Das Kennenlernen
Das Kennenlernen
„Eine Polyamory Beziehung zu führen, braucht eine krasse Basis. Du musst schon geübt sein mit der anderen Personen über Ängste zu sprechen, deine Wünsche und auch wie du deine Zukunft dir vorstellst.", erzählte der Dunkelhaarige und sah zu der Moderatorin. „Es gibt kein Ich mag dich lieber oder du bist mir wichtiger. Wir sind alle auf einer Stufe.", meinte der Blonde und grinste dabei breit. „Ich mag halt anfangs gedacht naja 2+1 ist 3 und mal schauen, wo uns das hinführt.", erklärte der Dunkelhaarige weiter.
„Stell dir vor du bist nicht mit einer Person, sondern mit zwei Personen zusammen. Klingt stressig für dich? Ich will dir einen Einblick in die Welt einer nicht monogamen Beziehung verschaffen.", kündigte die blonde Moderatorin mit dem Lippenpiercing an und lächelte seelenruhig in die Kamera. „Wie funktioniert eine solche Beziehung und wie fühlt es sich an, wenn man gleichzeitig in mehr als einer Person verliebt ist? Sind solche Beziehung eher zum Scheitern verurteilt oder haben wir einfach nur zu krasse Vorurteile?"
„Was genau bedeutet Polyamorie, Suna?", fragte die Blondine und läutete das Thema ein. „Ich denke viele Personen wissen mit dem Begriff vielleicht an sich nichts anzufangen." „An sich bedeutet es ganz simple mehrliebend. Es bedeutet mehrere Personen auf eine Romantische Art zu lieben oder mehrere Liebesbeziehungen zu führen. Wie diese am Ende ablaufen, ist immer unterschiedlich und dort gibt es an sich auch keine Grenzen." , erklärte Suna und sah zu seinem blonden Freund. „Und mit welchen Vorurteilen hattet ihr anfangs zu kämpfen?", wollte die Blondine wissen. „Naja vorweg...", meinte dann der Blonde. „sind wir ja Japaner und schwul, beziehungsweise bisexuell, denn Rin steht auf Frauen, sowie auf Männer, wobei er sich in einer reinen homosexuellen Polyamorös Beziehung befindet. Allein eine homosexuelle Beziehung zu führen ist an sich schon etwas heikel, immerhin sind die Japaner sehr verklemmt. Du kannst zwar schwul sein, aber am besten grenzt du dich selbst gesellschaftlich aus und verschanzt dich im Keller. Obwohl wir das Jahr 2022 schreiben, haten immer noch viele gegen gleichgeschlechtliche Beziehungen. Und wir leben ja seit geraumer Zeit nicht mehr nur zu zweit.", deutete er mit seinen langen Finger auf den Grauhaarigen, welcher nervös auf seinen Stuhl Däumchen drehte und wahrscheinlich darauf hoffte endlich etwas sagen zu dürfen. „Bevor wir zu dir kommen, würde es mich allerdings brennend interessieren, wie ihr beiden zusammengekommen seid." Frustriert ließ der Grauhaarige seinen Kopf hängen. Ging es denn noch immer nicht um ihn?
„Ich bin damals mit knapp 17 Jahren, kurz vor meinen 18 Geburtstag von Miyagi nach Hyōgo gezogen, weil mein Vater meinte er müsste nach Jahren dichter an die Arbeit ziehen. Ich fand das anfangs selbstverständlich alles andere als toll, immerhin hatte ich meine Freunde in Miyagi und ich war dort eben kein Niemand mehr. In Hyōgo musste ich mir ein neues Image aufbauen und mir einen Ruf machen, denn ich stand einfach super gerne im Mittelpunkt.", meinte der mittlerweile 27-jährige Blonde und grinste verheißungsvoll. „Nicht nur stand. Du stehst immer gerne im Mittelpunkt.", wandte der Dunkelhaarige ein und ein sanftes Lächeln zierte seine Lippen. „Ja? Wieso auch nicht? Ich meine schaut mich an, ich kann es mir leisten.", zwinkerte er der Moderatorin zu, welche direkt rot anlief. „Flirtest du mit der Moderatorin?", lachte der Grauhaarige und fing sich einen angesäuerten bösen Blick von Suna ein. „Tut er nicht. Zumindest hoffe ich das, denn noch eine weitere Person ertrage ich nicht. Wobei ich denke, das YuukiChuzzard bei weitem nicht so unerträglich ist wie ihr Dilettanten.", zischte er aufgebracht und sah Terushima an, welcher sein Lachen unterbrach und eine Hand beruhigend auf den Oberschenkel von Suna legte. „Mach ich nicht, Rin. Entschuldigung.", kam es beruhigend und Suna seufzte lautstark, er schien es wirklich nicht leicht zu haben. „Also du bist umgezogen.", wollte YuukiChuzzard das Gespräch weiterführen. „Ja genau.", erinnerte sich Terushima und begann damit den Beginn ihrer Beziehung zu erzählen.
Das Kennenlernen Suna / Terushima
Sehr schnell hat der fast Volljährige Blonde sich einen Ruf als perfekter Liebhaber und Aufreißer gemacht, außerdem ist dieser stinkreich gewesen und somit hatte er nach kürzester Zeit viele Freundschaften geknüpft, auch wenn diese mehr Schein als Sein waren. Jedoch machte es ihm nichts aus, er hatte noch nie wirklich wert auf eine ehrliche Freundschaft oder Beziehung gelegt. Das Leben, war seiner Meinung nach, ein Geben und ein Nehmen, wobei auch er in den meisten Fällen lieber nahm. Dafür fanden bei ihm die meisten, besten und ausgefallensten Partys statt. Dies traf jedoch nicht bei allen auf Anerkennung.
Jemand der dieses oberflächliche Gehabe richtig ätzend gefunden hatte war Suna Rintarō gewesen. Er verstand nicht, wie man es so nach außen hin preisgeben konnte wieviel Geld man hatte und das man sich quasi auszog für Anerkennung. Suna selbst war eher faul, bevorzugte Videospiele Abende oder Netflix and Chill. Gänzlich aus dem Weg gehen konnte er diesem allerdings damals auch nicht, denn Terushima Yūji war in seiner Klasse und zwangsläufig musste der Jüngere sich jeden Tag dessen perfekte, beschissene Visage ansehen, in welche er am liebsten reinschlagen wollte, damit dieses falsche Grinsen auf der Stelle erstarb. Das einer der Zwillinge auf diesen Großkotz stand, mit denen Suna eine sehr gute und tiefe Freundschaft führte, machte es nicht besser. „Boah Atsumu echt... Hast du dir den mal ansehen?", meinte Suna, in der Pause, auf dem Schulhof, wo er lässig an einen Baum lehnte. „Ja habe ich. Verdammt Suna der ist heiß.", sabberte der blonde Miya. „Ne ich kann dem gar nichts abgewöhnen. Ich sehe da einen vollkommenden Idioten, welcher es genießt das sämtliche Höschen feucht werden und Schwänze stehen. Abartig.", machte Suna seiner Meinung Luft und merkte gar nicht, wie jemand grinsend hinter ihm stand und genau seinen Worten gelauscht hatte. Erst als er in das schockierte Gesicht von Atsumu und Osamu blickte und merkte, wie ihn jemand auf die Schulter tippte drehte er sich um und sah in das makellose Gesicht des vermeidlichen Idioten. „Bist du eifersüchtig, Suna?", fragte dieser und fuhr sich durch sein Haar. „Eifersüchtig? Worauf, Terushima?", kam es angriffslustig zurück. „Naja...", tippte er bei jeden Wort mit seinen Finger gegen dessen Brust. „ich bin heiß und ich kann jeden haben.", meinte er und grinste breit. „Auch dich.", näherte er sich dessen Ohr und hauchte die Worte in seine Ohrmuschel, denn sie schienen nur für ihn bestimmt zu sein. „Aber das will ich ja gar nicht.", sagte er deutlich lauter und löste sich wieder von ihm. „Siehst du.", drehte sich Suna wieder zu Atsumu um, nachdem Terushima winkend von Dannen zog. „Das meine ich. Den interessiert nur seine Befriedigung." „Etwas was dir nicht schaden würde, Suna. Vielleicht solltest du dich mal wieder durchficken lassen.", brüllte Terushima über den Hof, denn er hatte diese Wortlaute von Suna klar und deutlich vernommen. „Bestimmt nicht von dem...", murmelte er und sah ihm gedankenverloren nach.
Wochen später
„Ich muss schnell pinkeln.", stürmte Suna in das Gebäude und achtete dabei gar nicht mehr darauf, dass sie noch auf die Zimmereinweisung hätten warten müssen. Terushima lehnte lässig hinter dem Bus und rauchte eine Zigarette. So eine lange Fahrt von Hyōgo nach Tokyo war wirklich ätzend, besonders, weil sie ohne eine wirkliche Pause, mit Ausnahme einer Pinkelpause durchgefahren waren. Dementsprechend war auch sein Verlangen nach einer Zigarette. „Das nervt mich echt. Wer weiß mit was für einen Deppen ich in ein Zimmer muss.", grübelte er und blies kleine Rauchschwaden in die Luft empor, aus seiner Lunge.
„So... da ihr beiden zu spät kommt seid ihr die einzigen, welche noch keinen Zimmergenossen haben und somit teilt ihr euch die nächsten fünf Tage ein Zimmer.", verkündete ihr Sensei und gab Suna, ohne auf dessen Gemotze einzugehen, den Zimmerschlüssel. „Tolle scheiße. Jetzt habe ich den auch noch an der Backe:", seufzte er und schmiedete bereits Pläne wie er Terushima am effektivsten ausschalten konnte. „Ich kann dich hören, Suna. Ich bin nicht taub.", murmelte der Blonde angepisst und fragte sich, bewusst zum ersten Mal, was eigentlich Suna sein Problem mit ihm war. „Was genau ist eigentlich dein Problem mit mir?", fragte er, nachdem sie beide auf den Zimmer angekommen waren und ihre Taschen auspackten. „Mein Problem mit dir? Ich kann dich nicht leiden." „Wow!", rief Terushima aus und ließ sich auf sein Bett fallen und streckte sich dabei aus. „Was für eine erwachsene Antwort. Ich hatte dir deutlich mehr zugetraut, Suna.", lächelte er schwach und sah an die Decke. Verwirrt sah dieser zu ihm herüber und schien langsam zu verstehen das er sich selbst wahrscheinlich auch zum Teil im Wege stand, wobei er Terushima nach wie vor nicht vorhatte zu mögen. „Ich hasse einfach...", begann zu Suna und Yūji unterbrach ihn. „Hass ist so ein böses Wort, Suna. Sag das nicht einfach so.", denn es macht einen deutlichen Unterschied, ob man etwas nicht mochte oder eben gleich hasste. „Okay...", fuhr der Dunkelhaarige runter und beruhigte sich. „Ich mag deine oberflächliche Art nicht. Du drängst dich meiner Meinung nach zu sehr in den Fokus und nervst mit deiner falschen Art.", meinte er dann und drehte ihm die Rücken zu. Das kurze, sanfte Grinsen auf den Lippen des Blonden konnte er dabei nicht sehen. „Bedeutet du denkst mehr über mich nach, als du solltest.", stellte er fest, doch sagte er diese Worte mehr zu sich selbst und Suna vernahm lediglich ein unverständliches Wortgefecht von dem anderen, wobei er beschoss es so stehen zu lassen.
In den späten Abendstunden verließ Suna das Gebäude, nur mit einem T-Shirt und einer Trainingshose bekleidet und seinem Handy ausgerüstet und setzte sich etwas im seichten Licht des Mondes auf eine Bank und sah zu dem Himmelskörper empor. „Der Mond ist wirklich schön, oder?", hörte er eine Stimme und musste sich nicht umdrehen, um zu wissen, wer dies war. „Du siehst ziemlich scheiße aus, wenn du so zerknautscht bist.", drehte der Jüngere sich dann doch um und musterte den Blonden, welcher eine Zigarette in seiner rechten Hand hielt und an seine Lippen führte. „Zerknautscht?", fragte er nach und legte seinen Kopf schief. „Deine Haare.", meinte Suna und zog an einer blonden Strähne, welche von seinem Kopf abstand. Dabei sah Terushima zu diesem hoch, denn Suna war größer als er, obwohl er jünger war. „Ich war duschen, Suna. Danach wollte ich ins Bett, da style ich meine Haare für gewöhnlich nicht.", sah er auf dessen Finger. „Was machst du hier?", wollte Yūji dann wissen. „Ich wollte noch etwas frische Luft schnappen.", meinte Suna dann und ließ die Strähne von dem blonden los und trat einige Schritte zur Seite, um Abstand zwischen ihnen zu schaffen. Dem Gepiercten war es nicht entgangen, dass der Jüngere angefangen hatte zu frieren in dem T-Shirt, weshalb er kurzerhand seine Jacke auszog und diesen sie über die Schulter legte. „Was zur Hölle...", setzte Suna an und wurde direkt unterbrochen. „Mir ist eh immer zu warm. Behalte sie ruhig etwas an." Die Jacke roch nach dem anderen, es war ein Geruch von Sinnlichkeit, etwas holzig, süß, warm und erdig, wahrscheinlich Amber und er zog die Jacke unbewusst näher an sich heran, um heimlich den Geruch aufnehmen zu können. „Ich werde aus dir halt nicht schlau, doch muss ich sagen ich liebe es, wenn jemand mich zu jagen animiert.", hauchte der Blonde ihm, für ihn viel zu nah, ins Ohr.
Er war ihm definitiv zu nah gekommen, er sollte weg gehen. Der Dunkelhaarige fühlte sich immer unwohler und doch gleichzeitig war da ein Gefühl, was er nicht deuten konnte. Was genau geschah hier? Fing er an Terushima zu mögen? Ein erneuter aufkommender Windhauch ließ ihn erzittern, weshalb er die Jacke enger an sich zog und daraufhin wieder ins Gebäude verschwand.
„Von da an hatten wir uns ab und an mal unterhalten und wurden sogar Freunde.", erzählte Suna. „Ich meine seine Art mochte ich immer noch nicht, aber ich mochte was er war, wenn niemand zu sah. Ich mochte diesen Teil an Yūji, den nur die wenigsten damals zu sehen bekamen. Dieser hatte mich wirklich fasziniert und tut es immer noch.", strahlte Suna. „Ja und dann habe ich Suna eines Tages ganz unspektakulär geküsst und keine Ahnung ich hatte so noch niemanden geküsst. Das war einfach unbeschreiblich.", erinnerte Terushima sich an den magischen Moment und lächelte. „Naja und als wir dann anfingen unsere Beziehung zu öffnen hing man uns nach das wir einander eh nur fremd gehen würden." „Fremdgehen? Wegen dieser Dreier Konstellation?", fragte YuukiChuzzard und musterte nun den Grauhaarigen, welcher offensichtlich dazu gehörte. „Freifahrtschein, quasi.", meinte Terushima und fasste sich an die Stirn. „Dabei ist das nie so gewesen. Man warf uns auch vor das es bei uns offensichtlich nicht um Liebe ginge, sonst würden wir so etwas nicht tun.", erinnerte der Blonde sich. „Und wie fing das an? Also eure Beziehung zu dritt?"
„Ich sag mal so...", meinte Terushima. „entweder kann man sich dazu entscheiden Polyamory zu leben oder man schlittert darein, was auf mich zu traf", legte er nun die Hand auf das Knie des Grauhaarigen.
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