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Wahrheiten

Hermine:
Freitag Morgen wachte ich auf, etwas verwirrt von meinem Traum. Ich wusste nicht mehr ganz genau, worum es ging, allerdings hatte ich das Gefühl, dass es etwas mit Ron und Harry zu tun hatte. Doch mich erfüllte nun nicht die gewohnte Trauer und Enttäuschung, die ich sonst bei der Erinnerung an sie verspürte. Stattdessen überflutete Sehnsucht mein Herz. Bittersüße Erinnerung.

Als hätte ich akzeptiert, dass sie momentan kein Teil meines Lebens waren.

Kopfschüttelnd stand ich auf. Natürlich waren sie noch ein Teil meines Lebens. Sie waren meine besten Freunde. Freundschaft für immer. Das würde auch dieser Streit nicht ändern.

                              ***

Mit dem Blick auf den Boden gerichtet lief ich durch die Gänge, mein Verwandlungsbuch in der Hand.  Plötzlich stieß ich mit einer Person zusammen und ließ erschrocken mein Buch fallen.

"Pass doch auf", kreischte Lavender empört und zupfte an ihrem Rock, der ohnehin schon ein ganzes Stück zu weit oben saß.

Sie hakte sich bei Parvati unter und schaute mich abschätzig an. Was war ihr Problem? "Willst du dich nicht entschuldigen?", keifte sie.

"Wofür?", fragte ich kurz angebunden und zog eine Augenbraue hoch.

"Du bist in mich rein gelaufen", stellte sie hochnäsig fest.

"Nun ja, eigentlich sind wir ineinander gelaufen, aber wahrscheinlich bist du einfach  nicht intelligent genug um das zu verstehen", antwortete ich zuckersüß, während ich mein Buch auf hob, "also gut, tut mir leid, dass dieser einfache Sachverhalt dich überfordert."

Mit diesen Worten drehte ich mich um und ließ sie stehen. "Arschloch", murmelte ich leise vor mich hin. "Ich hoffe, damit bin nicht ich gemeint", lachte Ginny, die mir gerade entgegen kam.

"Nein, natürlich nicht", antwortete ich lächelnd.

"Wer dann?", fragte Ginny neugierig, doch dann verdunkelte sich ihr Gesicht, "Ich bring Ron um!"

"Es war nicht Ron, keine Sorge. Nur Lavender. Wir sind zusammen gestoßen und sie hat Drama gemacht, das Übliche halt", beruhigte ich sie.

"Na dann... Wie läuft's eigentlich mit unserem Plan?"

Ich überlegte kurz, dann antworte ich: "Ich bin immer noch zuversichtlich, dass ich das schaffe."

Ginny quietschte und hüpfte auf der Stelle. "Ich hab's dir doch gesagt. Du schaffst das und alles wird gut."

"Mach dir nicht zu viele Hoffnungen, Gin", versuchte ich sie auf den Boden der Tatsache zurück zu holen.

Sie verdrehte leicht die Augen. "Samstag...", murmelte sie und grinste.

Ich wusste natürlich, was sie meinte. Morgen war Nachsitzen mit Malfoy.

                            ***

Mein Samstag begann mit einem merkwürdigen Gefühl im Bauch. Ich konnte es nicht wirklich einordnen. Angst, Spannung, Vorfreude? Es hätte alles sein können.

Ich beschloss erst einmal kühl zu duschen. Zu kalt mochte ich es nicht, aber ein Warmduscher war ich auch nicht. Das Wasser half mir meine Gedanken zu ordnen und nachdem ich fertig war, ging ich in die Große Halle um zu frühstücken.

Ich suchte den Gryffindortisch nach Ginny ab und erspähte sie letztendlich neben Dean. Er hatte besitzergreifend einen Arm um sie geschlungen und drückte ihr einen leichten Kuss auf die flammendroten Haare. Ich konnte Ginnys Emotionen beinahe selbst spüren, so eindeutig waren sie ihr ins Gesicht geschrieben. Sie war eindeutig verliebt und glücklich.

Doch leider wusste ich, dass es auch noch einen anderen Jungen in ihrem Herzen gab. "Mine", rief Ginny, als sie mich entdeckte und klopfte mit einer Hand auf den Platz neben ihr. Ohne zu zögern setzte ich mich neben sie, doch mich beschlich das Gefühl, dass Dean lieber ungestört geblieben wäre.
Ich versuchte diese Ahnung zu ignorieren und nahm mir Rührei. Als ich langsam begann zu essen, spürte ich ein Augenpaar in meinem Rücken. Ich drehte mich um, doch erblickte niemanden, der in meine Richtung schaute. Verwirrt wandte ich mich wieder meinem Teller zu und hörte Ginnys und Deans Unterhaltungen zu. Er flüsterte ihr etwas ins Ohr, sie begann zu kichern, drehte sich zu ihm und küsste ihn auf den Mund.

Während der Kuss neben mir immer leidenschaftlicher wurde, versuchte ich mich auf mein Essen zu konzentrieren, was mir nicht so ganz gelang. Ich gönnte den beiden ihr Glück zwar, aber mussten sie das so öffentlich, direkt neben mir, bekunden? Wofür gab es Schlafräume und versteckte Nischen?

Schmunzelnd stand ich auf. Ich hatte noch eine Menge Hausaufgaben auf und hatte schon vor Wochen ein Buch in der Bücherei gefunden, das ich unbedingt lesen wollte.

Den Rest des Tages verbrachte ich an meinem Lieblingsort mit den treuesten Freunden, die man finden konnte: Bücher. Ich könnte hier Wochen verbringen. Seitdem Harry, Ron und ich nichts mehr miteinander machten, hatte ich nicht mehr wirklich viel außerhalb der Bibliothek zu tun. Und jetzt, wo Ginny jede freie Minute bei Dean verbrachte noch weniger.

Nach einem schnellen Abendessen für mich alleine machte ich mich auf den Weg zu den Verwandlungsräumen. Malfoy war noch nicht anwesend und da ich keinen Grund sah auf ihn zu warten, klopfte ich an. "Herein", drang Snapes mürrische Stimme durch die Tür.

Vorsichtig öffnete ich sie und trat ein. Snape saß am Lehrerpult und blätterte durch scheinbar wichtige Unterlagen. Das Strafregister stand schon bereit.

"Wo ist Mr. Malfoy?", verlangte Snape zu wissen. Sein kalter Blick musterte mich kurz.

Ich zuckte mit den Schultern. "Ich weiß es nicht, Sir."

Mein Blick huschte zu der Uhr. Punkt 8 Uhr. Er müsste jetzt da sein.

In diesem Moment öffnete sich die Tür und Malfoy trat ein. Ich atmete erschrocken ein. Seine blonden Haare waren durcheinander. Nicht gewollt, wie sonst, sondern eher als hätte er gekämpft. Dazu passte auch der Schnitt, der sich auf seiner Wange abzeichnete. Von der Schläfe über die gesamte rechte Seite seines Gesichts. Sein Blick wirkte gehetzt. Was war mit ihm passiert?

Snape schien das ganze nicht zu beachten. "Setzen Sie sich. Ich muss dringend mit dem Schulleiter sprechen. Machen Sie keine Dummheiten, während ich weg bin. Los!", schnarrte er und verschwand mit wehendem Umhang durch die Tür. Mit einem lauten Knall fiel sie ins Schloss.

"Was ist mit deinem Gesicht passiert?", fragte ich prompt.

"Das geht dich nichts an", erwiderte er verschlossen.

Kritisch musterte ich ihn. In diesem Moment kam mir etwas in den Sinn, was ich mal irgendwo gelesen hatte.

"Ich habe eine Idee", platzte ich hervor.

Erschöpfung und Resignation sprachen aus seinem Gesichtsausdruck. "Was denn?", fragte er und fuhr sich mit der Hand durch die Haare.

"Nun ja", antwortete ich, plötzlich unsicher, ob meine Idee wirklich so genial war, "Ich habe mal von so einer Art... Spiel gelesen. Wahrheit gegen Wahrheit. Ich stelle dir eine Frage und du musst sie wahrheitsgemäß beantworten, dann andersherum."

Unschlüssigkeit spiegelte sich in seinem Blick. Ich war mir nicht sicher, was in mich gefahren war, aber ich wollte wissen, was mit ihm passiert war.

"Meinetwegen. Jeweils zwei Fragen?", erwiderte er, nach gefühltem minutenlangem Schweigen. Überraschung zeichnete sich auf meinen Gesichtszügen ab. Damit hätte ich nicht gerechnet. "Einverstanden. Wer fängt an?", wollte ich wissen, jetzt plötzlich nervös.

Er nickte mit dem Kopf in meine Richtung und bedeutete mir so anzufangen.

"Was ist mit deinem Gesicht passiert?", fragte ich umgehend.

Er stöhnte leise. "Ist das dein Ernst?"

"Komm schon. Du wusstest, dass ich diese Frage stellen würde", antwortete ich trocken.

"Also gut. Es... es war mein Vater", erklärte er hastig und schaute beschämt zu Boden.

"Dein Vater?! Wer würde so etwas seinem eigenen Sohn antun?" Entsetzen flackerte in meinem Blick. Ein bitterer Zug spielte um Malfoys Mund. "Ja, mein Vater. Zufrieden?"

"Warum?", wollte ich wissen. Ich konnte mich einfach nicht zusammen reißen.

"Ist das deine nächste Frage?" Jetzt schmunzelte er leicht, aber trotzdem irgendwie arrogant. Ich biss mir auf die Lippe und schüttelte den Kopf. Es gab bestimmt noch interessantere Fragen.

Sein Blick bohrte sich in meinen, doch bevor der Blickkontakt zu intensiv werden konnte, erinnerte ich ihn daran, dass er dran war. Einen Moment schien er zu überlegen. Dann: "Was denkst du von mir?"

Einen Moment schwiegen wir beide. Ich hatte mit allem, nur nicht damit gerechnet. Was kümmerte ihn schon meine Meinung? Doch ich hatte den unbestimmten Verdacht, dass er diese Frage eigentlich gar nicht stellen wollte.

"Ich bin mir nicht ganz sicher", antwortete ich ehrlich, "Wenn du mir diese Frage noch vor zwei Wochen gestellt hättest, dann hätte ich ohne zu zögern geantwortet, dass du ein arrogantes, kaltherziges Arschloch bist, das Gefallen daran hat andere Leute zu beleidigen, aber eigentlich nur ein Feigling ist."

Ich hielt kurz inne. "Und jetzt?", fragte er tonlos.

"Jetzt... denke ich, dass du gar nicht so bist, wie du immer tust. Dass du ein intelligenter Mensch mit Gefühlen bist. Jemand, der auch mal feinfühlig und tröstend sein kann", erwiderte ich leise. Es stimmte. Alles was ich gesagt hatte entsprach der Wahrheit.

Meine Meinung zu ihm hatte sich grundlegend geändert. Ich würde nichz so weit gehen zu sagen, dass ich ihm wirklich vertraute, aber wenn man bedachte, was ich ihm alles schon erzählt hatte, konnte man wohl schon fast davon sprechen.

Ich räusperte mich und war mir nun seinem Blick sehr deutlich bewusst. "Warum hast du mich immer beleidigt und warum hast du jetzt  damit aufgehört?", wollte ich nun wissen.

Er seufzte leise und fuhr sich unruhig mit der Hand durch die Haare. Inzwischen wirkte sein Blick nicht mehr so gehetzt. "Okay... Ich war neidisch. Neidisch auf deine guten Noten, deine glückliche Familie, wie stolz du auf deine Herkunft warst und deine Freundschaft zu Potter und dem Wiesel. Ja, verdammt, du... ach, ich weiß es doch auch nicht. Dein Leben schien so perfekt, so glücklich. Und nachdem ich mitbekommen habe, wie dein Leben langsam in sich zusammen fällt, habe ich realisiert, wie kindisch dieser Neid war, wie idiotisch ich mich benommen habe."

Es schien als wäre ihm eine zentnerschwere Last von den Schultern gefallen, sobald er das ausgesprochen hatte. Er war wieder an der Reihe.

"Liebst du Weasley?", fragte er zögerlich.

Ich schluckte krampfhaft. "Ehrlich gesagt, bin ich mir nicht ganz sicher. Ja, nein, keine Ahnung. Meine Gefühle sind im Moment zu verwirrend um das genau sagen zu können, aber ich weiß, dass meine Gefühle zu ihm sich verändert haben", antwortete ich konfus.

Sobald ich die Worte ausgesprochen hatte, fiel mir auf, wie wahr sie waren. Konnte ich Ron so lieben wie zuvor?

"Du hast nicht gefragt, ob ich ein Todesser bin", stellte er fest, einen leicht beeindruckten Unterton in der Stimme.

"Ich habe deinen Arm gesehen. Im Krankenflügel. Du bist kein Todesser. Aber... ich habe das auch vorher nicht geglaubt. Ich- ich glaube an das Gute in Menschen. Der Mensch, den ich kennengelernt habe, ist nicht böse oder emotionslos. Du hast ein Herz. Du bist keiner von ihnen." Ich schluckte, dann hängte ich noch ein Wort an meine Ansprache: "Draco."

"Danke", murmelte er plötzlich zusammenhanglos.

"Wofür?"

"Die Wahrheit."

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