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018

In der Nacht von Samstag auf Sonntag habe ich unfassbar schlecht geschlafen. Obwohl er sich unter den vielen Menschen offensichtlich unwohl gefühlt hat, ist Harry noch einen Moment mitgekommen. Nach knapp einer Stunde habe ich ihn und Niall allerdings nach Hause begleitet. Auch wenn er es darauf geschoben hat, einfach wahnsinnig müde zu sein, habe ich genau gemerkt, dass ihm alles zu viel geworden ist. 

Das Thema mit dem Ende des Stücks war zwar für die Anderen schnell vergessen, aber er hat es den ganzen Abend nicht mehr geschafft, mir in die Augen zu schauen. Ich habe versucht, mich mit Alkohol und sinnfreien Gesprächen abzulenken, aber es ist mir schwerer gefallen, als ich dachte.

So schlimm ich es auch finde, wie achtlos das Ende einfach umformuliert wurde, offenbar ohne das jemand länger darüber nachgedacht hat, dass das nicht 'überdramatisiert' ist sondern einfach etwas, was Depressionen hervorrufen können - ich bin trotzdem irgendwie froh, dass sie es getan haben. Erstens, weil ich nicht weiß, ob ich ausgehalten hätte, eine solche Szene zu sehen und zweitens, weil ich nicht will, dass Harry das einmal die Woche spielen muss. Sophia hat mir erzählt, dass das Stück bereits vor den Semesterferien fertig geplant war, also bevor das auf dem Dach passiert ist - aber danach will ich nicht wissen, was in ihm vorgeht, wenn er so etwas auf einer Bühne darstellt.

Gottseidank hat die Sportmedizin-Vorlesung am Montag es irgendwie geschafft, mich etwas abzulenken, sodass ich mich deutlich besser gelaunt anschließend auf  den Weg zum Theater mache. Ich habe Harry versprochen, ihn dort nach seinem Stimmtraining abzuholen und hoffe, dass auch seine Stimmung sich seit Samstagabend etwas gebessert hat. 

Da die Hintertür wieder offen ist, entscheide ich mich, in der Hoffnung, ihn eventuell hören zu dürfen, herein zu schleichen. Tessa kommt mir bereits entgegen und bekommt von mir ein breites Grinsen zur Begrüßung. "Na, Miss 'Verschwindet einfach mit dem Runningback des Footballteams für den Rest des Abends'?" Direkt läuft sie hochrot an. "Wir haben uns nur gut unterhalten und die Zeit vergessen..." versucht sie sich rauszureden, doch ich lache bloß. Ich schiebe ihre langen braunen Haare zur Seite und lege den Kopf etwas schief um den riesigen Knutschfleck an ihrem Hals begutachten zu können. "Reden nennt man das heutzutage also..." schmunzle ich. Schnell legt sie ihre Haare zurück und murmelt "Ist ja gut, lass mich..." Beruhigend lege ich ihr die Hand auf die Schulter und flüstere "Ich ärgere dich doch nur, ich freue mich für dich und Dave!" 

Das tue ich wirklich - vorallem, weil mein schlechtes Gewissen jetzt weg ist, dass sie bei mir keine Chance hat.

Sie lächelt mich verlegen an und sagt "Er ist noch oben, wenn du leise bist, bemerkt er dich vielleicht nicht und du kannst ihm noch etwas zuhören..." Ich nicke und will gerade weiter gehen, als sie mich ein Stück näher zieht und flüstert "Bei dir suche ich einfach nicht nach Knutschflecken, ich bin mir auch so sicher, dass sie da sind..." Sofort schüttle ich den Kopf. "Du wirst keine finden, glaub mir." Belustigt zieht sie die Augenbrauen hoch. "Du bist zeitgleich mit Harry gegangen. Denkst du ernsthaft, wir anderen sehen nicht, was da läuft?" Seufzend rolle ich mit den Augen. 

Warum will mir ständig jemand erzählen, wie mein Liebesleben aussieht?

"Ich muss dich enttäuschen, Tessa, aber wir sind nur Freunde." Neugierig mustert sie mich. "Hmn, witzig. Er hat exakt das Gleiche gesagt. Was ein Zufall." Ich reiße die Augen auf. "Du hast ihn darauf angesprochen?!" Sie lacht. "Klar, warum nicht? Ich finde, Ihr würdet SO gut zusammen passen... Und, sorry, wenn ich das einfach so gerade raus sage, aber wenn Harry eins nicht ist, dann ist es hetero."

Irritiert sehe ich sie an. "Wie kommst du darauf?" Sie lächelt vielsagend. "Weil Grace damals in einer Tour mit ihm geflirtet hat, aber er wohl der einzige Mann an dieser ganzen Uni war, der nie darauf eingegangen ist. Und seriously, dass muss ich neidlos zugeben: Sie war eine verdammte Traumfrau und das nicht nur optisch. So eng wie die beiden miteinander waren, es gibt keine andere Erklärung dafür, dass er nichts mit ihr hatte." Kopfschüttelnd versuche ich nicht weiter über ihre Worte nachzudenken. "Sowas von außen zu beurteilen ist immer einfach..." winke ich ab, aber sie grinst mich wissend an. "Komm, geh deinem 'guten Freund' beim Singen zugucken..." schmunzelt sie, bevor sie sich an mir vorbei schiebt.

 Ich verdränge die verwirrenden Gedanken über ihre Worte und mache mich auf den Weg ins Theater. Es ist wirklich beeindruckend, diesen riesigen Raum so leer zu sehen, doch die Gänsehaut, die mich durchfährt, lenkt meine Aufmerksamkeit auf die Bühne. Ich setze mich in eine der ersten Reihen und genieße es, Harry beim Singen zuhören zu dürfen.

Ohne das berührende Stück im Fokus kann ich mich voll und ganz darauf konzentrieren, wie unfassbar gut er ist. Die Gänsehaut verschwindet die ganze Zeit über nicht für eine Sekunde und ich starre ihn wie paralysiert an. Als er mich entdeckt, sehe ich, wie er kurz verlegen grinsen muss, bevor er seinen Blick wieder auf den Lehrer am Klavier richtet und versucht, sich darauf zu konzentrieren.

Als dieser kurz darauf verschwindet, schenkt Harry wieder mir seine ganze Aufmerksamkeit. Ich stehe auf und gehe ein Stück näher an die Bühne. "Naaaa?" grinse ich ihn an, was ihn leise schmunzeln und etwas rot anlaufen lässt. "Bist du so weit?" frage ich, doch mit neckischem Grinsen schüttelt er den Kopf. Sein Blick wandert zu dem wunderschönen Konzertflügel, der auf der Bühne steht, bevor er wieder zu mir sieht und den Kopf schief legt. "Du hast noch ein Versprechen einzulösen." Schnaufend lasse ich den Kopf hängen. "Louiiiiiis, du hast gesagt, wenn du mich auf der Bühne gesehen hast, dann spielst du für mich! Und du hast mich jetzt sogar schon zweimal gesehen, also musst du mindestens 2 Stücke für mich spielen." Seufzend mache ich mich auf den Weg zur Seitentreppe der Bühne.

Sein bettelnder Hundeblick ist so unfassbar niedlich, dass ich nicht mal den Hauch einer Chance dagegen hätte. Trotzdem macht mich der Gedanke etwas nervös, mich einfach an dieses scheiße-teure Instrument zu setzen. Natürlich war das immer ein Traum, irgendwann mal auf so einem beeindruckenden Klavier spielen zu dürfen, aber ich weiß, dass die Besitzer von solchen Dingern da oft ziemlich eigen sind. "Darf ich mich da überhaupt einfach dransetzen? Nicht, dass ich gleich von deinem Pianisten einen drüber kriege..." versichere ich mich daher. "Wir dürfen alle daran üben und ich erlaube dir jetzt einfach, kurzzeitig meinen Platz zu übernehmen. Im Zweifel ist das Klavier sogar froh, endlich von jemandem bedient zu werden, der wenigsten weiß, was er tut." 

Etwas verlegen werfe ich meinen Rucksack neben seinen und blicke zu ihm rüber. Er scheint wirklich, wirklich gute Laune zu haben und sein breites Grinsen, als er sich an den Flügel lehnt und erwartungsvoll in meine Richtung schaut, lässt mein Herz etwas schnell schlagen. Also atme ich noch einmal tief ein und wieder aus, bevor ich mich auf dem Bänkchen niederlasse. "Was willst du hören?" frage ich, doch nach kurzem Überlegen grinst er erneut und flüstert "Überrasch mich." Ich hab keine Ahnung, woher das kommt, aber es macht mich (vorallem nach Samstag) so unendlich glücklich, wie gut er drauf zu sein scheint. Er wirkt so sorgenlos und fast schon frech, wie er mich so von oben angrinst. 

Ist das wohl der 'echte' Harry, von dem Niall immer redet?

"Ich weiß nicht, ob du sowas hörst, aber das spiele ich immer ganz gerne..." murmle ich dann, bevor ich meine Hände auf die Tasten lege. "... aber wenn du es kennst, darf du gerne den Gesang übernehmen." schiebe ich grinsend hinterher. Er nickt, bevor er aufmerksam zuhört. Zu meiner Überraschung erhellt sich bereits nach ein paar Tönen sein Gesicht und er nickt mir grinsend zu. "Ich liebe es!" haucht er, bevor er leise die ersten Zeilen von Panic! at the disco's 'Dying in LA' zu singen beginnt. 

Er braucht einen Moment, um sich sicher genug zu fühlen, lauter zu singen, doch er schließt vor dem Refrain kurz die Augen und atmet tief ein, bevor ich vor Überwältigung fast das Spielen vergesse. 

Gott, wie kann man so unfassbar talentiert sein?

Als ich den zweiten Pre-Chorus leise mitsinge, wird auch er etwas leiser, vermutlich um mich hören zu können, doch ich stelle daraufhin meinen Gesang ein, weshalb er etwas enttäuscht guckt. Ich glaube zwar kaum, dass er mich beurteilen würde, aber ich muss zugeben, dass seine Stimmgewalt mich etwas einschüchtert. Ich habe viel zu lange nicht richtig gesungen, um mich in irgendeiner Art und Weise sicher zu fühlen. 

Tatsächlich spiele ich das komplette Lied durch und habe noch immer Gänsehaut, als er sich lachend neben mich auf die schmale Bank fallend lässt. Ich rutsche zur Seite, um ihm Platz zu machen, doch er rutscht direkt nach, sodass unsere Beine sich berühren. Kurz bin ich überrascht, dass er so viel Körperkontakt zulässt, wo er doch sonst immer so vorsichtig ist, aber ich entscheide mich dafür, mich einfach darüber zu freuen, wie wohl er sich in meine Nähe zu fühlen scheint.

"Du bist der erste, andere Mensch den ich treffe, der auch Panic! hört." sagt er und ich sehe ihn sprachlos an. "Dein Ernst? Wie kann man bitte Musik studieren und nicht Brendon Urie anhimmeln? Ich würde töten, um auch nur ein Fitzel seines Talents zu haben." Er grinst breit. "Same." Schmunzelnd antworte ich "Ich glaube, da hast du weniger Bedarf, als ich." Verlegen geht er sich durch die Haare, schüttelt dann aber den Kopf. "Danke... aber ich glaube was das hier angeht, macht dir so schnell niemand was vor." Er lässt seine Finger leicht über die Tasten tänzeln, sodass sie ein leises Klimpern von sich geben.

"Ich erwähnte bereits, weniger Talent, mehr jahrelange Arbeit." Er legt den Kopf schief. "Mach dich nicht selbst so klein, ohne Talent wird man trotzdem nicht so gut." sagt er, doch ich zucke bloß mit den Schultern und klimpere etwas gedankenverloren auf dem Klavier rum.

"Hast du auch schon selbst was geschrieben?" fragt er dann leise. "Uhm..." etwas verlegen druckse ich herum, bevor ich nicke. "Aber nichts wirklich Gutes..." murmle ich. "Spiel mal was, dann sag ich dir, ob das nicht wirklich gut ist." Erneut setzt er seinen Welpenblick auf und - erneut bin ich wehrlos. Ich würde alles für ihn tun, wenn er mich so ansieht.

Obwohl, vielleicht müsste er mich dafür nicht mal niedlich angucken?

Leise seufzend entscheide ich mich für eines der Stücke, die ich letztes Jahr geschrieben habe. Ich habe dazu zwar auch einen Text, aber den lasse ich bewusst weg - ich traue mich einfach nicht, vor ihm zu singen.

Während ich spiele merke ich, wie Harry erst meine Hände, dann mich von der Seite beobachtet. Als ich irgendwann den Kopf zu ihm drehe, sieht er mir kurz in die Augen, bevor er etwas verlegen den Kopf sinken lässt. Ich kann mir das Schmunzeln nicht verkneifen, bevor ich die letzten Töne spiele und leise ausklingen lasse. "Das war wirklich... ich meine wirklich schön, Louis." flüstert er, als es wieder still wird. "Was muss ich denn machen, um dich singen zu hören?" 

Nein, Louis. Stopp, zügle deine Gedanken!

Ich versuche zwanghaft, mein Grinsen, das mir durch all die unanständigen Dinge, die ich mir von ihm wünschen könnte, ins Gesicht kriecht, zu verstecken. Er scheint gottseidank nicht zu verstehen, warum ich grinse, denn er erwidert es mit einem niedlichen Lächeln und flüstert "Komm schon, ich habe auch für dich gesungen. Hast du nichts, wo du einen Text zu geschrieben hast?"

Doch... habe ich. Ein weiteres. Aber schaffe ich, das zu singen, ohne zu heulen?

Und viel wichtiger: Ist es klug, den vor Harry zu singen?

"Ich..." leise räuspere ich mich. "...es ist ziemlich... emotional." Nachdenklich mustert es mich von der Seite. "Für dich persönlich?" Ich nicke. "Oh..." Kurz legt er mir die Hand auf die Schulter, bevor er ganz sanft weiter redet. "Du musst es nicht spielen, wenn es dir wehtut, aber... ich höre dir trotzdem gerne zu, wenn du magst. Es ist auch ok, wenn du nichts weiter dazu sagen magst, ich frage nicht nach, versprochen."

Ich ringe mir ein Lächeln ab und atme noch einmal tief ein. Es ist lange her, das ich den Song gespielt habe - vermutlich aus Selbstschutz. Vielleicht geht er mir diesmal gar nicht so nah?

Dann traue ich mich, tatsächlich meine Finger auf die Tasten zu legen und beginne 'Two of us' zu spielen. Ich brauche einen Moment, um mich zum singen zu überreden, doch nachdem ich kurz nur die Melodie gespielt habe, singe ich dann doch leise die erste Strophe. Ich merke, dass Harry mich gedankenverloren ansieht, offenbar über jedes einzelne Wort, dass ich singe, nachdenkt. Vor der letzten Zeile der Strophe stocke ich kurz.

Ich hab Angst, wie Harry darauf reagiert. Aber es wegzulassen, würde sich falsch anfühlen.

Also lasse ich sie raus. 

»The day that they took you, i wish it was me instead.«

Ich sehe, wie er neben mir den Kopf senkt und die Augen schließt, tief durchatmet und schwer schluckt, als ich den Refrain singe. Weiter komme ich nicht. Bevor ich die zweite Strophe beginnen kann, merke ich, dass der Kloß in meinem Hals zu groß wird, um weiter singen zu können. Ich klimpere noch etwas die Melodie vor mich hin, bevor ich meine Hände auf den Tasten ruhen lasse. Kurz ist es still und ich brauche einen Moment, bevor ich es schaffe, Harry wieder anzusehen. Ihm kullern stumm eine paar Tränen über die Wange, weshalb ich leise "Tschuldigung..." murmle. "Ich-... du bist vielleicht nicht der richtige Zuhörer für den Song..." Schnell schüttelt er den Kopf. "Nein, ich... es ist ein wirklich schöner Song, Lou." 

Er atmet einmal kurz durch und wischt sich über die Wange, bevor er wieder zu mir rüber sieht. Ich sehe ihm an, dass er neugierig ist, von wem der Song handelt. Aber er hat versprochen, nicht zu fragen und ist auch unabhängig davon viel zu respektvoll, um es zu tun.

"Komm wir..." Ich räuspere mich leise. "...wir machen mal was, wo wir weniger heulen müssen - hoffentlich. Vielleicht fang ich beim Lernen auch an zu heulen, weil ich merke, wie dämlich ich bin, wer weiß." Ich schaffe es mit diesem Satz gottseidank, die angespannte Stimmung etwas zu lockern, denn er lacht leise auf. Die letzte Träne, die sich trotzdem noch aus seinem Augenwinkel stielt, wische ich ihm vorsichtig weg, weshalb er etwas rosig anläuft.

Es ist so süß, dass ihm das ständig passiert... aber, Moment... vielleicht hat Tessa ja doch recht & das passiert ihm so oft bei mir, weil...?

Schnell reiße ich mich von seinen glitzernden Augen los und stehe auf, um nicht zu tief in meinem Tagtraum zu versinken. Es bringt doch nichts, darüber zu spekulieren, ich mache mir letztendlich nur zu viele Hoffnungen. Aber zu beobachten, ob ihm das auch bei anderen Leuten passiert, kann ja nicht schaden...

Die bedrückende Stimmung ist zum Glück schnell verschwunden, als wir uns nach draußen in den Unipark zum lernen setzen. Irgendwann hält er einfach sein Gesicht in die Sonne und schließt die Augen, weshalb ich schmunzeln muss.

"Oh, uhm okay... Wir sind also schon fertig für heute?" Er grinst, murmelt dann "...nen Moment Pause." Kurz beobachte ich sein Profil, wie seine Haut minimal im Sonnenlicht glänzt, sein markanter Kiefer einen sanften Schatten auf seinen Hals legt und die braunen Locken schimmernd im Wind hin und her tänzeln. Es ist echt gruselig, ich könnte ihn stundenlang angucken, ohne das es langweilig wird. Vermutlich würde ich sogar noch ständig neue Dinge finden, die ich wunderschön finde. 

Ganz leise seufze ich, bevor ich die Unterlagen zur Seite schiebe und mich ins Gras fallen lasse. Er dreht sich zu mir und blinzelt mich an. "Sieht viel besser aus, was du da machst, als sich den Blödsinn hier ins Hirn zu prügeln." grinst er, bevor er sich neben mich fallen lässt. "Definitiv besser." murmle ich, als ich die Augen schließe und einfach die Sonne genieße.

"Lou?" Jemand ruckelt an meiner Schulter, aber ich will nicht. "Loueeeh, hey..." Murrend öffne ich die Augen, schließe sie allerdings direkt wieder.

Um Gotteswillen, kann mal jemand das Licht ausmachen?

"Hey, Schlafmütze..." höre ich Harry lachen. Schlagartig fällt mir wieder ein, wo ich eigentlich bin und schrecke hoch. "Langsam! Werd' erstmal wieder wach, so macht das ja kein Kreislauf mit..." Etwas besorgt sieht Harry mich an, legt dann aber lächelnd den Kopf schief. "Oh wow... ich bin ernsthaft eingeschlafen..." murmle ich. "Sorry." Ich reibe mir kurz durchs Gesicht und versuche, einen klaren Gedanken zu fassen.

Langsam richte ich mich noch etwas mehr auf, weshalb mein T-Shirt herunterrutscht. Warum war es da oben? Ich meine, ja irgendwie schaffe ich es beim Schlafen oft, mich so hin und her zu drehen, das ich morgens halbnackt bin, aber... so viel habe ich mich doch hoffentlich nicht bewegt? Ich stelle fest, dass ich deutlich näher an Harry liege, als ich in Erinnerung hatte.

Oh Gott, hoffentlich habe ich mich nicht an ihn gekuschelt...

"Wie... wie viel Uhr haben wir eigentlich?" frage ich daraufhin gähnend. "Halb fünf." erwidert er. "Ich habe 2 Stunden geschlafen?!" Ich sehe ihn schockiert an. Er lacht daraufhin nur. "Nicht nur du. Ich bin selbst auch eingepennt. War so schön warm in der Sonne..." - "Na, das war ja ne erfolgreiche Lernsession." stelle ich fest, weshalb er mit stolzem Blick nickt. "Also ich fühle mich zwar nicht schlauer, aber trotzdem... deutlich besser als vorher." Er streckt sich, wodurch einige Knochen in seinem Körper leise knacken. "Wollen wir es trotzdem für heute dabei belassen? Mehr Lust hab ich jetzt definitiv auch nicht..." Ich nicke schnell, bevor ich meine Sachen wieder in meinem Rucksack stopfe.

Harry steht bereits neben mir, als ich mich mühsam aufrichte. Wenn ich lange gelegen habe, merke ich doch ab und an noch etwas, das meine Rippe vor nicht allzu langer Zeit demoliert wurde...

"Oh, die verteilen wieder veganes, selbstgemachtes Eis..." sagt Harry mit Blick durch den Unipark. "O-kay?" Etwas verwirrt sehe ich ihn an. "Das haben die letztes Jahr auch schon gemacht. Hast du sowas schon mal probiert?" will er wissen. Ich schüttle den Kopf. "Das ist echt richtig lecker, komm!" Ich folge ihm rüber zu dem kleinen Stand und frage auf dem Weg dorthin "Ernährst du dich vegan?" 

Ich muss gestehen, dass ich mich damit bisher kaum beschäftigt habe. Erst seit dem Sportstudium, wo es natürlich auch ab und an um Ernährung geht, achte ich überhaupt etwas darauf, was ich so in mich herein stopfe. Vorher war es wirklich schlimm.

"Vegetarisch." antwortet Harry. "Vegan kriege ich bisher noch nicht hin... da gibt's einfach zu viele Dinge, die ich nur ungern hergebe. Ich meine... Käse? Uff, wie schafft man es ohne Käse zu leben?" Ich muss lachen. "Das kann ich voll und ganz verstehen, Käse ist... Käse ist Liebe." Auch er muss jetzt lachen, stimmt mir mit einem Kopfnicken zu.

Er besteht darauf, mir eine Portion mit Erdnussbutter und Keksen drin auszugeben, weil er der Meinung ist, das ich die probieren muss. Und ja... ich muss mir eingestehen, dass er Recht hatte. Es ist unfassbar lecker. 

Aber ganz ehrlich? Für sein triumphierendes Gesicht hätte ich das vermutlich sogar gesagt, wenn es mir gar nicht geschmeckt hätte. 

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3186 Words

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