Wie ich mit Depression umgehe - und warum das keine Tips für euch sind
Als ich 14 war wurde ich mit Depression diagnostiziert und bin schlussendlich in eine Psychosomatische Klinik gekommen. Nach dem Aufenthalt wurde es für eine lange Zeit viel besser, aber mir ist klar, dass ich die Krankheit nicht loswerden werde. Ich werde nur lernen, wie ich damit umgehen kann.
Manchmal merke ich gar nichts davon. Es sind Unsicherheiten, die mich begleiten, oder das Gefühl, wertlos zu sein, das meist in meinem Hinterkopf schlummert, aber ich habe eine sehr fröhliche Persönlichkeit und schaffe es gute 70% der Zeit, meine Depression zu verstecken. Auch vor mir selber. Es gibt Zeiten, in denen ich mir nicht mehr vorstellen kann, wieder depressive Phasen zu haben.
Aber manchmal bricht es wie eine Flutwelle über mich hinein und bleibt ein paar Tage. In diesen Zeiten würde ich am liebsten gar nicht existieren. Nein, nicht sterben, sondern einfach nicht da sein. Da liegt ein Unterschied dazwischen. Ich schaffe es kaum aus dem Bett, geschweige denn auf meine Matte, um Workouts zu machen.
Einmal sollte ich eigentlich ins Training gehen, habe aber so lange mit mir gerungen, bis ich mich weinend dazu gezwungen habe, mich umzuziehen und meine Tasche zu packen. Als mein Vater mich gefunden hat habe ich nicht mal ein Wort rausbekommen. Ich hab an dem Abend zum ersten Mal die Telefonseelsorge angerufen, weil ich nicht mehr wusste, mit wem ich sonst reden sollte und mein Vater mich zu einem Gespräch erwartete.
In diesen "schlechten" Zeiten wünsche ich mir sehr oft, noch in Therapie zu sein. Meinen Eltern war das nie so wirklich recht, aber jetzt, wo ich 18 bin, brauche ich ihre Zustimmung eigentlich auch gar nicht mehr. Aber ihre Unterstützung wäre trotzdem etwas, was mir helfen würde.
Ich tue mich sehr schwer, mit depressiven (und zwar wirklich depressiven, nicht deprimierten) Phasen umzugehen und kämpfe mich da langsam durch. Manchmal hilft es, einfach im Bett zu liegen und nichts zu tun. Manchmal zwinge ich mich zu etwas Sport und fühle mich dann wenigstens, als wäre ich keine komplette Katastrophe. Schon das Umziehen am Morgen kann, gerade während der Quarantäne, ein kleiner Meilenstein sein. Oder eine Dusche.
Meistens erinnere ich mich einfach daran, dass die Depression wie eine Trigonometrische Funktion verläuft: immer mal wieder hoch und runter. Was bedeutet, dass nach einem Tief auch immer wieder ein Hoch wartet. Bis dahin ist es wichtig, einfach durchzuhalten und kleine Meilensteine zu erreichen, um mich daran zu erinnern, dass ich kein Versager bin.
Manchmal fallen die depressiven Phasen mit meiner Periode zusammen, und das macht es gleich doppelt so schlimm. Ich fühle mich sowieso schon seltsam, weil ich meine Tage habe, aber keine Frau bin, aber eben auch kein Mann (aaaah Kill me). Und dann bekomme ich Lust auf Süßigkeiten und Schokolade, obwohl ich das normalerweise überhaupt nicht mag. Und dann fühle ich mich dick und so, als würde ich mir selbst in den Rücken fallen, weil ich doch versuche, Muskeln aufzubauen und gesünder zu werden.
Ja, manchmal ist es schwer und ich weiß oft nicht, was mir anderes übrig bleibt, als Selbstmitleid, Weinen, Telefonseelsorge und Gespräche mit meiner besten Freundin (auch wenn letzteres oft wegfällt, wenn ich nicht so gesprächig bin). Aber manchmal erinnere ich mich daran, dass inzwischen die dunklen Phasen die Ausnahme geworden sind, und die guten Phasen die Normalität. Das war schon mal andersrum. Und mir liegt sehr viel daran, es so zu halten, wie es ist, wenn nicht sogar zu verbessern.
Hier ist das Ding: Ich kann keine echten Strategien gegen die Depression aufschreiben, wenn ich keine habe. Und ich sehe mich auch in keiner Position, um Tips und Hilfe zu geben. Ich kann nur sagen: Sucht euch einen Therapeuten, wenn ihr Hilfe braucht. Der hilft wirklich. Ich meine, ich schätze es, wenn mir Menschen helfen wollen, indem sie mir sagen: Mach dir eine To-Do Liste mit ganz kleinen Dingen wie "Socken anziehen" oder so! Dann fühlst du dich besser, wenn du alles abhaken konntest!
Es funktioniert schon deshalb nicht, weil es nicht von mir kommt. Mit einem Therapeuten ist das anders. Der bietet eine Lösung an, die er aus mir herauskitzelt. Einen Weg, der aus mir kommt, und nicht von irgendjemand anderem. Es sind gute, wertvolle Ratschläge. Aber sie bringen mir nichts, wenn ich mich nicht davon überzeugen kann, dass sie das sind, was ich brauche.
Ich meine ich probiere es gerne aus, und es hilft oft auch. Auch der Tip mit dem Sport war gar nicht so schlecht, wie ich zunächst dachte. Inzwischen gehört das zu den Dingen, zu denen ich mich am ehesten Zwingen kann, wenn ich in einer schlechten Phase stecke. Aber ich weiß nicht. Es sind kalte Tropfen auf heißen Steinen. Und ich habe das Gefühl, dass ich einen richtigen Wasserschwall nur selbst draufkippen kann.
Trotz allem: jede kleinste Hilfe ist eine Art Hilfe, und jeder Tropfen ist besser als nur heiße Luft. Deshalb bedanke ich mich trotzdem bei meinen beiden besten Freunden, wenn sie mich aufmuntern wollen oder mir Hilfestellungen aus eigener Erfahrung bieten. Und deshalb befolge ich trotzdem ihre Vorschläge und lasse mir auf die Beine helfen, wenn ich nicht alleine aufstehen kann. Weil jede kleinste Hilfe mir vielleicht helfen kann, meine große Hilfe zu finden.
Keine Ahnung. Depression ist eine schwierige Sache und wird mich noch ne ganze Weile begleiten, also werde ich wohl immer wieder aufstehen müssen, wenn ich am Boden bin. Und immer wieder fallen. Und wieder aufstehen.
Und wieder fallen. Und wieder aufstehen. Und wieder fallen. Und wieder aufstehen. Und wieder fallen. Und wieder aufstehen. Und wieder fallen. Und wieder aufstehen. Und wieder fallen. Und wieder aufstehen. Und wieder fallen. Und wieder aufstehen. Und wieder fallen. Und wieder aufstehen. Und wieder fallen. Und wieder aufstehen. Und wieder fallen. Und wieder aufstehen. Und wieder fallen. Und wieder aufstehen. Und wieder fallen. Und wieder aufstehen. Und wieder fallen. Und wieder aufstehen. Und wieder fallen. Und wieder aufstehen. Und wieder fallen. Und wieder aufstehen. Und wieder fallen. Und wieder aufstehen. Und wieder fallen. Und wieder aufstehen. Und wieder fallen. Und wieder aufstehen. Und wieder fallen. Und wieder aufstehen. Und wieder fallen. Und wieder aufstehen. Und wieder fallen. Und wieder aufstehen. Und wieder fallen. Und wieder aufstehen. Und wieder fallen. Und wieder aufstehen. Und wieder fallen. Und wieder aufstehen. Und wieder fallen. Und wieder aufstehen. Und wieder fallen. Und wieder aufstehen. Und wieder fallen. Und wieder aufstehen. Und wieder fallen. Und wieder aufstehen. Und wieder fallen. Und wieder aufstehen. Und wieder fallen. Und wieder aufstehen. Und wieder fallen. Und wieder aufstehen. Und wieder fallen. Und wieder aufstehen. Und wieder fallen. Und wieder aufstehen. Und wieder fallen. Und wieder aufstehen. Und wieder fallen. Und wieder aufstehen. Und wieder fallen. Und wieder aufstehen. Und wieder fallen. Und wieder aufstehen. Und wieder fallen. Und wieder aufstehen. Und wieder fallen. Und wieder aufstehen. Und wieder fallen. Und wieder aufstehen. Und wieder fallen. Und wieder aufstehen. Und wieder fallen. Und wieder aufstehen. Und wieder fallen. Und wieder aufstehen. Und wieder fallen. Und wieder aufstehen. Und wieder fallen. Und wieder aufstehen. Und wieder fallen. Und wieder aufstehen. Und wieder fallen. Und wieder aufstehen. Und wieder fallen. Und wieder aufstehen. Und wieder fallen. Und wieder aufstehen. Und wieder fallen. Und wieder aufstehen. Und wieder fallen. Und wieder aufstehen. Und wieder fallen. Und wieder aufstehen. Und wieder fallen. Und wieder aufstehen. Und wieder fallen. Und wieder aufstehen. Und wieder fallen. Und wieder aufstehen. Und wieder fallen. Und wieder aufstehen. Und wieder fallen. Und wieder aufstehen. Und wieder fallen. Und wieder aufstehen. Und wieder fallen. Und wieder aufstehen. Und wieder fallen. Und wieder aufstehen. Und wieder fallen. Und wieder aufstehen. Und wieder fallen. Und wieder aufstehen. Und wieder fallen. Und wieder aufstehen. Und wieder fallen. Und wieder aufstehen. Und wieder fallen. Und wieder aufstehen. Und wieder fallen. Und wieder aufstehen. Und wieder fallen. Und wieder aufstehen. Und wieder fallen. Und wieder aufstehen. Und wieder fallen. Und wieder aufstehen. Und wieder fallen. Und wieder aufstehen. Und wieder fallen. Und wieder aufstehen. Und wieder fallen. Und wieder aufstehen. Und wieder fallen. Und wieder aufstehen. Und wieder fallen. Und wieder aufstehen. Und wieder fallen. Und wieder aufstehen. Und wieder fallen. Und wieder aufstehen. Und wieder fallen. Und wieder aufstehen. Und wieder fallen. Und wieder aufstehen. Und wieder fallen. Und wieder aufstehen. Und wieder fallen. Und wieder aufstehen. Und wieder fallen. Und wieder aufstehen. Und wieder fallen. Und wieder aufstehen. Und wieder fallen. Und wieder aufstehen. Und wieder fallen. Und wieder aufstehen. Und wieder fallen. Und wieder aufstehen. Und wieder fallen. Und wieder aufstehen. Und wieder fallen. Und wieder aufstehen. Und wieder fallen. Und wieder aufstehen. Und wieder fallen. Und wieder aufstehen. Und wieder fallen. Und wieder aufstehen. Und wieder fallen. Und wieder aufstehen. Und wieder fallen. Und wieder aufstehen. Und wieder fallen. Und wieder aufstehen. Und wieder fallen. Und wieder aufstehen. Und wieder fallen. Und wieder aufstehen. Und wieder fallen. Und wieder aufstehen. Und wieder fallen. Und wieder aufstehen. Und wieder fallen. Und wieder aufstehen. Und wieder fallen. Und wieder aufstehen. Und wieder fallen. Und wieder aufstehen. Und wieder fallen. Und wieder aufstehen. Und wieder fallen. Und wieder aufstehen. Und wieder fallen. Und wieder aufstehen. Und wieder fallen. Und wieder aufstehen. Und wieder fallen. Und wieder aufstehen. Und wieder fallen. Und wieder aufstehen.
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