Wieso ich meinen Körper liebe- und gleichzeitig abnehmen will
Mit dem ganzen Body Positivity Movement bekommt man langsam das Gefühl, als übergewichtige Person seinen Körper lieben lernen zu müssen. Ich trage Größe 42, manchmal 40 bei Oberteilen, und schäme mich nicht dafür. Ich habe gelernt, meinen Körper zu lieben, meine Falten und mein Fett - aber muss ich deshalb aufhören, nach etwas zu streben?
Ich weiß nicht, ob ich je aufgehört habe, meinen Körper zu lieben. Ehrlich, ich kann es nicht sagen. Ich will ihn gesund halten, und finde mich manchmal auch schön, aber gleichzeitig habe ich das Bedürfnis, etwas an mir zu verändern. Ich habe mit Sport begonnen, habe mir Ziele gesetzt, und ja, nicht zuletzt hängen die neben Kraft und Ausdauer auch mit meinem Gewicht zusammen.
Aber ist das schlecht?
Als übergewichtige Person wird doch fast von einem erwartet, dass man seinen Körper liebt und annimmt als das, was er ist. Ist es dann falsch, meinen Körper zwar zu lieben, aber trotzdem verändern zu wollen?
Ich denke, nein. Ich liebe meinen Körper nämlich schon allein dafür, dass er mir die Möglichkeit gibt, stärker zu werden, ausdauernder und gesünder. Ich habe eine Körper mit Beinen und Armen und einem Bauch und einer ganzen Menge Fett, die nicht mein Feind ist, aber mir auch nicht so unglaublich ans Herz gewachsen, dass ich es unbedingt behalten will.
Ich finde es gut, wenn Menschen sich von dem Einfluss anderer frei machen und aufhören, an sich zu zweifeln, ob man denn hübsch genug oder schlank genug ist. Aber das bedeutet für mich nicht, dass es ausschließt, dass man etwas verändern darf. Ich finde mich jetzt hübsch- aber ich werde deshalb nicht aufhören, mich zu verändern.
Natürlich gilt das nicht für jeden. Und natürlich hat jeder eine andere Beziehung zu seinem eigenen Körper. Und bestimmt würden andere in meinem Körper völlig anders entscheiden. Aber ich bin froh um das, was ich zur Verfügung habe- und will trotzdem an mir arbeiten. Und das ist okay.
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