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23. Kapitel - Der wahre Apotheker

Die Irrlichter gehorchten Augustus - alle, bis auf eines.

Fiona sah es zuerst. Sie sprang auf. "Augustus!", rief sie so laut, dass der Mann überrascht stoppte. "Sie gehorchen dir, weil du sie vereint hast. Aber ein fünftes Element heute hat Kilian vereint!"

Sie zog ihn auf die Beine.

"Was?" Zuerst verstand Kilian nicht, was sie meinte. Sein tränenverschleierter Blick glitt suchend durch die Gegend, bis Fiona ihren Arm hob und auf ein Irrlicht am Rand deutete. Es hatte keine Augen - das hatte keines - aber Kilian hatte trotzdem das Gefühl, dass es ihn erwartungsvoll ansah.

Auch alle anderen Irrlichter hatten innegehalten. Unschlüssig, warum es einen Außenseiter gab, warteten sie auf einen neuen Befehl ihres Meisters.

Augustus Miene verhärtete sich. Er hob die Hand. "Greif sie an!", befahl er dem jüngsten Irrlicht.

"Komm her", bat Kilian das vergiftete Element im gleichen Moment.

Atemlos sah er dabei zu, wie das Irrlicht Augustus ignorierte. Es folgte Kilians Bitte und schwebte zu ihm.

"Wahnsinn", hauchte Enya. "Und irgendwie total seltsam."

Das fand Kilian auch. Er streckte die Hände aus, um es behutsam zu fangen. Es war warm und ließ seine Fingerspitzen seltsam kribbeln. Er hielt es fest, obwohl alles in ihm danach schrie, es loszulassen.

Augustus schnaubte und breitete die Arme aus. "Toll, du hast ein Irrlicht, aber ich habe einhundert! Was bringt dir das? Willst du uns angreifen?"

Nein, das wollte Kilian nicht. Denn tief im Inneren des Irrlichts mussten noch immer die vereinten Elemente stecken. Irgendwo unter der dunklen Hülle musste es noch Licht geben.

Kilian musste das Irrlicht nur zurückverwandeln.

Er musste es heilen.

Und wiederbeleben.

Er hatte keine Elemente mehr, um die Quintessenz zu erwecken - zumindest keine sichtbaren. Das Einzige, was ihm blieb, waren die Lektionen und Erkenntnisse, die er im Laufe des Abenteuers gelernt hatte. Er hatte die Eigenschaften der Elemente verkörpern müssen, um ihren Respekt zu gewinnen. Er trug es also in sich. Würde das reichen, um auch das Irrlicht daran zu erinnern, wer es tief im Inneren war?

Da war sie wieder: neue Hoffnung.

Plötzlich musste Kilian laut lachen. Die Quintessentia hatte genau den Richtigen aus ihrer Familie ausgewählt. Denn solange die letzten Strahlen des Mondes noch durch die Öffnung des Vulkans strahlten, würde er nicht aufgeben.

Augustus knirschte mit den Zähnen. "Warum lachst du?" Doch tief in seinen dunklen Augen erkannte Kilian einen Anflug an Unsicherheit.

Er konnte nicht anders, als zu lächeln. "Ach, nur so."

Wahrscheinlich dachte Augustus, das Irrlicht sorgte dafür, dass er durchdrehte und ebenfalls irre wurde. Oder dass der Moment der Disbalance doch einen bleibenden Schaden hinterlassen hatte. Auch Darius sah ihn ratlos an, doch er schien ihm genug zu vertrauen, um zu wissen, dass er etwas plante. "Wir geben dir Deckung", meinte er. "Was immer du vorhast, tue es."

Augustus verengte die Augen. "Was immer du vorhast, es ist unmöglich", widersprach er.

Kilians Lächeln wurde nur breiter. "Woher willst du wissen, was möglich und unmöglich ist?"

"Genau!", bestätigte Enya.

Doch ihre Stimme klang nicht so stark wie zuvor. Kilian sah zu ihr. Sie schwankte leicht und blinzelte, als könnte sie ihre Augen kaum noch offen halten. Ihr ganzer Arm leuchtete inzwischen silbern und er musste nicht nachsehen, um zu wissen, dass es inzwischen fast ihr Herz erreicht hatte.

Er musste sich beeilen.

Augustus verschränkte die Arme, doch auch er wirkte neugierig. "Gut, nur zu", ermunterte er ihn. "Aber bedenke: Selbst wenn du Erfolg haben solltest, steht meine ganze Armee aus Irrlichtern bereit, um zuzuschlagen."

Der bittere Beigeschmack dieser Aussage war nichts im Vergleich zu dem Moment, als Enyas Augenlider erneut flatterten. "Kilian ...", hauchte sie noch, bevor ihre Beine nachgaben und sie fast das Podest herunterfiel.

Kilian fing sie. "Es ist das Gift, oder?", fragte er und legte sie sanft in Fionas Arme.

Diese strich Enya eine schweißnasse Strähne aus dem Gesicht. "Ja", sagte sie traurig.

Seine Schwester hatte versucht, bis zum Schluss standhaft zu bleiben, doch das Gift war unaufhaltsam.

"Halte durch, nur noch kurz", bat Kilian und wünschte sich, er hätte irgendeine Garantie, dass es funktionieren würde. Doch das hatte er nicht - ihm blieben nur Vertrauen und Hoffnung. Er stand auf. "Ich mache dich gesund. Dafür sind Apotheker doch da, oder?"

Mit dem vergifteten fünften Element trat er wieder in die Mitte des Podests. Am Himmel war nur noch eine kleine Kante des Mondes zu sehen, dessen Licht durch die Öffnung strahlte. Gleich würde der Himmelskörper aus dem Zenit verschwinden.

Kilian schloss die Augen. Ein Irrlicht hatte Enya einst vergiftet. Nun musste er es heilen, um sie zu heilen.

Dazu brauchte er die vier Elemente. Sie waren in ihm und steckten genauso im fünften Element. Irgendwo tief unter dem Gift musste es noch einen leuchtenden Kern geben: Die Essenz der Quintessenz. Er musste sie nur hervorbringen.

Kilian hatte es bereits einmal geschafft, sie zu vereinen. Er würde es nochmal schaffen. Dafür musste er sich nur an alles erinnern, was er gelernt hatte.

Feuer - Kilian dachte an die erste Prüfung. Er rief sich die Gefühle der Stärke und der Kraft, die in ihm entfacht waren, erneut ins Gedächtnis. Feuer war kraftvoll. Es konnte zerstören und erschaffen. Damit war es Quintessenz ähnlicher, als er anfangs angenommen hatte, denn auch es trug beide Seiten in sich - wie eigentlich alle Elemente, wenn er darüber nachdachte.

Feuer zerstörte und erschaffte neu.

Erde begrub und ließ neues Leben sprießen.

Luft stürmte und beflügelte.

Wasser versenkte und belebte.

Jedes Element hatte beide Seiten. Es war weder gut noch schlecht, es ging nur darum, welche Seite man benutzte.

Auch das fünfte Element hatte zwei Seiten: Tod und Leben.

Kilian wollte die helle Seite benutzen.

Das Irrlicht spürte das. Es reagierte auf die guten Eigenschaften der Elemente, mit denen er es auflud. Es wurde wärmer und begann unter dem Silber fleckenweise bunt zu schimmern, wie eine sanfte Glut aus allen vier Farben.

Es begann, sich zu erinnern.

Kilian hielt die Luft an. Er blickte kurz zu Enya, Fiona und Darius. Letztere beiden beobachteten ihn staunend und nickten ihm bestärkend zu, während sie über Enya wachten. Kilian spürte auch Augustus Blick auf sich liegen. Doch das war ihm egal.

Er konzentrierte sich auf alle vier Elemente und ihre guten Seiten. In der Natur waren alle in Balance. Es brauchte alle, damit sich Leben entfalten konnte.

Unter der dunklen Hülle wurden die Farben kräftiger und flossen ineinander wie alte Freunde. Sie wirbelten in einem leuchtenden Strudel zusammen. Die Elemente verschmolzen erneut - dieses Mal von innen - und schmolzen das silberne Gift davon.

Die goldene Quintessenz erstrahlte neu in seinen Händen, wie ein Sonnenaufgang.

Doch das war nicht alles. Das Gold leuchtete heller. Die Kugel wurde immer größer und begann, nach oben in Richtung Vulkanöffnung zu schweben.

Als der Mond endgültig aus dem Zenit verschwand, strahlte nun stattdessen das fünfte Element dort. Es leuchtete über ihnen wie eine gewaltige Sonne, die neues Licht und Heilung für die ganze Welt brachte.

"Greift sie an!", schrie Augustus und wandte sich geblendet ab.

Die Irrlichter folgten seinem Befehl. Wie Motten stürzten sie sich zum Licht, um ihre Zähne dort hineinzubohren.

Doch dieses Mal war das Licht stärker als alle Schatten.

Denn die Quintessenz konnte alles heilen.

Nach und nach bissen die Irrlichter von allen Seiten in die riesige Quintessenz. Doch anstatt sie mit ihrem Gift zu vergiften, heilte diese sie. Das Leben steckte in ihr und sie teilte das Geschenk. Sie nahm nacheinander alle Irrlichter in sich auf, verschmolz sie und wurde noch größer, bis sie das ganze Innere des Berges erleuchtete.

"Zurück! Haltet euch fern von der Essenz!", schrie Augustus, als er verstand, was geschah. Doch er konnte es nicht aufhalten. Die Quintessenz war magnetisch für alle Irrlichter - für alle Ihresgleichen - und heilte alle, bis kein Irrlicht mehr übrig war. Stattdessen schwebte nur ein einziges riesiges, goldenes Element über dem Podest.

Es pulsierte wie eine große Sonne. Dann explodierte es.

Kilian hob schützend die Arme über seinen Kopf, auch wenn er wusste, dass ihm nichts geschehen konnte. Als er aufsah, schwebten hunderte kugelrunde Quintessenzen überall. Ihr magisches Licht erleuchtete das Podest - doch das war noch nicht alles.

Einige Kugeln platzen und verwandelten sich in abertausende kleine Glühwürmchen. Die funkelnden Insekten erhoben sich mit sanften Flügelschlägen und erleuchteten die Nacht wie Sterne.

Kilians Mund stand offen. Die glitzernde Wolke flog um ihn herum. Plötzlich war er sich sicher: Auch wenn er dem fünften Elementargeist, dem Geist der Quintessenz, nie begegnet war, hatte er oder sie ihn die ganze Zeit geleitet. Die Glühwürmchen waren seine oder ihre Art gewesen, ihm zu helfen.

Auch jetzt halfen sie. Als Kilian sich neben Enya kniete, schwirrten sie zu Augustus und seinen Handlangern. Diese schlugen nach den Insekten und nahmen schreiend die Beine in die Hand. Sie versuchten zu fliehen, doch die Glühwürmchen ließen sie nicht gehen.

Vereint hoben sie die drei Männer an und schüttelten sie so lange umher, bis alle Schlüssel-Gefängnisse zu Boden fielen.

"Nein!", schrie Augustus und Kilian sah, dass einer der Schlüssel leuchtete - ein leeres Gefängnis. Es saugte Augustus und seine Handlanger ein. Drei Sekunden - dann waren sie alle fort.

Eingeschlüsselt durch ihre eigenen Waffen.

Frieden kehrte ein. Die Glühwürmchen flackerten glücklich, dann flogen sie durch die Öffnung im Berg davon, um ihr Licht in der Welt zu verbreiten.

"Enya." Kilian drehte sich zu ihr.

Sie hatte die Augen geschlossen und ruhte still in Fionas Armen. Als Kilian die Hand ausstreckte, flog eine Quintessenz zu ihnen. Er legte sie sanft auf ihre Brust, genau über ihr Herz.

Darius streckte sich, um besser sehen zu können. "Wird es helfen?", fragte er hoffnungsvoll.

"Das wird es."

Das Heilmittel umhüllte ihren Körper und schmolz das silberne Gift davon. Es löste sich auf, als wäre es nie dagewesen.

Enya gab ein wohliges Seufzen von sich. Dann öffnete sie die Augen. "Du hast mich gerettet."

Kilian lachte - ein Klang der Erleichterung und Freude, weil endlich alles vorbei war. "Komm her. Kommt alle her!"

Die vier fielen sich in die Arme und freuten sich über das Geschenk des Lebens.

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