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15 - Erpressung

"Ich muss wieder in meine Kommandozentrale. Ich muss den Schlüssel finden. Jemand hat abgeschlossen. Ich muss suchen gehen. Ich muss wieder Voltaman sein." Walther haderte mit sich und seiner Welt. Wenn die Dinge nicht in seinen gewohnten Bahnen verliefen, wurde er schnell unruhig. Seit einer Viertelstunde ging er auf und ab, lief ums Haus, dann wieder hinein.

"Walther, was hast du?"

"Ich muss meinen Schlüssel wieder finden. Ich muss in die Kommandozentrale."

"Du hast deinen Schlüssel verlegt?" Sabrina wusste genau, wie sie mit ihrem Sohn kommunizieren musste, damit er sich beruhigen konnte. "Und das ärgert dich. Wo hast du ihn denn zuletzt gesehen?"

"Ich war noch dort. Rockgirl war auch dort."

"Ist das nicht Klara, dieses Rockgirl?" Sabrina war besorgt. "Bist du sicher, mein Schatz? Du könntest dich auch irren."

Seine Augen flackerten, das Weisse wurde sichtbar. "Rockgirl war da. Sie lebt. Ich muss wieder in die Kommandozentrale."

"Schon gut, ich glaube dir. Sie war da. Weisst du, wann du deinen Schlüssel verlegt hast?" Sabrina fasst Walther sanft an der Schulter.

"Rockgirl war anders; danach war ich draussen. Voltaman ist böse."

"Aber nein, Walther, du bist nicht böse."

"Ich bin MackTheKnive. Voltaman hat meine Kommandozentrale. Er ist böse."

Sabrina erschrak. Offenbar hatte ihr Sohn seine Schlüssel verlegt und nun behauptete er, jemand andere hätte seine Kommandozentrale übernommen. Sie musste der Sache nachgehen und die Polizei informieren. Als sie Patrizias Nummer von der Karte wählen wollte, klingelte es an der Tür.

Sabrina eilte mit dem Telefon am Ohr nach unten.

"Kantonspolizei Bern, Patrizia Stettler, guten Tag."

"Patrizia, hier ist Sabrina, die Mutter von Walther, ich muss unbedingt ..."

"Sabrina? Wir stehen vor deiner Tür und haben geklingelt."

Sabrina hatte die Tür erreicht und öffnete. Draussen standen Ueli Suter und Patrizia, die ihr Mobiltelefon am Ohr hatte. Sie beendete den Anruf und lachte. "So ein Zufall. Hier sind wir; schneller als die Polizei erlaubt."

Nun lachten sie alle. "Das ist wirklich Zufall. Kommt doch herein."

Im Wohnzimmer setzten sie sich an den Esstisch. Sabrina sprach als erste. "Es ist wegen Walther. Er hat seinen Schlüssel verlegt; den Schlüssel zu seinem Raum in Bumbach. Er sagt, jemand habe abgeschlossen. Das kann gar nicht sein. Wenn jemand einen Schlüssel findet, bringt er ihn doch auf die Post oder in den Dorfladen."

"Oh, es gibt Menschen, die halten sich nicht an die Anstandsregeln. Wann war das?"

"Ich weiss es nicht. Walther ist sehr aufgeregt, er bringt kaum sinnvolle Sätze zusammen."

"Wir werden der Sache nachgehen. Vielleicht erinnert er sich bloss falsch." Patrizia versuchte, Sabrina zu beruhigen.

Ueli hatte bisher ruhig zugehört. "Wir sind auch wegen Walther hergekommen. Leider müssen wir dir und ihm mehr Fragen stellen. Wird das gehen?"

"Ihr seid wegen Walther hier?" Sabrina blickte sie schockiert an. "Ihr denkt doch nicht etwa ..." Sie hielt sich die linke Hand vor den Mund und sprach nicht weiter.

"Wir ziehen keine voreiligen Schlüsse; wir möchten bloss den Hinweisen nachgehen, die wir inzwischen erhalten haben."

Sabrina stand auf und holte sich ein Glas Wasser. "Und wie belasten diese Hinweise meinen Sohn?" Ihre Stimme hatte an Schärfe zugenommen.

Patrizia blickte Ueli wütend an, gab ihm zu verstehen, dass er momentan den Mund halten sollte.

"Sabrina, wir beschuldigen deinen Sohn nicht. Es gibt neue Erkenntnisse, die leider nicht gut klingen. Wir wollen das mit dir diskutieren und klären; das ist alles."

"Wäre es nicht möglich, dass jemand den Schlüssel gefunden hat und ihr genau den Typen suchen solltet?"

"Eins nach dem andern. Setz dich bitte wieder und höre dir an, was wir erfahren haben."

"Also gut." Sabrina setzte sich wieder an den Tisch, gegenüber Patrizia; sie rückte weiter von Ueli weg. "Erzählt es mir."

"Wir waren gestern bei einem Arzt, der sich die Fotos von Klara genauer angesehen hat. Von ihm wissen wir, dass es sich bei der Mordwaffe um ein sehr scharfes Messer handelt. Er sagte uns konkret, dass es ein Messer aus einer Metzgerei oder von einem Jäger sein muss."

"Aber solche Messer gibt es viele", empörte sich Sabrina.

"Das ist richtig. Doch im Zusammenhang mit dem Wissen, das Walther im Umgang mit Messern hat; der Umstand, dass er von Facelingen spricht und als Gesichtsloser unterwegs war; die Enttäuschung, die er von Klara bekommen hat - das spricht leider alles nicht für ihn."

Sabrina warf Ueli einen vernichtenden Blick zu. "Mein Sohn hat niemanden umgebracht! Er liebte Klara!"

"Lass das mich regeln, Ueli, bitte."

Er lehnte sich beleidigt zurück.

"Danke. Sabrina, du reagierst wie jede gute Mutter, ich kann das sehr gut verstehen. Es gibt jedoch in unserem Beruf Momente, wo wir schonungslos allen Hinweisen nachgehen müssen. War Walther in letzter Zeit auffallend nervöser als sonst?"

"Nein. Erst heute, weil er seinen Schlüssel verloren hat."

"War er in letzter Zeit beim Räbloch, oben, bei der Naturbrücke?"

"Er geht normalerweise gerne dahin. Aber er war schon eine Weile nicht mehr dort. Er sagt es mir immer, wenn er dorthin geht."

"Wie hat er reagiert, als er von Klaras Tod erfahren hat?"

"Er hat geweint; ich meine so richtig, wie ein Kind weint. Ich wusste vorher nicht, wie sehr er sie mochte. Sie hat ihm viel bedeutet."

"Fehlen in eurer Metzgerei Messer?"

"Da müsste ich Hans fragen. Ich denke aber nicht. Er hätte davon gesprochen. Seine Messer sind ihm heilig, die rührt niemand sonst an."

"Wie geschickt war Walther im Handwerk, als er die Lehre zum Metzger angefangen hat?"

Sabrina lächelte wieder, sie hatte sich entspannt. "Nicht sehr geschickt. Hans regte sich immer wieder auf. Walther ist geschickter, wenn er mit Holz arbeiten kann. Aus der Sägerei höre ich nur Gutes."

"Danke, das war auch schon alles. Du hast uns sehr geholfen. Habt ihr einen Zweitschlüssel zum Gebäude in Bumbach?"

"Ja, aber der liegt dort, in einer Schublade. Da müsste man vorher reinkommen. - Ich weiss, das ist nicht sehr geschickt."

"Vielleicht wird es notwendig sein, dass wir uns Zugang verschaffen müssen. Hoffen wir, Walther hat bloss vergessen, dass er selbst abgeschlossen und seinen Schlüssel irgendwo verlegt hat."

"Danke, Patrizia. Ist Walther nun vom Verdacht befreit?"

"Das kann ich dir leider noch nicht bestätigen, Sabrina. Deine Antworten waren ihm sicher eine grosse Hilfe, aber wir müssen zuerst alle Fakten checken und kombinieren. Wir werden dich auf dem Laufenden halten; versprochen. Sucht bitte diesen Schlüssel; er könnte wichtig sein."

Ueli und Patrizia verliessen die Wohnung. Draussen stellte sich Patrizia ihm in den Weg.

"Das war keine Meisterleistung, Chef. Wie kommst du dazu, der Frau solche Angst zu machen? Du hast doch sonst mehr Feingefühl."

"Dieser Walther ist weiterhin verdächtig, und das weisst du. Die Beweislage wird erdrückend. Bloss, weil er geistig verwirrt ist, bedeutet das noch lange nicht, dass er unschuldig ist."

"Nein, einverstanden. Aber zwei Dinge passen nicht zusammen: Walther liebte Klara - er würde ihr nie ein Leid antun. Und es gibt keine Verbindung zu Zwygart."

"Noch nicht. Lass uns fahren; ich habe genug gehört."

"Ich werde unseren Flip-Chart im Büro anpassen. Und dich werde ich dick und fett darauf eintragen: als Walther-Jäger."

"Steig ein, sonst fahre ich ohne dich."

***

Walther sass in seinem Zimmer, den Laptop hatte er vor sich. MackTheKnive streifte durch die Räume im Keller, Leitungsrohre und unendliche Kabel hingen von der Decke, dann und wann gab es eine kleine Leuchte. Der lange Gang wirkte unheimlich; bestimmt gab es hier gefährliche Wesen oder unangenehme Typen, doch das war Mack egal. Er musste den neuen Voltaman finden.

Und da war er auch schon, eine Stimme rief hinter ihm: "Mackie Messer! Schön, dass du wieder hier bist."

Er drehte sich um und blickte in das Gesicht, das er sich selbst einst gegeben hatte. Auch die künstliche Stimme passte; Walther fürchtete sich vor der Gestalt; er fasste dennoch seinen ganzen Mut und antwortete auf die Begrüssung.

"Voltaman. Du hast meinen Charakter gestohlen. Mit der IP kann ich herausfinden, wer du bist."

Das Lachen war nicht von dieser Welt. "Du drohst mir? Du behinderter kleiner Metzger? - Oh ja, ich weiss, wer du bist, Walther Dolder!"

"Wer bist du?"

"Ich kann dir helfen, deine geliebte Rockgirl, ich spreche von der echten, wiederzufinden."

"Rockgirl ist gegangen."

"Ja, und sie ist als Fälschung wiedergekehrt. Du hast sie gesehen."

Walther wurde nervös, doch er führte die Diskussion weiter. "Ja."

"Du kannst mir helfen, die Betrügerin zu enttarnen. Sie hat Rockgirl getötet."

"Du kennst den Mörder?"

"Die Mörderin, ja. Sie gib sich als die neue Rockgirl aus. Wir liefern sie gemeinsam der Polizei aus, was meinst du dazu?"

"Das ist eine gute Idee. Polizei, zu Patrizia. Sie mag ich."

"Ich schicke dir einige Bilder, damit du mir glaubst. Hast du eine private E-Mail-Adresse?"

Wozu brauchte der neue Voltaman seine E-Mail? Walther war unsicher, denn mit der Sicherheit im Netz kannte er sich aus. Er gab die Adresse der Metzgerei seines Vaters an.

"Lade die Bilder herunter und drucke sie aus. Dann gibst du sie der Lehrerin."

"Fräulein Kalberer? Warum? Ist sie Rockgirl?"

"Nein, Dummerchen. Sie ist Bookworm. Aber die neue Rockgirl ist ihre Freundin."

Fräulein Kalberer ist Bookworm! Walther jauchzte vor Freude. Er mochte die Lehrerin gut, obwohl sie zu seiner Zeit noch nicht an der Schule war.

"Schreibe auf die Fotos: "Ich weiss, wer du bist und was du getan hast." Danach legst du sie der Lehrerin auf die Treppe. Adressiere den Umschlag mit "@Rockgirl", hörst du?"

"Wann werden wir es Patrizia von der Polizei sagen?"

"Wir werden noch etwas warten. Wir locken die falsche Rockgirl in eine Falle. Du hilfst der Polizei."

"Du bist auch bei der Polizei, wie Patrizia?"

"Ja, Walther. Und du darfst uns helfen, die Mörderin zu finden." Der falsche Voltaman hielt sein Mikrofon zu, als er über seine eigene Bosheit lachen musste.

"Und sprich mit niemandem darüber, hörst du? Auch nicht mit deiner Mutter. Das bleibt unser Geheimnis. Morgen treffen wir uns wieder hier." Voltaman verschwand.

Walther loggte sich aus. Er ging ins Büro seines Vaters, öffnete den E-Mail-Posteingang, fand die Mail und lud den Anhang auf die Festplatte; die Mail löschte er anschliessend. Danach druckte er die Fotos aus. Schockiert und angewidert blickte er in die Gesichter zweier Menschen, die keine Gesichter mehr waren. Er faltete die Bilder, legte sie in einen Umschlag, den er wie verlangt beschriftete und verliess das Büro.

***

Der Flip-Chart blieb vom angedrohten Eintrag verschont. Wieder einmal kam Brugger in ihr Büro, als das Team gerade über die Entwicklung im Fall diskutierte.

"Was habt ihr?"

"Wir wissen schon viel. Die Morde hängen ziemlich sicher mit Ereignissen aus der Kantonsschulzeit von Reto Zwygart zusammen. Diese Erkenntnis passt nicht zu unserem Hauptverdächtigen ..."

"Deinem Hauptverdächtigen", warf Patrizia ein.

"... passt nicht zu Walther Dolder, der im Zentrum der Ermittlungen steht."

"Der Sohn des Metzgers. Wieso steht er im Zentrum?"

Patrizia kehrte beide Handflächen nach oben, nickte und zeigte auf Ueli.

"Deine Partnerin ist offensichtlich nicht deiner Meinung. Also bitte, berichte mir."

"Er kann mit Messern umgehen. Er ist in Klara verliebt und wurde von ihr abgewiesen. Er ist oft und gerne am Räbloch. Er gibt sich als "Der Gesichtslose" aus und er hat eine alte Metzgerei als eine Art Zweitwohnung in Bumbach."

"Er fährt keinen schwarzen SUV. Er vergötterte Klara und würde alles für sie tun. Er war nie an einer Kantonsschule. Er kannte Zwygart nicht. Und: Er sass bei der Beerdigung weinend neben seiner Mutter, als Ueli und ich den schwarzen SUV jagten."

Brugger schaute zwischen seinen Ermittlern hin und her. "Tut mir leid, Ueli, aber die Argumente deiner Partnerin wiegen schwerer. Der junge Mann scheint nicht der Täter zu sein."

Das Telefon klingelte. Beleidigt griff Suter zum Hörer. "Kantonspolizei Bern, Suter am Apparat."

"Ueli Suter? Hier ist Denise Kalberer, die Lehrerin in Bumbach."

"Moment, ich stelle auf Lautsprecher. - Jetzt ist gut. Was führt dich zu uns?"

Also nochmal: Hier ist Denise Kalberer, die Lehrerin aus Bumbach. Ich möchte gerne Patrizia sprechen."

Brugger lachte, stand auf und verliess das Büro.

Ueli Suter stand beleidigt neben dem Telefon. "Weshalb sie? Wir behandeln den Fall gemeinsam."

"Ja, das mag stimmen, aber jetzt kann ich bloss mit Patrizia reden, tut mir leid. Ist sie da?"

Patrizia nahm den Anruf entgegen, schaltete den Lautsprecher aus und trat ans Fenster. Ueli setzte sich an den Computer.

"Ich bin hier. Worum geht es? Ich werde es meinem Partner auf jeden Fall erzählen, einfach dass das klar ist."

"Du weisst über das Spiel Bescheid, welches wir spielen, richtig?"

"Ja, richtig. Und?"

"Zeljka, die Journalistin und ich vermuten, dieser Voltaman könnte der Mörder sein. Wir haben uns mit ihm verabredet, heute Abend, bei der Holzbrücke. Ich möchte, dass du dabei bist."

"Die Journalistin? Ihr habt was gemacht? Seid ihr noch zu retten? Denise! Es gibt schon zwei Leichen - der Typ ist gefährlich! Ich werde da sein! Und ihr tut nichts ohne mich, verstanden? Mann, das glaube ich jetzt nicht. Ich rufe dich wieder an. Sälü."

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