016
Mein Handy vibriert, als ich gerade versuche, die Wörter in dem Sportmedizin-Buch zu verstehen. Eigentlich sind sie nicht mal besonders kompliziert, aber irgendwie bekomme ich heute nichts in meinen Kopf. Also entscheide ich mich dafür, die Ablenkung dankend anzunehmen und werfe ein Blick auf mein Handy. Als ich den Absender lese, hat die kleine Ablenkung allerdings sofort meine volle Aufmerksamkeit.
Harry fragt, ob ich schon wüsste, wann ich später am Theater bin. Es ist Samstag, Tag der Premiere. Ziemlich schnell kristallisiert sich nach ein paar Nachrichten heraus, dass er wahnsinnig nervös ist und da ich heute nichts anderes mehr vor habe, schmeiße ich meine Unisachen in die Ecke und mache mich auf den Weg zum Theater.
Darüber informieren will ich ihn erst, als ich vorm Seiteneingang stehe. Als ich ihm gerade schreiben will, dass er mal rauskommen soll, laufe ich Tessa in die Arme. Sie scheint ebenfalls ziemlich nervös zu sein und will sich eine Stresszigarette rauchen, als sie mich, auf der gleichen Mauer wie letztens sitzend, auffindet. "Ach, hey! Was machst du denn hier draußen?" fragt sie, als sie versucht, ihr offenbar leeres Feuerzeug davon zu überzeugen, eine Flamme zu erzeugen. Ich zünde die Zigarette für sie an und erkläre dabei "Ich wollte Harry beruhigen, der scheint etwas nervös zu sein." Sie lacht leise, sagt dann "Etwas nervös ist wohl dezent untertrieben." Ich lege den Kopf schief. "So schlimm?" Sie schüttelt den Kopf. "Schlimmer." - "Ohje..." murmle ich.
"Geh ruhig rein, viele von uns haben den Freund oder die Freundin da." Als sie meinen etwas nervösen Blick sieht fügt sie hinzu "... oder einen Freund." stupst mich dann an und zwinkert mir zu. "Ich bin mir sicher, er freut sich, dich zu sehen..." flüstert sie, als sie mich sanft in Richtung des Eingangs schubst. "...die zweite Tür rechts." erklärt sie mir den Weg, als ich durch die angelehnte Tür gehe.
Hier drin ist reges Treiben, es herrscht eine unglaubliche Lautstärke und im Raum hinter der ersten Tür wird sich fleißig geschminkt und eingekleidet. Wie angewiesen gehe ich eine weiter und werfe einen vorsichtigen Blick durch die angelehnte Tür. Hier ist es deutlich ruhiger, zwei andere bereits fertig gestylte Personen sitzen an einem Tisch und hören Musik, genauso wie Harry der am anderen Ende des Raumes sitzt und den Kopf auf seinen Armen abgelegt hat, die auf seinen angewinkelten Beinen gebettet sind. Eigentlich sieht er sogar ziemlich friedlich aus, aber die Tatsache, dass er sich an den Fingern herumknibbelt, spricht dagegen.
Ich hoffe, ich schaffe es tatsächlich etwas, ihn abzulenken.
Ich geh zu ihm rüber und beuge mich etwas herunter, um ihm ins Gesicht sehen zu können. Tatsächlich hat er die Augen offen, sodass er bemerkt, dass jemand vor ihm steht, und den Kopf hebt. Sein ganzes Gesicht leuchtet auf, als er mich erblickt und er reißt sich die Kopfhörer von den Ohren. "Lou, was... was machst du denn hier?" Er richtet sich etwas auf und rutscht ein Stück zur Seite, damit ich mich neben ihn auf den Tisch setzen kann, der an der Wand steht. "Ich hab gehört, hier braucht jemand etwas mentale Unterstützung..." schmunzle ich, als ich mich ihm gegenüber in den Schneidersitz setze.
"Was ist denn los, ich denke ich bin derjenige von uns beiden mit dem Nervositätsproblem?" frage ich ruhig und lächle ihn an. "Weiß nicht..." murmelt er und beißt sich auf die Lippe. "Hazza..." flüstere ich. Er hebt den Kopf und sieht mich etwas unsicher an. Mein Blick wandert runter zu seiner Lippe, die er mit seinen Zähne malträtiert und schüttle dann langsam den Kopf. "Mach sie dir nicht kaputt, die brauchst du auf der Bühne noch." Er entlässt sie in die Freiheit und lächelt verlegen. "Sorry..." sagt er kleinlaut.
"Liegt es daran, dass es die Hauptrolle ist?" frage ich dann, doch er schüttelt den Kopf. "Es ist nicht meine erste..." Kurz atmet er durch, bevor er mich wieder ansieht. "Ach, ich hab gestern bei der Generalprobe nichts auf die Kette bekommen, weißt du..." Ich muss schmunzeln. "Aber das muss doch so? Wenn bei der Generalprobe alles schief geht, wird die Premiere überragend gut!" versuche ich ihm die Grundregel des Theaters beizubringen.
"Ja, aber nicht so..." Erneut schnauft er. "Ich hab die Hälfte meiner Texte vergessen, die Töne verhauen und bin über meine eigenen Füße gestolpert. Ich hab fast das Bühnenbild zerstört, weil ich das mitgerissen habe..." Wieder beginnt er an seinen Fingern herum zu knibbeln und lässt traurig den Kopf sinken. "Hmn..." gebe ich nachdenklich von mir. "Dann war gestern vielleicht einfach nicht dein Tag, aber heute wird er es." Ich lege den Kopf etwas schräg und grinse ihn an. Er quält sich ebenfalls ein Lächeln ab, das aber definitiv nicht echt ist.
"Warum warst du denn gestern so durch den Wind, in der Vorlesung schien doch noch alles okay zu sein...?" frage ich nach. Ich weiß nicht wieso, aber irgendwie habe ich das Gefühl, da steckt mehr dahinter, als normales Lampenfieber. "Ist irgendwas passiert vorher?" versuche ich es dann, als er nur mit einem Schulterzucken reagiert. "N-Nö, nichts besonderes..." stammelt er, doch eine weibliche Stimme hinter mir scheint das anders zu sehen. "Sag's ihm, Harry." Ich drehe mich um und sehe Sophia auf uns zukommen.
"Sophia..." Harry wirft ihr einen unbegeisterten Blick zu. "Mir was sagen...?" frage ich leise in seine Richtung, kann die Sorge allerdings nicht verbergen. Er sieht weiter nur das Mädchen neben mir an, schüttelt langsam den Kopf. "Harry, du weißt, dass du ihm vertrauen kannst, bitte..." Auch sie redet nun deutlich leiser und mit sanfter Stimme. Doch er lässt bloß traurig den Blick sinken. "Hey, Hazza..." Ich lege ihm vorsichtig meine Hand aufs Knie, weshalb er leicht zurück zuckt. "Was ist passiert?" Harry gibt mir keine Antwort, dafür übernimmt diese Sophia für ihn.
"Simon ist passiert." sagt sie leise. Ich sehe, das er kurz die Augen schließt und erneut beginnt, seine Unterlippe zu zerstören. "Was hat er getan?" Obwohl mein Blut bereits wieder kurz vorm überkochen ist, schaffe ich es, die Frage genauso ruhig zu stellen, wie das Gespräch zuvor verlaufen ist. Sie scheint eingesehen zu haben, dass er nicht antworten wird, weshalb sie weiterhin das Wort behält. "Ihn beleidigt, wie immer." Auch ihr sehe ich an, wie wütend sie das macht, denn sie muss kurz durchatmen, bevor sie, nochmal etwas leiser, fortfährt. "Er meinte, dass das Stück nur ein Flop werden kann, solange er dabei ist. Daran könne er auch nichts ändern, weil er nun mal er ist."
Ich wende meinen Blick von ihr ab und lasse ihn rüber zu Harry wandern. Er hat den Kopf noch immer gesenkt und die Augen geschlossen, presst nun allerdings die Lippen aufeinander. Ich bin mir nicht sicher, aber ich fürchte, dass er gerade gegen Tränen ankämpft. Egal ob er es tut oder nicht, ich habe auf jeden Fall gerade einen wahnsinnigen Kloß im Hals.
Ich atme tief ein und gebe Sophia stumm ein Zeichen, dass sie uns alleine lassen soll, weshalb sie bloß nickt und mir im Weggehen kurz die Hand auf die Schulter legt. "Hey." flüstere ich, doch er reagiert nicht. "Hazza..." versuche ich erneut mein Glück, doch er schüttelt nur seinen Kopf. "Harry, hör mir zu." Ich rutsche noch ein Stück näher an ihn ran, damit nur er hört, was ich sage.
"Schau mal, jeder hier im Theaterteam weiß, wie gut du bist und ohne dich bisher gehört oder gesehen zu haben, weiß ich, dass sie Recht haben. Niall hat das ebenfalls gesagt und ich glaube, ich brauche dir nicht erklären, dass er nicht lügen kann, oder?" Für den Bruchteil einer Sekunde zucken seine Mundwinkel nach oben.
Ha, wusste ich doch, dass der Niall-Joker immer funktioniert.
"Außerdem hast du die fucking Hauptrolle - was, wie ich gerade erfahren habe, nicht deine Erste ist - also ist allein der Gedanke, du könntest nicht gut genug sein, absoluter Blödsinn. Harry, das ganze Stück würde ohne dich nicht funktionieren, du bist die Person, um die es geht!" Nachdenklich schaut er auf seine Finger und schnauft leise auf.
"All diese Menschen hier wissen das und ich glaube, dass du das eigentlich auch weißt. Bitte hör doch nicht auf den geistigen Dünnpfiff, den dieser zu groß gewachsene Einzeller von sich gibt. Er hat weder von deinem Talent noch von Theater im Allgemeinen auch nur die geringste Ahnung. Ich kann mir vorstellen, er weiß nicht mal, was ein Scheinwerfer ist." Langsam hebt er den Kopf und sieht mich durch traurige Augen an. "Bitte, Hazza. Denk nicht weiter über den Blödsinn nach, den er von sich gibt. Nichts, absolut gar nichts ist falsch daran, du zu sein. War es nie, ist es nicht und wird es auch nie sein, ok? Du bist gut - ich wette sogar bestimmt noch ein bisschen besser als 'gut' - genauso wie du bist, hörst du?"
Ein kleines Lächeln schleicht sich auf seine Lippen, als ihm eine einzelne Träne über die Wange kullert. Mit dem Ärmel meiner Jeansjacke fange ich sie auf und streiche ihm ganz vorsichtig unterm Auge her. "Ich weiß, du wirst da draußen alle umhauen. Denk lieber an das, was ich dir gerade gesagt habe, ok?" Er zieht die Nase hoch und mustert mich einen Moment, bevor er zaghaft zu nicken beginnt. "Versprochen?" hake ich nochmal nach und schenke ihm ein warmes Lächeln. Er erwidert dieses, diesmal wirkt es wie ein echtes, und nickt erneut, etwas deutlicher als eben.
"Okay, ich müsste nun alle Freunde bitten, nach vorn zu gehen, wir brauchen noch ein paar Minuten Ruhe bevor es losgeht." Der Leiter der Theatergruppe steckt den Kopf durch die Tür und setzt einen wartenden Blick auf. Ich nicke ihm zu und drehe mich noch einmal zu Harry. Er atmet tief durch und zieht seinen Ärmel ein Stück nach unten, um sich damit einmal durchs Gesicht zu wischen. "Du schaffst das, ich bin in Gedanken bei dir." Ich lege ihm kurz meine Hand auf die Schulter, nachdem ich aufgestanden bin, bevor ich mich auf den Weg nach draußen mache.
Kurz vor der Tür höre ich zaghaft Harrys Stimme. "L-Louis?" Ich drehe mich noch einmal um. "Danke." Ich lächle ihn an und halte meinen metaphorischen gedrückten Daumen in die Höhe, was ihn etwas schmunzeln lässt, bevor ich mich draußen auf die Suche nach Liam und Niall mache.
Schnell werde ich fündig, als Nialls unverkennbares Lachen über den Platz vorm Theater schallt. "Wo hast du gesteckt?" will der Ire direkt wissen, als ich mich zu ihnen stelle. "Harrys Nerven beruhigen." kläre ich ihn auf. Niall presst die Lippen aufeinander und sieht zwischen Liam und mir hin und her. "Sag's nicht, Nialler, bitte." fleht Liam ihn an. "Och man, hör doch mal auf, ständig in diese Richtung zu denken!" beschwere ich mich. "Mit dem Mund, meine Güte..." murmle ich, bevor mir selbst bewusst wird, dass es das nicht im Ansatz besser macht. Niall ist kurz davor zu platzen, während ich mit einem "...ich meine mit WORTEN, verdammt!" versuche, die Situation noch irgendwie zu retten, doch es ist zu spät. Auch Liam kann sich das Lachen jetzt nicht mehr verkneifen und presst ein "Sorry..." hervor, während er fast zusammenbricht.
Ebenfalls lachend schlage ich nach den Beiden. "Ihr seid echt schrecklich, man! Er zuckt schon zusammen, wenn man ihn versehentlich am Arm berührt & ihr denkt ernsthaft in diese Richtung, schämt Euch!" Entschuldigend hebt Niall die Arme. "Sorry, die Vorlage war einfach zu gut." - "War sie nicht, du denkst nur immer direkt nur an das Eine..." sage ich und blicke dann an ihm vorbei.
"Ich wusste gar nicht, dass Stan, Gabriella & Danielle auch kommen?" sage ich überrascht. Liam, der die drei zu uns herüber winkt, nickt zustimmend. "Hey, was macht ihr denn hier?" frage ich, als ich sie zur Begrüßung umarme. "Na, Harry zujubeln, was sonst?" Gabriella, Stan's Freundin, die zwar nicht auf unsere Uni geht, aber mit ihm zusammen wohnt und öfter mal zum Mittagessen vorbeikommt, grinst mich schief an. "Oh... o-okay..." stammle ich, etwas überfordert. "Ich denke, ein bisschen Unterstützung kann er gut gebrauchen, oder?" sagt ihr Freund und zwinkert mir zu.
Warte, die sind alle nur hier, um Harry zu supporten?
Ich bin gerade wirklich überwältigt und versuche mich zu sammeln, als jemand Liams Namen ruft. Als ich mich umdrehe sehe ich locker 10 seiner Freunde aus dem Footballteam auf uns zukommen und alles was ich noch tun kann, ist mit offenem Mund da zu stehen.
Liam, der mich bloß belustigt ansieht, beugt sich zu mir rüber und flüstert "Du dachtest doch nicht etwa, dass ich ohne mein Team hier auftauche, oder?" Grinsend schüttle ich den Kopf und kann es noch immer nicht ganz glauben. "Es wird Zeit, dass mal ein paar mehr Menschen Harry mit anderen Augen sehen." fügt mein Mitbewohner dann hinzu. Noch immer etwas ungläubig frage ich "Wie hast du die Jungs bitte dazu bekommen, herzukommen?" Entrüstet stemmt er die Hände in die Hüften. "Packst du bitte deine Vorurteile wieder ein, Louis? Nicht jeder Footballer ist ein abgestumpfter Kunstbanause!" Entschuldigend sehe ich ihn an. "Tschuldigung, ich war nur überrascht..." murmle ich.
"Oh, warte. Dave ist einer. Aber der steht auf Tessa, also ist er trotzdem mitgekommen." lacht er dann. "Tu ich gar nicht!" mischt dieser sich dann bockig ein als er uns erreicht, weshalb alle anderen nur lachen müssen.
"Also, wann geht's endlich los?" fragt dann ein anderer, den ich nicht mal kenne. "Tatsächlich haben sie gerade die Tür aufgemacht." Niall zeigt in Richtung Eingang. "Ja, worauf warten wir dann noch? Los, ich will gute Plätze!" ruft Dave und joggt vor. "Du willst nur Tess unter'n Rock gucken können!" ruft ihm Liam hinterher, wofür er sich ein "Fuck you!" einfängt.
"Li?" Als wir gerade anstehen, ziehe ich ihn etwas zur Seite. "Hab ich dir eigentlich schon mal gesagt, dass du der Beste bist?" Er grinst breit und legt mir den Arm um die Schulter. "Weiß nicht genau, aber ich höre es immer wieder gern." - "Danke." flüstere ich und gebe ihm ein kurzes Küsschen auf die Wange. "Wenn du so weiter machst, wird noch jemand eifersüchtig." flüstert Niall mir von der anderen Seite ins Ohr. Kopfschüttelnd drehe ich mich zu ihm. "Wenn du den restlichen Abend überleben willst, halt dich besser fern von mir, Niall James Horan." Doch er lacht nur laut auf. "Stimmt, sonst bin ich der nächste Grund für eine Eifersuchtsattacke." Anstatt zu antworten stoße ich ihm mit dem Ellenbogen zwischen die Rippen.
"Pass eher auf, dass er nicht für Eifersucht sorgt..." flüstert Liam dann und zeigt in Richtung der Tür. Jamie steht dort, lächelt mich sanft an und winkt mir zu. Ich erwidere das Lächeln und winke zurück, sage dann allerdings zu Liam "Glaub mir, so gut er auch aussehen und so liebenswert sein Charakter auch sein mag... ich hab's wirklich versucht, aber... er verliert in allen Punkten."
Er braucht ein paar Sekunden, um zu verstehen, was ich meine, lächelt dann allerdings, als er es durchblickt. "Ich hoffe, Harry weiß, was er an dir hat." flüstert er. "Tut er." mischt sich Niall dann an, weshalb ich ihn verwirrt ansehe. "Seit ich ihn kenne habe ich Harry nicht so erlebt wie in den letzten Tagen. Du tust ihm verdammt gut und das weiß auch er. Gib ihm Zeit, ich hab da irgendwie so ein... Gefühl." Ebenso wie ich sieht ihn Liam mit hochgezogener Augenbraue an. "Was laberst du da für'n Blödsinn?" lacht er dann, als wir am Eingang angekommen sind. "Da bin ich einmal einfühlsam und werde nur verarscht!" Bockig verschränkt er die Arme, wird dann allerdings durch unsere Finger zwischen seinen Rippen doch noch dazu gebracht, zu Lachen.
Ein leises Gemurmel geht durch den großen, alten Raum, während ich nur nervös am losen Faden meines T-Shirts herum fummle. Keine Ahnung, warum, aber irgendwie fühle ich mich mindestens genauso aufgeregt, wie Harry es ist. Abgesehen davon bin ich so wahnsinnig gespannt, ihn auf der Bühne zu sehen. Ob Niall Recht hatte? Ich kann mir den schüchternen, zurückhaltenden Harry einfach so schlecht auf dieser Bühne vorstellen.
Mein Blick wandert über das Bühnenbild und bleibt an einer Gestalt hängen, die an einem der schweren, roten Vorhängen steht und in den Zuschauerraum sieht. Als sie einen Schritt nach vorn macht, erkenne ich den süßen Lockenkopf, der mir gerade noch durch den Kopf gegeistert ist. Wie auch immer er das in der Menschenmenge schafft, treffen seine Augen auf meine und bleiben daran kleben. Ich schenke ihm ein Lächeln, dass er schüchtern erwidert. Demonstrativ atme ich tief ein und wieder aus, in der Hoffnung, dass er den Wink versteht. Er schmunzelt kurz, atmet dann ebenfalls deutlich sichtbar ein und wieder aus, lächelt mich noch einmal an, bevor er die Augen schließt.
Dann wird es dunkel und das Gemurmel im Raum verstummt.
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2761 Words
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