Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

003

Ich bin nicht sicher, ob es an der Gewissheit lag, dass Harry in Sicherheit ist, oder ob mich die Erschöpfung letztendlich übermannt hat, aber scheinbar habe ich irgendwann doch noch in den Schlaf gefunden. Leider werde ich viel zu früh, bereits um 6 Uhr von meinem laut bimmelnde Handy wieder aus diesem gerissen. Jeder Knochen und Muskel tut mir weh, als ich mich langsam aufrichte. Besonders deutlich meldet sich allerdings meine Rippe, die mich pochend schnell in die Realität zurückholt. Auch zeigt sie mir aber, dass es richtig war, mir den Wecker so früh zu stellen, um vor der Vorlesung noch zum Arzt zu gehen. Sie beginnt erst um 10, aber ich weiß nicht, wie lange ich dort warten muss, deshalb gehe ich lieber auf Nummer sicher.

Ich schleppe mich in die Küche, wo bereits Liam mit einer Tasse Kaffee und einem Blick, dass dieser auch dringend nötig ist, sitzt. Vorsichtig lächelt er mich an und sagt "Morgen. Wie geht's dir?" Ich schüttle nur gequält lächelnd den Kopf und murmle "...frag besser nicht." Bemitleidend sieht er mich an, dann hakt er trotzdem nochmal nach. "Was macht denn die Rippe?" - "Ich geh gleich zum Arzt, ich fürchte sie ist doch gebrochen..." antworte ich, als ich versuche mich zu setzen. Er nickt. "Besser ist das... und halt mich auf dem Laufenden, wenn du mehr weißt, okay?" Ich nicke ebenfalls und nehme einen Schluck aus der Kaffeetasse, die ich mir gerade eingefüllt habe. Selbst das ist nahezu unmöglich, weshalb ich die andere Hand nehmen muss. 

Ich hoffe einfach, er verschreibt mir ein Schmerzmittel, das mich komplett betäubt...

"Sie sagen, Sie sind rückwärts gestolpert und auf dem Boden gelandet?" Ich nicke. "Auf den flachen Boden, da lag nichts unter Ihnen?" - "N-Nein..." sage ich und schlucke nervös. "Hmn..." Nachdenklich sieht der Arzt zwischen mir und dem Ultraschalbild hin und her. "Ich will Ihnen nicht zu nahe treten, Mister Tomlinson, aber bei Ihrer Statur und mit Ihrem Alter ist es bei einem normalen Sturz ohne Fremdeinwirkung nahezu unmöglich, dass die Rippe so bricht, wie sie es getan hat..." 

Shit, es war klar, dass er mir nicht glaubt.

"Ich kann verstehen, wenn Sie nicht darüber reden möchten, aber ich muss Sie das fragen. Sind Sie wirklich sicher, dass Sie niemand gestoßen hat oder irgendwas auf Sie draufgefallen ist?" Ich kann ihm diese Frage nicht ernsthaft beantworten, es geht einfach nicht. Ich schüttle den Kopf. "Ich bin einfach ziemlich ungünstig gefallen..." beteuere ich. Kurz atmet er schwer durch. "Ich würde Ihnen ja wirklich gern glauben... aber die Blutergüsse, die Sie auch auf der Brust haben, sprechen dagegen." Ich sehe an mir herab. Erst im grellen Licht der Neonröhren hier drin fallen sie auch mir auf. Sie sind nur sehr schwach, aber definitiv da.

Fuck. Stimmt, Harry hat sich anfangs gegen mich gewährt und auf mich eingeschlagen. Durch das Adrenalin in meinen Adern, ist mir gar nicht aufgefallen, wie fest er scheinbar zugeschlagen hat.     

Gottseidank fällt mir dafür schnell eine Ausrede ein, die nicht mal komplett gelogen ist. "Ich bin Hobbyboxer, die sind schon älter." Ich bin mir sicher, dass er einen alten Bluterguss von einem unterscheiden kann, der keine 24h alt ist, aber er belässt es fürs Erste dabei. "Okay, ich spritze Ihnen gegen den ersten, starken Schmerz ein Betäubungsmittel direkt an die Bruchstelle und fixiere den Bruch leicht mit Tape, damit er richtig zusammenwächst. Wir müssen nicht operieren, der Bruch ist glatt und in der Regel sollten Sie in einem bis 1 1/2 Monaten wieder komplett beschwerdefrei sein. Ich gebe Ihnen eine Anleitung zur Atemtherapie mit, die dazu dient, dass Sie durch eine Schonhaltung keine Lungenentzündung riskieren. Gegen die Schmerzen verschreibe ich Ihnen etwas, was Sie größtenteils wieder bewegungsfähig machen sollte, ohne Sie komplett auszunocken. Bitte verzichten Sie für die Zeit auf das Boxen und anderen Kontaktsport... aber ich denke, dass erklärt sich von allein. Ansonsten bewegen Sie sich bitte ganz normal, soweit schmerzbedingt möglich. Es ist wichtig, keine Schonhaltung einzunehmen, da Sie damit oft den Heilungsprozess nur in die Länge ziehen. Sollten die Schmerzen nicht besser werden oder sich verschlimmern, kommen Sie bitte direkt wieder her."

Ich nicke lediglich als Bestätigung, dass ich alles verstanden habe. Nachdem er sich rückversichert hat, dass ich Student bin und nicht schwer körperlich arbeite, hat er mir die Wahl auf Krankschreibung offen gelassen, welche ich ablehne. Ich kann nicht zu Beginn des Semesters auf einer neuen Uni 3 Wochen ausfallen lassen, das hole ich niemals auf.

Glücklicherweise wirkt das gespritzte Schmerzmittel innerhalb von Minuten, sodass ich mich nach über 10h zum ersten Mal wieder etwas entspanne. Mit einer riesen Packung Ibuprofen in der Tasche mache ich mich dann gegen 9 Uhr auf in die Uni. Auf dem Hof laufe ich Niall in die Arme, der mich mit einer Umarmung begrüßen will, doch ich hebe schnell schützend die Hände. "Nimm's nicht persönlich, aber ich bin ehrlich gesagt froh, wenn mich heute keiner berührt..." - "Oh... ja, stimmt. Warst du beim Arzt?" will er dann wissen. Ich nicke, erzähle ihm von dem Bruch, woraufhin er mich mitleidig ansieht. "Dann hoffe ich, es heilt schnell ohne Komplikationen ab." Er lächelt mich ermutigend an, dann sieht er sich kurz um, und zieht mich vorsichtig etwas zur Seite. "Ich wollte aber auch noch mit dir über was Anderes reden..." beginnt er dann.

Na, was das wohl sein mag...

"Ich will nicht neugierig sein, aber es fällt mir wirklich verdammt schwer... Harry ist heute morgen schon früh wieder verschwunden, obwohl er erst um 10 Vorlesung hat. Ich mein, klar, er ist nie besonders gesprächig morgens, aber irgendwas ist passiert und ich weiß, dass du damit was zutun hast. Es ist sowieso schon ziemlich offensichtlich, aber... Louis, er hat im Schlaf deinen Namen gesagt."

Er... er hat was? 

Ich starre ihn an und bin kurz sprachlos. "Wie... wie meinst du das? Was heißt, er hat meinen Namen gesagt? Wie hat er ihn gesagt?" Mir ist klar, dass ich mit diesen Fragen nicht wirklich Wind aus den Segeln nehme, aber das ist mir gerade egal. "Äh... ich weiß nicht, er... klang nicht besonders glücklich dabei... würde ich sagen." Mehr als ein leises, nachdenkliches "Hmn" bringe ich als Antwort nicht zustande. "Er hat lange nicht mehr im Schlaf geredet, weißt du... Ich dachte, es hätte aufgehört." fügt er traurig hinzu. Ich werde plötzlich hellhörig. Das heißt, es ist also schon mal vorgekommen? Weil ich Angst habe, dass er dann direkt zu macht, frage ich nicht, was mir durch den Kopf geht, sondern setze woanders an. "Wie lange kennst du Harry denn schon?" - "Seit 1 1/2 Jahren. Wir sind damals zeitgleich in das Wohnheimzimmer gezogen und haben uns gottseidank direkt gut verstanden. Leider hat er sich nach Grace' Tod extrem zurückgezogen und ich komme kaum noch an ihn heran..."

Grace' Tod? Ist das der Grund, warum er gestern Abend da oben stand? 'Gleich bin ich wieder bei dir' hat er gesagt, bevor er sich hat fallen lassen. Und ich meine, er hätte auch genau diesen Namen gewinselt, oder? Aber wer war sie?

Bevor ich die Möglichkeit bekomme, meine vielen Fragen zu stellen, bekommt er einen Anruf. "Ach Shit... Ja, ich beeil mich!" sagt er, bevor er wieder auflegt. Kurz sieht er mich entschuldigend an, dann sagt er "Sorry, ich muss los, ich hab meinem Bruder versprochen ihn abzuholen." Kopfschüttelnd sehe ich ihn an. "Ich..." Doch er wendet sich ab. "Tut mir echt Leid!" sagt er, bevor ich noch etwas erwidern kann und verschwindet schnellen Schrittes in Richtung des Uniparkplatzes.

Noch verwirrter als vorher stehe ich da, mit einem riesengroßen Fragezeichen im Kopf und weiß nicht, wohin mit mir. Das Bimmeln des großen, alten Glockenturms lässt mich das Chaos in meinem Kopf allerdings nicht weiter ordnen, denn in einer Viertelstunde muss ich im Hörsaal sitzen. Genervt atme ich aus, mache mich dann so schnell wie irgendwie mit meiner Rippe möglich auf in den 3. Stock.

Ich setze mich recht mittig, sodass ich ohne Brille noch Alles erkennen kann, aber trotzdem nicht aussehe, wie ein Streber. Ich hasse es, sie zu tragen, ich fühle mich damit einfach unwohl und ich habe das Gefühl, dass meine Augen dadurch auf Dauer nur noch schlechter werden. "Okay, ich würde sagen, dann fangen wir mal an." sagt der Mann mittleren Alters vorn am Rednerpult. "Für die paar Neuankömmlinge: Ich bin Professor Calder. Herzlich Willkommen zu 'Producing 2'. Ich leite auch die beiden folgenden Kurse 'Producing 3 & 4', also gewöhnt Euch schon mal an mein Gesicht." lacht er. "Wir schließen nahtlos an Teil 1 an, sollten also Fragen aufkommen, gebt mir bitte direkt Bescheid, damit wir im Nachhinein keine Zeit verschwenden." Sein Blick bleibt kurz an mir, dann an dem Jungen 2 Plätze neben mir, der sich mir als Stan vorgestellt hat, hängen. Ihm scheint also aufgefallen zu sein, dass mein Gesicht neu ist. Ich lächle ihn kurz etwas schüchtern an, damit er merkt, dass ich verstanden habe. 

"Gut, dann starten wir direkt mit-" Er stockt kurz, als die schwere, mehrstöckige Holztür des Hörsaals in Schloss fällt. Er nickt kurz in die Richtung, aus der das Geräusch kommt, bevor er mit seinen Erzählungen fortfährt. Die meisten Studenten schaue nicht mal auf, es ist hier vermutlich genauso Standard, wie auf meiner alten Uni, dass mindestens Einer pro Kurs zu spät kommt. Ich lasse mich davon allerdings doch kurz ablenken und schaue Richtung Eingang. Im Nachhinein betrachtet, hätte ich das wohl besser gelassen.

Harry läuft schnellen Schrittes zu einem Platz in den hinteren Reihen des ansteigenden Raumes und breitet leise seine Sachen aus, nachdem er sich hingesetzt hat. Er trägt heute ein schwarzes Bandana in den Haaren, um dass er seine Locken so drapiert hat, dass das helle blau-rote Hämatom oberhalb seines Auges auf den ersten Blick nicht direkt auffällt. Die Wunden an seinen Armen scheint er verbunden zu haben. Als er sich setzt, rutscht der Ärmel seines schwarzen, weiten Pullis ein Stück nach oben und legt den weißen Verband frei. Innerhalb von Sekunde zieht er ihn wieder tief bis in seine Hand, mit der er ihn dann an seinem Platz hält. Kurz sieht er hoch, ob jemand davon mitbekommen hat, wobei seine müden Augen auf meine treffen und daran kurz wie festgeklebt hängen bleiben.

Sein Blick ist voller Schmerz und ich sehe ihm an, dass ihm einiges durch den Kopf geht, als er mich erblickt. Nach nur knapp 2 Sekunden reißt er sich von mir los, zieht sich das Bandana noch ein Stück tiefer ins Gesicht und sieht angestrengt nach vorn. Er scheint zu merken, dass ich ihn noch immer ansehe, denn kurz darauf senkt er mit Falten auf der Stirn den Blick und sieht auf seine Unterlagen. "Alles ok bei dir?" flüstert Stan und sieht mich mit hochgezogener Augenbraue an. Erschrocken blicke ich ihn an und nicke schnell. "Ja, äh... alles gut, ich war nur kurz in Gedanken, sorry..." murmle ich, werfe noch einen letzte Blick zu Harry, bis ich mich wieder nach vorn drehe und versuche dem zu folgen, was Professor Calder erzählt.

Leider ohne Erfolg. Ich hatte gehofft, während der Vorlesung Harry kurzzeitig aus meinen Gedanken zu bekommen, aber seitdem er diesen Raum betreten hat, ist meine Konzentration dahin. Immer wieder versuche ich, ihn aus dem Augenwinkel zu beobachten. Als Stan mich zwischendurch etwas fragt, bin ich überhaupt nicht bei der Sache und schaue beim Reden immer wieder zu Harry rüber. Dem Jungen mir gegenüber entgeht das natürlich nicht, weshalb er mich irritiert ansieht und fragt "Warum siehst du ständig zu Harry rüber?" Ertappt fummle ich am Saum meines Ärmels herum und stammle "Ich-... hab ich doch gar nicht..." Er beginnt zu grinsen. "Natürlich, verarsch mich doch nicht. Du guckst ständig zu ihm hoch! Denkst du, ich bin blind? Stehst du auf ihn?" Ich beiße mir nervös von innen auf die Wange, sage dann kleinlaut "Quatsch, ich gucke immer planlos durch die Gegend, wenn ich nachdenke." 

Das ist ein Lüge. Genauso, wie die Tatsache, dass ich nicht auf Harry stehe. Unabhängig von dem, was gestern passiert ist, fand ich ihn vom ersten Blick an wahnsinnig anziehend. Er ist genau mein Typ. Größer als ich, markante Gesichtszüge, Tattoos, längere Haare, kein 0815 Style. Aber das werde ich genauso wenig Stan auf die Nase binden, wie irgendwem anders oder geschweige denn Harry selbst. Mein Interesse an Ihm ist in erster Linie, ihm irgendwie aus diesem tiefen Loch zu helfen, in dem er zu stecken scheint - wie auch immer ich das anstellen soll.

Ich bin noch immer nicht schlauer als gestern Nacht, aber ich weiß, ich muss irgendwie an ihn herankommen. Das wir zumindest den gleichen Kurs besuchen, ist vielleicht schon mal keine schlechte Grundlage.

Stan gibt mir einen Blick, der keine weitere Erklärung benötigt. Er glaubt mir kein Wort. Den Rest der Vorlesung zwinge ich mich, mich nicht mehr zu Harry umzudrehen, aber ich könnte schwören, immer wieder seinen Blick auf mir zu spüren. Stan mustert mich auf jeden Fall ziemlich offensichtlich die ganze Zeit von der Seite und fängt dabei immer wieder an zu Schmunzeln. Soll er halt denken, was er will.

Das Schlagen der Hofglocke, das hier das Ende der Vorlesungen ankündigt, ertönt und ich packe so schnell wie möglich mein Sachen ein. Ich muss mit Harry reden, er kann nicht ewig so tun, als wäre das gestern nicht passiert und ich halte es jetzt schon nicht mehr aus. Hektisch verabschiede ich mich von Stan und laufe die Treppen hinauf in Richtung Tür, durch die Harry gerade verschwindet. Scheinbar lässt langsam die Wirkung des Schmerzmittels etwas nach, denn ich fasse mir reflexartig an den stechenden Schmerz, der mich durch die plötzliche Bewegung durchfährt. Ich versuche es zu ignorieren und folge ihm schnellen Schrittes auf den überfüllten Flur. "Harry..." rufe ich ihm hinterher, doch er verschwindet schnell um die nächste Ecke und ist wie vom Erdboden verschluckt, als ich mich durch die Menschenmenge geschlängelt habe, bedacht darauf, niemanden zu berühren.

Seufzend lasse ich die Schultern hängen und merke dann, wie der Schmerz durch meine beschleunigte Atmung von Sekunde zu Sekunde wieder schlimmer wird. 

Schmerzmittel, ich brauche die Schmerzmittel. Sofort.

Da ich zusätzlich zu dem Pochen an meiner Seite ziemlich Pinkeln muss, biege ich in die nächste Tür ab, bei der es sich um die Männertoilette handelt. Sie ist komplett leer, sodass ich nachdem ich mein kleines Geschäft verrichtet und eine Haufen Tabletten eingeschmissen habe, vor dem Spiegel meinen Hoodie ein Stück nach oben ziehe, um mir das Elend noch einmal anzusehen. Laut dem Arzt sind zusätzlich ein paar Adern geplatzt, weshalb es von außen so schlimm aussieht - womit er mehr als Recht hat. Die Blutergüsse sind nochmal deutlich dunkler geworden, als gestern Nacht und ziehen sich weit über meine Seite bis zu meinem Rücken. Leise seufze ich, als ich runter sehe und mit dem Finger über das hellblaue Tape fahre, dass mich zusammenhalten soll.

Kaum merklich höre ich dann plötzlich jemanden hinter mir erschrocken einatmen.

"Oh- Oh mein Gott, d-das war ich, oder?"

____________________

2476 Words 

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro