Kapitel 54: Freunde sind wichtiger
Namjoon:
Ich kann nicht glauben, dass Hoseok einfach Selbstmord begehen will. Was hat ihn so sehr dorthin getrieben? War es tatsächlich Yuan? Ich verstand gar nichts mehr. Hoffentlich kamen wir noch nicht zu spät. Ansonsten kann ich mir niemals verzeihen, Hoseok und Jimin allein gelassen zuhaben.
"Wartet mal!" sagte Jin mit einem Mal und Yoongi hielt ebenfalls an, während wir ihn fragend ansahen. "Nimm die!" sagte er und holte eine Pistole hervor. Wo hatte er die denn her? "Guckt nicht so! Ich hab sie von den anderen bekommen!" erklärte er uns und wir nickten langsam, während Yoongi zögerlich die Pistole zur Hand nahm.
"Hobi, glaub ihn kein Wort!!! Wir lieben dich alle und wir brauchen dich auch! Du bist unser Sonnenschein in der dunkelsten Stunde. Du bist unsere Hoffnung in unserer Verzweiflung! HOBI, GLAUB IHN KEIN WORT!!!" hörten wir Jimin schreien, bis wir einen dumpfen Prall hörten. "JIMIN!!!" hörten wir Hobi schreien.
Wir sahen uns alarmiert an und Jin kletterte sogar langsam von meinem Rücken. Wir schlichen uns nah genug heran und sahen dann ein traumatisches Bild. Hoseok stand da, mit der Pistole an seine Schläfe. Yuan stand vor ihn und grinste ihn siegessicher an. Jimin lag am Boden. Unter seinem Kopf war eine Blutlache entstanden. Offenbar wurde er niedergeschlagen. Was sollen wir denn jetzt machen?
Eh wir reagieren konnten, schoss Yoongi auf Yuan, der das nicht kommen gesehen hatte und erschossen wurde. Hoseok sah auf und sah uns überrascht an. "Jimin!" sagte Yoongi atemlos und ging zu ihn. Hoseok sackte auf die Knie und sank die Pistole. Ich stand nur da und wusste nicht so recht, was ich jetzt tun sollte. Jin war an mir vorbeigegangen und zu Hoseok. Neben ihn kniete er sich zu Boden und nahm diesen im Arm. Da kam wohl wieder die Mutter durch, aber um ehrlich zu sein, liebte ich gerade diese Seite an ihn.
Als ich gerade erleichtert zu Hoseok und Jin gehen wollte, stand Yuan mit einem Mal auf, schnappte sich die Pistole, die vor Hoseok lag und schoss eine Kugel auf ihn. Ich schloss die Augen, da ich es nicht sehen wollte. Ich dachte wirklich, dass er Tod wäre. "Wenn ich schon sterbe...dann nimm ich dich mit mir ins Grab!" lachte er bedrohlich auf, doch kippte dann wieder zu Boden. War er jetzt endlich Tod?
Ich sah rüber zu Jin und Hoseok die sich nicht bewegten. Schnell ging ich zu den beiden. Als ich Jin an der Schulter berührte, zuckte er etwas zusammen. "Jinnie, ist...alles okay?" fragte ich ihn verwirrt. Ich konnte keine Verletzung sehen. "Hoseok, wie gehts dir?" fragte er stattdessen und ignorierte meine Frage. "Wieso...lebe ich noch?" hörten wir von Hobi und sah auf. Erst jetzt sah ich das Blut an Jin's Arm. Er hat doch nicht etwa den Schuss mit seinen Arm abgefangen, oder? "Jin, du hast doch nicht etwa..." fing ich an, doch brach sofort ab, als ich kurz in seine tränenden Augen sah.
"Yoongi...wie gehts Jimin?" fragte er Jin und ignorierte einfach alles andere. Ihn schienen wohl seine Freunde wichtiger zu sein. Obwohl ich diese Seite an ihn liebte, war es einfach unverantwortlich und gerade war ich einfach nur wütend auf ihn. "Er hat nur eine kleine Kopfplatzwunde, aber ansonsten atmet er ruhig und gleichmäßig." gab Yoongi zurück und hievte Jimin mit dem Kopf auf sein Schoß.
"Jinnie, kann ich kurz mit dir reden?" fragte ich ihn, so ruhig wie es eben ging. "Hoseok, kann ich dich hier wenigstens kurz allein lassen?" fragte er ihn und langsam nickte er. "Ja...ich muss gerade eh alles noch verarbeiten." Er nickte und stand auf. Wir gingen beide um die Ecke und jetzt konnte ich mich nun wirklich nicht mehr zurückhalten und gab ihn eine heftige Ohrfeige.
Jungkook:
Wieso verstand er denn nicht, dass es für mich schlimmer war, als er vielleicht denkt? Ich hab zu große Angst ihn und die anderen zu verlieren, aber niemand schien dies wirklich zu kapieren.
Obwohl ich starke Schmerzen verspürte, wollte ich hier eigentlich nur noch weg. Ich will weg von allen. Die Angst würde alles zerstören und vielleicht nahm ich es ja dann schon viel eher in Kauf.
Mit einem Mal ertönte ein Schuss hinter Tae und meine Augen weiteten sich. Ich dachte nicht mehr nach, sondern beeilte mich, um ihn zu retten. Ich schubste ihn zur Seite und der Schuss traf mich schmerzhaft in der rechten Seite.
Ich sackte sofort auf die Knie und hielt mir meine blutige Seite. Taehyung war gegen die Wand gestürzt, doch nach einiger Zeit reagierte er auch langsam wieder und kam zu mir. Er kniete neben mir und nahm mich in den Arm. "Das hättest du doch nicht tun brauchen!"
"Seht euch an! Ihr seid ja so widerlich!" hörten wir die Stimme von Jackson und sahen auf. Er war aber auch nicht alleine. Mark war an seiner Seite und blickten uns beide von oben herab an. Sie waren so stark homophob, dass sie uns umbringen würden. Ich verstand auch nicht, was so widerlich daran sein soll. Wir waren Menschen, wie jeder andere auch. Wir können doch nichts dafür, wenn unser Herz für das gleiche Geschlecht schlägt. Wir können es uns leider nicht aussuchen, aber das versteht ja keiner. Nicht einmal mein Vater versteht das.
"Hab ihr wirklich dieses Gerücht erfunden, um uns hier umzubringen?" fragte Tae nach und stand auf. In seinen Augen konnte ich für einen kurzen Moment Tränen erkennen, aber so schnell wie sie da waren, waren sie auch schon wieder weg. "Sorry, aber der Plan ging nicht von uns aus! Wir befolgen nur die Befehle eines anderen und da ist uns unser Leben auch egal." Die Befehle eines anderen?
"Jungkook, bald...wirst nicht nur du sterben! Bald werden auch deine Freunde nicht mehr leben!"
Stimmt ja! Das hatte er damals gesagt und ich hatte bis jetzt keinen blassen Schimmer davon. Langsam richtete ich mich unter Schmerzen auf, doch da auch einige meiner Rippen gebrochen waren, die mir das Atmen erschwerten, war alles andere auch schwierig. Meine Beine zitterten und ich hatte das Gefühl, ich würde jeden Moment zusammenbrechen, doch Taehyung stützte mich. "Sag mir...wer der wahre Drahtzieher ist!"
Fortsetzung folgt...
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro