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12. Kapitel - Wo das Nebel-Ungeheuer schläft

Kilian hatte gedacht, die drei Fremden wären die einzigen, die sie verfolgen würden. Doch er hatte sich getäuscht.

Es begann alles mit einer Nuss.

Zu viert durchquerten sie den Wald. Je weiter sie gingen, desto magischer wurde er. Bunter. Und geheimnisvoller.

"Früher muss die Natur überall so ausgesehen haben, bevor die Menschen Siedlungen gebaut und die einheimischen Sorten verdrängt haben. Diese Art der alten Magie findet man nur noch tief in den Wäldern", erklärte Enya. "Das ist Jorbolo! Davon habe ich bisher nur gelesen", staunte sie. "Papa wäre begeistert, wenn er das sehen könnte! Riecht ihr den einzigartigen Duft nach einem rosa Himmel?"

Kilian hatte zwar keine Vorstellung, wie ein rosafarbener Himmel roch, aber er freute sich, Enya so voller Begeisterung zu sehen.

Und ehrlich? Irgendwie war es ansteckend.

"Was ist das?", fragte er und deutete auf ein zweiblättriges Klee, das bei seiner Bewegung allerdings die Blätter wie ein Mund zuklappte und sich als fleischfressende Pflanze zu erkennen gab. Kilian zog schnell seine Hand weg.

"Das ist Jepfuihi!"

"Phui, hihi", kicherte Fiona. Sie ging voran, weil sie die Abkürzung suchte. Tatsächlich zeigte sich dieser Weg schneller als gedacht. "Wir sind da!", verkündete sie nur wenige Minuten nach der Jephuihi und kam mitten auf einem Waldweg zum Stehen.

Kilian, Enya und Darius sahen sich um.

"Nichts für ungut, aber ich sehe nichts", meinte Darius.

Fiona verdrehte die Augen. "Ihr schaut nur nicht richtig hin."

Kilian ahnte, dass sie etwas meinte, was keiner von ihnen wahrnahm. Da er sich nicht die Blöße geben wollte, ging er voran und hob das einzige auf, was in seinen Augen magisch sein konnte. "Eine Nuss", stellte er zufrieden fest und überlegte, ob er sie mit viel Kraft auf den Boden werfen musste, um ein Portal zu öffnen, oder sie essen musste, damit ihm Flügel wuchsen und er schnell ins Gebirge fliegen konnte.

Er stockte. Plötzlich musste er innerlich lachen. Früher hatte er sich so gut es ging von Magie ferngehalten. Nun überlegte er schon, wo sie überall sein konnte.

Fiona begann ebenfalls zu lachen, so sehr, dass sie sich an einem Baum abstützen musste. "Doch nicht die Nuss, du Nusskopf!"

"Dann kann ich sie ja haben!" Darius schnappte sie sich und knabberte genüsslich daran. "Damit hast du nur noch 2999 Nüsse auf deiner Liste."

"Wann sind das so viele geworden?"

"1000 dafür, dass du dachtest, ich sei ein Mädchen, 500 für den guten Rat", zählte Darius auf, "und 1200 für den Schreck mit dem Feuer!"

"Das sind aber insgesamt nur 2700!"

Darius sah ihn ernst an. "Zinsen."

"Jungs!" Fiona stemmte die Hände in die Seite. Dann deutete sie zu Boden. "Der Nebel!"

"Oh." Tatsächlich bemerkte Kilian nun die leichten Nebelschwaden auf dem Boden. Er sah in Richtung Nebelgebirge. "Wir folgen dem Nebel?"

Fiona schüttelte den Kopf. "Nein, wir laufen vor ihm weg", meinte sie trocken.

"Und dann?", wollte Enya wissen.

"Das weckt seinen Jagdinstinkt. Er wird uns verfolgen, fangen und ins Herz seines Nebelgebirge-Reiches zu verschleppen. Wenn wir dort rechtzeitig entkommen, sind wir praktischerweise direkt am richtigen Ort", sagte sie. Dann warf sie die Hände in die Luft. "Natürlich folgen wir dem Nebel! Was sollen wir denn sonst tun?"

Enya schien unsicher. "Also ... gibt es kein Nebel-Ungeheuer?"

"Nur weil noch niemand es je gesehen hat, bedeutet es nicht zwangsläufig, dass es keines gibt", meinte Fiona. "Außerdem: Was definierst du als Ungeheuer?"

"Das war keine Antwort", gab Darius zu bedenken und warf die Reste der Nuss ins Gebüsch.

Ein tiefes Knurren ertönte.

"Da ist etwas!", rief Kilian und zog die anderen in Richtung Bäume. Doch die Schatten dort boten keinen Schutz, denn er entdeckte Furchen in der Baumrinde direkt neben ihnen.

Krallenspuren.

"Kann es sein, dass der Nebel dichter geworden ist?", fragte Enya zitternd.

"So habe ich das nicht in Erinnerung", murmelte Fiona im selben Moment.

Kilian drehte sich um - und fand sich plötzlich Auge in Auge mit einer fauchenden Wildkatze vor.

Enya schrie und stolperte mit Darius rückwärts. Sie landete hilflos auf dem Boden. Auch Fiona taumelte zurück und hatte die Augen erschrocken aufgerissen. In Kilian Kopf gab es nur einen Gedanken: Das Nebel-Ungeheuer!

Die Wildkatze knurrte und fletschte die Zähne. Es war kein Jaguar, aber auch kein Luchs. Kilian wusste nicht, was es war. Die Katze war gefleckt und grau, ihr Fell schimmerte hell wie der Nebel und ihre Zähne waren im Verhältnis zum Rest des Körpers erschreckend groß.

"Neofelis nebulosa", hauchte Enya kaum hörbar.

Die Katze blieb überrascht stehen und drehte den Kopf zu Enya. "Du kennst meine Art?"

Natürlich konnte sie sprechen.

Enya schluckte. "Du bist ein Nebelparder."

"In meiner Erinnerung ist ein Nebelreiher an deiner Stelle erschienen", sagte Fiona und machte nachdenklich Flügelbewegungen mit den Armen nach. Dann zuckte sie mit den Schultern. "Aber das ist schon ein paar Jahre her."

"In der Tat." Der Nebelparder setzte sich auf seine Hinterpfoten. "Die wenigsten beschreiten diesen Weg zweimal, Fiona. Warum bist du hier?"

"Ich helfe Freunden."

"Und ihr braucht meine Hilfe", stellte der Nebelparder fest und fixierte Kilian mit leuchtend gelben Augen, "wenn ihr schnell genug sein wollt."

Die Augen der Katze waren durchdringlich, aber er schaffte es, nicht wegzusehen. Vertraue der Magie, vertraue der Magie ...

"Ja, bitte", kamen die Worte über seine Lippen.

"Gut. Dann steigt auf."

Es war unmöglich, dass sie alle auf dem kleinen und schlanken Nebelparder Platz fanden, aber irgendwie schafften sie es. Der Nebel verdichtete sich zu einer Spur, als die Wildkatze losrannte, schneller als der Wind. Der Wald verschwamm zu einem Schleier aus Grau. Kilian schnappte nach Luft, dann waren sie nur noch Luft - ungefähr so fühlte es sich an. So schnell, so leicht, so frei, bevor sie nur wenige Sekunden später auf einem Felsen zum Stehen kamen.

"Wir sind da", verkündete der Nebelparder und löste sich in Nebelschwaden auf.

Sie waren tatsächlich auf einem Gipfel des Nebelgebirges. Kilian brauchte einige Momente, um seine zitternden Knie zu beruhigen. Dann blinzelte er, weil er nicht wusste, ob er seinen Augen trauen konnte.

"Wow!", sagte auch Enya. Gemeinsam traten sie an die Kante des Felsens.

Von oben sah der Wald wie ein bunter Teller aus magischer Zuckerwatte aus. Die Sonne schwebte nah über ihren Köpfen und war größer und wärmer als zuvor. Kilian konnte sein Heimatdorf in der Ferne sehen, den Wasserfall, den Hafen und die weite Welt. Er konnte seinen Blick in die endlose Ferne schweifen lassen. Das Meer schimmerte perlmuttfarben und verschmolz mit dem Horizont zur ewigen Unendlichkeit.

Der Wind strich ihm durch das Haar und er atmete tief ein. Er konnte nicht sagen, wonach der Wind hier oben roch, aber er mochte es. Hier schien alles so klein.

"Das war die Abkürzung", meinte Fiona. In ihrer Stimme schwang ein Hauch von Staunen mit. Ihr Blick war ganz gebannt von der sich im Meer spiegelnden Sonne.

"Danke", sagte Kilian und schaffte es, seinen Blick zu lösen. "Wo geht es jetzt weiter?"

Sie waren zwar im Nebelgebirge, aber noch sah er weder die Elemente oder die Elementarebene.

"Wie geht es jetzt weiter?", korrigierte Enya und begann nachdenklich Kreise zu laufen. "Ich habe es zwar noch nicht ganz verstanden, aber ... welches Element willst du als nächstes angehen?"

"Erde oder Luft ... Okay, Luft", entschied er. Kilian schloss das Wasser vorerst bewusst aus, weil er noch nicht bereit für Gegensätze war. Aber Luft war hier. Er auch. Am Rande des Gebirges, wo die Freiheit in jedem Windzug lag.

Der Nebelparder hatte sie sicher nicht umsonst hergebracht.

"Welche Werte verkörpert Luft? Luft ist frei", überlegte er weiter. Er erinnerte sich an das Loblied. "Leichtigkeit. Freiheit. Träumen."

"Und du musst das verkörpern, um ihren Respekt zu gewinnen?", versuchte Enya zu verstehen.

"Nicht nur Respekt gewinnen ... auch beeindrucken."

"Oh, ich habe eine Idee!", rief Fiona begeistert. "Vielleicht musst du fliegen lernen! Das wäre wirklich beeindruckend."

Kilian starrte die Klippe an und plötzlich schien ihm der zuckerwattenweiche Wald dort unten viel zu weit weg und das Gebirge viel zu hoch.

"Miese Idee!", stimmte auch Darius zu.

"Warum?", fragte Fiona verständnislos.

"Weil ich nicht fliegen kann", wies Kilian sie hin.

"Ein Vogelbaby kann das auch nicht, trotzdem springt es und vertraut darauf, dass es fliegen wird. So einfach ist das."

"Für Vögel, aber nicht für Menschen", widersprach Kilian.

"Und leider gibt es kein Kraut, das Kilian spontan Flügel wachsen lassen könnte", ergänzte Enya.

Fiona verschränkte die Arme. Sie neigte den Kopf und biss sich auf die Lippe. Plötzlich leuchten ihre Augen auf.

"Weißt du was?", sagte sie zu Kilian und griff seine Hand. "Wir machen das gemeinsam."

"Was-?"

Bevor Kilian realisierte, dass das kein Scherz war, holte sie bereits Anlauf. "Schau her, Luft! WIR FLIEGEN!", jubelte sie.

Sie sprang von Felsen. Sie riss Kilian mit sich.

Eine Sekunde hatte er das Gefühl, wirklich zu fliegen. Eine Sekunde spürte er den Wind unter seinem Körper, als könnte er schweben.

Dann schlug die Schwerkraft zu. Fionas Jubeln verwandelte sich zu einem Schrei. Kilian ruderte hilflos mit den Armen, doch die Luft bot weder Halt noch Hilfe.

Gemeinsam stürzten sie wie zwei Steine ab.

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