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Im Schatten des Todes 2

...steht in schnörkeliger Schrift auf dem Holzbrett, das über mir hängt.

Ich wünschte, ich hätte diese Zuversicht, doch ich habe sie nicht. Nicht mehr. Im Schatten des Todes bin ich mit meiner Angst völlig alleine.

Die Hölle, in der ich mich befinde, ist eiskalt. Ein dunkler, feuchter Kellerraum in einem alten, zerfallenen Haus, irgendwo in den Vororten von St. Louis. Es ist ein Ort, an dem sich andersartige Menschen vor der Welt verstecken. Junkies, Emos, Punks- Menschen wie ich. Ich war schon immer von allem Dunklen und Morbiden fasziniert. Wie Darth Vader hat es mich immer zur dunklen Seite gezogen, doch nicht diese Vorliebe brachte mich in diese furchtbare, ausweglose Situation, sondern mein Job. Ich bin Sozialarbeiterin, doch keine von diesen Öko- Gesundheits- Fanatikern, die biologisch abbaubar sind, auch bin ich kein Bürokrat, wie viele meiner Kollegen. Ich liebe meinen Gothik- Look, meine schwarze, glatte Ponyfrisur und meine Tattoos und so bin ich vor Gericht schon oft für eine Klientin gehalten worden. Dazu bin ich noch von kleiner Statur und sehe jünger aus, als ich wirklich bin. Einmal fragte mich ein Richter nach meinem Ausweis, er glaubte mir nicht, dass ich volljährig bin, dabei bin ich schon Vierzig! Aber wenn ich mich vor die Staatsbeamten stelle und mein Plädoyer halte, sehen sie mich mit anderen Augen. Ja, ich bin gut darin, Menschen mit Worten zu überzeugen.

Deshalb bin ich mutig in diese Schattenwelt gewandert. Weil ich glaubte, ich könnte den Tod selbst überzeugen!

Ben ist irgendwie unruhig. Er rennt hin und her, schaut immer wieder zu mir. Ich kann nicht sagen, ob er entsetzt darüber ist, was er mir angetan hat, oder ob er einfach sicherstellen möchte, dass ich noch lebe. Ich fühle mich nicht wirklich lebendig, mal nebenbei gesagt. Mein Kopf dröhnt, mein ganzer Körper fühlt sich wund und aufgerissen an. Besonders mein Unterleib. Meine Unterhose ist voller Blut. Und die alte, stinkende Matratze unter mir macht mich krank, doch ich bin froh darüber, dass ich liegen darf, denn mir ist schwindelig. Ich muss mich ausruhen, denn er wird früh genug wieder über mich kommen. Der Teufel. Ich weiß nicht, warum er mir das antut oder was er in mir sieht. Nun, meine Fähigkeiten waren in seinem Fall nicht hilfreich gewesen. Ben hat mich nicht ein einziges Mal zu Wort kommen lassen, seit ich auf ihn getroffen bin- im wahrsten Sinne des Wortes!

Er setzt sich neben mich und ich rücke panisch ab. Doch er macht nichts, sitzt nur da und starrt gerade aus.

Benjamin Banner ist mein zehnter Fall hier in St. Louis. Mittlerweile bin ich ziemlich gefragt, denn meine Klienten fühlen sich gut aufgehoben und die Richter schätzen meine Arbeit. Ich bekomme mehr Anfragen, als ich bearbeiten kann und habe so die Möglichkeit, meine Fälle auszuwählen. Ich wählte Ben und es sieht so aus, als wäre er mein Letzter, denn ich werde das hier wohl nicht überleben. Ich frage mich, warum er es noch nicht zu Ende gebracht hat. 

Es gab einmal eine Zeit in meinem Leben, da wollte ich sterben. Ich dachte mir skurrile Abgänge aus, Tag für Tag. Doch nun ist es anders, denn auch, wenn ich vollkommen alleine bin- wie Lydia Deitz, meine Namensvetterin, einmal sagte- möchte ich das hier überleben. Natürlich bin ich nicht wirklich allein. Habe Freunde, Familie und einen netten, verläßlichen Verlobten, der Anwalt ist und optisch so gar nicht zu mir passt. Doch all dies hatte mich nie wirklich ausgefüllt. Ich fühlte mich leer, war immer auf der Suche nach dem Sinn, nach mehr Action. Lieber Gott, bitte gib mir dieses einfache Leben zurück, und ich verspreche dir, ich werde Dean sofort heiraten, wenn ich das hier überlebe!

Ben springt auf und ich zucke zusammen. Jede noch so kleine Bewegung schmerzt unheimlich. Mein Peiniger verschwindet durch die Tür und lässt mich in meinem dunklen Folterkeller zurück. Es gibt keine Fenster. Stimmt nicht, es gab Fenster, doch irgendjemand hat sie zugemauert. Aber da wir im Keller sind, wäre es sowieso kaum möglich, die Schächte hoch zu klettern, um zu fliehen. Die Wände um mich herum sind mit Holzlatten vertäfelt, die einmal weiß gestrichen waren. Nun sehen sie eher nach „Fifty Shades of Grey" aus. Ich pruste los, doch mein Ausbruch endet in Tränen, der Schmerz ist einfach nicht mehr auszuhalten.

Warum ich über "Fifty Shades" lachen muss? Natürlich habe ich den Film gesehen. Und obwohl ich trotz meiner äußeren Erscheinung kein Fan von Schmerz und Unterwerfung bin, hatte ich mir oft gewünscht, Dean wäre etwas forscher im Bett. Und nun bin ich in Ben's grauen Raum der Schmerzen. Und ich könnte mich ohrfeigen, das ich jemals von hartem Sex geträumt habe!

Doch Ben ist kein Dom im BDSM- Sinne. Er ist nur ein verkorkster Junkie, der jetzt wahrscheinlich unterwegs ist, um sich den nächsten Trip zu besorgen. Ich habe keine Ahnung, warum er mich hier festhält, er redet nicht. Und wenn ich ihn etwas fragen will, schlägt er mich. Den einzigen Laut, den ich von mir geben darf, ist, vor Schmerzen zu stöhnen. Ich versuche, es zu unterdrücken, aber manchmal kann ich es nicht aufhalten. Wenn ich schreie, schlägt er mich härter. Oder er würgt mich, mein Hals ist schon ganz wund. Doch ich kann froh sein, dass er mir nicht ins Gesicht schlägt. Mein Gesicht ist im Prinzip die einzig intakte Fläche an meinem ganzen Körper. Selbst meine Nägel sind eingerissen und blutig, denn ich habe Ben anfangs gekratzt, um ihn von mir abzubringen. Doch nun bin ich zu schwach geworden, um mich zu wehren.

Warum bestraft Ben mich überhaupt? Ich kam doch her, um ihm zu helfen! Er war nicht zu seiner Gerichtsverhandlung aufgetaucht, sodass sie mich gebeten hatten, ihn abzuholen. Dean hatte mich noch gewarnt, in diesem Teil der Stadt alleine nach einem Junkie zu suchen, aber ich hatte ihn ausgelacht. Sagte, es wäre ja heller Tag und ich wäre nicht unbewaffnet. Ich trage immer eine Gaspistole bei mir, doch die half leider nicht gegen den super-wütenden Antichristen! Ben muss voller Hass sein. Ich spüre ihn, wenn er über mich kommt.

Aber zurück zu meiner Verdammung. Ich fuhr in das Drogenghetto und parkte meinen Wagen ein paar Straßen entfernt von diesem Haus, das als Treffpunkt für Junkies bekannt ist. Nein, mein Auto direkt vor dem Haus zu parken, wäre fatal gewesen- sie hätten es sicher geknackt. Auch meine Brieftasche hatte ich nicht bei mir. Zu gefährlich. Wenn sie später meinen verrotteten Körper im Straßengraben finden, werd ich wohl eine von vielen Jane Doe's sein!

Als ich dieses Haus betreten hatte, war ich mir so sicher gewesen, dass ich mit Ben im Schlepptau wieder rausgehe. Das ich ihn locker überzeuge, das Richtige zu tun und sein Leben zu ändern, so wie bei den anderen Klienten, die ich betreut habe. Ich war so verdammt überheblich!

Ich hatte das Haus durchsucht, alle drei Etagen, es war leer und totenstill gewesen. Natürlich hatte es Anzeichen gegeben, das Leute hier gewesen waren, wie herumliegende Zigarettenstummel, leere Flaschen und McDonalds- Tüten. Ab und zu hatte ich auch eine gebrauchte Spritze entdeckt. So hatte ich angenommen, dass die Bewohner unterwegs waren, um Geld zusammen zu schnorren. Ich hatte mich dann entschieden, auch Ben in der Innenstadt suchen zu gehen. Doch als ich die Treppen herunter gegangen war, hatte er unten im Flur gestanden. Seine Jeans war schmuddelig und zerrissen gewesen, er hatte ein schwarzes Kapuzenshirt und darüber eine zerschlissene Lederjacke getragen. Ben hatte mich verwirrt angeschaut, als ich lächelnd auf ihn gegangen war. Anscheinend hatte er mich nicht erkannt.

„Hi Ben. Ich bin Alice Deitz, weiß nicht, ob du..."

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