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Zweifel

Hermine:
Am Donnerstag Morgen wachte ich mit einem wohligen Gefühl im Bauch auf. So hatte ich mich schon lange nicht mehr beim Aufwachen gefühlt. Bei mir war es eigentlich so, dass ich morgens schon immer ein gewisses Bauchgefühl hatte, wie der Tag werden würde. In letzter Zeit hatte ich mich morgens so gefühlt als hätte ich einen Knoten im Bauch. Trauer, Verwirrung, Angst und Wut.

Doch heute fühlte ich mich frei, erleichtert und hoffnungsvoll. Ich wusste nicht genau, woran es lag, aber ich schätzte, dass es etwas mit meiner neu gewonnenen Hoffnung und der Begegnung gestern Nachmittag in der Bibliothek zu tun hatte.

Heute würde ich ihn wieder sehen. Inzwischen kannte ich seine Stimmungsschwankungen ja schon, jedoch fragte ich mich, welche Emotionen er heute zur Schau stellen würde. Wird er wieder kalt und höhnisch sein, zornig und einschüchternd, sanft und tröstend oder doch verführerisch und begehrenswert?

Diese Fragen stellte ich mir immer wieder, während ich mich gähnend aufsetzte. Lächelnd rieb ich mir die Augen. Trotz dieser Unsicherheiten würde heute eine guter Tag werden. Das hatte ich im Gefühl.

                            ***

Ich schüttete mir gerade Milch auf mein Müsli, als ich hinter mir eine Stimme hörte. Erschrocken fuhr ich herum und Milch schwappte auf meine Schuluniform. "Verdammt", fluchte ich und suchte in meiner Schultasche nach meinem Zauberstab. Normalerweise trug ich ihn immer am Körper. Nur heute natürlich nicht.

Die Person, die mir diese unfreiwillige Dusche erst eingebrockt hatte, räusperte sich vorsichtig.

"Gleich", zischte ich genervt und hielt endlich den Zauberstab in meiner Hand. Erleichtert seufzte ich auf und entfernte die Milch mit einem einfachen Reinigungszauber.

"Was ist denn?", wandte ich mich an die Person hinter mir. Dean stand vor mir und man sah ihm an, dass er sich nicht wohl fühlte.

"Na ja, ich wollte mit dir über Seamus reden. Okay?" Ohne meine Antwort abzuwarten fuhr er auch schon fort. "Ich find's ja vollkommen in Ordnung, dass du ihn erstmal wegen Ron abservierst, total legitim. Aber dann vor seiner Nase fast mit Malfoy rummachen. Das geht gar nicht."

Er holte tief Luft und setzte an mit seiner Standpauke fort zu fahren, doch ich fuhr dazwischen: "Dean. Beruhig dich! Ich will nichts von Malfoy. Überhaupt nichts. Es tut mir leid, wenn Seamus das falsch verstanden hat, aber Malfoy und ich haben uns gestritten. Gestritten." Das wir uns danach wirklich fast geküsst hätten, ließ ich jetzt lieber mal außer Acht.

"Aber", erklärte ich weiter, "ich möchte auch nichts von Seamus. Er ist eine wunderbare Person, aber wir sind einfach nicht füreinander geschaffen. Ich sage ihm das gerne noch einmal persönlich, aber da ist nichts zwischen uns von meiner Seite aus. Es tut mir leid."

Dean nickte, nicht gerade verständnisvoll, aber er nickte. "Und... Ron?", hakte er neugierig nach. Eigentlich wollte ich diese Frage nicht beantworten, aber irgendwann würde ich mich meinen Gefühlen stellen müssen. Und warum nicht jetzt?

"Ron", wiederholte ich gedehnt. Überrascht stellte ich fest, dass der Stich, den ich normalerweise in meinem Herzen fühlte bei der Erwähnung von seinem Namen spürte war weniger schmerzhaft geworden. Es war erträglich über ihn zu reden. "Ich weiß nicht so recht", sprach ich meine Gedanken aus, "Liebe ich ihn noch? Ist er all das wert?"

"All was?", fragte Dean begierig.

Erschrocken zuckte ich zusammen. Ich hatte nicht geplant die beiden letzten Sätze laut auszusprechen. Offensichtlich hatte mein Mund ein Eigenleben entwickelt.

"Ach, nichts...", winkte ich gedanken verloren ab.

Diese zwei Sätze, die ich eigentlich nicht aussprechen hatte wollen, hatten in meinem Kopf eine Menge Fragen aufgeworfen. War Ron es wirklich wert, den Racheplan durch zu führen? Lohnte es sich überhaupt? War der Lohn hoch genug für den Preis, den ich bezahlen musste? Wollte ich wirklich mit Malfoy zur Party gehen nur um Ron zurück zugewinnen? Wollte ich ihn überhaupt zurück? War ich nicht vielleicht besser ohne ihn dran?

Nein, hatte ich plötzlich Ginnys Stimme im Kopf, wenn du es nicht tun willst um Ron zurück zu erobern, dann tu es wenigstens um ihm zu zeigen, dass du auch ohne ihn kannst. Dass du ihn nicht zum leben brauchst. Dass er nicht der einzige Junge ist, der sich für dich interessieren könnte.

Ja, das würde ich machen. Ich werde es ihnen allen zeigen.

                             ***

Pünktlich um sechs Uhr stand ich vor der Tür zur Bibliothek. "He, Granger. hast du wieder mal auf mich gewartet?", fragte eine tiefe, kalte und leicht arrogante Stimme hinter mir. Langsam drehte ich mich um und sah Draco Malfoy auf mich zu gehen.

Ich musterte ihn von oben bis unten und stellte zu meinem Leidwesen auch noch fest, dass er einfach perfekt aussah. Verzweifelt suchte ich nach irgendeinem Makel. Seine hellblonden Haare fielen ihm wie immer locker in die Stirn. Graue Augen in denen ich mich verlieren könnte, scharfe Gesichtszüge und einen Körper für den viele Frauen morden würden.

Äußerlich gesehen perfekt. Doch was die inneren Werte anging... Ich glaubte zwar schon, dass er irgendwo einen guten Kern hatte und wenn er nur 0,0001 Prozent seines Charakters ausmachte. Ein guter Kern ist und bleibt ein guter Kern. Selbst wenn er unter einer Million Schichten von Hass und Abscheu versteckt war, es gab einen guten Kern. Jeder hatte einen guten Kern. Das war meine feste Überzeugung.

"Wenn du fertig bist, mich anzustarren, können wir dann vielleicht in die Bibliothek gehen?", unterbrach Malfoy meine Gedanken amüsiert. Er wirkte ehrlich amüsiert. Wow. Diese Stimmung hatte ich bei meiner Aufzählung heute morgen vergessen. Nein, vergessen war das falsche Wort. Ich hatte diese Emotion bis eben von ihm gar nicht wirklich gekannt. Zumindest nicht mir gegenüber. Und vielleicht hatte ich gerade ja den Ansatz des guten Kerns gefunden.

"Ja, ich denke, ich bin jetzt fertig. So wenig Niveau sehe ich in Gryffindor nur sehr selten, deswegen musste ich mir das mal genauer angucken", konterte ich nicht besonders gut. Na ja, gekontert ist gekontert. Wenigstens war ich nicht nur rot angelaufen und hatte eingeschüchtert geschwiegen.

"Ohhh... Das Kätzchen hat Krallen", antwortete Malfoy höhnisch, aber nicht mit dem gewöhnlichen Unterton.

"Nenn mich nicht Kätzchen", fauchte ich.

"Das fauchen klang aber sehr nach Kätzchen. Und außerdem, du bist doch eine Löwin, oder?"

Ich nickte, nicht sicher worauf er hinaus wollte.

"Siehst du? Ein Löwe ist eine Raubkatze. Katze. Und die verkleinerte Form davon ist nun mal Kätzchen. Und die passenden Haare hast du auch."

Ich verdrehte nur die Augen, musste aber leicht schmunzeln. Warum? Keine Ahnung.

"Wollen wir dann mal?", fragte ich mit Blick auf die Bibliothek.

"Klar", nickte er und wir setzten uns in Bewegung. Zielstrebig liefen wir auf den gleichen Platz zu an dem wir auch letztes Mal schon gesessen hatten. Glücklicherweise war er noch nicht besetzt und so ließen wir uns genau so wie letztes Mal nieder.

"Okay, womit fangen wir diesmal an?", wollte Malfoy wissen, sobald ich meine Notizen rausgesucht hatte.

"Ähm... Ich denke, wir machen heute hier weiter", beschloss ich und zeigte auf einen Abschnitt aus meinen Notizen. Er nickte zustimmend und ich fing an zu erklären.

Draco:
Ich beobachtete Granger, wie sie mir leidenschaftlich Verwandlung erklärte. In den letzten Tagen hatte ich sie näher kennen gelernt. Wir waren auf keinen Fall Freunde geworden, nein, aber es hatte sich etwas zwischen uns verändert. Ich war fast schon freundlich zu ihr. Mir fielen immer wieder neue Sachen an ihr auf.

Die leichte Röte, die ihre Wangen verfärbte, wenn ich sie neckte. Das wütende Funkeln ihrer haselnussbraunen Augen, wenn ich sie beleidigte. Das Haare hinters Ohr streichen, wenn sie nervös war. Das Augen verdrehen, wenn ich mich daneben benahm. Die Verletzlichkeit in ihrem Blick, wenn jemand Potter oder Weasley erwähnte.

Dies alles war mir in den letzten Tagen aufgefallen, doch ich wollte noch mehr erfahren.

Ich war neugierig auf den Bücherwurm, das Schlammblut, die Löwin. Ich war neugierig auf Hermine Granger.

                            ***

Lachend betrat ich mit Blaise an meiner Seite unseren Schlafsaal. Wir kamen gerade vom Abendessen wieder und hatten uns köstlich über Pansys gescheiterte Flirtversuche amüsiert.

Doch als ich zum Fenster blickte verflog meine gute Laune auf einen Schlag. Auf dem Fenstersims saß die Eule meines Vaters und wartete ungeduldig darauf, dass ich sie einließ. Kurz war ich versucht das Fenster einfach geschlossen zu lassen, doch auf den zweiten Blick erschien mir so ein Verhalten kindisch und so öffnete ich seufzend das hohe Fenster und ließ die Eule ein.

Ich band den Brief vom Bein der Eule und fand das Siegel der Malfoys vor. Zögernd öffnete ich den Brief und sah, dass die sonst sehr ordentliche Schrift meines Vaters ziemlich eckig aussah. Als hätte er die Feder mit vor Wut bebender Hand geführt.

Aus sicherer Quelle habe ich erfahren, dass du freundlichen Umgang mit diesem Schlammblut Granger hegst. Wage es ja nicht die Ehre der Malfoys noch einmal so zu beschmutzen. Du bist eine Schande für die Familie. Rufe dir in Erinnerung, wem du verpflichtet bist. Du hast ihm Treue geschworen. Hintergehe ihn bloß nicht noch einmal so. Sonst...

Damit endete der Brief. Eine unausgesprochene Drohung.

Ich nahm mir ein Stück Pergament aus meiner Schultasche und fragte Blaise nach einer Feder. Er schaute mich besorgt an, reichte mir aber eine Feder und ein Tintenfass. Ich bedankte mich murmelnd und setzte zum Schreiben an. Die Feder verharrte über dem Pergament und ein Tropfen Tinte landete darauf und formte einen kleinen Kreis.

Vater,
ich weiß sehr wohl, wem ich verpflichtet bin und ich werde meinen Auftrag ausführen, glaube mir. Allerdings werde ich in meiner Freizeit tun und lassen, was ich will. Solange es den Auftrag nicht gefährdet. Ich bin alt genug um mein Schicksal selbst in die Hand zu nehmen.
Draco

Wütend band ich den Brief wieder an das Bein der Eule, die mit den Flügeln raschelte. Ich streichelte ihr kurz über den Schnabel, dann erhob sie sich anmutig in die Lüfte.

Irgendwie war ich erleichtert diesen Schritt getan zu haben, doch mir graute vor dem, was der Dunkle Lord dazu zu sagen hatte. Meine einzige Hoffnung war, dass mein Vater es ihm gegenüber nicht erwähnen würde.

Die Worte von mir meinem Vater gegenüber wären ihm wahrscheinlich herzlich egal. Die Tatsache allerdings, dass ich mich einigermaßen okay mit Hermine Granger verstand, würde ihn vermutlich nicht allzu glücklich stimmen.

Wenn mein Vater mich verriet war ich schneller tot als ich Quidditch sagen könnte.

Obwohl... wahrscheinlich würde ich erstmal lange und ausgiebig gefoltert werden und wurde dann umgebracht.
Was für eine schöne Vorstellung.

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