• Browning & Mini • ⚠️ (2)
Hier will ich vorweg noch einmal darauf hinweisen, dass ich mir die Ursache hier frie ausgedacht habe !!!
Desweiteren gilt die gleiche Warnung wie auch bei Teil 1 🙈
Gabriele
Stetig streiche ich durch die Haare meines Freundes, während Franco sich erbarmt hat, die Spucktüte von Luke zu entsorgen.
Der Start war nicht wirklich das, was Luke gebraucht hat.
Seine Stirn glüht und sein Gesicht ist leichenblass.
„Mir ist so schwindelig",weint Luke los, was meine Sorgen ins Unermessliche steigen lässt.
„Ich weiß Schatz, aber es sind nur eineinhalb Stunden. Die musst du durchhalten.",rede ich ihm gut zu, doch Luke schüttelt seinen Kopf.
„Schlafe am besten etwas",küsse ich seinen Scheitel sanft und es scheint, als wäre Luke nach wenigen Minuten wirklich am Schlafen.
Was ist bloß los?
„Ist es besser?",kommt der Argentinier wieder zu uns, lässt sich neben mich fallen.
„Ich habe eher das Gefühl, es wird immer schlimmer.",halte ich Luke ganz nahe bei mir.
Schon im Auto hat Luke brechen müssen.
Jetzt wieder und ich bin einfach nur froh, dass er nun zur Ruhe gekommen ist.
„Seit wann ist es denn so?",meldet auch Zak sich.
„Seitdem er sich nicht mehr an den Ernährungsplan halten muss. Als das vorbei war, hat er angefangen zu brechen.",streiche ich durch die leicht verschwitzten, blonden Haare.
„Was ist bloß los mit dir, mein Schatz?",vergrabe ich meinen Kopf an seinem.
Fühle mich wieder hilflos und das mag ich nicht.
„Ich weiß nicht, ob es damit zusammenhängen kann, aber letzten Donnerstag hat der Trainer Luke eine Flasche mit einem Shake oder so gegeben.
Das war morgens. Keine Ahnung, aber das habe ich noch nie vorher gesehen. Es kann aber auch einfach die mentale Belastung sein.",überlegt der junge Brite laut.
Von einem Shake habe ich nichts gehört bis jetzt und das lässt meine Alarmglocken läuten.
Andererseits kann das Mentale auch eine Rolle spielen.
Luke hat mit den beiden neben mir geredet, damit sie wissen, wieso er so abgehauen ist.
Zwar hat er nicht alles preisgegeben, aber genügend, damit die beiden verstehen.
„Was auch immer das ist, wir finden es und lassen es schnell verschwinden",klammere ich mich noch fester an Luke.
„Luke kann sich wirklich glücklich schätzen, dass er dich hat",lächelt Franco mich schwach an und sehe etwas in seinen Augen, was ich so nicht kenne.
Nicht bei Franco. Darüber werden wir auch noch reden müssen...Aber nicht jetzt.
„Ich liebe Luke eben und will alles tun, damit es ihm besser geht",hauche ich leise, denn Luke fängt an, sich unruhig zu bewegen.
„Das wird es auch bald. Wenn wir etwas tun können...",lässt Zak den Satz auslaufen.
„Melde ich mich bei euch. Ihr seid wirklich die Besten",schenke ich den beiden ein aufmunterndes Lächeln, bevor ich selbst meine Augen schließe.
Die Ruhe können wir beide bestimmt gut gebrauchen.
Sobald wir in unserem Hotelzimmer sind, sprintet Luke wieder ins Bad, was bei mir dafür sorgt, dass das Fass langsam überläuft.
Sofort Knie ich mich neben Luke, ziehe ihn wieder an meine Brust, sobald er zu Ende gespuckt hat.
„Wir gehen jetzt zu Hitech. Zu deinem Arzt. Ich will wissen, was mit dir los ist",streiche ich über seinen Rücken.
„Gerne. Ich will endlich, dass das aufhört. Ich will unbedingt übermorgen ins Auto",spüre ich ein Beben durch Lukes Körper gehen und irgendwie beruhigt mich seine Aussage, denn es beutetet ja im Umkehrschluss, dass er selbst keine Ahnung hat, was in ihm vorgeht.
„Na komm...kannst du dahin kommen? Oder sollen wir ihn anrufen. Ich bin mir sicher, dass ich seine Nummer noch irgendwo abgespeichert habe.",stelle ich Luke die Wahl.
„Von mir aus können wir gerne hingehen.",Will Luke sich aufstemmen, beugt sich dann aber wieder über den Rand der Kloschüssel.
Stumm schüttle ich meinen Kopf.
Dann rufe ich ihn wohl an.
Wenige Minuten später steht der Teamarzt bei uns im Zimmer, macht ein paar Teste mit Luke, dem die Erschöpfung ins Gesicht geschrieben steht.
Besorgt lehne ich an der Wand, habe meine Hände vor der Brust verschränkt.
Zusammen haben wir ihm alles erzählt...naja, fast alles.
„Ein wenig Blut müssten wir eigentlich auch noch abnehmen...Hast du genug getrunken, nachdem du gebrochen hast?",erkundigt der Arzt sich bei Luke.
Stumm nickt er und innerlich bin ich gerade froh, dass ich ihn darauf hingewiesen habe, dass er das tun sollte.
„Gut",meint er, als er auch das Blut hat,"Bleibe am besten hier. Gebe Luke noch etwas zu trinken und wenn er mag etwas magenschonendes zu Essen. Eigentlich braucht er das...Oder ihr bleibt eben liegen. Wenn alles gut geht, dann sind die Ergebnisse morgen Abend da, noch schneller schaffe ich es nicht. Luke hat Fieber, es scheint, als würde er gegen etwas kämpfen. Was genau los ist, das kann uns nur der Bluttest sagen. Media-Day morgen fällt flach."
„Danke, dass du uns so schnell helfen konntest",nicke ich, während Luke in meinen Armen schon eingeschlafen ist,"Eine Sache ist da aber noch. Zak meinte in Flieger zu mir, dass Luke's Trainer ihm wohl etwas gegeben haben sollte. Luke hat mir gegenüber nichts davon gesagt. Nur, damit sie Bescheid wissen.
„Das behalte ich im Hinterkopf und immer gern. Wenn es schlimmer wird, dann meldet euch. Wenn Luke noch mehr Flüssigkeit verliert, sollten wir vielleicht das Krankenhaus in Betracht ziehen.",schaut er mich noch einmal ernst an, ehe er verschwindet und ich Luke an mich ziehe.
„Was ist bloß los mit dir? Ich mache mir solche Sorgen.",hauche ich ihm einen Kuss auf die viel zu warme Stirn.
Am liebsten würde ich ihn gar nicht mehr loslassen...
Wer soll morgen bei ihm bleiben?
Können wir den Media-Day nicht nachholen?
Die Teams wissen alle Bescheid und so könnte man einfach allen sagen, dass es dem einen nicht gut geht und den Medienkram nachholen.
Wieso muss das bloß in unserem Vertrag stehen?
Seufzend lasse ich Luke los, Decke ihn sanft über und hauche noch einen Kuss auf seine Stirn.
Schnell gehe ich ins Badezimmer, wo ich Luke's Wasserflasche auffülle und die Toilette notbedürftig putze.
Danach schnappe ich mir meine Laufschuhe, denn schließlich muss ich auch noch mal irgendwas tun.
Vielleicht ist mein Kopf danach ja frei.
Naja...so frei, wie er eben sein kann, wenn man sich Sorgen um meinen Partner macht...
„Ich muss..,ich habe alles versucht. Es tut mir leid",schmiege ich mich ein letztes Mal an Luke, den ich schweren Herzens heute über den Tag alleine lassen muss.
Mein Team hat mir den Medien-Tag nicht freigegeben...wieso auch immer...
Luke scheint es zwar besser zu gehen, allerdings hat er noch immer eine erhöhte Temperatur und sollte sich besser schonen...immerhin soll er morgen ins Auto.
„Alles okay. Es ist immer noch unser Job. Ich vermache mir hier schon etwas Schönes.",bekomme ich ein schwaches Lächeln von Luke, während ich über seine Wange streiche.
Irgendwie scheine ich nervöser zu sein als er.
Ich bin so gespannt auf heute Abend...
Was ist es?
Haben die Teste etwas ergeben, oder tappen wir weiterhin im Dunkeln?
„Schreibe mir, wenn etwas sein sollte und ich verspreche dir, dass ich sofort hier bin",drücke ich Luke noch einmal fest an mich, bevor ich einmal durchatme und aus dem Raum gehe.
Na das kann ja ein langer Tag werden...
„Ist alles okay? Du wirkst so gar nicht anwesend",legt sich eine Hand auf meine Schulter, als wir eine kurze Pause einlegen.
Sofort schaue ich in die besorgt funkelnden Augen meines ehemaligen Teamkollegen.
„Es ist Luke",Drehe ich mich zu Dino,"Ihm geht es gar nicht gut und ist deshalb auch nicht hier."
„Ich hatte mich schon gefragt, wo denn deine bessere Hälfte steckt...Was ist denn los? Kann ich irgendwie etwas tun?" ,legt Dino seine Stirn in Falten.
„Nein, wir warten nur auf die Ergebnisse vom Bluttest",Drehe Ich mein Handy in den Händen.
„Bluttest?",werden Dinos Augen ganz groß.
„Ja...Plötzliche Übelkeit. Hohes Fieber...",schlucke ich.
„Also steht noch gar nicht fest, ob er überhaupt fahren kann",murmelt Dino leise.
„Genau",nicke ich stumm, ehe ich mich in den Armen des Schweden wiederfinde.
„Das tut mir so leid. Erst einmal ist es doof für Luke, aber ja auch für dich. Du musst vor Sorge ja fast an die Decke gehen",streicht er mir auf dem Rücken auf und ab.
Stumm nicke ich.
Ich war nicht einmal mit meinen Gedanken richtig hier...und das, obwohl Luke mir immer und immer wieder versichert hat, dass alles gut sei.
Vielleicht mache ich mir einfach auch nur zu viele Gedanken...Aber bei all dem, was los war in dieser kurzen Zeit...
„Atme Gabri. Bitte. Du bist total angespannt.",schaut Dino mich nun besorgt an.
„Es ist alles ein wenige komplizierter, als du denkst",schniefe ich nun und merke, wie mir Tränen in die Augen steigen.
„Und dir wird das alles zu viel.",hält Dino mich fest bei sich, ehe ich vollkommen in Tränen ausbreche.
Die Leute, die mein Make-Up gemacht haben, werden mir danken, aber es geht nicht anders.
„Luke ging es mental und körperlich nicht gut und ich habe einfach Angst, dass das eine durch das andere hervorgerufen wird. Ich kann dir nicht mehr sagen, es wäre zu privat, ich...wieso?",weine ich nun richtig los.
„Ich weiß es auch nicht",murmelt Dino mir leise zu, ehe seine weitere Stimme ertönt.
„Gabriele? Was ist passiert? Ist was mit Luke?"
Eine Sekunde später lässt Dino mich los und ich finde mich in Francos Armen wieder.
„Ich...Ich weiß nicht, wo mir der Kopf steht. Es ist alles so viel. Erst Luke's Probleme mit du weißt schon. Hervorgerufen durch euren Trainer. Dann diese körperliche Reaktion...Ich will doch einfach nur, dass er glücklich ist.",weine ich weiter.
„Denkst du denn, dass er nicht glücklich ist?",schließt Franco mich fest in seine Arme.
„Doch...also in der Beziehung denke ich schon. Er lässt mich an sich heran und sucht meine Nähe. Redet immer mit mir. Nur das, was Zak mir im Flugzeug erzählt hat, das mit dem Drink...das hat er bis jetzt nicht gesagt. Auf seinem Ernährungsplan stand es auch nicht drauf. Wieso hat er mir das nicht gesagt?",kann ich nun gar nichts mehr in mir halten.
Die Tränen fließen und fließen nur.
„Das kann leider nur Luke dir sagen. Wenn dieser aber der Auslöser für die Übelkeit sein sollte, dann muss er damit rausrücken."hält Franco mich mich immer fest,"Jetzt beruhigst du dich aber am besten. So kannst du auch nicht weiter machen. Konzentriere dich am besten und dann gehen wir auch schon schnell wieder ins Hotel."
Der Rest des Tages war die Hölle und da mein Make Up neu gemacht werden musste, war ich noch länger da.
Auf Luke's Nachrichten habe ich auch nicht mehr geantwortet und als ich im Hotel ankomme, steht der Arzt ebenfalls vor der Tür.
Ziemlich sauer sieht er aus, was mir Angst bereitet.
„Gut, dass du gerade hier bist. Dann muss ich alles nicht zweimal erklären.",tritt er hinter mir ins Zimmer.
Mein erster Blick gilt Luke, der im Bett liegt.
Der TV ist an und spricht leise vor sich hin.
„Gabri",leuchten seine Augen hell auf, als er mich sieht.
Ja, also an der Liebe mangelt es nicht, das spüre ich bist hier.
„Hey",gehe ich direkt auf ihn zu und nehme ihn in den Arm.
Fragend schaut Luke mich allerdings an, öffnet seinen Mund, doch so weit kommt er nicht, denn der Arzt räuspert sich.
„Die Ergebnisse sind da und sie sind eindeutig",redet er gar nicht um den heißen Brei herum,"Es sind Entzugserscheinungen"
„Entzugserscheinungen?",klingt Luke absolut geschockt und auch ich traue meinen Ohren kaum.
„Ja...Ich war mal so frei und habe bei deinem Trainer angerufen Luke. Nachdem, was Zak dir erzählt hat",nickt er zu mir,"Hatte ich schon eine Ahnung, die sich nun bestätigt hat. Euer Trainer wird auf jeden Fall jetzt gefeuert, denn das darf gar nicht sein. Du hasstet fast gar keinen Appetit mehr, oder?"
Langsam nickt Luke, während mit fassungslos der Mund aufklappt.
Was läuft hier?
„Ja, dafür hat dieser Shake, Drink, was auch immer gesorgt. Egal, wann du ihn getrunken hast, er hat dich mindestens 18 Stunden so gesättigt, dass du keinen Hunger mehr hast. Aus dem Grund hast du auch nur dein Frühstück gegessen, dann beim Training den Shake und dann nichts mehr oder nur ganz wenig. Das Gemisch darf gar nicht mehr verabreicht werden. Es war früher dafür da, um Profisportler runter zu hungern und wurde auch in der Model-Branche oft verwendet. Mittlerweile ist es verboten...weiß Gott, wo er es her hat. Auf jeden Fall sind die Entzugserscheinungen hohes Fieber und eben Erbrechen. Du kommst morgen und auch die ganze Woche nicht ins Auto, sondern mit mir zurück nach England. Von deinen Drei Kilo hast du bestimmt mindestens das Doppelte runter, wenn nicht sogar mehr. Auch müssen wir schauen, wie es deine Muskeln angegriffen hat. Eine Frage muss ich dir noch stellen. Wusstest du, was dir gegeben wurde?"
Naja,dass würde ich auch gerne wissen.
„Nein. Ich hatte keine Ahnung.",schüttelt Luke seinen Kopf, während ihm Tränen in den Augen stehen,"Ich habe es auch nicht weiter hinterfragt, weshalb ich es dir Gabri auch nicht gesagt habe. Ich dachte, dass es einfach was mit vielen Proteinen wäre und gut ist."
Prüfend mustere ich meinen Freund.
Sauer zu sein bringt jetzt auch nichts.
„Morgen früh treffen wir uns um acht am Flughafen.",nickt der Arzt noch einmal Luke zu, ehe er das Zimmer wieder verlässt und uns alleine lässt.
Luke weint stumme Tränen, während ich sanft zu ihm aufs Bett steige und mich vor ihn setze.
Unsicher hebt er seinen Blick und schaut mich aus glasigen Augen an.
„Wieso hast du es mir nicht gesagt. Und war das deine ehrliche Antwort gerade? Du hast es wirklich nicht gewusst, oder?",muss ich noch einmal nachfragen.
„Natürlich war es das",hickst Luke leise,"Wieso...denkst du jetzt,dass ich Lüge?"
„Nein, das sind die Sorgen, die aus mir sprechen.",kann ich mein Temperament gerade echt schwer zügeln,"Wenn der Shake genau das bewirkt hat, was der Arzt gerade meinte, dann hättest du ihn auch einfach nehmen können, damit du schnell...naja,du weißt schon."
„Das traust du mir zu?",richtet Luke sich nun auf, der Unglaube steht ihm ins Gesicht geschrieben.
„So, wie du reagiert hast, ja. Da will ich jetzt offen mit dir sein. Ich sehe dir doch an, wie sehr du strugglest und dann rufen mich deine Teamkollegen auch noch an...da kannst du das wohl ein bisschen verstehen, oder?",fahre ich ihn schon ein wenig an.
„Ja...aber...Nein. Gabri, bevor das hier durch die Decke geht...Sowas würde ich nie tun. Das musst du mir glauben",funkeln seine Augen wieder verdächtig und ich würde es ihm zu gerne glauben, kann es aber nicht.
„Luke...Es tut mir echt leid, aber ich muss kurz weg. Den Kopf frei bekommen. Gebe mir zehn Minuten",beuge ich mich schnell zu ihm und küsse seine Stirn, damit er wenigstens weiß, dass ich nicht sauer bin.
„Gabri...",sacken seinen Schultern ein, doch ich schüttle meinen Kopf.
„Wenn du willst, dann kann ich bei Franco Bescheid sagen, dass er kommen soll.",warte ich noch ab, ehe Luke nickt und ich schließlich wieder auf den Flur gehe.
Tief ein und aus atme.
Weg..Ich muss hier einfach weg....es ist zu viel.
Die Runde, die ich mir zum Joggen ausgesucht habe, hat es dann doch geschafft, meinen Kopf frei zu pusten.
Luke muss recht haben.
Nie würde er seine Gesundheit und damit verbunden seinen eigenen Lebenstraum so aufs Spiel setzen.
„Hey",trete ich deshalb wieder ins Zimmer, wo Francos grün-braune Augen mich zuerst anschauen.
„Gut. Dann bin ich mal wieder weg. Die eine gute Besserung Luke und wir sehen uns morgen Gabri",fällt die Tür schon wieder ins Schloss.
Sofort fällt mein Blick auf Luke, der anscheinend noch mehr geweint hat.
„Ich glaube dir",trete ich auf ihn zu und ziehe ihn fest in meine Arme."Dein Lebenstraum steht auf dem Spiel. Das würdest du nicht tun. Es tut mir leid, aber ich musste einfach kurz..."
„Den Kopf frei bekommen. Ich weiß. Franco meinte auch, dass ich dir ruhig Zeit geben soll, denn für dich ist es auch eine Belastung.",murmelt mein Freund gegen meine Brust.
„Das ist es. Aber wenn wir offen kommunizieren, dann geht es schon. Darf ich dich kurz alleine lasse und schnell duschen? Dann kuscheln wir auch"
Schnell nickt Luke, gibt mich frei, sodass ich in Richtung Bad sprinte und mich schnell dusche, dann auf Boxer wieder zu Luke ins Bett klettere.
Sofort schlingt der Brite seine Arme um mich.
Zwar nur schwach, aber mehr Kraft hat er auch gar nicht von dem ganzen Gespucke.
„Darf ich?",hebe ich meine Finger an sein Shirt.
Brauche den Blick um den Schaden zu sehen.
Kommentarlos hebt Luke seine Decke und sein Shirt hoch und es ist genauso, wie ich es mir gedacht habe.
Wenn Luke wirklich über zwei Wochen...Ich mag es mir gar nicht vorstellen.
Man sollte seine Rippenknochen nicht sehen können.
Generell...Luke ist fast so zierlich, wie ich es bin und das auf fast zehn Zentimetern mehr Größe.
Wieso hat der Trainer das bloß getan?
Das wird Luke mental nur noch mehr fertig machen.
Plötzlich baut sich eine ungeahnte Wut in mir auf, die ich nur mühsam zurückhalten kann...Aber nein.
Nicht bei Luke.
So, als wäre er aus Glas, streiche ich über seinen Oberkörper...alles fühlt sich so unnatürlich an.
So gar nicht nach Luke.
„Was hat er nur mit dir getan?",ziehe ich Luke ganz behutsam an mich.
„Ich weiß es nicht, wirklich nicht. Ich fühle mich auch so schwach. So kraftlos. Mir ist jetzt dauernd schwindlig und meine Beine geben nach, wenn ich aufstehen will.",weint Luke plötzlich los.
Scheiße.
„Das bekommen wir alles wieder hin.",halte ich den Älteren ganz fest bei mir.
Versuche ihm so viel Sicherheit und Ruhe wie möglich zu geben.
„Eine Sache aber noch",flüstere ich leise,"Denke nicht, dass du so besser bist als vorher, denn das bist du nicht. Du bist so leicht, dass ich dich vermutlich ohne Probleme ins Bad tragen kann. Das sollst du nicht sein. Der muskulöse Luke gefällt steht dir so viel besser. Denke bitte nicht so. Verspreche es mir. Bitte"
„Ich verspreche es dir.",klammert Luke sich fest an mich und sein Ton lässt darauf schließen, dass er es wirklich ernst meint.
Luke
Ich fühle mich so unendlich grausig.
Hintergangen...verletzt...benutzt und ausgenutzt.
Wieso ich?
Was habe ich getan?
Mit den Air Pods in den Ohren sitze ich neben dem Arzt im Flugzeug zurück nach England.
Habe mich gerade mehrfach erbrechen müssen.
Diese dummen Nebenwirkungen.
Was soll das denn?
Wieder kullern mir die Tränen aus den Augen.
Wenn wenigstens Gabri hier wäre...dann würde ich mich immerhin ein wenig wohl fühlen, aber er testet gerade...
Muss er ja auch...er soll mich da nicht nach vorne stellen, denn immerhin ist es unser Lebenstraum.
„Ist dir noch übel?",werde ich von der Seite aus angesprochen.
Stumm schüttle ich meinen Kopf.
„Luke, du musst mit mir reden. Bitte. Ich will dir auch nur helfen und du hast mich bisher nur fast angespuckt. Mehr nicht."
Vorwurfsvoll mustert er mich.
„Was wollen sie denn hören?",nehme ich einen AirPod heraus.
„Alles. Wieso ist es dazu gekommen?",fragt er mich.
„Weil mein Trainer meinte ich wäre zu schwer fürs Auto. Er meinte, er kümmert sich um alles und hat es ja auch getan. Ich hätte die Kontrolle nicht so abgeben dürfen...dann hat es eben alles funktioniert und ich habe mir nichts mehr dabei gedacht, bis ich gemerkt habe, dass ich immer weniger Hunger hatte und kraftloser wurde...als ich es dann zum ersten Mal nicht getrunken habe, habe ich am Abend erbrochen. Das war vorgestern. Den Rest kennen sie."
„Und wieso ist Gabriele so.. wieso reagiert er so heftig?",,fragt er einfach weiter.
Die Stirn runzelnd beiße ich mir auf die Lippen.
Will ich das jetzt erzählen?
Ich bin nicht bereit, meine Unsicherheiten zu teilen, aber ich muss es hier.
„Seid einer vorherigen Beziehung habe ich Probleme mit meinem Körper und gerade mit der Gewichtszunahme. Damals,es war vor Gabri, wurden mir Dinge gesagt, nur, weil ich nicht den Körper hatte, den meine Partnerin sehen wollte. Gerade an Weihnachten und im Januar, wo viele Geburtstage sind, ist es immer schlimmer...Letztes Jahr und auch dieses Jahr eben. Angefangen hat es damit, als Gabri in der Weihnachtszeit eigenen Witz gemacht hat, unwissend von meinem Struggle. Es hat mich so sehr getriggert und als ich dann auch noch in meiner Vermutung bestätigt wurde...Gabri war so geschockt...Dann hatte er es einigermaßen geschafft, dass ich mich besser fühle, dann kam das erste Training und der Trainer...wie konnte mir sowas bloß einfallen? Ob ich mich denn voll fressen würde...all dass...",tropfen mir die Tränen aus den Augen.
„Und Gabriele...?"
„Wusste bis dato nichts. Es ist aber auch nie hochgekommen, weil ich immer zufrieden war...naja...bis Weihnachten und ich weiß, dass Weihnachten nun einmal Weihnachten ist...",seufze ich leise,"Gabri passt so auf mich auf. Sagt und zeigt mir immer wieder, dass er mich liebt, egal, was die Waage sagt. Selbst gestern...Er war geschockt und es tut ihm weh. Ich sehe es in seinen Augen. Er macht sich solche Sorgen...Nur, weil er mich liebt...das ist unfair.",senke ich meinen Blick.
Mich zu lieben sollte nicht mit Schmerzen verbunden sein.
„Er liebt dich wirklich. Deshalb reagiert er so. Es ist pure Sorge. Nicht, die Abwesenheit von Liebe",werde ich durchdringend angeschaut.
„Aber ich will nicht, dass er leidet, weil er mich liebt",Murmel ich leise.
Nach diesem Satz ist er erst einmal stumm.
„Aber das zeigt immerhin, dass du ihm nicht egal bist. Ganz und gar nicht. Die Sorgen spiegeln die Liebe wieder. Am besten redet ihr noch einmal über alles. Eure Liebe ist stark. Ihr werdet das schaffen.",wird mir ein aufmunterndes Lächeln geschenkt.
Kurz drehe ich mein Handy in meinen Fingern.
Er hat recht.
Und die Liebe wird am Ende stärker sein.
„Danke, dass du dich mir geöffnet hast. So kann ich dir auch noch besser helfen. Wir bekommen dich körperlich und psychisch wieder hin und das vor der Saison. Bleibe nur immer offen. Rede. Das kann so viel helfen."
„Danke, dass sie mir zugehört haben",ringe ich mir ein ehrliches Lächeln ab, bevor ich mich wieder in den Sitz lehne und das schon deutlich zuversichtlicher, als zuvor.
••••
„Okay. Wir beginnen mit dem Muskelaufbau, denn das ist erst einmal wichtiger."
Stumm nicke ich, bin noch immer ein wenige geschockt.
Wir haben einen Monat um gute neun bis zehn Kilo wieder aufzubauen.
Der Mix hat echt seine Arbeit geleistet und so fühle ich mich auch.
Ein wenig unwohl fühle ich mich schon, aber das wird schon werden.
Nachdem der Arzt mir ein voll proteinreiches Mittagessen serviert hat, ging es direkt ins Gym.
Krafttraining.
Ganz viel.
„Zuerst wird es ein wenige anstrengend, aber mit der Zeit merkst du, dass es immer besser wird. Und heute Abend holen wir uns Burger.",zwinkert er mir zu, was ich halbherzig erwidere.
Eigentlich meide ich diese ja.
Aber ich muss da durch, wenn ich ins Auto will.
Und die Willenskraft sollte stärker sein.
Die Tage, in denen ich alleine hier bin, verbringe ich entweder essend, liegend, oder im Gym.
Ausdauersport immer nur so, dass ich meine Form halten kann, aber nicht zu viel.
Das Schlimmste ist aber ja, dass ich mich jeden Tag wiegen muss...
Zu sehen, wie die Zahl immer steigt und steigt...
Nein. Ich darf so nicht denken.
Ich hatte es Gabriele versprochen und wenn ich wieder auf dem Niveau bin, wie ich es in der letzten Saison war, ist alles okay.
Das rede ich mir immer wieder ein und am dem Tag, an dem Gabriele wiederkommen soll, geht es auch zum ersten Mal.
Meine Muskeln sind nun schon wieder deutlich definierter.
Jedoch bereitet mir etwas anderes Kopfzerbrechen.
Ich habe bis jetzt noch keine Nachricht von meinem Freund bekommen.
In den letzten Tagen haben wir abends immer telefoniert...über den Tag hatten wir fast nie Zeit, aber gar keine Nachricht...
Unruhig stochere ich in meiner Pasta mit Carbonara herum, die mir schwer im Magen liegt.
Das Flugzeug müsste schon lange gelandet sein.
Gerade, als ich eine Nachricht tippen will, höre ich einen Schlüssel in der Haustür.
Voller Freude stehe ich auf.
Endlich.
Gabri ist wieder da.
Ehrlich grinsend trete ich in den Flur, als mir das Lächeln sofort wieder aus dem Gesicht fällt.
„Luke. Gott sei Dank. Hilf mir, bitte",keucht Franco, doch ich bleibe wie angewurzelt stehen.
Da ist Gabri.
In Francos Armen.
Bewusstlos.
„Zak holt seine Sachen. Komm",winkt Franco, sodass wieder Leben in mich kommt.
Schnell greife ich unter seine Beine, sodass Franco und ich ihn ins Schlafzimmer tragen.
Mein Herz klopft mir bist zur Brust.
Sobald er liegt, fühle ich seinen Puls, der zum Glück noch da ist.
Dafür ist er eiskalt.
Schnell decke ich ihn über, während meine Sicht wieder verschwimmt.
Was ist passiert?
„Er ist gerade einfach zusammen geklappt. Im Auto. Ich habe nach hinten geschaut und da war er plötzlich weg. Zak ist sofort nach hinten, hat alles versucht, aber er ist nicht wieder wach geworden.",Beantwortet Franco meine Frage.
Mist...Mist Mist Mist.
Gestern war doch mich alles gut...
Oder habe ich etwas übersehen?
„Ist etwas passiert?",frage ich mit zitternder Stimme nach.
„Nein. Alles war gut. Er war nur ein wenig ermüdet, so kam es mir vor, aber...dass es so schlimm ist...Wie geht es dir denn?"
„Franco, sei mir nicht böse, aber es geht hier nicht um mich",beuge ich mich über Gabriele.
Was ist nur mit ihm passiert?
Habe ich...Haben alle etwas übersehen?
„Lege dich mal zu ihm",fordert Franco,"Er hat nur von dir geredet. Die ganze Zeit. Ohne Pause. Das ist Liebe Luke."
„Daran hab ich keine Sekunde gezweifelt",lege ich mich zu meinem Freund, schlinge meine Arme locker um ihn.
Einen langen Moment passiert gar nichts, bis...
Braune Augen blicken völlig fertig in meine.
„Wo...wo bin ich...",kommt es leise von meinem Freund, während ich mein Gesicht in meinen Händen vergrabe.
Erleichtert aufschluchze.
„Zuhause",lächelt Franco ihn warm an,"Da, wo wir auf den Weg hin waren."
„Bin ich eingeschlafen?",hebt Gabriele verwirrt seinen Kopf,"Luke. Mist...ich habe mich nicht gemeldet..."
„Links von dir",höre ich Franco sagen, ehe sich zwei Arme fest um mich schlingen.
Sich ein warmer Körper an mich schmiegt, jedoch kann ich nichts anderes tun, als weiter zu weinen.
„Luke. Du bist hier und dir geht es gut. Du fühlst dich besser an. Siehst besser aus. Sage mir bitte, dass es dir auch besser geht. Oh Gott Luke",werde ich fast zerquetscht, während ich nur weine.
„Ich lasse euch dann mal alleine.",kommt es leise von Franco,"Ruht euch beide aus.
„Danke Franco. Wirklich",kommt es von Gabriele, der sich dann wieder voll und ganz mir widmet.
„Luke. Rede bitte mit mir. Wie geht es dir?"
„Gabri. Du bist zusammengeklappt. Wieso fragst du, wie es mir geht? Wie geht es dir? Was ist los?",löse ich mich von ihm.
„Weil ich dich liebe und mir unfassbare Sorgen gemacht habe. Ich habe so Angst gehabt, dass ich nicht die richtigen Worte gefunden habe oder sonst was. Ich hatte so Angst um dich und dass du dich selbst verlierst, dass mein Kreislauf schlapp gemacht hat. Sobald ich wusste, dass die Teste vorbei waren..."
„Gabri...ich...ich fühle mich gut"
Tief horche ich in mich hinein, aber ja. Ich fühle mich gut.
Keine Zweifel.
Keine Gedanken.
„Wirklich gut. Das Training hilft und ich komme wieder mehr in Form. Der erste Tag war schwer, aber jetzt wird es immer leichter. Jetzt wird es gesund kontrolliert und ich fühle mich wieder Wohler. So, wie auch unter der Saison. Mache dir keine Gedanken mehr. Atme tief durch. Du sollst nicht wegen mir kaputt gehen.",küsse ich sanft meine Lippen,spüre, wie die Schmetterlinge zu flattern beginnen.
„Wirklich? Du siehst auch gesünder aus. Ich hatte wirklich Angst, dass du weiter abrutscht, aber du hast dich echt gefangen. Das freut mich so sehr",küsst er mich wieder und wieder.
Auch ich lehne mich ihm fest entgegen.
Schlinge meine Arme um ihn, bin aber bedacht, sanft zu sein, denn Gabri...er war ja ohnmächtig.
„nein. Wenn ich wieder da bin, wo ich letzte Saison war, ist es vollkommen okay. Mehr wäre es auch. Solange ich in einem Bereich bleibe. Und du wirst mich sowieso immer lieben.",löse ich mich ganz leicht von meinem Freund.
„So ist es. Du hast dich so tief in mein Herz geschlichen, dass es gar nicht anders geht. Es ist so herzzerreißend gewesen...Du bist in meinen Augen der perfekteste Mensch."
„Das hast du in dem Brief auch gesagt",Murmel ich leise und versuche, meine Schublade zu öffnen."Ich habe ihn noch. Gestern und vorgestern habe ich ihn immer wieder gelesen...Ich kann verstehen, dass du wolltest, dass ich mich aus deiner Sicht sehe...mich definiert keine Zahl. Mich definiert alles andere und so, wie du mich beschrieben hast...wenn ich mich nur halb so viel liebe, wie du mich liebst..."
Sanft schlingt Gabri seine Arme wieder um mich.
Sorgt dafür, dass ich mich auf ihm wiederfinde.
„Dann liebst du dich selbst mehr als genug, genau",zieht mein Freund mich in einen warmen Kuss, dass für ein wohliges Kribbeln in meinem ganzen Körper sorgt.
Gabriele liebt mich.
So wie ich bin.
Das sollte für mich mehr als reichen.
All der Rest...der wird kommen.
Mit der Zeit.
Dass es nicht schnell geht, das ist klar.
Aber solange ich mein Team, meine Freunde und vor allem Gabri Bei mir habe, wird alles gut werden, denn die Zukunft ist so voll mit Liebe, dass nichts mich von meinem, nein unserem Weg abbringen kann.
Eine Sache ist nämlich klar.
Den wunderbaren Mann unter mir werde ich nie wieder gehen lassen.
••••
Beendet am 12.7.24
••••
Und da ist auch der zweite Teil da🤍
Ich hoffe sehr, dass es euch gefallen hat🤍
PS: Wenn ihr mögt, dann kann ich etwas zu der leicht angeteaserten Franco-Situation schreiben, was ihr dann Freitag hier bekommem würdet?!🙈
Oder wenn ihr noch mehr zu Luke und Gabri hören möchtet, da wäre ich auch offen für, nur würde das nicht direkt kommen 🙈
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