Kapitel 62: Der Kälte ausgesetzt
Seokjin:
Ich hatte jegliches Zeitgefühl verloren, in denen wir in meinem alten Zuhause waren und seitdem wir in dieses Eisgefängnis waren, sowieso schon. Das Yoongi, Taehyung und Hobi noch so aktiv sein konnten, war mir dennoch ein Rätsel. Ich saß nur in der hintersten Ecke und fror erbärmlich. So wollte ich ehrlich gesagt nicht sterben, aber hoffen wir mal, dass Jimin uns hier rausholte.
Mir fiel mit einem Mal mein Handy ein. Konnte man nicht nachsehen, wo die beiden waren? Es würde uns zwar nichts bringen, aber wir mussten es ja auch irgendwie versuchen, oder etwa nicht?
Ich holte es heraus und sah dann eine Nachricht von Jimin. Er hatte etwas in den Gruppenchat geschrieben. Das Yoongi das nicht aufgefallen war, wunderte mich.
Jimin: "Hey, Leute! Seid ihr okay? Wo seid ihr?"
Jin: "Wir sind hier in einem Eisgefängnis eingesperrt. Wir wissen nicht wo wir sind und es wird hier drinnen immer kälter. Beeil dich und versuch uns zu orten."
Jimin: "Das hab ich schon versucht, aber ich finde euch nicht. Seid ihr noch in diesem Gebäude?"
Jin: "Wir wissen es selber nicht. Es war eher ein metallender Käfig!"
Jimin: "Sind die anderen bei dir?"
Jin: "Alle, außer Kookie, ja."
Jimin: "Ein Punkt konnte ich orten!"
Jin: "Das muss Jungkook sein! Ist er entkommen?"
Jimin: "Ich weiß nicht, er bewegt sich nicht."
Jin: "Kannst du das auf den Grund gehen und uns dann kontaktieren?"
Jimin: "Mache ich! Wie gehts den anderen?"
Jin: "Wie soll ich sagen...? Taehyung, Yoongi und Hobi waren ziemlich aktiv und laufen ständig umher und Namjoon steht an der Wand und scheint zu überlegen."
Jimin: "Er ist nicht bei dir um dich zu wärmen?"
Jin: "Das muss er auch nicht! Bis später!"
Die anderen schienen davon nichts mitbekommen zu haben. Ich schaltete ebenfalls meine Ortungsapp an, aber außer uns, konnte ich niemanden orten. War das etwa ein Gefängnis wo kein Signal nach draußen kam? Wir müssen hier dringend raus!
Ich stand langsam auf, doch ich musste mich an der Wand festhalten. Ich spürte meine Beine kaum, weshalb ich jede Minute zu Boden fallen könnte. Hier muss es vielleicht noch einen geheimen Ausgang geben.
Ich sah mich auf zittrigen Beinen etwas um und tastete die ganze Wand ab, doch ich fand einfach keinen Schalter oder sonst was. Wir konnten hier auch nichts finden, womit wir die Tür aufbrechen können.
Als ich bei Namjoon ankam, stolperte ich mit einem Mal und ich sah schon den Boden immer näher kommen, doch dann spürte ich schon zwei kräftige Arme um meinen Bauch. Namjoon konnte mich noch rechtzeitig halten und zog mich wieder auf die Beine, doch er ließ mich dennoch nicht los. Namjoon war als einzigster von uns ziemlich warm. Er schien wohl nicht zu frieren, weshalb ich mich unbewusst stärker an ihn klammerte.
"Du bist so warm." flüsterte ich, was ihn zum kichern und mich zum erröten brachte. "Das liegt eher daran, dass ich sowas gewohnt bin." flüsterte er mir leise ins Ohr. Dennoch konnte ich etwas Traurigkeit hören. "Wieso denn das?" fragte ich ihn und sah hoch. "Naja...! Mein Vater hatte mich mal eine ganze Woche in unserem Keller eingesperrt, bei minus zehn Grad. Er gab mir meistens nur ein wenig zu trinken und etwas zu Essen und das einmal am Tag." "Moment mal! War das an dem Tag, an dem dein Vater dich krank gemeldet hatte?" Langsam nickte er. Ich glaub das nicht. Wieso sollte sein Vater nur sowas machen? Keiner von uns hatte eine angenehme Kindheit, wie es schien.
Plötzlich öffnete sich die Tür einen kleinen Spalt und hervor kam ein maskierter Mann. Der kam mir so bekannt vor. Kannte ich ihn schon vorher? Hatte er noch einen Komplizen? Irgendwie wurde mir sofort unwohl und unbewusst krallte ich mich an Namjoon's Oberteil fest.
Namjoon:
Kannte Jin den? Sein Griff wurde etwas stärker und er hatte sich auch ziemlich angespannt. Ich drückte ihn stärker an mir und ließ dabei den Typen nicht aus den Augen. Irgendwie hatte ich ein ungutes Gefühl bei dem. Er macht mir irgendwie Angst.
"Bleibt ruhig! Ich will nur Jin!" "Als ob wir ihn dir einfach so überlassen." "Die Stimme..." hauchte Jin so leise, dass nur ich es hörte. "Verschwinde am besten!" sagte Yoongi und stellte sich mit Taehyung in den Weg. Hobi kam zu uns nach hinten.
"Geht mir aus dem Weg, ansonsten passiert hier gleich ein Unglück!" "Nein, tu ihnen nichts an!" rief Jin ihn gleich zu und löste sich von mir. "Oh, sieh an! Du erinnerst dich also an damals!" Damals? Moment mal! "Jinnie, ist das dein Vater?" fragte ich ihn schockiert und langsam nickte er. "Kommst du nun freiwillig mit, ohne deinen Freunden weh zu tun?" Ich weiß sofort, dass Jin freiwillig mitgehen will, aber das kann ich doch unmöglich zulassen. Wobei ich keine andere Wahl hab. Es hilft sowieso nicht, mit Jin zu diskutieren. Hat er sich einmal etwas in den Kopf gesetzt, dann zog er es auch durch.
"Jinnie, warte!" hielt ich ihn noch ein letztes Mal auf und er sah zu mir nach hinten. Ich zog ihn sanft zu mir und gab ihn noch einen innigen Kuss, eh ich ihn dann gehen lassen musste. "Wir sehen uns!" sagte er und ging mit seinen Vater mit nach draußen. Yoongi wollte gerade noch die Tür aufhalten, doch es war schon zu spät. Sie fiel wieder ins Schloss und somit waren wir wieder allein.
Yoongi holte mit einem Mal sein Handy heraus. "Hey, Leute! Seht euch mal den Chatverlauf zwischen Jin und Jimin an!" Wir sahen alle zu Yoongi und holten dann unser Handy heraus. Wie konnten wir sowas denn nicht bemerkt haben?
"Anscheinend wurde Jungkook nicht gefangen?" fragte Tae hoffnungsvoll und um ihn keine schlimmen Hoffnungen zu machen, stimmten wir zu. Sicher waren wir uns allerdings noch nicht, da Jimin das ja untersuchen wollte. Hoffen wir auf Erfolg und mit etwas Gewissheit.
Die Kälte machte mir ja nicht soviel aus, aber den anderen ging es alles andere als gut. Würden wir hier nicht langsam rauskommen, dann erfrieren sie mir hier noch zu Tode und das würde mir Jin niemals verzeihen. Er hatte sie mir ja anvertraut.
Fortsetzung folgt...
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