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025

"...der Bruch hat diesmal gesplittert, weil der Knochen noch nicht komplett abgeheilt war. Es haben sich Splitter der Rippe in den Lungenflügel gebohrt, deshalb auch die Kurzatmigkeit. Macht den OP fertig, wir müssen sofort operieren, sonst kommt er vielleicht nicht durch."

Das Flackern des grellen Neonlichts brennt in meinen Augen und ich will nur noch, dass der Schmerz aufhört. Das Beatmungsgerät in meinem Gesicht drückt unangenehm und presst mit deutlich zu hohem Druck Luft in meine Lunge, die dem Ganzen kaum standzuhalten scheint. 

"Louis?" Eine große Hand mit mehreren Ringen daran greift nach meiner, die die Berührung allerdings nicht erwidern kann. Ich drehe langsam den Kopf in die Richtung, aus der die Stimme kommt und versuche etwas zu erkennen, aber meine Augen stellen das Bild nicht scharf. "Ich bin hier, mein Engel, ich bin bei dir." Tatsächlich schafft die Wärme in seiner Stimme es, mir eine Sicherheit zu geben, die mich beruhigt.

"Bitte warten Sie hier, Mister Styles. Sie können nicht mitkommen, lassen Sie seine Hand los, wir müssen ihn sofort operieren."

"Ich bin bei dir, Love. Du schaffst das." Seine Stimme ist nur ein Schluchzen, bevor er meine Hand loslässt und ich nur noch Liams Worte höre, die immer leiser werdend versuchen, ihn zu beruhigen.

"Ich kann nicht ohne ihn, Liam... wenn er das nicht überlebt, dann-"

Die Tür fällt zu und schluckt den Rest des Satzes. 

*****

"Ja, es kam unerwartet, die Werte sahen soweit gut aus, als sie plötzlich abgesackt sind. Aber er ist stabil, wir gehen davon aus, dass er in ein paar Stunden wieder aufwachen wird."

Was? Aber ich bin doch wach - oder etwas nicht? Wieso kann ich mich nicht bewegen?

"Okay... danke, Doktor Burnham." 

Moment, ist das Lottie? Geht es ihr gut? 

Ich höre Schritte und eine Tür, die geöffnet wird. 

"Aber ich bitte Sie... er braucht Ruhe. Sie uns seine Freunde haben die nächsten Tage genug Zeit, um ihn zu besuchen, wenn er wach ist." 

Die Tür wird geschlossen.

"Ich gehe nirgendwohin, Charlotte." 

Harry!

Irgendwas wird neben mein Bett geschoben - ein Stuhl? Dann greift eine große Hand nach meiner und umschließt sie mit der anderen. Ich will es erwidern aber... ich kann nicht.

"Du musst nicht gehen, Harry, schon okay. Ich glaube es geht dem Arzt darum, dass hier kein großes Gewusel um ihn herum ist. Du wirst ja keine Show veranstalten... er bekommt davon ja eh nichts mit." Ich höre meine Schwester lachen.

"Ich bleibe genau hier sitzen, bis er wieder aufwacht." Es fühlt sich an, als wollte mein Herz schneller schlagen, aber das tut es nicht.

"...und genau das ist es, was er braucht. Er braucht dich, um wieder fit zu werden, Harry."

Erneut Schritte, dann wieder die Tür.

Eine der Hände löst sich von meiner und ich höre das Quietschen von Stuhlbeinen auf Linoleum. Das Kissen unter meinem Kopf bewegt sich etwas, genauso wie die Matratze unter mir sich etwas senkt. Vorsichtig werden mir die Haare aus der Stirn gestrichen und etwas warmes, weiches legt sich stattdessen kurz darauf.

"Lass dir Zeit, mein Engel. Ich warte, bis du wieder stark genug bist, deine wunderschönen Augen zu öffnen."

*****

"Ja, ich gebe zu, wir können uns auch nicht erklären, warum es so lange dauert."

"Aber er wird sicher wieder aufwachen?" 

Daniel? Mein Stiefvater? Wie konnte der denn so schnell herkommen? Sollte der nicht arbeiten?

"Es spricht nichts dagegen. Die Werte sind optimal, eigentlich sollte er jeden Moment aufwachen, wenn man nach den Maschinen geht..."

"Aber er reagiert auf nichts! Das ist doch nicht normal, oder? Es ist, als wäre er nicht mehr hier..." 

Nein, Harry! Ich bin hier, ich höre dich, mein Herz. Ich bin doch da, ich bekomme alles mit, warum realisiert das denn niemand? Warum kann ich denn diese scheiß Augen nicht aufmachen, verdammt?! 

Was ist denn hier los?

***** 

"Die Rippe heilt überdurchschnittlich schnell und alles sieht so gut aus, es macht absolut keinen Sinn..." 

Ich stimme ihm zu, wer auch immer er ist. Hier ergibt gar nichts einen Sinn!

"Vielleicht braucht er doch noch etwas mehr Ruhe? Ich habe ein paar unregelmäßige Ausschläge auf seinem Herzmonitor gesehen."

Der pochende Schmerz in meiner Brust wird wieder stärker, doch er wird kurz darauf von einem warmen, flauschigen Gefühl abgelöst. Als hätte jemand mein Gehirn in Watte gepackt. Weiche, bunte Watte. Die glitzert.

"Mister Styles?" Die Hand, die seit ein paar Sekunden endlich wieder meine hält und das Loch in meinem Herz gefüllt hat, zuckt leicht. "Wir denken, Sie sollte sich mal etwas ausruhen." 

"Ich brauche keine Ruhe, mir geht's gut." Sanft streichelt ein Daumen über meinen Handrücken. 

"Nun, das sehen wir anders. Sie brauchen dringend Schlaf. Und Sie haben kaum etwas gegessen, seit Sie hier sind. Gehen Sie nach Hause und kommen Sie morgen wieder, nachdem Sie sich etwas erholt haben." 

Was? Nein! Er soll nicht gehen! Ohne ihn fühlt es sich so... leer an hier.

"Ich... kann mich nicht erholen zuhause, wenn ich nicht weiß wie es ihm geht." Seine Stimme ist so flehend...

"Er braucht mehr Ruhe, Mister Styles. Bitte, Sie können morgen zur Besuchszeit wieder kommen, wir haben sowieso bereits Probleme mit der Klinikleitung, weil Sie diese die ganze Zeit schon missachten."

Die ganze Zeit schon...? Wie- Wie lange liege ich denn schon hier?

Widerwillig löst sich die Hand von meiner und ich will direkt danach greifen, sie zurückziehen aber... keine Chance.

"Machen Sie sich keine Sorgen, er ist in besten Händen."

Nein, stop stop stop! Sie können ihn nicht nach Hause schicken, ich brauche ihn hier. Hier bei mir.

"Ich bin so schnell wieder hier, wie ich darf, Sunshine. Versprochen." Ich höre seine Stimme nur ganz leise, wie ein Flüstern, direkt an meinem Ohr.

Dann höre ich Schritte, mehrere Personen verlassen den Raum.

Hinterlassen Stille. Grausame Stille.

Und eine Kälte, die mich innerhalb von Sekunden innerlich erschaudern lässt. Mir ist so unfassbar kalt.

Ohne ihn.

*****

"Erhöhen Sie die Dosis, dann sollte es besser werden." 

Ich fühle mich so wahnsinnig leer. Und schwach.

"Er braucht keine höhere Dosis, verdammt. Holen Sie ihn zurück!" 

Niall?

"Wir können ihn da nicht künstlich herausholen, es wäre zu gefährlich, wenn sein Körper noch nicht bereit ist, könnte er bleibende Schäd-"

"Nicht ihn, Himmelherrgott! HARRY!"

Ja! Hört doch auf ihn, bitte!

"Was? Das hat nichts damit zu tun, er braucht einfach Ruhe, es macht keinen Unterschied wer hier ist und wer nicht."

"Meine Fresse, seine Werte sinken von Minute zu Minute weiter in den Keller seit Sie IHN NACH HAUSE GESCHICKT HABEN! SIND SIE BLIND?!" 

"Nialler, zügle deinen Ton etwas bitte..." 

Liam...

"Ich kann verstehen, dass Sie aufgebracht sind, Mister Horan, aber wir sind uns sicher, dass das in keinem Zusammenhang steht."

"Sie sind sich sicher? Im Ernst, bin ich der Arzt oder Sie? Muss ich Ihnen ernsthaft erklären, dass Komapatienten alles mitbekommen, was um sie herum passiert? Er merkt, dass Harry nicht da ist und das gefällt ihm nicht, sehen Sie das denn nicht, mein Gott?!"

Komapatienten?! Ich... ich liege im Koma?

"Isaac... er hat Recht. Hol den Jungen zurück, er stört doch niemanden. Ich kläre das mit der Klinikleitung, mach dir keinen Kopf..."

Leise höre ich jemanden seufzen, dann einen Moment Stille.

"Na gut, rufen Sie ihn an... Draußen! Das ist ein Krankenhaus, Mister Horan!"

Das Quietschen von Turnschuhen auf dem Boden ist zu hören, bevor eine Tür gegen die Wand fliegt - und nicht wieder geschlossen wird. 

Nialler... Türen schließen war noch nie sein Ding.

*****

"Er ist unterwegs, Tommo, du hast ihn gleich zurück." Liams sanfte, beruhigende Stimme dringt zu mir durch, während jemand das Kissen in meinem Rücken richtet.

"Solche Idioten, die können ihm doch nicht das Einzige nehmen, was ihn am Leben hält, wie dämlich sind die bitte?"

"Nialler, sie wollten nur nicht bald den nächsten Patienten aufnehmen müssen. Du hast Harry doch gesehen, er hat seit Tagen weder gegessen, noch geschlafen."

Seit... T a g e n?

"Ja, weil er krank ist vor Sorge. Aber ihn hier wegzuzerren ist für niemanden eine Lösung, das ist ja wohl offensichtlich." 

"...wie ging es ihm denn grade am Telefon?"

"Ja wie wohl? Wie würde es dir gehen, wenn du weißt, dass es der Person, die du liebst, nicht gut geht und du nicht bei ihm sein darfst? Beschissen ging es ihm, aber das ändert sich hoffentlich ba-"

Die Tür knallt, ähnlich wie zuvor bei Niall, gegen die Wand, wird aber diesmal auch wieder geschlossen.

"Tsch-tschuldigung..." 

Die tiefe, vertraute Stimme sorgt dafür, dass es mir endlich wieder etwas wärmer wird.

"W-Wie geht's ihm? Du meintest, er... er hat abgebaut?" 

Ich merke, wie meine Hand wieder umschlungen wird. 

Endlich.

"Ja, weil du ihm gefehlt hast. Aber ich bin mir sicher, sie werden sich jetzt wieder einpendeln, wo du wieder-"

Erschrocken höre ich jemanden einatmen.

"Er..." haucht Harry.

"Was ist los?" Liams Stimme kommt näher.

"Louis, Love... kannst du mich hören?" Eine Hand streichelt mir liebevoll durchs Gesicht.

"Was ist passiert, Harry?" Auch Niall scheint neben dem Bett aufgetaucht zu sein, ich merke, wie es einen kleinen Ruck macht.

"Er... ich... seine Hand, sie hat sich bewegt." stammelt Harry.

"Bist-... bist du sicher?"  Liams Stimme klingt überrascht.

"Es... war nur minimal, aber ich... ja, ich bin mir sicher, er hat sie bewegt, als ich sie genommen habe." 

Echt? Hat... Hat es endlich funktioniert? 

"Ich sag doch, er merkt, dass du hier bist, man! Kann doch nicht sein, dass hier niemand außer mir rafft, dass alles was er braucht, Harry ist... so ein Saftladen hier, ey. Ehrlich."

Danke Niall. Immerhin einer sieht es.

"Oh- Oh mein Gott, Niall... seine Herzfrequenz! Ich glaube das grade nicht, als ob-" Liam klingt komplett überfordert.

Ich höre es, dieses nervtötende Piepen, das mich seit einer gefühlten Ewigkeit wahnsinnig macht... es ist kurz etwas schneller geworden.

"Siehst du, vielleicht glaube mir die Affen jetzt endlich, wenn Sie das sehen."

"Komm, Horan. Wir lassen die beiden Mal alleine, die Besuchszeit ist sowieso seit einer halben Stunde vorbei..."

Liams Stimme entfernt sich etwas.

"Nicht unter das OP-Hemd gucken, Styles! Benimm dich!" 

Niall... selbst wenn einer seiner besten Freunde offenbar im Koma liegt, denkt er nur an das Eine...

"Obwohl... vielleicht wird er dann wach?" fügt der Ire dann kichernd hinzu.

"Wir gehen jetzt, Horan!"

Ich höre Harry leise schmunzeln, als die Tür sich schließt.

*****

Mein Nacken schmerzt. Und mein Rücken. Und so ziemlich jeder Knochen in meinem Körper. Nur meine Körpermitte fühlt sich etwas... taub an. Meine Augen sind komplett verklebt und ich habe Mühe, sie zu öffnen. Als ich es einen Spalt schaffe, kneife ich sie allerdings direkt wieder zusammen. 

Heilige Scheiße ist das hell. Aua.

Ich versuche, mich zu bewegen, damit mein schmerzender Rücken etwas klarkommt. Aber keine Chance, ich fühle mich, als hätte ich stundenlang gelegen und mich keinen Meter bewegt. Wieder öffne ich ganz vorsichtig meine Augen ein Stückchen und versuche, in dem viel zu hellen, verschwommenen Bild, dass sich mir bietet, irgendwas zu erkennen.

Leicht winkle ich mein Bein an, in der Hoffnung, dass der Druckschmerz dann abnimmt, und stoße gegen einen leichten Widerstand. Ich drehe meinen Kopf in die Richtung und meine, einen Haufen braune Locken zu erkennen, die auf der Bettkante liegen.

Harry.

Mein Herz beginnt zu rasen. Das merke ich nicht nur selbst in meiner Brust, sondern höre es auch. Dieses ekelhafte Piepen, ich will diese scheiß Maschine aus dem Fenster schmeißen.

Meine Hand liegt in seinen Händen. Die Finger der einen hat er zwischen meine geschoben, die andere liegt an meinem Handrücken und umschließt sie fest. Er scheint eingeschlafen zu sein, ganz leise höre ich ihn atmen und ich meine durch die wilden Locken, die ihm im Gesicht liegen, seine geschlossenen Augen erkennen zu können.

Erneut kneife ich die Augen zusammen, das Licht brennt so sehr, es ist unerträglich. 

Trotzdem zwinge ich mich nochmal, sie ein Stück zu öffnen. Erneut blicke ich auf den Lockenkopf, der neben mir auf einem Stuhl sitzt. Ein Lächeln schleicht sich auf mein Gesicht, das sich fast komisch anfühlt. Mein ganzen Gesicht ist so... steif, als hätte ich die Muskeln seit Ewigkeiten nicht benutzt.

Obwohl selbst das mir schwer fällt, drücke ich Harrys Hand etwas und streichle mit meinem Daumen über seinen. Er beginnt sich zu bewegen und ich fühle mich direkt schlecht. 

Ich wollte ihn doch gar nicht wecken, so'n Mist...

Langsam richtet er sich auf und blinzelt mich an. Plötzlich schreckt er hoch und reißt die Augen auf. Direkt füllen sie sich mit Tränen, als er meine Hand drückt, mir die andere vorsichtig auf die Wange legt und aufspringt. "Oh mein Gott, Lou, du-... du bist wach, ich-" Er beginnt zu schluchzen, drückt meine Kopf sanft an seine Brust und streichelt mir vorsichtig über den Hinterkopf. Ich schließe die Augen und nehme seinen Duft in mich auf, kuschle meinen Kopf an seinen warmen Körper und seufze leise, als dieses wunderschöne, warme Glücksgefühl meinen Körper durchströmt.

Es kribbelt ganz komisch, wie wenn einem der Arm eingeschlafen ist und ganz langsam wieder Gefühl hinein kommt.  

Langsam löst er sich von mir, richtet mein Kissen etwas, bevor er sich wieder hinsetzt und sich zittrig durchs Gesicht wischt. "Tsch-tschuldigung..." murmelt er. "Ich bin nur so froh, dass du... Puh..." Seine Stimme bricht und er atmet tief durch, als ihm die nächsten Tränen über die Wangen kullern. Ich versuche erneut, mein verkrampftes Gesicht zu einem Lächeln zu formen und blinzle gegen das helle Licht an.

"K-Kannst du-" krächze ich, räuspere mich und schlucke ein paar Mal, um meinen wahnsinnig trockenen Hals irgendwie wieder benutzbar zu machen. Aufmerksam sieht er mich an. "Was brauchst du?" flüstert er sanft und streichelt meine Hand. "Das... Licht, es... es tut weh..." Gottseidank versteht er direkt, was ich meine und springt auf, um es auszuschalten. 

Schlagartig wird das Brennen weniger und ich traue mich, meine Augen ein Stück weiter zu öffnen. Sofort greift Harry wieder nach meiner Hand, als er sich zurück neben mich setzt und strahlt mich an. Er hebt sie vor sein Gesicht und gibt ihr ein sanftes Küsschen. Ich kann das Grinsen nicht verhindern. Ich will aber auch gar nicht.

Erneut räuspere ich mich, weshalb er sein verträumtes Lächeln von meinem Gesicht löst und fragt "Möchtest du was trinken? Du hast bestimmt Durst, oder?" Ich nicke bloß, denn meine Kehle fühlt sich an wie die Sahara und allein die paar Worte gerade taten abartig weh. Er greift nach einer Flasche Wasser, die auf dem Schränkchen neben mir steht und öffnet sie. "Ich hoffe, es ist nicht zu kalt..." murmelt er und steht auf. Ich will meine Hand heben und danach greifen, aber meine Muskeln sind müde. Viel zu müde. "Ich mach schon." sagt er leise, hält mir vorsichtig die Flasche vors Gesicht und legt mir die andere Hand stützend in den Nacken.

Sein Daumen streichelt mir sanft durch die Haare, während ich mit kleinen, langsamen Schlucken und einer Menge Pausen die halbe Flasche leere. Ich nicke, um ihm zu symbolisieren, dass ich fürs Erste genug habe, also stellt er sie zurück und legt den Kopf schief. "Besser?" flüstert er, legt mir die Hand nun kurz ins Gesicht und lächelt mich an. Ich räuspere mich erneut und sage, zwar noch immer etwas heiser, aber deutlich fester "Viel besser, Danke." 

Er setzt sich wieder und, da er es nicht direkt tut, greife ich nach seine Hand und ziehe sie auf meinen Bauch. Sein Mundwinkel zuckt ein Stück nach oben, als sein Blick einen Moment an unseren Händen hängen bleibt. "Wie fühlst du dich?" fragt er dann, als er mich wieder ansieht. Bevor ich antworten kann, geht allerdings die Tür auf und ich höre das Gemurmel des Flurs, genauso wie die Stimme meines Lieblings-Iren. "...aber trotzdem war das unfair! Ich bin sicher, mit meinem Controller hat was nicht gesti-" Erschrocken quiekt er auf und greift nach Liams Hand, der mit ihm den Raum betreten hat. "OH MEIN GOTT, LOUIS! DU BIST WACH, AAAAAAH!"

Er springt auf das Bett zu und weil mir mittlerweile bewusst ist, dass ich mich nicht wirklich wehren kann, zucke ich kurz zusammen. "Niall!" Ich erschrecke mich, denn Harrys Stimme gleicht einem Knurren. "Tschuldigung..." murmelt der Blondschopf, als er zurückschreckt und entschuldigend die Hände hebt. "Ich... bin nur so... endlich!" Liam folgt ihm mit einem Strahlen im Gesicht und legt mir vorsichtig die Hand aufs Bein. "Wie geht es dir?" fragt er leise.

Ich versuche, ein Wort herauszubekommen, aber mehr als ein Krächzen ist nicht drin. "Er ist vor knapp 5 Minuten erst wachgeworden, ich glaube es ist alles noch etwas... viel auf einmal, aber ich denke es geht ihm soweit, sagen wir den 'Umständen entsprechend ganz ok' oder?" Er sieht mich an und ich nicke schnell, lächle ihn sanft an.

Eigentlich geht es mir sogar noch besser als 'okay', wenn man von den offensichtlichen Sachen mal absieht. Und von-

Laut und deutlich macht sich mein leerer Magen bemerkbar. Alle drei fangen an zu schmunzeln, ich krächze "...aber ich hab echt Hunger." Harry springt auf und fragt "Ich hol dir was. Hast du Lust auf was Bestimmtes?" Liebevoll streichelt er mir durchs Gesicht, aus dem Augenwinkel sehe ich, dass Liam genauso wie Niall dämlich grinst. "Uhm... eigentlich ist mir das egal... Hauptsache essbar." murmle ich. "Ich beeile mich!" Er legt mir die Haare aus der Stirn, bevor er mich noch einmal anlächelt und schnell aus dem Zimmer huscht.

Leise kichernd sagt Niall "Schwester Harry zu Ihren Diensten." Irritiert sehe ich ihn an, weshalb Liam etwas grinst. "Er hat dich nicht eine Sekunde aus den Augen gelassen. Kaum geschlafen, nur gegessen, wenn wir ihn dazu gezwungen haben... Er hatte einfach so Angst, dass dir irgendwas passiert." Erneut muss ich lächeln, schüttle dann allerdings verwirrt den Kopf. "Kaum geschlafen und gegessen? Wie lange war ich denn weg?" schmunzle ich.

"Du hast 8 Tage im Koma gelegen." 

B- Bitte was?!

"Acht-..." Ich schlucke schwer. "Acht Tage?" flüstere ich. Liam nickt. "Dein Körper kam wohl mit dem Stress nicht so gut klar. Die Ärzte vermuten, dass es durch den Adrenalinüberschuss bei der... Auseinandersetzung mit Simon und den plötzliche Zusammenbruch im Zusammenspiel mit der OP einfach alles etwas zu viel war. Da brauchte dein Körper eine Pause, die er sich dann genommen hat..." Reflexartig lege ich die Hand an meine Rippe. "Er hat dich ziemlich... gut getroffen, sie ist erneut gebrochen, aber nicht so glatt wie letztes Mal. Sie hat gesplittert und..." er schluckt kurz und blickt rüber zu Niall, der an meiner Decke herumspielt. "...ein paar Splitter sind in deiner Lunge gelandet, weshalb sie dich Notoperieren mussten. Aber es ist alles gut verlaufen, sie haben alle Splitter entfernt und die Rippe fixiert. Alles verheilt ganz wunderbar."

Ich nicke nachdenklich und versuche, meine Erinnerungen zu sortieren. Dann zucke ich plötzlich zusammen. "Lottie! Was ist mit ihr?" frage ich nervös. Niall legt mir beruhigend die Hand auf den Arm. "Ihr geht's gut. Sie war nach der OP direkt hier, zwar noch etwas wackelig auf den Beinen von den K.O.-Tropfen, aber es geht ihr wieder gut. Sie ist am Montag wieder nach Hause gefahren, zusammen mit deinem Dad." Ich nicke erneut. "Stimmt.. er war hier, oder?" Liam nickt. "Hast du das mitbekommen?"

"Ja, ich... ich hab alles mitbekommen... glaube ich..." murmle ich und fummle an dem Pflaster herum, das den Zugang in meiner Hand an seiner Stelle hält. Er ist unangenehm, ich hasse das Ding. 

"Echt?" Niall strahlt mich vielsagend an. "Ich... ja, ich kann mich dunkel an ein paar Sachen erinnern..." sage ich. Der Ire schlägt leicht nach Liam und ruft "HA! Ich hab's dir gesagt!" Liam grinst augenrollend. "Ist ja gut, Nialler." schmunzelt er und ich sehe belustigt zwischen den beiden hin und her. "Die wollten mir hier alle nicht glauben, dass du Alles mitbekommst, aber ich wusste es! Sie haben dir Harry weggenommen, weil sie meinten du brauchst Ruhe... So ein Bullshit. Alles was du brauchtest, war er und das hat man auch gesehen, als deine Herzfrequenz ganz dezent eskaliert ist, als er wieder da war und dir das Händchen gehalten hat."

Ich merke, dass meine Wangen sich erhitzen, was dafür sorgt, das Niall glücklich auf und ab hüpft. "Ob er wohl doch mal geguckt hat, was unter seinem Hemdchen so los ist und deshalb ist er wieder wach?" fragt er grinsend in Liams Richtung. Ich hebe meine Hand um nach ihm zu schlagen, aber aufgrund meines schwachen Kreislaufes, kann er schnell ausweichen und ich erwische bloß leere Luft. "Er war am Schlafen, als ich wach geworden bin, Niall." sage ich trocken.

"Gottseidank... er muss so kaputt gewesen sein, ich bin froh, dass er etwas zu Ruhe gekommen ist, er sah echt scheiße aus die letzten Tage..." sagt Liam besorgt. Direkt bekomme ich ein schlechtes Gewissen. Ich will nicht, dass es ihm so schlecht geht wegen mir. Ich muss ihn unbedingt dazu bringen, sich selbst nicht zu vergessen, sonst sitze bald ich an seinem Bett...

Der eben benannte Lockenkopf betritt in diesem Moment erneut den Raum und hat die Hände voll mit allem möglichen Kram. "Es gab leider nichts richtiges zu Essen, weil das Mittagessen schon vorbei ist und das Abendbrot erst in 2 Stunden verteilt wird..." erklärt er, als er seine Errungenschaften auf meiner Bettdecke verteilt. "...also hast du einfach den ganzen Kiosk leer gekauft?" lacht Niall, als er die riesige Auswahl an Süßem, Saurem und Salzigem begutachtet. Er greift nach einem Müsliriegel, weshalb ihm Harry auf die Hand schlägt. "Finger weg, du Vielfraß!" Er zuckt zurück und motzt "Ich wollte nur gucken, entspann dich, ich nehme deinem Engel nichts weg." Er hebt grinsend beide Augenbrauen, bekommt von Harry dafür eine finstere Miene zugeworfen.

Engel... 

Ich erinnere mich, so genannt worden zu sein von... von Harry?

Ja, Harry hat mich so genannt. Vor... vor der Operation... oder so?

"Mach langsam, dein Magen hat seit Tagen nichts festes gesehen, nicht dass er sich dagegen wehrt." Besorgt legt Harry mir die Hand auf den Arm, als ich nach einem der Schokoriegel greife. Ich konzentriere mich darauf, ihn gründlich zu kauen und warte nach jedem Bissen einen Moment ab. Meine Verdauung scheint zwar etwas... überrascht, aber durchaus erfreut. Ich zerknülle das Papier, das Harry mir direkt aus der Hand nimmt und überlege grade, was ich als nächstes nehmen mag, als die Tür erneut aufgeht.

"Warum sagen Sie denn nichts, mein Gott!" Hektisch kommt ein Mann in Arztkittel mit 2 Pflegern hereingestürmt und schiebt Niall und Liam unsanft zur Seite. "Ich weiß, Sie sind alle froh, dass Ihr Freund wieder wach ist, aber wir erfahren davon ungern erst, wenn sich eine Pflegerin fragt, warum in diesem Raum Essen fehlt." - "E-Er bleibt hier!" krächze ich und greife nach Harrys Hand, kralle mich daran fest, als würde es um mein Leben gehen, als einer der Pfleger sich zwischen ihn und mich schieben will. Dr. Burnham, wie mir sein Schild verrät, lächelt und beginnt mir ruhig zu erklären, was er vorhat. "Schon okay, Mister Tomlinson. Mister Styles darf hier im Zimmer bleiben, aber wir müssen Sie kurz ein paar Tests unterziehen, wenn Sie aus einem einwöchigen Koma erwachen." Ich nicke und löse meinen Griff um Harrys Hand, der mich liebevoll anlächelt und sich an die Fensterbank lehnt.

"Wir kommen gleich wieder, wenn Sie fertig sind." sagt Liam höflich und zieht Niall am Ärmel aus dem Zimmer. Ich werde also von Kopf bis Fuß durchgecheckt, mir werden tausende, teilweise komplett sinnfreie Fragen gestellt, um sicher zu stellen, dass mein Hirn keine bleibenden Schäden genommen hat. Als der Pfleger gerade meine Beine nach tauben Stellen abtastet, wandert mein Blick rüber zu Harry.

Nervös knetet er seine Hände und kaut auf seiner Lippe, während er jeden Handgriff genau verfolgt. Er achtet penibel darauf, dass mir niemand wehtut. Er passt auf mich auf. Auf mich.

Seinen Engel.

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3922 Words 

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