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Licht und Dunkelheit 2

Er ist hinter mir und stößt hart in mich. Ich spüre, wie meine zarte Schleimhaut bei jedem Stoß  aufplatzt und die frischen Wunden anfangen, zu brennen. Und erst recht, nachdem er sich in mir entladen hat. Es zerreisst mich von innen und ich schreie.

„Ms. Deitz! Wachen sie auf!"

Jemand rüttelt an meinem unversehrtem Arm. Ich öffne die Augen und blicke die Schwester an, die fast wie ein Engel aussieht. Blonde Locken, blaue Augen. Natürlich trägt sie einen Dutt, aber ein paar Strähnen hängen raus. Hm, vielleicht bin ich ja im Himmel...

„Besser?" fragt sie.

Nein, es wird nie besser.

„Ja." krächze ich und trinke einen Schluck Wasser.

Schnappe mir meinen Mac und suche weiter nach „Begegnungen mit Toten". Es ist kurz nach drei Uhr und ich will nicht mehr schlafen. Eigentlich halte ich nicht viel von diesen Gruselgeschichten, ich war immer ein Mensch, der sich nicht so leicht von Übernatürlichem überzeugen liess und ich denke, dass wir selbst viel dazu beisteuern, wenn man solche Erlebnisse hat. Obwohl mich als Goth- Tante so etwas fasziniert, gehe ich mit der nötigen Skepsis an die Dinge heran, die mir das Internet gerade weiß machen will. Doch habe ich gelesen, dass Zeit in der Geisterwelt anders verlaufen würde und ich anscheinend deshalb das Gefühl habe, dass ich wochenlang bei Ben eingesperrt gewesen bin. Dabei ist alles in genau 28 Stunden über die Bühne gegangen! Gerade habe ich nach „Vergewaltigung" und „Geist" gesucht und erfahre, dass Geister über die Suggestion arbeiten- er kann mich mit seinem Körper nicht verletzen, deshalb bin ich bis auf den Bruch unversehrt. Ich habe sozusagen Phantomschmerzen gehabt! Dafür sitzt es aber noch verdammt tief... In meinem Kopf, mein physische Verfassung hat sich nicht geändert. Die Berichte, die ich lese, beschreiben Attacken durch Geister, doch ich habe das Gefühl, dass keiner von denen so wütend wie meiner gewesen ist!

Doch möglicherweise habe ich auch nur einen schrecklichen Albtraum gehabt.

Am nächsten Morgen kommt Ryan zu Besuch. Nein, eigentlich wäre er dienstlich da, meint er. Ich seufze und erkläre ihm, dass ich mich nicht daran erinnern kann, Bens Leiche gefunden zu haben, es aber für möglich halte. Ich schätze, ich habe ihn im Keller gesucht, habe seine Leiche entdeckt und bin panisch losgestürmt. Dabei habe ich bestimmt die eine oder andere Stufe der Treppe übersehen und bin wieder runtergeknallt. Vielleicht war ich länger ohnmächtig. Ja, könnte so gewesen sein, entgegnet Ryan. Er bittet mich, Bens Mutter Bescheid zu sagen, denn bisher hätte er sie noch nicht erreichen können und seine Zeit wäre knapp. Klar, antworte ich. Wir verabschieden uns. Dann rufe ich Bens Mutter an. Merkwürdigerweise geht sie sofort ans Telefon, sie klingt jedoch völlig stoned. Ich erkläre ihr, dass Ben tot ist und sie knallt den Hörer auf. Hm, schon klar. Natürlich kümmert sich der Staat um sein Begräbnis, in diesem Fall ich. Und ich merke, dass es okay ist, sein Überfall kommt mir immer mehr wie ein schlechter Traum vor. Ich hole Bens Unterlagen raus, die meine Assistentin Mason mir vorhin gebracht hat. Mason ist eine Transfrau, die ich aus dem Drogensumpf geholt habe- ich hatte ihr den Job bei mir angeboten, als meine Fälle überhand nahmen. Denn echt, dieser Schreibkram bringt mich um! Doch Bens Biografie habe ich selbst zusammen getippt:

Benjamin Banner ist 30 Jahre alt. Er wurde hier in St. Louis geboren. Seine Mutter Linda hat ihn mit Achtzehn bekommen, Vater unbekannt. Danach ging Linda Banner weiter auf's College und Ben wuchs bei seiner Großmutter auf. War laut Kindergärtnerinnen ein aufgewecktes, fröhliches Kerlchen gewesen. Als er zehn Jahre alt war, starb seine Gran und Ben war zurück zu seiner Mutter gegangen, die ihr Studium geschmissen und mit zwielichtigen Leuten herum gehangen hatte. Alkoholikern, Junkies, jeden Tag ein anderer Kerl. Sie wurde ständig verprügelt oder vergewaltigt und oft wurde Ben Zeuge davon, da sich beide eine kleine Einraumwohnung teilen mussten. Ich schätze, da begann Bens Abstieg. Mit dreizehn war er das erste Mal high, mit vierzehn die erste Festnahme wegen Diebstahl. Bei seiner dritten Therapie mit zwanzig Jahren kam raus, dass seine Mutter ihn misshandelt und missbraucht hatte. Ben war zum ersten Mal wieder clean, zog von zuhause aus und begann eine Ausbildung im IT- Bereich. Er hatte gute Noten, seine Zeugnisse liegen mir vor. Doch nach einem halben Jahr wurde er wieder mit Drogen erwischt, die er selbst verkauft hatte. Man vermutete, dass er schon länger dealte. Es ging direkt in den Knast. Dort müssen sie ihn heftig rangenommen haben- ich habe Arztberichte vorliegen, in denen von Darmrissen berichtet wird. Ben saß vierzehn Monate und wurde dann auf Bewährung entlassen. Er musste Glück gehabt haben, an einen Sozialarbeiter geraten zu sein, der ihm wirklich auf die Sprünge geholfen hatte, denn er war eine Zeitlang in einem PC- Doktor- Betrieb beschäftigt gewesen und hatte es sogar bis zum Co- Eigentümer geschafft. Keine Ahnung, was ihm dann vor zwei Jahren passiert ist- er war plötzlich rückfällig geworden. Vielleicht hatte es mit seiner Mutter zu tun, die an Krebs erkrankt war. Er hatte sich um sie gekümmert. Doch im Gegensatz zu ihrem Sohn hat sie überlebt. Ich spüre leise Wut aufkommen und denke, dass es ihm genauso gehen musste. Vielleicht habe ich das alles in einem Traum zusammengefügt- anale Vergewaltigung, Gewalt, Bestrafung und grenzenlose Wut, das, was er selbst immer wieder erlebt hat. Ja, es macht Sinn! Also, seit zwei Jahren war Ben wieder auf der schiefen Bahn und pendelte zwischen Knast und Rehabilitation. Zuletzt hatte ich den Auftrag bekommen, ihn vor einem erneutem Gefängnisaufenthalt wegen Dealerei zu bewahren. 

Ich füge zum Text folgendes hinzu:

Benjamin Banner ist verstorben, Fall geschlossen. Der Abschlussbericht folgt.

Case closed.

So einfach für diese Welt, die offensichtliche Welt. Doch nicht für mich!

Am nächsten Tag bekomme ich noch ein Schädel- MRT und dann darf ich nach Hause gehen. Mein Ellenbogen ist gut versorgt und mein Fuß schmerzt kaum noch, ich kann ihn voll belasten. Mason's klappriger, pinker Suzuki steht auf dem Behindertenparkplatz vorm Krankenhaus und sie hüpft davor herum, als mich die Schwester hinaus schiebt.

„Alice, Darling! Du siehst ja grauenhaft aus!" kreischt sie.

Ich erhebe mich aus dem albernen Rollstuhl- als könnte ich nicht selbst laufen!- und entgegne:

„Vielen Dank, du dafür um so besser. Mason, ich brauche heute eine kleine Damenrunde. Ziehst du mit mir um die Häuser?"

Sie macht große Augen.

„Hat dein Arzt das denn erlaubt?"

„Hm, nö, aber wer macht schon das, was der Arzt sagt? Ich lasse natürlich die Painkiller weg, wenn ich mich mit Hugo betrinke!"

„Aber heute ist Happy Hour in der Empire- Bar! Bin eher für Caipi ohne Ende!" lacht sie und startet den Wagen.

Wir fahren zu mir, um uns auf zu hübschen. Dabei quetscht Mason mich aus, schließlich ist sie meine beste Freundin geworden. Was nicht nur daran liegt, das wir beide auf dunkles Zeugs stehen.

„Darling, du kannst mir viel erzählen, wenn der Tag lang ist. Du hättest niemals mit Dean Schluß gemacht, obwohl ich es dir dauernd gepredigt habe! Dieser....egal. Was ist in dem urigen Haus passiert? Hast du dich in einen Stricher verknallt?"

Ich fahre empört hoch.

„Sag mal, geht's noch? Natürlich nicht!"

„Mann, jetzt ist dein Lidstrich verrutscht! Halt doch mal still!" schimpft Mason.

Ich kichere und setze mich brav wieder hin. Dann antworte ich:

„Nun, wenn ich dir das alles erzähle, könnte es abendfüllend werden. Sagen wir kurz, ich hatte eine Erkenntnis."

Mason reißt ihre wunderschönen, dunklen Augen auf.

„Das heißt?" fragt sie.

„Ich war viel zu lange davon überzeugt gewesen, alle Menschen retten zu können, weil ich gut bin. Doch dieser Banner ist mir durch die Lappen gegangen. Was mich fürchterlich traurig macht, weißt du, er war...egal. Mir ist klar geworden, wie kurz das Leben ist und dass ich es nach meinen Bedürfnissen leben möchte. Und wenn ich für immer ledig bleibe, dann sei es so." ende ich meinen Monolog.

Puh. Er klang ziemlich durcheinander und ich bin mir nicht sicher, ob Mason es versteht. Sie überlegt eine Weile, während sie meine Haare mit dem Glätteisen bearbeitet. Dann sagt sie:

„Du darfst von dir überzeugt sein, denn du leistest gute Arbeit und bist ein toller Mensch, liebste Alice. Doch du kannst eben nicht jeden retten, wie du mich gerettet hast, hm? Und ich denke, dass du heute Abend schon den nächsten Kerl an der Angel haben wirst..." grinst sie abschließend und zeigt auf mein Spiegelbild.

Ich schüttele energisch den Kopf.

„Liebste Mason, selbst wenn dort jemand auf abgeschrägte Gothic- Frauen stehen würde, habe ich gerade keinen Bedarf! Ich will nur saufen und ablästern!"

„Ah!" kreischt Mason und drückt mich an sich. „Da ist ja meine alte Freundin wieder!"

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