Die Sache mit der Batterie und was menschliche Trauer ist
Manchmal fühlt man sich einfach ohne Grund beschissen. Für mich war das immer ein Zeichen, dass die Depression mal wieder reinhaut, aber irgendwann ist mir aufgefallen, dass viele Menschen das erleben, und vielleicht ist es nichts exklusives, sondern etwas menschliches.
Wenn ich nach einem schönen Tag mit Freunden nach Hause komme, will ich gerne gut gelaunt sein und von meinem Tag erzählen, aber mir bleibt oft nur noch mein Bett, Stille und Dunkelheit, um mich nichtexistent zu fühlen und vor diesem Gefühl zu flüchten, das mir trockene Tränen in die Augen treibt und mein Herz beschwert.
Es ist also vielleicht menschlich, aber dadurch noch lange nicht gut. Und es ist traurig und tief und kalt und spitz.
Wenn meine Batterie plötzlich leer ist und ich anfange, mich nach dunkler Stille zu sehnen frage ich mich oft die großen Fragen. Zum Beispiel, worum es im Leben eigentlich geht. Und was mein Platz darin sein soll. Ich habe keine Angst, in fühle mich nicht allein oder verlassen. Ich zweifele nur, fühle mich mir selbst fremd und versuche, nicht in dem Gefühl zu ertrinken, dass meine Gedanken festhält und mein Herz erschwert.
Ich fühle mich machtlos und taub, wie ein Grashalm im Wind und wie ein Staubkorn in einem Sonnenblumenfeld, das im Winter völlig eingeschweißt ist, und trotzdem nicht verwelkt. Die Stängel und Blätter gefrieren und brechen ab, aber es bleibt beständig, nimmt Schaden und wartet.
Bis die Sonne wieder aufgeht.
Ich warte auf den Sonnenaufgang.
[ If my battery runs out
my thoughts full of doubt
and all the noises are too loud
I start to wonder what life is about ]
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