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032

{kleine, wichtige Anmerkung •ᴗ• →}

Leise höre ich Niall schniefen. "A-Aber... was hat denn all' das zu bedeuten?" Verzweifelt sieht er mich an, nachdem es einen Moment still war, als ich ihm die Nachricht gezeigt hatte. Auf meine Rückfrage, wo er sei und dass er doch bitte drangehen soll, weil ich mir wahnsinnige Sorgen um ihn mache, hat Harry nicht mehr geantwortet. "Hat-... Hat ihr Tod das alles hervorgerufen oder...?" Leise seufzend lasse ich den Kopf auf meine angewinkelten Knie sinken. Egal was mir als Ausrede durch den Kopf geistert, nichts wäre plausibel. Also entscheide ich, ihm die Wahrheit zu sagen. Ich weiß, dass ich ihm vertrauen kann und von der Selbstverletzung hat er ja jetzt sowieso schon mitbekommen. 

"Er ist krank, Niall."

Komplett verwirrt starrt er mich an. "Er hat mir erzählt, dass er seit über 10 Jahren unter Depressionen leidet." flüstere ich und lasse die Tränen einfach auf mein Oberteil tropfen. Der Junge mir gegenüber macht große Augen. "Er-... er... was?" Ich nicke zaghaft und ziehe die Nase hoch. "Aber... wieso habe ich denn davon nie was mitbekommen? Also... klar, er wirkt manchmal ruhig und ab und an mal traurig, aber ich dachte immer das liegt an Grace..." Kopfschüttelnd lässt er seinen Blick ziellos durch den Raum wandern. "Er hat gelernt, damit umzugehen. Wenn du nicht willst, dass jemand mitbekommt, was in dir vorgeht, dann merkt er das auch nicht... hat er mal gesagt." Ich sehe, dass auch Niall wieder die Tränen kommen. "Aber du hast es trotzdem gesehen?" Schwer atme ich durch. "Ich merke es sofort, wenn es wieder schlimmer wird." Er wischt sich mit dem Ärmel durchs Gesicht. "Das schwankt?" Ich nicke. "Es gibt Tage, da geht es ihm deutlich besser oder sogar wirklich gut - gottseidank gab es in letzter Zeit sehr viele von diesen Tagen. Aber seit Montag..." 

Schnaufend beginnt Niall erneut mit dem Kopf zu schütteln. "10 Jahre..." murmelt er resigniert. "...wie hält man das aus? Da war er ja noch ein Kind, verdammt!" Plötzlich reißt er die Augen auf. "Das Theaterstück! Warte, war das-... war das etwa seine Geschichte?" Ich zucke mit den Schultern. "Ich weiß es nicht genau, aber ich weiß, dass er von Zuhause weggelaufen ist." Niall nickt zustimmend. "Er meinte mal, er hätte keinen Kontakt mehr zu seinen Eltern und da er den Eindruck machte, dass er nicht darüber reden will, habe ich nicht weiter nachgefragt. Gott, ich dachte, er hätte vielleicht Scheiße gebaut, aber das..." Tief seufze ich noch einmal durch, bevor ich mich ächzend aufrichte. 

"Wo willst du hin?" fragt er nervös. "Ihn suchen. Ich kann hier nicht tatenlos rumsitzen, ohne zu wissen wo er ist. Nicht in der Verfassung, in der er momentan ist." Auch Niall richtet sich nun auf und folgt mir ins Zimmer. "Ich helfe dir, wir teilen uns auf." Ich nicke bloß und nehme sein Buch vom Bett, um es mitzunehmen. Falls ich nicht mehr weiter weiß, finde ich darin vielleicht einen Hinweis. Wer weiß.

Niall hat verkündet, den Unipark abzusuchen, während ich als erstes Richtung Feuertreppe laufe. Seit diese Angst da ist, dass die Selbstmordgedanken wieder stärker geworden sein könnten, fürchte ich, er könnte wieder hier oben sein. Dadurch, dass wir schon kurz nach 10 abends haben, sehe ich kaum etwas. Leise rufe ich seinen Namen, doch ich höre keine Reaktion. Mit der Taschenlampe meines Smartphones suche ich jeden Winkel des Dachs ab, doch keine Spur von ihm. Ich atme noch einmal tief durch, bevor ich an die Kante trete, doch auch unten ist  - zu meiner Erleichterung - nur blanker Beton zu sehen. Auch wenn ich froh bin, dass er nicht hier oben ist, seufze ich leise auf. Allein das Unigelände ist so riesig, dass man hier tagelang suchen könnte, ohne jemanden zu finden, der sich an einem festen Ort aufhält. Und genauso gut, könnte er ja auch von Gebäude zu Gebäude laufen. 

Außerdem weiß ich ja nicht mal, ob er überhaupt noch hier auf dem Gelände ist. Was, wenn er in den angrenzenden Wald verschwunden oder mit dem Bus weggefahren ist? Es ist fast hoffnungslos und ich weiß nicht mal im Ansatz, wo ich anfangen soll. Aber das ist mir egal, ich muss ihn finden, selbst wenn ich tagelang nach ihm suche.

Jeden einzelnen Raum habe ich im gesamten Wohnheimgebäude abgesucht, selbst in jede Besenkammer habe ich geschaut. Auch in der Uni habe ich in jeden Saal geleuchtet, war im Atelier, weil mir seine kreative Ader wieder in den Sinn kam, doch auch da war keine Spur von ihm. Nachdem auch ich nochmal im Unipark gefühlt jeden Stein 2 mal umgedreht habe und alle Sportplätze inklusive des Footballstadions & alle Gebäude, die dazu gehören durchforstet habe, bin ich unser komplettes Wohngebiet abgelaufen, habe in jedem schäbigen Hinterhof geleuchtet und sogar bei den Nachbarn geklingelt. Doch niemand hat ihn gesehen, es ist, als wäre er vom Erdboden verschluckt worden.

Niall ist inzwischen wieder zu Hause, bekommt aber trotzdem kein Auge zu. Er meinte, er würde sich melden, wenn ihm noch etwas einfallen würde oder Harry auftaucht.

Zum gefühlt 1000. Mal am heutigen Tag versuche ich ihn anzurufen, doch wieder geht er nicht dran. Meine Hände zittern und mir wird zum dritten Mal in dieser Nacht kurz schwarz vor Augen, als ich das Handy sinken lasse. Ich taumle an die Wand hinter mir und sinke daran zu Boden, als die Tränen, von denen ich eigentlich gar keine mehr übrig haben sollte, mir erneut über die heißen Wangen rinnen.

"Wo steckst du denn bloß, verdammt..."

 Mein Blick wandert über die etwas feuchte Wiese des Uniparks, auf dem ein kleines Eichhörnchen gerade im Schein der aufgehenden Sonne an diesem Samstagmorgen eine Nuss vergräbt. Ich muss daran denken, wie ich damals nach dem Theaterstück mit Harry auf der Mauer gesessen habe und wir ebenfalls einem kleinen Eichhörnchen zugesehen haben, dass versucht hat, sich noch eine weitere Nuss in die sowieso schon viel zu dicken Wangen zu schieben. Obwohl das Stück so emotional für ihn war, weiß ich mittlerweile, wie stolz er tief im Innern in diesem Moment war, weil alle so begeistert von ihm waren.

Und dann fällt es mir quasi wie Schuppen von den Augen, an welcher Wand ich gerade sitze. Ich springe auf und rüttle zur Sicherheit noch einmal an der Tür des alten Theaters, die allerdings wie vor ein paar Stunden schon, abgeschlossen ist. Vorhin war ich allerdings so durch den Wind, dass ich nicht mal auf die Idee gekommen bin, nach der Hintertür zu schauen. 

So schnell meine zittrigen, vom instabilen Kreislauf angeschlagenen Beine mich tragen, renne ich ums Gebäude und greife nach dem Türgriff, der sich tatsächlich in meine Richtung ziehen lässt. Mein Puls schnellt in die Höhe und ich reiße im Inneren jede Tür auf, in der Hoffnung, dahinter den Jungen zu finden, dem mein Herz gehört. Alle Umkleideräume sind hier allerdings genauso leer, wie auch der große Theatersaal. Ich weiß nicht, das wievielte Mal ich heute seinen Namen schreie, als ich auf der riesigen Bühne zusammensacke. Mehrere Sekunden hallen meine Worte in dem meterhohen Raum nach und auch das laute Schluchzen aus meiner Kehle wird von den Wänden zurück geworfen. Die Hoffnung, ihn hier zu finden, klingt langsam wieder ab und ich lasse mich flach auf den Boden fallen.

Meine Gedanken rasen mir durch den Kopf und ich merke, wie mein Körper langsam nicht mehr will. Die letzten schlaflosen Nächte stecken mir tief in den Knochen und da ich die letzten Stunden durch sämtliche Gebäude gerannt bin, bin ich komplett am Ende. Schwer hebt sich mein Brustkorb auf und ab und ich merke, dass meine Augen zufallen, während meine Kopfschmerzen immer stärker werden. Aber ich kann jetzt nicht einschlafen. Ich weiß noch immer nicht, wo er ist und mein Herz rast nach wie vor ungesund schnell.

Verdammt, Louis streng deinen Kopf an, wo zur Hölle könnte er sein? Er muss doch mal irgendwas erwähnt haben, irgendwas. Irgendeinen Ort, an den keiner geht, von dem vielleicht nicht mal jemand wei-

Ich schrecke so schnell hoch, dass ich erneut Sternchen sehe. Trotzdem zwinge ich mich, wieder aufzustehen und stolpere zu dem schweren Vorhang, hinter dem sich im linken Bereich der Bühne eine ziemlich niedrige Tür befindet. Kaum einer weiß, dass sie existiert. Harry hat sie mir vor ein paar Wochen gezeigt, als ich ihn abgeholt habe. Er hat den Raum selbst durch Zufall gefunden, als ihm ein Mikrofon unter den Vorhang gekullert ist und musste unbedingt nachsehen, was hinter der alten, knarzenden Tür liegt. Außer ein paar alten, staubigen Requisiten ist in dem nur knapp 20qm großen Raum nichts zu finden, aber ich fand, genauso wie er, die Tatsache total cool, dass niemand weiß, dass dieser Ort überhaupt existiert.

'Wenn du willst, dass dich niemand findet, ist das echt der perfekte Ort.' hat er damals gelacht. 

Wie zur Hölle kann es sein, dass ich da nicht früher drauf gekommen bin?!

Mit rasendem Herzen und zittrigen Fingern greife ich nach der rostigen Klinke und drücke sie, anders als alle anderen Türen zuvor, vorsichtig herunter. Leise schiebt sie sich auf und ich trete in den kleinen Raum.

Und dann sehe ich ihn.

Im Schneidersitz sitzt er auf dem Boden, Kopfhörer in den Ohren und ein Haufen vollgezeichnetes Papier um ihn herum, das Polaroid von Grace mittendrin, wird er von einer einzelnen Glühbirne beleuchtet, die in der Mitte des Raumes hängt. 

Schwer atme ich durch und kann nicht in Worte fassen, wie groß der Stein ist, der mir vom Herzen fällt. Ich habe ihn endlich gefunden. Und er lebt. 

Als ich dann realisiere, dass jedes einzelne der gezeichneten Bilder mich darstellt, kullert mir erneut eine Träne über die Wange und mein Herz zieht sich zusammen.

Langsam gehe ich auf ihn zu und überlege, wie ich auf mich aufmerksam machen könnte, ohne ihn zu erschrecken, als mich plötzlich das Licht der Lampe erfasst und einen Schatten an die Wand vor ihm wirft. Sein Kopf zuckt in die Höhe und dreht sich schlagartig in meine Richtung. Er sieht so wahnsinnig gebrochen aus, tiefe Ränder unter den Augen und getrocknete Tränen, die sich auf seinen glühenden Wangen abzeichnen. 

Es dauert nur knapp eine Sekunde, bis er aufspringt und mit ausgestreckten Armen auf mich zugeht. Er packt mich damit an den Schultern, und schiebt mich in Richtung Tür, beginnt zu schluchzen und sagt "D-Du musst gehen, du darfst nicht-... du musst gehen." Ich schüttle den Kopf. "Ich werde nicht gehen, Harry." Verzweifelt durchbohren mich seine traurigen, müden Augen und die Tränen brechen aus ihm heraus. Rückwärts stolpert er gegen die Wand und rutscht daran zu Boden. "I-Ich kann nicht-... Ich bin nicht gut für dich, Louis. Bitte... bitte geh einfach." Doch statt zu tun, was er mir sagt, hocke ich mich vor ihn und greife vorsichtig nach der Hand vor seinem Gesicht. Er lässt die Augen, aus denen die Tränen strömen, weiterhin geschlossen, als ich mich neben ihn setze.

"Ich lasse dich nicht fallen, Harry. Niemals. Ich habe dir dieses Wort gegeben und werde es nicht brechen, hörst du?" Er verzieht schmerzlich das Gesicht. "Das sagst du jetzt." flüstert er. "Das sage ich morgen auch noch. Und nächste Woche. Und wenn du möchtest, auch den Rest meines Lebens." Er schüttelt den Kopf. "Alles was ich anfasse-... alles geht kaputt." wispert er. Die Hand in meiner verkrampft sich und ich höre, wie der Bleistift, den er noch in seiner anderen hält, leise zerbricht. "Das ist nicht wahr." sage ich. Er schnauft leise und dreht den Kopf weg. "Sieh mich an." flüstere ich sanft. "Hey... sieh mich an, Harry." Wiederwillig dreht er den Kopf zu mir. "Du hast mich berührt. Meinen Körper und vor allem hier drin." Ich lege meine freie Hand an meine Brust. "Und glaub mir, wenn ich dir sage, dass ich nie zuvor so etwas wundervolles gefühlt habe." 

Unsicher mustert er mich, wendet dann den Blick ab und ich kann erkennen, wie sich sein Kiefer verkrampft. "Aber dir geht es nicht gut wegen mir. Du hast geweint und wieder geraucht..." seine Stimme ist so leise und gebrochen, dass es mich innerlich zerreißt. "Nein, Harry. Ich habe mit dem Rauchen aufgehört, weil du mir die Augen geöffnet hast. Wenn du etwas bist, dann gut für mich!" Ich lächle ihn liebevoll an und gebe seiner noch immer zur Faust geballten Hand ein Küsschen. "Das sagst du jetzt..." wiederholt er seine Worte und das kleine bisschen Hoffnung zerfällt vor meinen Augen zu Staub. "Harry..." will ich ansetzen, doch er unterbricht mich. "Irgendwann, früher oder später, werde ich dich wieder verletzen und dann wirst du mich hassen und-" Diesmal bin ich derjenige, der ihn unterbricht. "Nein, Harry." Ich rutsche noch ein Stück näher und knie mich neben ihn, sodass ich seinem Gesicht etwas näher bin. Zaghaft dreht er den Kopf zu mir. "Doch, du wirst mich hassen. So wie jeder andere zuvor auch, ich weiß es. Ich habe es nicht anders verdient..." murmelt er und ich atme schwer durch, bevor ich ausspreche, was mein Herz seit Wochen herausschreien will.

"Ich liebe dich, Harry."

Mit etwas geöffnetem Mund sieht er zu mir auf, die feucht glitzernden Augen blinzeln ein paar mal, als könnte er nicht glauben, was ich gerade gesagt habe. "Okay? Ich liebe dich. Und ich werde dich nicht aufgeben. Aber bitte, lass mich dir helfen. Versuch nie wieder, mich vor dir zu schützen, hörst du? Es tut mir mehr weh, als wenn du mich dir helfen lässt. Ich weiß, dass ich nicht viel dafür tun kann, damit es dir wirklich besser geht aber... lass es mich versuchen. Bitte." Er zieht die Nase hoch, atmet zittrig ein und nickt ganz langsam. "Lass mich versuchen, das Leuchten in deine Augen zurück zu bringen, okay? So wie du es bei mir getan hast. Ich glaube du realisierst das gar nicht, oder? Du hast auch mein Leben gerettet." Verwirrt blinzelt er mich an. "Im Krankenhaus. Hättest du nicht die ganze Zeit über meine Hand gehalten... ich hätte ohne die Kraft, die du mir gegeben hast, einfach aufgeben müssen."

Auch wenn er immernoch ziemlich durch den Wind wirkt, gibt mir das minimale Zucken auf seinen Lippen ein wenig Hoffnung.

"Was irgendwann in der Zukunft ist... dagegen kämpfen wir dann. Zusammen. Aber lass uns bis dahin im Hier und Jetzt leben, in Ordnung?" Er nickt erneut. "Weißt du, was ich hier und jetzt gerne tun würde?" flüstere ich. Mit großen Augen sieht er mich an. 

"Dich küssen." Ein kleines Lächeln zuckt über seine Lippen. "Darf ich?" flüstere ich, weshalb er ganz leicht nickt. Vorsichtig lege ich meine Hand an seine Wange und blicke ihm einen Moment tief in die Augen, stupse dann seine Nase vorsichtig mit meiner an und lege meine Lippen sanft auf seine. Ich höre ihn so losgelöst ausatmen, als hätte man ihm gerade eine tonnenschwere Last von den Schultern genommen, als er sich mir etwas entgegen lehnt. Mit der anderen Hand ziehe ich ihn im Nacken näher, er lässt sich für einen Moment darauf ein, dass der Kuss etwas intensiver wird, bis er plötzlich erneut zu schluchzen beginnt. 

Sein Kopf rutscht hinab in meine Halsbeuge, in der er dem Gefühlschaos nun freien Lauf lässt. Sofort lege ich meine Arme um ihn und kuschle meinen Kopf an seinen. "Es ist okay. Ich bin da. Solange ich hier bin, kann dir niemand wehtun." Fest drücke ich das weinende Häufchen Elend an mich und streichle ihm beruhigend über den Rücken. "Es ist okay."  

"Ich bin so froh, dass ich dich gefunden habe."

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2554 Words

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