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14. Kapitel - Diamantenstaub

Er fiel hinab in die Dunkelheit. Doch dieser Fall fühlte sich anders an, als gerade eben. Wahrscheinlich lag es daran, dass er nicht von Luft umgeben war, sondern von Erde.

Schneller, als er sich versah, wurde er langsamer und landete federleicht auf festem Untergrund. Sofort sah Kilian sich um. "Enya?"

Seine Schwester war fort.

Kilian drehte sich panisch um seine eigene Achse und sein Blick glitt durch den unterirdischen Tunnel. Die Decke über ihm hatte sich geschlossen, das Tageslicht reichte nicht bis hier unten. Obwohl er wusste, dass er sich inmitten der Felsen des Nebelgebirges befand, war er über das viele Gestein überrascht. Die Wände, der Boden und die Decke bestanden aus kaltem Stein und hartem Felsen.

Doch es gab noch mehr. Er näherte sich der Wand mit zusammengekniffenen Augen.

Diamanten.

Kilian riss die Augen auf. Er war in einer unterirdischen Mine.

"Das stimmt. Ich habe dich hergebracht."

Kilian wirbelte herum. Die Stimme war sanft, freundlich und unsichtbar. Er spähte den Tunnel entlang. Obwohl er nichts sah, wusste er, wer da war. "Erde."

"Ja."

Die Diamanten begannen zu leuchten. Doch das größte Licht erstrahlte hinter ihm. Kilian drehte sich um und fand sich dem Geist der Erde gegenüber.

Sie hatte die Gestalt eines Mädchens, kaum älter als Enya und doch zeitlos. Im Gegensatz zum Feuergeist, der aus Flammen bestanden hatte, bestand sie nicht aus Erde, sondern aus festem Stein. Gleichzeitig - wie auch immer das möglich war - wirkte ihre Gestalt durchscheinend und schimmernd. Fast, als wäre sie selbst ein Diamant.

Sie sah ihn aufmerksam an. "Du willst dich meiner Prüfung stellen?"

"Wo ist Enya?", stellte Kilian eine Gegenfrage.

"Darum geht es doch. Sie vereint, was ist entzweit, bringt Ordnung und Verbundenheit", sprach die Erde und Kilians Herz sackte nach unten. Doch die Erde war noch nicht fertig. Sie klatschte in die Hände und der Tunnel verschwand. Zurück blieb eine kleine Höhle von drei mal drei Metern ohne Ausweg. "Bringt Glaube und auch Kraft, weil sie neue Wege schafft."

Kilians Mund wurde ganz trocken. "Neue Wege?"

"Siehst du denn noch alte?"

Er sah nur die kalten Felswände um sich herum, die ihn zu erdrücken scheinen wollen, wie ein Gefängnis. Er war hier eingesperrt und Enya war irgendwo.

"Das ist anders als die Prüfung von Luft und Feuer, stimmt", schien Erde seine Gedanken zu lesen. "Jedes Element ist anders. Jedes Element prüft anders. Glaub nicht, dass du es verstehst."

Kilian spürte, dass seine Ruhe verflog und er nervös wurde. "Wenn ich Enya finde, habe ich deine Prüfung bestanden?"

Der Geist der Erde kicherte und verschwand. "Ja", tönte ihre Stimme aus den Wänden. "Dann helfe ich dir auf der Elementarebene. Aber es ist nicht so, wie du es denkst."

Kilian drehte sich im Kreis. "Wie dann?"

"Du glaubst, wenn du alle Prüfungen bestehst, musst du dich ihnen dort nicht nochmal stellen. Das stimmt zwar, aber du hast vergessen, woran viele scheitern: Die Balance."

"Wie Fiona ...", murmelte er. "Heißt das, selbst wenn ich euch alle vier finde, muss ich dort nochmal alles balancieren?"

"Ja. Ansonsten verlierst du uns und dann wird die Erde beben."

So hatte es auch im Loblied gestanden. "Aber du bist die Erde", erinnerte er den Geist.

Das Mädchen erschien wieder neben ihm. "Das ist damit nicht gemeint. Stell dir die Elementarebene wie einen geschützten Raum vor, wie ein Vakuum. Lässt du uns dort aus dem Buch Quintessentia frei - in der übrigens auch so ein leerer Raum ist - haben wir nichts, woraus wir unsere Kraft ziehen können. Wir können dich nur kurz prüfen. Das ist leicht, die meisten bestehen. Dann kommt der schwere Teil: Gelingt es dir, uns zu balancieren und zu vereinen, wird die Quintessenz erschaffen. Gelingt es dir nicht, fliegen wir davon und die Macht aller Elemente, die dort zusammentreffen, erschüttert die Welt."

Kilian nickte und sie fuhr fort. "Bei dir ist es anders. Du hast uns bereits vorher aus der Quintessentia befreit. Weißt du, wie langweilig es dort ist? Wir sind überall und doch nirgendwo. Wir sind frei und doch eingesperrt, weil wir dem höheren Wohl und dem fünften Element dienen. Es kommt selten vor, dass wir uns so frei wie jetzt gerade bewegen können. Hier, in unserem natürlichen Umfeld, macht es viel mehr Spaß! Hier ist überall Erde und ich ziehe daraus meine Kraft. Hier bin ich stärker und je länger ich frei bin, desto stärker werde ich. Hier habe ich mehr Möglichkeiten, dich richtig auf die Probe zu stellen. Es ist sonst immer so langweilig."

Sie lächelte, Kilian nicht. Er starrte sie entsetzt an. Was für den Geist der Erde vielleicht das Highlight des Jahrhunderts war, bedeutete für ihn eine erschwerte Reise. Und je länger er brauchte, desto stärker wurden die Elemente. Desto schwerer wurde es für ihn.

Die Erde bemerkte sein Hadern. Plötzlich war sie ihm ganz nah und legte eine Hand auf seine Schulter. "Das bedeutet nicht, dass wir dich scheitern sehen wollen", flüsterte sie ihm ins Ohr. "Im Gegenteil. Wenn du den Respekt der Elemente erlangst, kannst du die Quintessenz befreien. Du bist anders als die meisten. Und wer weiß ... vielleicht kannst du allem auch ein Ende setzen."

"Wie meinst du das? Warte! Komm zurück!"

Doch der Geist der Erde war bereits mit einem traurigen Blick in ihren kristallklaren Augen verschwunden.

"Finde deine Schwester", flüsterte ihre leise Stimme. "Vereine, was entzweit ist. Beeile dich!"

"Beeile dich? Warum?"

Er bekam keine Antwort, nicht einmal ein Echo ertönte. Dafür bröckelte das Gestein an der Decke. Er sah nach oben und plötzlich überkam ihn das Gefühl, dass die Decke nicht so stabil war, wie es aussah.

Über ihm war ein ganzes Gebirge.

"Enya!", rief er. Über die Worte der Erde konnte er sich später Gedanken machen.

Er trat vor die Wand und legte seine Hand gegen den Felsen. Wenn die alten Wege verschwunden waren, musste er für neue sorgen.

Entschlossen tastete Kilian dort entlang, wo vorher der Tunnel gewesen war. Nichts geschah. Er inspizierte die Kristalle und drückte sie wie Knöpfe. Er klopfte gegen das Gestein, trat gegen und hüpfte mit schmerzverzerrtem Gesicht auf der Stelle, bevor er es mit Ruhe und Gelassenheit nochmal probierte - es tat genauso weh.

Ratlos stemmte er die Hände in die Seite. Wie genau prüfte ihn die Erde?

Ruhe. Einheit. Neue Wege ...

Was würde sein Vater tun? Was würde Enya tun?

Kilian stockte. Nein - was würde er tun, wenn er Apotheker wäre?

Er brauchte neue Wege, nicht alte. Er brauchte seinen Weg, nicht den von anderen.

Was konnte er tun?

Mit einer plötzlichen Eingebung begann er in seiner Tasche zu wühlen. Seine Finger stießen gegen seinen alten Kompass und er holte mit klopfendem Herzen seinen Glücksbringer, den goldenen Wegweiser, heraus.

"Sehr schön", flüsterte eine Stimme, doch er konnte sich das auch nur eingebildet haben.

"Blöd nur, dass du nicht funktionierst", murmelte er. Er war kaputt, Kilian trug ihn nur als Erinnerung bei sich.

Doch als er den angelaufenen Deckel endlich aufbekam, klappte sein Mund auf. Das war unmöglich - nein, es war Magie.

Der Zeiger, der einst lose in der Verankerung gehangen hatte, drehte sich. Der alte Kompass funktionierte! Die Spitze richtete sich genau auf die Wand neben ihm.

Kilian trat vor und inspizierte die Stelle. Nichts unterschied sie vom Rest, doch irgendwie ahnte er, dass er nur dem neuen Weg folgen musste.

Manche Wege öffneten sich vielleicht auch erst, wenn er begann, sie zu gehen.

"Ich hoffe, dass ich richtig liege", murmelte er und hoffte, dass er sich nicht blamieren würde. Der Geist der Erde beobachtete ihn, das spürte er.

Kilian schloss die Augen. Er umklammerte den Kompass und machte einen großen Schritt auf die Wand zu - und durch die Wand durch.

Der erwartete Widerstand blieb aus. Er öffnete die Augen. Doch er stand wieder in der drei mal drei Meter Höhle.

Seine Mundwinkel sackten nach unten.

"Glaub an dich", flüsterte eine leise Stimme ihm ins Ohr.

Kilian biss die Zähne zusammen. Er machte noch einen Schritt, dieses Mal mit offenen Augen. Die Wand löste sich auf und floss nach hinten, sie verdichtete sich hinter seinem Rücken. Mit jedem Schritt, den er machte, kam die kleine Höhle mit, wie ein Lichtkegel um eine Laterne. Sie folgte ihm. Er kam voran.

Kilian lächelte und begann mutigere Schritte zu machen. Die Felsen machten ihm Platz. Er beschleunigte, bis er rannte, auch wenn ein panischer Gedanke im Hinterkopf dauerhaft schrie: Was, wenn es plötzlich nicht mehr klappt? Dann klatsche ich im Volltempo gegen den Felsen, wie eine Fliege gegen eine Fensterscheibe! Ahh!

Kilian rannte trotzdem weiter und versuchte einfach, nicht zu denken.

Die Kompassnadel zitterte. Sie zeigte nach Westen. Die Decke über ihm vibrierte und Staub rieselte in seine Augen.

Misstrauisch verlangsamte Kilian seine Schritte. Die Felsen über ihm bröselten tatsächlich. "Was ...?"

Plötzlich explodierte ein Diamant mit einem ohrenbetäubenden Knall. Kilian schlug die Hände über dem Kopf zusammen, als Steinsplitter sich in seinen Haaren verfingen. Er hustete bei der Staubwolke.

Als er nach oben sah, zog sich ein großer Riss durch den Felsen.

Die Höhle zitterte. Der Riss breitete sich aus. Er traf auf den nächsten Diamanten, der zu Staub explodierte. Zwei Risse breiteten sich aus, wie ein Spinnennetz.

"Beeile dich!", rief die Erde drängender.

Kilian sprintete los. Er sah nicht nach vorne, nur auf die Kompassnadel, die ihm zitternd den Weg wies. Die Erde bog sich und die steinerne Umgebung verschwamm zu einem Strudel aus Grau.

Plötzlich war der Weg zu Ende.

Kilian kam taumelnd in einer viel größeren Höhle zum Stehen, nur wenige Zentimeter von der nächsten Klippe entfernt. Er ruderte mit den Armen - doch er war zu schnell gewesen. Mit einem Schrei kippte er nach vorne über die Felskante.

Glücklicherweise fiel er nicht tief. Etwa einen halben Meter tiefer landete er mit einem "Uff!" in einem Berg aus Diamanten. Sie waren hart - keine Frage - aber er war trotzdem froh, dass es kein Abgrund gewesen war.

"Mein Kompass!", rief er entsetzt, als er das Gerät nicht mehr in seiner Hand spürte. Wie sollte er jetzt Enya finden?

Die Kristalle waren wie Treibsand, aber er schaffte es, sich zur Kante zu ziehen. Kilian wühlte durch die vielen funkelnden Steine. Jeder für sich war sicher mehr wert als sein ganzes Dorf, aber das Wertvollste, nämlich den Kompass, der ihn zu Enya geführt hatte, fand er nicht.

Ein lautes Knacken ertönte. Atemlos sah Kilian nach oben. Die Decke bebte. Tiefe Risse zogen sich durch die Felsen. Es war nur eine Frage der Zeit, bis das ganze Nebelgebirge zusammenbrechen und ihn und Enya für immer unter der Erde begraben würde. 

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