Spa 🇧🇪
🇧🇪 Spa 🇧🇪
24.07.2024-28.07.2024
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Carlos Sainz&Charles Leclerc
Nun war es also offiziell.
Mit einem unguten Gefühl im Magen überflog Charles den Artikel, der ihm eben zugeschickt wurde.
Kein geringerer als Lando hatte es in ihren gemeinsamen Chat geschickt, ohne Kommentar.
Doch die Überschrift reichte dem Monegassen vollkommen aus, um zu wissen, was in diesem Artikel stand.
Breaking: Carlos Sainz to Williams
Vielleicht war sein angeknackstes Herz der Grund, warum er nicht auf den Artikel klickte. Oder aber es war die Scham, die in ihm hochkroch.
Scham, wegen dem, was er seinem Freund in Spanien an den Kopf geworfen hatte.
Scham, weil er ganz genau wusste, dass Carlos diese Worte verletzten und er es in dem Eifer des Gefechtes auch so beabsichtigt hatte.
Er wollte Carlos in diesem Moment verletzten, weil auch dessen Worte so tief gesessen hatten.
Immerhin wusste er doch, was das Heimrennen in Spanien für Carlos bedeutete. Ihm war bewusst, dass es Carlos so viel bedeutete, wie ihm Monaco bedeutete.
Und es tat ihm ja auch leid, was geschehen war, aber er konnte dafür genauso wenig, wie der Spanier. Es war ein Unfall, sowas geschah beim Racing nunmal.
Natürlich war alles, was danach geschehen war, alles andere als akzeptabel gewesen.
Und noch immer konnte er Carlos nicht unter die Augen treten. Das Rennen war nun etwas mehr als einen Monat her und sein Herz tat immer noch weh, wenn er abends alleine ins Bett steigen musste.
Und alles nur, weil er sich nicht traute zu Carlos zu gehen.
Weil er nicht wusste, ob dieser ihm die Worte verziehen hatte.
Weil er nicht wollte, dass er womöglich Schluss machte und es nun endgültig aus war.
Es fühlte sich einfach so falsch an, morgens ohne den Spanier aufzuwachen und abends ohne in zu schlafen – wobei dies meistens nicht wirklich funktionierte.
Er konnte ohne ihn nicht so befreit Lachen. Er konnte sein Leben nicht ordnen und wollte gar nicht erzählen, wie selten er in letzter Zeit einkaufen war.
Wie sehr sein Herz schmerzte und das jede Sekunde, die er nun schon ohne Carlos verbrachte.
Eine erneute Mitteilung, die sein Handy laut ankündigte, riss ihn wiederholt aus seinen und wiederholt war es Lando.
Er vermisst dich, Charles. Er heult mir seit Tagen die Ohren voll, weil er verletzt ist und will, dass du dich bei ihm entschuldigst.
Du kennst ihn. Er ist ein Dickkopf, also bitte, rede mit ihm.
Schluckend las er die Nachrichten, spürte sein Herz innerlich höher schlagen, während seine Mundwinkel fielen.
Das endgültige Wissen darüber, Carlos traurig gemacht zu haben, tat in seinem Herzen weh, aber dennoch baute sich Hoffnung auf.
Es war so ein starkes Gefühl, dass er es kaum noch unterdrücken konnte. Und er wollte es auch nicht mehr unterdrücken – er wollte und konnte es einfach nicht.
Abrupt sprang er auf, verließ beinahe Fluchtartig sein Hotelzimmer und flüchtete zu dem, in welchem er sein Freund wusste.
Er klopfte schnell und mehrfach an der Zimmertür, konnte es kaum noch abwarten. Er wollte nicht länger warten.
Der Monat war viel zu lang, viel zu nervenaufreibend und er wollte nichts lieber, als einfach abschalten.
Er wollte einfach nur noch zu Carlos, er sehnte sich nach ihm.
„Was willst du?", kam es dann recht kühl von Carlos, als er die Tür öffnete.
Aber ein Blick in seine tiefen, braunen Augen reichte um Charles zu verstehen zu geben, dass Carlos nur so kühl spielte.
Ganz klar konnte er erkennen, dass Carlos ihn vermisst hatte.
Seine Augen leuchteten unglaublich hell, sie strahlten wie Sterne am dunklen Nachthimmel.
„Es tut mir so leid, Carlos.", atmete er tief durch und versuchte sein trommelndes Herz unter Kontrolle zu bringen.
Tief holte er Luft, wollte hektisch zum Reden ansetzten, als Carlos sich jedoch vorbeugte und ihn sanft küsste.
Etwas überrumpelt dauerte es ein paar Sekunden, bis Charles seine Arme um dessen Nacken schlang und ihn näher an sich heranzog, während er den Kuss erwiderte.
„Das war alles, was ich hören wollte.", murmelte Carlos zwischen den Küssen und lief vorsichtig rückwärts ins Zimmer, wobei er Charles mit sich zog.
„Aber...", löste sich der Monegasse anschließend. Er wollte sich richtig entschuldigen und klarstellen, dass seine Worte nicht so gemeint waren.
„...ich will wirklich, dass du weißt, dass du gut genug bist. Du wärst es für Ferrari und du bist es für mich.
Du bist sogar zu gut für diese Welt, mon Chéri. Die Worte sind im Gefecht einfach gefallen, aber wahr sind sie auf keinen Fall.
Ich...Ich hab einfach Angst vor nächstem Jahr, wenn wir in unterschiedlichen Teams sind. Wir wissen beide, wie holperig es bei Pierre und Yuki zu Beginn war und sowas möchte ich mit dir nicht haben.", presste Charles seinen Kopf an die Brust des Spaniers.
Seine Unterlippe hatte erneut begonnen zu zittern, als er das erste Mal seine gesamten Ängst aussprach und wusste, dass Carlos sie verstehen würde.
Vorsichtig spürte er, wie die schlanken Finger von Carlos sich in seine Haare schoben und leicht durch diese strichen.
Eine Geste, von welcher er genau wusste, dass sie Charles beruhigen würde.
„Ich weiß doch, Charlie. Und mir tut es auch leid, was ich gesagt habe.
Ich hab nur Zeit gebraucht, weil deine Worte doch tiefer saßen, als ich zugeben wollte.
Ich kann nicht in die Zukunft schauen, aber ich kann dir hier und heute versprechen, dass mein Wechsel unsere Beziehung nur noch stärker machen wird."
Worte, die Charles so sehr gebraucht hatte und die er jetzt endlich erhalten hatte.
Ein Versprechen für die Zukunft, welches keiner von ihnen brechen würde.
„Haben wir uns denn wieder vertragen?", fragte Carlos leise.
„Ja, natürlich. Sowas will ich auch nicht nochmal durchstehen.", kam die Antwort von Charles rasant.
„Also, wie siehst aus mit Versöhnungssex?"
Eine Frage, die Charles aufgrund des Ernsthaften in Carlos' Stimme beinahe zum Lachen gebracht hätte, wenn ihn der tiefe Ton nicht so angemacht hätte.
Er löste seinen Kopf aus der Brust des Spaniers, grinste spitz.
„Bin dabei."
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Max Verstappen&Lando Norris
Max
Nach all den Jahren und all den Rennen auf der Strecke, bekam ich hier doch schon am meisten Angst.
Es war jedoch keine Angst, die mir selbst galt, sonder viel eher wegen Lando in meinem Körper aufkeimte.
Ich konnte mich noch lebhaft daran erinnern, wie er vor Jahren diesen Unfall bei den massiven Regenfällen gehabt hatte.
Ich wusste genau, wie sehr ich gezittert hatte und wie kühl mir wurde, als ich die Bilder sah.
Wie schnell mein Herz geschlagen hatte und wie ich den Atem angehalten hatte, bis Seb uns allen versicherte, dass es Lando halbwegs gut ging.
Wenn es um den Briten ging, war ich besonders beschützerisch und wollte ihn vor allem in Sicherheit wissen.
Und Rennunfälle wie der in Spa oder wie der in Las Vegas, halfen meinem schwachen Herz absolut gar nicht.
Lando war immer wieder aus dem Wagen ausgestiegen.
Ich hatte immer wieder sein warmes Lächeln sehen können, seine Grübchen und durch seine wilden Locken fahren können.
Seine hell leuchtenden Augen, die mich immer so verliebt anblinzelten oder sein Duft, der sich angenehm in Raum verteilte, sobald er ihn betrat.
All das, auf was ich niemals mehr verzichten wollte, konnte mir so schnell genommen werden.
Vor allem auf Strecken wie in Spa.
Und das Bewusstsein darüber, dass ich absolut nicht darüber entscheiden konnte oder irgendeinen Einfluss auf das hatte, was auf den Rennstrecken geschah, machte es für mich noch schwerer.
Wenn Lando einen Unfall hatte, dann konnte ich, meistens, nicht dafür und sich nichts dagegen unternehmen,
Es funktionierte nicht, ich müsste es so hinnehmen, wie es kam.
Und das machte mir noch mehr zu schaffen.
Hilflosigkeit.
Es war grauenhaft.
„Mhm, worüber denkst du denn nach, Maxie?", riss Lando's verschlafene Stimme mich aus den Gedanken, die ich am liebsten auch wieder vergessen würde.
Der Brünette, der auf meiner Brust bis vor wenigen Sekunden geschlafen hatte, blinzelte mich nun aus müden Augen an und lächelte leicht.
Und dennoch spiegelte sich in seinen Augen eine gewisse Neugierde und Besorgnis wieder.
Ein sanftes Lächeln schlich sich auf mein Gesicht, ich konnte es gar nicht unterdrücken, wenn ich es wollen würde.
Meine Arme legte ich nochmal enger um seine Hüfte und spürte genauestens, wie sich seine Hände auf meiner Brust platzierten.
„Nichts besonderes.", antwortete ich ihm leise, was ihn allerdings nicht zu überzeugen schien.
Er zog seine Augenbraue lediglich nach oben und schaute mich mit so einem Blick an, der mir definitiv signalisieren sollte, dass er mir kein Stück glaube.
Kurz schmunzelte ich. Er kannte mich nach Jahren der Beziehung einfach viel zu gut.
„Ich hab nur darüber nachgedacht, wie es wäre, wenn du einen schlimmen Unfall hättest. Ich will nicht den Teufel an die Wand malen, aber gerade hier ist meine Angst um dich nochmal viel höher, als bei anderen Strecken.
Weißt du, ich könnte es nicht verhindern. Wenn du morgen in den Boliden steigst und dir etwas schlimmes passiert, dann müsste ich es akzeptieren und könnte nichts tun, um dich davor zu beschützen.", gab ich ihm Einsicht in die letzten Minuten.
Der Gesichtsausdruck von Lando veränderte sich schlagartig.
Sein vorerst nicht begeisterte Gesichtsausdruck wandelte sich rasch zu einem mitfühlendem Lächeln um.
Er drückte sich leicht von meiner Brust ab, legte seine weichen Lippen kurz auf meine.
Seine Fingerspitzen strichen sanft über meine Wange, während er mich sanft ansah und ein gutes Gefühl in mir auslöste.
Meine Haut prickelte leicht unter dem Kontakt seiner Fingern und ich hielt ihn einfach fest in meinen Armen.
„Ich kann dir auch nicht versprechen, dass niemals etwas geschieht, aber wir wissen beide, dass ich mein bestes gebe, um wieder auszusteigen.
Ich will aber auch, dass du vorsichtig bist. Wie sollte ich denn Jimmy und Sassy erklären, dass ihr andere Papa nicht mehr kommen würde.", hörte sich Lando's Stimme zum Ende eher getrübt und sich leicht zittrig an.
Die Gedanken, die mit seine Worte verknüpfen waren, waren keine schönen und ich wollte gar nicht darüber nachdenken.
„Ich liebe dich, mijn liefje."
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Pierre Gasly&Yuki Tsounoda
Yuki
Meinen Kopf hatte ich in der Brust von Pierre versteckt, während ich seiner Hand fest in meiner hielt.
Das schlagende Herz unter meinem Kopf beruhigte mich ungemein, sodass ich sicherlich bald einschlafen würde.
Meine Finger hatten sich fest zwischen die von Pierre geschoben und ich strich immer wieder unbewusst über seinen Handrücken.
Ich versuchte Pierre ein gutes Gefühl zu geben.
Das Wochenende war alles andere als leicht für ihn und das war unter seinen Umständen auch vollkommen in Ordnung.
Ich selber hatte Anthoine, wenn überhaupt, nur flüchtig gekannt. Natürlich war sein Tod wirklich ein Riesen Unglück gewesen, was uns alle geprägt hatte, aber Pierre ging das ganze nochmal näher.
Er hatte seinen besten Freund damals verloren und ich wollte mir gar nicht vorstellen, wie das wäre.
„Er hätte dich gemocht, weißt du?", strich Pierre durch meine dunklen Haare und massierte leicht meine Kopfhaut.
Überrascht blickte ich hoch, sah dabei wahrscheinlich komplett bescheuert aus, weil ich mich etwas verrenken musste, aber Pierre schmunzelte wenigstens.
Der traurige und erschütterte Unterton in seiner Stimme brach mein Herz allerdings trotzdem etwas zum brechen.
„Ehrlich?", hinterfragte ich ihn. Es war ein Kompliment für mich und ich freute mich über seine Worte, da ich genau wusste, wie wichtig Anthoine für ihn gewesen war.
„Auf jeden Fall. Ihr seid euch in einigen Dingen sogar recht ähnlich.
Er hat es auch geliebt zu kochen und hat mich und ein paar andere Freunde manchmal zu sich eingeladen, um für uns ein neues Gericht zu kochen.", erzählte Pierre.
Seine Augen glänzten verdächtig und er schloss sie auch, weil sonst wahrscheinlich Tränen aus ihnen getropft wären.
„Er hätte mir sicherlich das gleiche wie Charles geraten.", murmelte Pierre.
Ich setzte mich etwas auf und drückte mich soweit hoch, dass ich sein Gesicht direkt vor meinem hatte.
Er sah müde aus, aber strahlte dennoch irgendwie.
Er sah perfekt aus.
„Was hat Charles dir denn geraten?", hinterfragte ich und hauchte ihm einen kleinen Kuss auf die Wange.
Tränennasse, helle Augen kamen wieder zum Vorschein und blickten mir tief in die Seele.
Leicht lächelte er jedoch, strich mir über die Wange.
„Dass ich dich nie gehenlassen sollte."
„Da hast du ja Glück, weil ich niemals vorhabe dich zu verlassen.", hauchte ich ihm sanft einen Kuss auf die Lippen.
Und so meinte ich meine Worte auch.
Pierre und ich. Für immer.
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[2000 Wörter]
Der Shot kam doch schneller als Gedacht und noch irgendwie rechtzeitig 🙈
Und hier ist auch endlich die Charles und Carlos Fortsetzung, die ich mir mit der Bekanntgabe von Carlos move zu Williams ganz gut vorgestellt habe ❤️
Dann etwas zu Lando und Max, einfach weil sie toll sind (muss ich dazu noch mehr sagen?) ❤️
Und zu guter letzt auch mal etwas anderes als sonst mit Pierre und Yuki. Ich habe in diesem Buch, soweit ich mich erinnern kann, noch nie über sie geschrieben und dachte mir, dass hier so ein Mix aus Trauer und Liebe perfekt passt. ❤️
Ich hoffe auch jeden Fall, dass euch die Geschichten alle gefallen haben. Ich bin selber so aufgeregt, weil ich mich so sehr auf die Rennen freue, einfach weil ich es vermisst habe. ❤️
Ich wünsche euch allen noch einen schönen Tag und bis bald. ☺️
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