehabt, dass sie irgendwann zum Glauben würden konvertieren müssen, um langfristig mit Natasha zusammen sein zu können. Es beruhigte Rain, dass das kein Muss zu sein schien und machte sie gleichzeitig noch ein bisschen offener, sich die ganze Geschichte zumindest einmal anzuschauen. Wer weiß, vielleicht war es ja sogar ganz interessant. 

"Ich bin schon ein bisschen neugierig.", gestand sie und das brachte Natasha zum lächeln. Was wiederum Rain zum lächeln brachte. 

Sie blieben noch etwa eine halbe Stunde dort sitzen, wo sie waren und taten, was die meisten Pärchen taten, wenn sie frisch zusammen waren und einen Sonnenuntergang im Hyde Park verbrachten. Anschließend machten sie sich auf, zur U-Bahn-Station Lancaster Gate, von wo aus sie zurück ins East End fuhren.


So, also ist auch dieses Thema noch einmal zur Sprache gekommen. Morgen das vorletzte Kapitel...das große Oster-Familientreffen bei den Weasleys...

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