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13 - Hinterzimmer

Zeljka sass an ihrem Computer und forschte nach dem Spiel der Hinterzimmer, das so verführerisch "Backrooms" hiess. Allem Anschein nach handelte es sich nicht primär um ein Spiel, sondern um eine fantasievolle Erzählung von creepy Geschichten, schauerhaft, psychisch schlecht einzuordnen. Sie grinste, fand es jedoch sehr interessant.

Das WLAN des Hotels war eher durchschnittlich und der Anforderung des Spiels nicht gewachsen. Jeder Blickwechsel dauerte mehrere Sekunden, was auf Dauer mühsam wurde. Zudem fehlte ihr der grosse Bildschirm oder gar eine VR-Brille. Zeljka langweilte sich schnell, denn etwas funktionierte auch mit ihrem Login nicht richtig. Sie legte die Maus weg und klappte den Laptop zu. Seit vergangenem Abend hatte sie eine neue Freundin, Denise, die Lehrerin. Zeljka beschloss, sich mit ihr in Verbindung zu setzen und sie um Hilfe zu bitten.

Eine Stunde später sassen die beiden Frauen im Schulzimmer. Die Kinder hatten ihren freien Nachmittag, das Zimmer war leer.

"Schön hast du es hier. Fantastischer Blick auf den Hohgant."

"Ja, ich weiss. Dafür nimmt man gerne in Kauf, dass man etwas abgelegen arbeitet. Nun, sage mir, was du genau von mir möchtest. Am Telefon habe ich das nicht richtig verstanden."

"Ich möchte mehr über diesen Voltaman herausfinden. Köbi hat ihn erwähnt, und du hast mir auch von ihm erzählt."

"Volta? Der ist harmlos. Er stand auf Klara, sicher, aber wer tat das nicht? Sie war echt eine Superfrau."

"Du standest auch auf sie?"

"Wenn das meine Neigung wäre, auf jeden Fall. Klara konnte jeden für sich gewinnen."

Zeljka schmunzelte, denn so hatte sie Klara auch kennengelernt. Sie versuchte eine neue Strategie. "Kennst du Klaras Logindaten?"

"Ja. Wir waren gute Freundinnen und haben diese Daten mit uns geteilt."

"Auch mit Köbi?"

Denise war sichtlich überrascht von dieser Bemerkung. "Nein. Mit Köbi teilt keine halbwegs intelligente Frau irgendetwas. Ausser vielleicht das Bett für eine Nacht. Aber ich nicht - und Klara auch nicht."

"Haha, da hast du wohl recht. Können wir uns mit dem Account von Klara einloggen? Ich meine, du als Bookworm und ich als Rockgirl?"

"Ja, das müsste gehen. Setz dich an das Gerät da." Denise zeigte auf einen Computer an einem speziellen Arbeitsplatz. Sie selbst setzte sich an ihren Computer beim Lehrerarbeitsplatz.

Wenige Minuten später waren sie beide online und standen sich virtuell gegenüber. Zeljka fühlte sich sofort sehr wohl in ihrem neuen Körper. Sie fühlte die Kraft, welche von Rockgirl ausging.

Sie waren in einem endlosen, seltsam gelben Gang. "Komm schon, Rockgirl, wir müssen aus diesem Level raus. Folge mir." Denise führte Zeljka durch die Gänge, mal runter, dann um die Ecken. Geschickt wich sie Figuren aus, die ab und zu auftauchten. Plötzlich blieb sie vor einer Wand stehen. "Hier durch. Das geht direkt in Level vier."

"Durch die Wand?"

"Aber ja doch, folge mir!" Dann war sie auch schon weg.

Zeljka trat auf die Wand zu, fühlte ins Nichts, dann wagte sie den Sprung. Nach der Wand befand sie sich in einem gigantischen Büro wieder.

"Was war das eben?"

"Man nennt das "noclipen" - so eine Art transformieren in ein anderes Level. Wir sind nun im Büro. Das ist nicht gefährlich. Hier sind keine Feinde. Schau, da ist "High-Ender" - pass auf, das ist Köbi."

"Im Ernst? High-Ender? passt zu ihm."

Denise lachte.

"Hi, Bookworm und ... Rockgirl? Das ist nicht möglich."

"Zisch ab, High-Ender. Wir wollen heute unter uns sein."

Nach dieser Bemerkung verschwand der Kerl tatsächlich blitzartig. "Er hat sich ausgeloggt", erklärte Denise. "Der Schock war wohl zu gross. Lass uns nun durch die Räume gehen. Ich denke, Volta ist hier irgendwo."

***

Walther war traurig. Seine Klara, sein Rockgirl, war nicht mehr. Das Spiel würde nie wieder dasselbe sein. Dennoch wollte er sich wieder einloggen - er musste sich wieder einloggen. Er hastete in den Raum, nachdem er mit seinem Roller nach Bumbach gefahren war. In der Eile liess er den Schlüssel am Haupteingang stecken.

Fokussiert rannte er in das ehemalige Büro, das nun seine Kommandozentrale war. Er liess sich auf seinem Stuhl nieder, fuhr das System hoch und setzte seine Kopfhörer auf. Durch seine Bewandtnis im Spiel wusste er, wie man sich einloggen musste, um in einem bestimmten Level zu erscheinen; er wählte Level vier, aus Gewohnheit.

Das Büro. Walther kannte die geheizten Räume, denn es war bereits Winter und gewisse Räume waren tödlich kalt. "Volta?", hörte er plötzlich eine Stimme hinter sich rufen. Er kannte die Stimme, es war Bookworm, seine zweite Freundin hier. Sofort blieb er stehen und drehte sich freudig um.

Sie stand an einer Ecke und betrachtete ihn lächelnd. "Hi; ich habe dich lange nicht mehr gesehen."

"Ich weiss. Hi Bookworm. Seit Rockgirl verschwunden ist, war ich nicht mehr hier. Entschuldige."

"Verschwunden? Wie kommst du denn da drauf? Rockgirl - komm doch mal eben um die Ecke und begrüsse unseren Freund." Sie lächelte noch immer. Dann erschien eine zweite weibliche Figur um die Ecke - es war ohne Zweifel Rockgirl.

"Was ist das? Du bist tot!", schrie Voltaman. Er schreckte zurück.

"Nein, Volta. Ich bin nicht tot. Ich bin hier; schön, dich zu sehen."

Volta taumelte rückwärts, fiel hin. Die beiden Frauen waren schnell bei ihm. Bookworm nahm ihn in den Arm, stützte ihn und fuhr ihm mit der Hand über sein Gesicht. "Was redest du da? Warst du zu lange auf Level sieben? Hier stirbt niemand, das weisst du. Ausser den Anfängern, die nicht genug Proviant dabeihaben oder die geheizten Räume nicht kennen."

Volta erholte sich langsam, er schaffte bereits ein zaghaftes Lächeln. "Rockgirl. Wie ist das möglich. Du weisst, dass wir uns sehr gut kennen, also gib mir eine ehrliche Antwort."

Sie kniete sich neben ihn, fasste seine Hand und sprach sehr ruhig, als ob es die natürlichste Sache der Welt war, sich hier zu treffen. "Ich bin nicht tot. Ich war bloss einige Zeit weg. Warum denkst du gleich, dass ich tot sei?"

"Ich habe es gesehen. Ich habe dich gesehen. Da war kein Leben mehr, das war bloss noch Hülle. Wie die Tiere, die in der Metzgerei hängen."

"Wovon sprichts du? Welche Metzgerei?"

Voltaman verschwand.

Walther riss sich den Kopfhörer vom Kopf. Einige Minuten blieb er einfach sitzen. Er war verwirrt, wusste nicht, was das eben war. Klara war tot, das hatte er in der Zeitung gelesen. Klara war Rockgirl. Wie konnte das sein. Rockgirl konnte nicht mehr in den Backrooms sein. Es war einfach nicht möglich. Sein Oberkörper schwankte vor und zurück.

Ob er zu ihr fahren sollte? Zum Hof? Er verwarf den Gedanken. Das würde nichts bringen. Die Zeitungen hatten davon berichtet. Klara war abgestürzt - und sein bevorstehender Absturz interessierte niemanden. Wer war schon Walther? Niemand ausser Klara kannte ihn.

Wenn Klara nicht mehr war, dann durfte auch Voltaman nicht mehr sein. Walther loggte sich wieder ein und klickte danach auf die Einstellungen seines Accounts. Schnell fand er den Button "Account löschen". Die mehrmals wiederkehrenden Fragen, ob er sicher sei, seinen Account löschen zu wollen, bejahte er alle. Letztendlich klickte er auf "delete" und löschte seinen gesamten Account.

Danach sass er einige Minuten bloss da, betrachtete den Bildschirm und wusste nicht, was als Nächstes geschehen sollte.

***

"Siehe, du sollst mir dienen. Voltaman, ein guter Name; zudem gibst du ihn freiwillig preis. Sehr schön. Du hattest schon recht, deine Rockgirl ist nicht mehr. Und du Idiot wirst mir jetzt dienen. Danke übrigens für den Schlüssel zu deinen Heiligtümern. Bisher habe ich mich immer reinschleichen müssen. Nun sind die Räume mein - und du wirst ausgesperrt, mein Lieber."

Die Gestalt blieb noch etwas stehen, grinste hämisch. In der Hand baumelten die Schlüssel, welche Walther an der Tür hatte stecken lassen. Der schwarze SUV parkte weiter oben, beim Restaurant Rosegg.

Plötzlich rannte der verstörte Junge aus dem Haus, schnappte sich seinen Roller und fuhr wie ein Irrer davon. Ungläubig über sein Glück, blieb der Mensch einige Sekunden stehen. Mit der aufgesetzten Gesichtslosenmaske schritt er zum Gebäude und verschaffte sich Zugang, wonach er sorgfältig abschloss, damit ihn niemand mehr stören konnte.

Zuerst trat die Gestalt in den Nebenraum des Kühlraumes. Das zufriedene Gesicht betrachtete die Sammlung, welche stetig grösser wurde. "Nur noch zwei - dann ist die Tischrunde perfekt und ich kann mich zu ihnen gesellen", dachte die Gestalt. "Hm, schon komisch. Die Polizei betrachtet mich als den Täter - dabei bin ich doch das Opfer. Der Freund, die für seine Freunde das Mahl an Odins Tafel bereiten wird. Wir werden alle beisammen sein und den Saft des Lebens aus den Schädeln unserer Feinde trinken. Mein Gesicht wird erscheinen und ihr werdet euch daran erinnern."

Der Täter löschte das Licht und schritt in das Büro; er war sichtlich überwältigt von der Technik, die sich ihm hier bot. "Damit werde ich Verwirrung stiften können", freute er sich, und setzte sich auf den zentralen Stuhl. Mit wenigen Klicks war er im Internet, kontrollierte die letzten Tätigkeiten Walthers. "Du wärst vielleicht ein guter Metzger geworden, aber von Internet-Sicherheit hast du keine Ahnung, mein Kleiner."

Weinige Klicks später war Voltaman wieder online. "Na, dann wollen wir mal!"

***

"Was war das eben?", fragte Zeljka Denise, welche ebenfalls ziemlich ratlos dreinblickte.

"Ich weiss es nicht. Voltaman scheint sich über deine Anwesenheit ziemlich aufgeregt zu haben."

"Er sagte, ich sei tot - das bedeutet, er wusste, wer Rockgirl im richtigen Leben war."

"Ja, da könntest du recht haben. Aber das würde bedeuten, dass er aus der Region stammt. Klaras Tod hat nicht einmal nationales Interesse erlangt."

"Könnte Köbi eine zweite Identität haben?"

"Das wäre wohl möglich, ja. Aber in der Vergangenheit haben wir uns oft alle hier getroffen, da waren Volta und High-Ender auch immer dabei. Es wäre ziemlich aufwändig gewesen, sich auf zwei Computern gleichzeitig einzuloggen und im Spiel mit beiden Charakteren zu überleben."

"Köbi ist ein Nerd."

"Ja, das mag stimmen, aber er ist nicht sehr geschickt im Spiel. Er kennt sich mit Zahlen und mit Banken aus. Die spielerische Leichtigkeit fehlt ihm."

"Was hatte die letzte Meldung zu bedeuten: 'Voltaman quit the place'?"

"Im Grunde heisst das, dass jemand seinen Account gelöscht hat."

"Mit anderen Worten, wir kommen ihm nicht mehr auf die Spur?" Zeljka war enttäuscht, sie hatte sich mehr erhofft.

"Wenn er den Account wirklich gelöscht hat, dann werden wir ihn nicht mehr wiedersehen. Vielleicht hat er ihn aber bloss pausiert."

"Das geht?"

"Softwareanbieter sind es sich gewohnt, dass Menschen aus Impulsen heraus Dinge tun, die sie einige Sekunden später bereuen. Ja, das geht. Ein Account ist erst dann gelöscht, wenn du ihn mehrmals löschst und dies immer wieder betätigst. Löschen ist mühsamer als beitreten." Denise lachte und hob die Hände hoch. "Warum interessierst du dich dermassen für diesen Voltaman?"

"Das musst du für dich behalten, okay?"

"Ja, sicher. Ich wüsste nicht, wem ich was erzählen sollte."

"Ich denke, er könnte der Doppelmörder sein, den die Polizei sucht." Zeljka lehnte sich auf ihrem Stuhl zurück und betrachtete Denise, die sichtlich bleicher wurde.

"Wieso denkst du das?"

"Aus allem, was ich bisher weiss, ist Klara unmöglich einfach abgestürzt. Dafür kletterte sie einfach zu gut. Ein Politiker, der zufälligerweise früher Klaras Freund gewesen war, stirbt kurz vor ihr. Und nun höre dir das an: In Sankt Margrethen - das ist irgendwo in der Ostschweiz - stirbt zufälligerweise eine weitere Freundin dieses Politikers an einem Verkehrsunfall mit Fahrerflucht."

"... das liegt an der Grenze zu Österreich." Denise war immer noch bleich.

"Was?"

"Sankt Margrethen liegt an der Grenze. Was geschah dort; und woher weisst du das alles?"

"Wir sind gut vernetzt, wir Journalisten. Hör mir zu: Eine Bankangestellte, Lisbeth Eugster, 32 Jahre alt, wurde auf ihrem Fahrrad von einem Auto angefahren und war auf der Stelle tot. Das Auto und den Fahrer hat man nie gefunden. Das war vor zwei Wochen. Lisbeth Eugster kam ursprünglich aus der Region um Langenthal und hat auch in Burgdorf die Kantonsschule besucht. Sie war eine gute Freundin von Köbi Bucher und Reto Zwygart. Das kann kein Zufall sein."

"Krass. Was hat das mit Volta zu tun?"

"Jetzt kommt's: Zeugen haben ausgesagt, einen grossen, schwarzen SUV gesehen zu haben, mit Berner Kennzeichen - die Ziffern allerdings seien unlesbar gewesen."

"Solche gibt es hier viele. Ich sehe noch immer keinen Zusammenhang zu Volta."

"Ich weiss, und einer davon hat mich vorgestern beinah überfahren. Ich muss auf der richtigen Spur sein. Volta kannte Klara und trauerte um sie. Als er mich vorhin sah, war er sichtlich geschockt. Er wusste um die Unmöglichkeit, dass Rockgirl erscheinen könnte."

"Wow. Nun musst du bloss herausfinden, wer dieser Voltaman ist; oder vielmehr war."

"Abwarten. Ich schreibe ihm eine private Nachricht. Wärst du bereit, wenn wir uns mit ihm treffen? - Ich sage dir, er ist nicht weit von hier."

"Ich weiss nicht. Mut gehört nicht zu meinen Eigenschaften."

"Komm schon - du unterrichtest Kinder; du hast Mut wie ein Bär, meine Liebe." Dabei lächelte Zeljka die Lehrerin an.

Denise senkte den Blick und musste ebenfalls lächeln. "So gesehen, ja. Aber um einen potenziellen Mörder zu treffen? Wir sollten Patrizia Stettler von der Kripo mit ins Boot holen."

Zeljka zögerte. "Die Polizei ist nicht gut auf mich zu sprechen, denke ich."

"Ach was! Die Patrizia ist in Ordnung; übrigens kannte sie Reto auch aus der Kanti. Verrückte Welt."

"Wem sagst du das. Lass uns nochmals ins Netz gehen, ich möchte Volta noch meine Einladung schicken."

***

"Ich muss wieder hinein. Das muss doch gehen. Ich habe den Account irrtümlich gelöscht." Walther sass verzweifelt an seinem Computer. Er versuchte, seinen Account wiederherzustellen, doch es funktionierte nicht. Sein Name "Voltaman" war offensichtlich schon besetzt. Er begriff nicht, wie das sein konnte - schliesslich war es sein Name.

In der Verzweiflung wählte er einen anderen Namen und wollte auf die Suche nach sich selbst gehen. Walther vermutete, das Spiel habe ein eigenes Bewusstsein entwickelt und versuche, ihn zu überlisten. Er wollte schlauer sein.

Bereits an der Tür kam es ihm sonderbar vor. Sie war abgeschlossen. Er konnte nicht in seine Kommandozentrale zurück und wusste nicht mehr, wo er den Schlüssel hingelegt hatte. Froh darüber, einen leistungsfähigen Laptop zu besitzen, sass er bei den Eltern in seinem Zimmer und arbeitete ohne grosse Bildschirme. Es ging ihm nicht um scheinbare Realität, es ging ihm um Wahrheit.

"Walther? Was machst du?" Seine Mutter kontrollierte ihn immer wieder, obwohl er doch schon längst erwachsen war.

"Ich bin im Internet, Mutter. Das verstehst du nicht", lautete seine Standardantwort.

Meistens gab sie sich damit zufrieden. Doch diesmal nicht. "Die Polizistin hat gesagt, du sollst da nicht so oft hinein."

"Ich helfe der Polizei. Sie hat mich um Hilfe gebeten, Patrizia." Walther hasste es, seine Mutter anzulügen, doch dadurch hatte er seine Ruhe.

Im Spiel tauchte er als "MackTheKnive" auf - er fand das passend, weil er schliesslich mit Messern gut umzugehen wusste.

Wenig später traf er auf Voltaman. Er lud ihn zu einem privaten Chat ein.

[MackTheKnive] Wer bist du?

[Voltaman] Derselbe wie immer. Wer bist du? Habe dich noch nie gesehen.

[MackTheKnive] Ich bin neu hier und kenne niemanden.

[Voltaman] Na dann, viel Spass in der Hölle, Mackie Messer.

Voltaman hatte den Chat verlassen. Walther begriff, dass jemand seine alte Identität gestohlen hatte. Wie war das möglich? Er streunte noch etwas umher, gelangte auf Level vier und traf auf Bookworm und Rockgirl.

"Hallo zusammen. Keine Angst, ich bin kein böser Charakter."

"Sagte der Wolf zu Rotkäppchen", Bookworm war angespannt.

"Hahaha, nein, im Ernst. Ich bin neu hier und noch unerfahren. Wer seid ihr?"

"Ich bin Rockgirl, eine erfahrene Bewohnerin. Bookworm ist meine beste Freundin. Wir haben auch noch einen Freund, der sich hier irgendwo rumtollen sollte. Hast du jemanden angetroffen?"

Walther wurde schwer ums Herz. "Ja, ich habe einen sehr unfreundlichen Voltaman getroffen. Er wollte nicht mit mir reden."

"Volta ist hier? Falls du ihn nochmals triffst, sag ihm, dass wir ihn suchen, okay?"

"Mach ich. Aber nehmt euch in acht vor ihm. Er ist nicht gut."

"Wir kennen ihn schon lange. Er ist ein Freund, du kannst ihm vertrauen."

"Im Internet kann man niemandem vertrauen", erwiderte Walther und zottelte sich davon. Die beiden Mädchen liess er stehen.

Kurz darauf schrieb Rockgirl ihre Nachricht: "Voltaman - wir sollten uns treffen. Ich glaube, du weisst weshalb. Falls du interessiert bist, melde dich über diese Adresse. Rockgirl."

Denise und Zeljka loggten sich aus.

"Was meinst du; wird er antworten?" Denise hatte Zweifel. "Ich werde auf jeden Fall auch noch Patrizia informieren, ob es dir passt oder nicht."

"Ich hoffe, er antwortet. Dann laden wir ihn an einen Ort ein, den wir beide kennen. Dort können wir dann mit Patrizia auf ihn warten."

"Und wenn sie nicht kommt?"

"Dann werde ich das Geheimnis allein lösen. Stell dir mal die Schlagzeilen vor: Journalistin findet den Mörder - Polizei hat versagt!"

"Wenn das bloss nicht nach hinten losgeht. Ich bin nicht begeistert. Und ich möchte nicht zitiert werden."

"Wie du meinst. Ruhm ist nicht jedermanns Sache. Danke, dass wir das hier gemacht haben. Du hast mir sehr geholfen."

Zeljka verabschiedete sich von Denise und fuhr wieder ins Hotel.

***

Keine hundert Meter weiter entfernt sass der neue Voltaman in der gestohlenen Kommandozentrale vor laufenden Bildschirmen. "Das ist ja der Wahnsinn. Junge, du bist gut! Hab vielen Dank für das wirklich tolle Geschenk. Damit bin ich unschlagbar."

Voltaman stand auf und wollte den Raum verlassen, als ein dreimaliges Piepen den Eingang einer privaten Nachricht anzeigte. Er setzte sich wieder und klickte die Nachricht an. "Sieh an! Rockgirl ist auferstanden. Sie ist gut, diese Zeitungstante! Ich habe das vermutet, als ich sie zur Lehrerin habe schleichen sehen. Vielleicht sollte ich einen weiteren Platz an Odins Tafel reservieren."

Voltaman stand wieder auf, verliess den Raum und stellte sich vor sein Regal.

"Klara", "Reto" und "Lisbeth" waren schon da. "Köbi" und "Andreas" fehlten noch. Voltaman wusste, dass er an Köbi bereits dran war. Nur noch wenige Tage, dann wäre auch diese Maske hier.

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