Einige Tage vergingen, nachdem ich das Foto von Jackson und mir zerstörte und generell noch viel mehre vernichtete, was mich an ihn erinnerte.
Unter anderem verbrannte ich restliche Fotos von uns, sowie auch Briefe von ihm, die er mir schrieb, wenn er mal im Urlaub gewesen ist oder wenn er einfach mal kitschig drauf war.
Außerdem warf ich jegliche Kleidung weg, die er mir schenkte oder ich einfach aus seinem Schrank genommen hatte. Bis auf einen Kapuzenpullover.
Von allem konnte ich mich trennen, außer von diesem Pullover.
Es war ein einfacher blauer Hoodie auf welchem Happiness is a warm puppy stand. Er hatte mir diesen Pulli an dem Tag gegeben, an welchem wir zusammenkamen.
Es war eigentlich ein warmer Tag, weshalb ich nur ein langärmliges Tshirt mit leichtem Stoff trug.
Jedoch fing es in einer Pause an zu regnen. Der Wind fing an zu wehen und es wurde kalt.
Die Lehrer ließen uns auch nicht in das Gebäude, da in der Aula irgendeine Vorführung stattfand.
Jackson bemerkte dass ich halb erfror und zog seinen Pulli aus und gab diesen mir. Ich sah ihn zunächst verwirrt an und wollte ihn nicht annehmen, da er selber darunter nur ein Shirt trug, doch er meinte, er sei Kälte gewöhnt und lächelte mir zu.
Also zog ich mir den blauen Pulli über und mir wurde auch direkt viel wärmer.
Ich bedankte mich bei ihm und dabei sah ich ihm tief in die Augen, so wie er auch mir.
Irgendwie kamen wir uns dann näher und schon lagen seine Lippen auf meinen.
Es war wunderschön.
Ich habe mich so geliebt gefühlt.
Aber, nach der Zeit erfuhr ich ja, dass das alles nur eine Verarsche von ihm war. Er hatte mich ausgenutzt, mehr nicht.
Dies musste ich schmerzhaft erfahren.
Mir liefen wieder Tränen über meine Wangen, was ich erst gar nicht bemerkte, bis mich jedoch die Hälfte der Klasse verwirrt ansah.
Ja, ich war wieder in der Schule.
Schnell wischte ich mir die Tränen weg und tat so, als wäre nichts gewesen.
„Ist alles okay?", fragte mich Jinyoung jedoch.
„J-ja, klar", log ich nur.
„Du sagst immer, dass alles okay wäre. Aber man merkt dir an, dass es überhaupt nicht so ist." Er klang enttäuscht und verzweifelt, doch ich konnte ihm nicht vertrauen. Und ich bezweifelte, dass ich das jemals können würde.
Das letzte mal, als ich jemand vertraute, ging ja total nach hinten los...
Jetzt mal von diesem Psychologen abgesehen, aber ich hatte ihm eh nur das erzählt, was auch meine Mutter bereits wusste, weshalb mir das nichts ausmachte.
Aber ich war wirklich am überlegen, Bang Chan zu erzählen, was geschehen ist. Vielleicht ist das besser, als es die ganze Zeit alleine mit mir rumzuschleppen.
Ich litt schon genug daran und ich wollte ungern meine Eltern wirklich irgendwann verlassen...
Ja, ich hatte selbst schon die Sorge bekommen, mein Leben zu beenden, aber wäre es wirklich das richtige ? Ich wusste es nicht...
Ich musste mit jemanden darüber reden.
Der restliche Schultag verging wie im Flug und schon ertönte der Gong zum Schulschluss.
Alle stürmten aus den Klassen und zu ihren Bushaltestellen.
Außer bei meiner Haltestelle... seltsamerweise stand dort niemand.
Ungern tat ich es, aber ich fragte jemanden aus meiner Klasse, welcher mit meinem Bus fuhr, warum denn niemand auf den Bus warten würde.
„Unser Bus kommt heute nicht. Entweder du läufst 30 Minuten lang bis zur Stadt oder fährst mit einem anderem Bus in die Stadt und steigst dann dort um oder du lässt dich abholen. Ich empfehle dir dich abholen zu lassen oder einfach einen anderen Bus zu nehmen", erklärte er mir.
„Okay... danke."
Schon verschwand er und ich machte mich auf den Weg zu einem der anderen Busse.
Meine Mutter arbeitete und konnte mich demnach nicht abholen und auf laufen hatte ich auch keine Lust, besonders, da ich den Weg noch nicht so gut kannte.
Ich stieg also in den erstbesten Bus ein und fuhr soweit bis ich mitten in der Stadt war.
Dort stieg ich sogar genau bei der Haltestelle aus, bei welcher ich das letzte mal auf den Bus wartete, nachdem ich Jackson im Laden begegnete.
„Noch fünfundzwanzig Minuten, bis mein Bus kommt", murmelte ich, als ich auf den Fahrplan blickte.
Schulterzuckend setzte ich mich auf die Bank und wartete.
„Mark!?", hörte ich plötzlich jemand schreien.
Ich blickte in die Richtung, aus welcher mein Name gerufen wurde und musterte Yoongi, welcher langsam auf mich zu kam.
Er hatte ein Lächeln im Gesicht.
„Hallo Mark, dich hab ich ja schon lange nicht mehr gesehen", begrüßte er mich und aus irgendeinem Grund fühlte ich mich unwohl dabei, aber warum? Er hatte mir doch noch nie etwas getan?
„Y-yoongi..? Was... was machst du hier?"
„Ich bin zufällig hier vorbei gekommen... wie geht es dir eigentlich so? Du bist plötzlich wie vom Erdboden verschluckt gewesen."
„Mir... geht's super."
„Sicher?"
„Klar." Ich log, wie sonst auch.
„Okay, freut mich. Wartest du gerade auf den Bus?", fragte er, woraufhin ich nur nickte.
„Wann kommt er denn?"
„In weniger als einer halben Stunde."
„Oh. Willst du in der Zeit vielleicht noch ein Eis essen?", bot er an, doch ich schüttelte nur meinen Kopf. „Nein, danke."
„Na komm schon! Eis hat noch nie geschadet! Außerdem ist es doch langweilig eine halbe Stunde auf den Bus zu warten", versuchte er mich zu überreden und letztendlich gab ich auf und ging mit ihm mit.
Ein Eis würde vielleicht wirklich nicht schaden.
Immerhin hatte die Eisdiele in der Nähe Softeis, welches so leicht war, dass ich mindestens das wenigstens hinunter bekommen würde.
Wir gingen in die Richtung der Eisdiele, jedoch, kurz bevor wir da waren, packte Yoongi plötzlich mein Handgelenk, weshalb ich aufschreckte und schleppte mich mit in eine dunkle Gasse.
„Y-yoongi? Was... was s-soll d-sas..?"
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