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015

Da ich knapp 5 Minuten zu früh dran bin, setze ich mich auf das Mäuerchen gegenüber des Theaterausgangs und schließe einen Moment die Augen. Die Sonne legt sich warm auf mein Gesicht und ich summe leise vor mich hin. Ich weiß nicht, wann ich das letzte Mal so gut drauf war, aber ich weiß, woran es liegt. Leider.

Ich will nicht so gute Laune haben, nur weil das Erste, was ich heute morgen gesehen habe, Harry war. Ich will mich nicht verlieben, ich wollte mich doch auf die Uni konzentrieren & nicht vor lauter Herzschmerz nichts auf die Kette bekommen. Aber selbst wen ich wollte, ich kann mich nicht von ihm fern halten. Er zieht mich an, wie ein Magnet.

"Mach dir nicht so viele Gedanken, das w-... Oh, hey, Louis! Was machst du denn hier? Du siehst aus, als wolltest du jemanden abholen...?" Ich öffne die Augen und blicke in Tessas strahlendes Gesicht.

Ich kenne sie aus einem Kurs und ich glaube, sie hat noch nicht ganz verstanden, dass ich nicht auf Frauen stehe. Zumindest flirtet sie immer mit mir, als würde es um ihr Leben gehen. Da ich allerdings zu inkompetent bin, ihr das schonend beizubringen, lächle ich sie einfach an und sage "Ja, tatsächlich warte ich auf-" Harry taucht hinter ihr auf und sieht unsicher zwischen uns hin und her. "... auf ihn." Ich kann nicht verhindern, ihn breit anzulächeln, was auch ihn schüchtern lächeln lässt.

"Oh... ich wusste gar nicht, dass Ihr befreundet seid?" sagt daraufhin Tessas Freundin Sophia, in Harrys Richtung. "Ehm... ja ich... wir..." stammelt er etwas verlegen und sieht mich Hilfe suchend an. "Wir kennen uns von Vorlesungen und haben festgestellt, dass wir gut harmonieren." sage ich, ohne meinen Blick von ihm zu lösen. Ich sehe, dass er etwas rote Wangen bekommt, dann beißt er sich auf die Unterlippe und nickt verlegen. "Das freut mich sehr zu hören!" Kurz streicht sie Harry über den Arm und lächelt ihn an.

Ein ehrliches Lächeln. Ich habe das Gefühl, hier im Theater ist der einzige Ort, an dem er sich wohl fühlt, wo ihn niemand ausgrenzt und akzeptiert wird, wie er ist.

"Darf ich fragen, was Ihr vorhabt, oder ist das ein Geheimnis?" schmunzelt sie. "Wir wollen nur lernen, n-nichts spektakuläres..." murmelt Harry. Tessa lacht leise, sagt dann "Ist vielleicht auch besser so, dann kriegen wir unseren Hauptdarsteller auch unbeschadet zurück." 

Ich mache große Augen. "Hauptdarsteller?" Tessa sieht überrascht zu ihm rüber. "Hast du ihm das gar nicht erzählt?" Er fummelt an seinem Ärmel herum und sieht zu Boden. "Hat sich irgendwie noch nicht ergeben..." sagt er leise. 

Wir haben ja nicht gestern über das Stück geredet oder so...

"Tess, lass ihn, du weißt genau, dass er da nicht gerne drüber redet." mischt Sophia sich nun wieder ein. "Solltest du aber, Harry. Wenn mehr Leute an dieser scheiß Uni wüssten, wie gut du bist, dann-" Sophia unterbricht sie, als sie sieht, wie unangenehm es Harry ist, dass über ihn geredet wird. "Dann bin ich ja mal gespannt auf Samstag." sage ich und stelle mich etwas näher zu ihm. "Oh, du kommst zur Premiere?" Tessas Augen klimpern mich an. "Natürlich komme ich." Aus dem Augenwinkel sehe ich, wie Harry etwas lächelt. "Wollen wir?" frage ich dann und lege ihm die Hand auf den Arm. Er nickt nur, winkt den anderen zum Abschied zu, bevor wir uns auf den Weg in die Bibliothek machen.

Auch wenn sie scheinbar versuchen, leise zu reden, höre ich noch ein bisschen von dem Gespräch der beiden. "Tess, du raffst es auch echt nicht oder?" - "Hä, was denn?" - "Louis ist schwul, du doofe Nuss." - "Er ist-... woher willst du das wissen?" - "Weil ich gehört habe, dass er mit Liam und Niall über sein Coming-out gesprochen hat?" - "Und du hältst es nicht für nötig, mir das zu sagen?!"

Offenbar hat auch Harry ihnen zugehört, denn er beginnt plötzlich zu schmunzeln. "Immerhin muss ich es ihr jetzt nicht mehr beibringen, ich bin zu nett, um Menschen einen Korb zu geben." flüstere ich. Er lächelt bloß verlegen, weshalb ich das Thema wechsle. "Wie war die Probe denn?" Er zuckt leicht mit den Schultern. "Ganz... gut glaube ich." - "Jetzt verstehe ich übrigens auch, warum du so aufgeregt bist. Hauptrolle also?" Auch wenn ich gesehen habe, dass es ihm unangenehm ist, darüber zu reden, kann ich nicht anders. Wenn er die Hauptrolle spielt, muss er wirklich verdammt gut sein. "Joa?" Wieder bekommt er etwas rosige Wangen, kaut sich auf der Lippe herum.

Ohne darüber nachzudenken, was ich tue, fahre ich mit meinem Daumen über seine Unterlippe und sage leise "Du machst dir deinen schönen Lippen kaputt, wenn du da immer so draufrumkaust." Er lässt seine Lippe frei und sieht mir für einen kurzen Moment in die Augen. "S-Sorry, ich w-wollte nicht-" stammle ich und ziehe schnell die Hand zurück. Doch er schüttelt den Kopf und sagt "Schon... schon okay, du hast ja Recht." Ein Lächeln huscht über sein Gesicht, bevor er schüchtern den Blick abwendet.

In der Bibliothek angekommen zeigt Harry auf den Kaffeeautomaten und fragt "Möchtest du auch was?" Ich nicke. "Ein Kaffee wäre glaube ich ganz gut..." Als ich gerade nach meinem Portemonnaie suchen will hebt er die Hand und sagt "Alles gut, such du uns einen Platz, ich mache schon." - "Oh... Danke!" Diesmal bin ich derjenige, dem etwas die Hitze in die Wangen steigt, weshalb ich mich schnell auf die Suche nach einem Tisch für uns mache.

Ich breite meine Unterlagen aus und suche gerade die richtige Seite in meinem Buch, als ich erneut zu summen beginne. Dieser dämliche Song aus den 80ern lief heute Morgen im Auto und lässt mich seitdem nicht mehr los. Naja, eigentlich mag ich 'True Colors' ja ganz gerne, aber wie jeder Ohrwurm geht er mir irgendwann einfach auf den Sack.

Trotzdem singe ich leise vor mich hin, als Harry mit 2 Kaffee zu mir an den Tisch kommt. Ich nehme ihm beide ab, sodass er seine Tasche abnehmen und sich setzen kann. "Sing ruhig weiter, das klang schön." flüstert er, als er sich neben mir niederlässt. Etwas verlegen sage ich leise "Danke, aber da ich außerhalb meiner Dusche kaum noch singe, mag ich das mal bezweifeln. Bin etwas aus der Übung..." Ich setze den Kaffee an, der - wie immer, wenn er aus einem solchen Automaten kommt - natürlich viel zu heiß ist. "Aua..." murmle ich, weshalb Harry ein besorgtes "Tu dir nicht weh." von sich gibt. "Bin einfach etwas dämlich, mach dir um mich keine Sorgen." schmunzle ich.

"Warum singst du denn nicht mehr so oft?" will er dann wissen. "Uhm..." Tatsächlich weiß ich das selbst nicht genau. "Weiß nicht, dadurch, dass ich mich bei der Wahl des Studienganges gegen das Theater und für den Sport entschieden habe, hatte ich irgendwie kaum noch Zeit, das wirklich... sagen wir 'bewusst zu tun'..." Er legt den Kopf schräg. "Du wolltest eigentlich auch darstellende Künste studieren?" Ich nicke. "Warum hast du dich denn dagegen entschieden?" Kurz überlege ich, was ich genau antworten soll. "Ich hatte Angst, nicht gut genug zu sein, um angenommen zu werden." entscheide ich mich dann für die ehrlichste Antwort, die ich geben kann. "Naja, beim Sport kann man einfach so lange trainieren, bis man gut genug ist, aber beim Schauspiel und Gesang... wenn du so schnell nervös wirst, wie ich, ist es echt schwer, nicht zu versagen."

"Hmn..." nachdenklich legt Harry die Stirn in Falten. "Ich glaube nicht, dass du versagt hättest." Ich lächle ihn an und sage "Ich weiß nicht, ich hab echt viel versucht, um gegen die Nervosität anzukommen, aber nichts hat wirklich geholfen." Er sieht mich mitfühlend an. "Das ist natürlich echt doof..." Ich lächle ihn an und sage "...aber vielleicht hilft ja dir irgendwas davon? Ich gebe die Tipps gerne weiter." Nickend sagt er "Ich komme vielleicht Samstag drauf zurück." 

Er lässt den Blick über den Stapel Papier schweifen und sagt dann "Wollen wir mal anfangen? Irgendwie sucht sich das alles nicht alleine seinen Weg in meinen Kopf." Ich lache leise. "Ja, das ist echt bescheuert, oder?" Er nickt zustimmend, muss dann ebenfalls schmunzeln.

Tatsächlich harmonieren (wie ich es so schön genannt habe) wir beim Lernen auch ziemlich gut miteinander, sodass wir uns auch die folgenden Tage immer zwischen Vorlesungen treffen, um zusammen zu lernen. In der Vorlesung am Freitagvormittag, die wir zusammen haben, setzt er sich sogar direkt zu mir und Stan, der das mit neugierigem Blick quittiert.

Während der Vorlesung schiebt er mir sein Blatt rüber, auf dem 'Seid ihr nur Freunde, oder...? ;)' steht. Ich verdrehe kurz die Augen und nehme seinen Stift, um das 'nur Freunde' zu unterstreichen. "Weiß er das auch?" flüstert er mir daraufhin grinsend zu. Ich stupse ihn mit dem Ellenbogen an und werfe ihm einen bösen Blick zu. "Ich mein ja nur..." murmelt er und sieht an mir vorbei zu Harry, der mit seiner Übung schon fertig ist, die Beine angewinkelt gegen die Tischkante drückt und gerade etwas in sein Notizbuch kritzelt.

Was würde ich tun, um zu wissen, was er dort hinein schreibt...

Er hat dabei ein verträumtes Grinsen im Gesicht und wirkt, als hätten man ihn aus einer anderen Welt gerissen, als er merkt, dass wir ihn beide ansehen und erschrocken den Kopf hebt. "T-Tschuldigung, habt Ihr was gesagt?" fragt er leise. Sofort schüttle ich den Kopf. "Ne, alles gut! Wir waren bloß überrascht, dass du schon fertig bist..." sage ich schnell, bevor Stan auf die Idee kommt, irgendwas Falsches zu sagen. "Uhm... ja, die war online schon hinterlegt, deshalb kannte ich die schon." murmelt er. "Vielleicht sollte ich auch öfter mal gucken, was es online so zum Download gibt..." schmunzelt Stan und widmet sich dann gottseidank wieder seiner Aufgabe. 

Auch ich senke wieder den Blick, merke aber, dass Harry mich noch einen Moment ansieht. Ohne den Kopf komplett zu drehen, sehe ich zu ihm rüber. Seine Wangen färben sich etwas rosa, bevor er verlegen lächelnd den Kopf wieder in das kleine, schwarze Büchlein in seinen Händen senkt. Auch ich muss grinsen, versuche aber trotzdem, mich auf meine Aufgabe zu konzentrieren.

Ist es das, was Niall und Liam meinten? Sieht er mich wirklich öfter so an und ich merke es nur nicht? 

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1692 Words

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