Vorbereitung x auf den x Sturm
[Herzlich Willkommen zurück zu »Pursuit of the mystery casket« liebe Leser. Hinterlasst doch auch gerne Kritik, falls welche vorhanden ist, auch darüber würde ich mich freuen. Kurz möchte ich anmerken, dass dieses Kapitel eigentlich das doppelte an Wörter haben sollte, ich mich jedoch dafür entschied, dass ursprüngliche Kapitel in zwei getrennte und für sich allein stehende Chapter aufzuteilen. Somit wünsche ich euch viel Spaß beim Lesen des neunten Kapitels ' Vorbereitung x auf den x Sturm '. Eure Lara-Chan]
Die Möwen flogen mit ihrem lauten Gesang über das blaue Meer und gleichzeitig über unsere Köpfe hinweg. Das Meer konnte einem den Anlass zur Beruhigung geben, doch in unserer jetzigen misslichen Lage, hatte es nicht die Chance dazu, jemanden zu beruhigen. Verzweifelt sah ich auf meinen Schoß im Schneidersitz hinunter. Die Holzdielen unter mir, auf welchen ich saß, waren ziemlich unbequem und das stechende Gefühl in meinen Gesäßknochen, mischte sich mit der aktuellen Hilfslosigkeit und der prallenden Sonne, die auf mich hinunter schien und mich müde machte. Der warme und nach Salzwasser riechende Wind fuhr durch meine blonden Haare und wirbelte sie zur Seite. Ich seufzte. Die Hotelmanager hatten uns einfach so in der heutigen Nacht zurückgelassen und uns auf dieser Insel stranden lassen. Sie hatten uns mit einem billigen Trick, uns eine Ruhepause zu gönnen, hinters Licht geführt und nun verwesten wir hier alle. Zu allem Unglück beginnt die vierte Prüfung in zwei Tagen und es ist unmöglich, den nächsten Prüfungsort, ohne jegliches Transportmittel zu erreichen. Die Prüfung war wohl für uns vorbei.
" Es sind bereits fünf Stunden nach dem Ereignis vergangen...", sprach Leorio und interessiert sah ich zu ihm auf, während er seine Hand an seine Stirn gelegt hatte und auf das spiegelnde Meer blickte. Genervt fuhr er fort: " Wo auch sonst sollte man Hotelmanager finden, die 37 ihrer Gäste auf einem Schiff zurücklassen?" Er stützte seine Hände in die Hüften und langsam änderte ich meine Sitzposition. Ich kniete mich hin und legte meine Hände auf meine nackten Oberschenkel. Ich konnte von wirklichen Glück sprechen, dass ich Shorts trug, anders würde ich wie viele Teilnehmer hier, in dieser schwellenden Sonne kaputt gehen. Dann hörte ich jemanden zu meiner Rechten seufzen und blickte mich danach um. Tonpa, von welchem das tiefe Seufzen kam, entgegnete bekümmert: " In der Tat, wir haben viel Geld dafür bezahlt. Was denken die sich überhaupt?"
" Es ist nicht so, als hätten sie es von uns gestohlen...", meinte Kurapika, der neben Tonpa stand und zu ihm neutral hinunter sah. Der Mann mit der klumpigen Nase sah empört zu ihm hinauf und erwiderte: " Wir haben unsere Schulden durch Schatzsuchen bezahlt. Folglich ist es dasselbe, wie Stehlen."
" Das ist richtig Tonpa. Ich bin überrascht, dass wir die selbe Meinung teilen.", meinte Leorio und drehte sich lächelnd um.
" Ich bin nicht glücklich, mit dir die selbe Meinung zu teilen."
Leorio sah ihn beleidigt und musternd an.
Frustriert seufzte ich und sah von meiner vorherigen Handlung auf. Hanzo, der gerade die Handlungsszene betrat, stützte eine Hand in die Hüften und erklärte: " Wegen der Schätze...ich ging in den Raum der Manager, aber...es lag alles dort." Überrascht weiteten sich meine Augen. Ich richtete mich wackelig vom Boden auf und zog meine Umhängetasche hoch. " Sie haben nichts mitgenommen?!" Hanzo sah zu mir hinüber und nickte stumm auf meine Frage. Kurapika legte seine Hand an sein Kinn und zog die Brauen nachdenkend zusammen. " Es scheint also nicht so, als wenn sie uns einfach zurück gelassen hätten.", sprach er und erhielt von Hanzo direkt eine Gegenfrage: " Also behauptest du, dass das ein Teil der Prüfung ist?" Ich selbst hatte mir bereits vorher schon Gedanken gemacht, ob das nicht auch ein Teil der Prüfung sei, aber ich hatte diese Idee verworfen, weil sie mir zu unlogisch erschien, aber jetzt, wo ich hörte, dass das Pärchen keinen der Schätze mitnahm, konnte es schließlich nur ein weiterer Teil der Prüfung sein. Ich meine, wer würde alle Schätze freiwillig verlassen, wenn sie doch etwas wert sind? Aber was erwarteten sie denn bitte von uns? Wir können doch nicht einfach diese Insel verlassen!
" Ich weiß nicht, es gibt nicht genug Informationen, um irgendeinen Entschluss zu ziehen...", entgegnete Kurapika und veränderte nichts an seiner Pose. Ich bemerkte nicht, wie Hanzo zu den Amori-Brüdern sprach, da ich in meiner Tasche herum kramte, um nach etwas zu suchen, womit ich mir die Zeit vertreiben konnte. Ich entschied mich dazu, mein Messer heraus zu holen, ließ mich wieder auf den Boden unter mir nieder und begann meinen Anfangsbuchstaben ins dunkle Holz zu ritzen. " Das wirkliche Problem ist, dass wir nicht wissen, was jetzt zu tun ist.", sprach der junge, glatzköpfige Mann.
Ich blickte verwundert auf und musste ihm gedanklich zustimmen. Wir hatten keine Ahnung was wir tun sollten. " Hey! Kommt für eine Sekunde mal her!", rief eine Stimme, die sich der eines Mädchen zuordnen ließ. Ich drehte mich zu ihr um und erkannte, dass sie ganz in pink gekleidet war. Sie stand auf dem ersten Oberdeck und sah zu uns hinunter. Irritiert gingen wir ihr hinterher, während der Rest der Teilnehmer, sich nicht in Bewegung setzte. Die Personen, die neben mir standen, waren Gon, Killua, Leorio, Kurapika und Hanzo. Das Mädchen und ein weiterer männlicher Teilnehmer, hatten wohl einen Kommunikationsraum oder so etwas in der Art gefunden und ihre Zeit hier etwas verbracht. Der Junge, der vor uns auf einen Stuhl saß, betätigte einige Schalter und rotierte Knöpfe. " Also...ist das Ding kaputt?", erkundigte sich Gon neugierig und erhielt direkt von ihm eine Antwort. " Nein, die Gerätschaft selbst ist nicht kaputt." Das Mädchen wandte sich uns zu und nun erkannte ich auch die Nummer auf ihrem Schild. Sie trug die 246. " Ich weiß nicht, was das wirkliche Problem ist, aber wir können auf keinem Sender etwas hören." Fragend sah ich sie an und überlegte für mich selbst: " Woran könnte das wohl nur liegen? Ob das Schiff schon zu lange hier gestrandet ist?" Der Junge, der vor uns auf dem Stuhl saß, drehte wieder an einem der Knöpfe und entgegnete: " Wir können mit keinem Kontakt aufnehmen. Die Situation wäre nicht anders, als wenn alle 37 von uns hier gestrandet wären." Er wandte sich mit dem Kopf zu uns und stumm blickten wir zu ihm. " Also gibt es wirklich keinen Weg, um von dieser Insel zu entkommen...", sprach ich leise zu mir selbst und senkte leicht mein Haupt gen Boden.
" Hast du auch dieses seltsame Geräusch gehört?", fragte Gon dann auf einmal und wandte seinen Blick an Killua, welcher neben ihm und mir stand. Automatisch drehte ich meinen Kopf zu Gon, um zu erfahren, was er gehört hatte. Killua schüttelte leicht den Kopf und verneinte jedoch dann auf die Frage des Dunkelhaarigen: " Nein, nicht wirklich."
" Was hast du denn gehört Gon?", fragte ich ihn und zog seine Aufmerksamkeit auf mich, doch er kam nicht zum Antworten, da Hanzo seine Stimme erhob und vorschlug: " Wir werden nirgendwo hingehen, wenn wir einfach nur hier herum stehen. Warum sehen wir uns nicht gemeinsam nach Hinweisen um, die uns eventuell eine Hilfe sein könnten?" Interessiert sahen wir zu ihm. Ich nickte gleichzeitig mit Leorio und Kurapika im Einverständnis und rief wissend aus: " Einverstanden!" Hanzo bat anschließend den Jungen darum, mit dem Mädchen noch etwas hier zu bleiben und weiterhin darauf zu achten, ob nicht doch noch irgendetwas passieren würde. Danach machten wir uns auf den Weg, wobei Gon und Killua als Zweiergruppe gingen und die restlichen vier von uns alleine suchten. Ich schlenderte also durch das Schiff und suchte die verschiedenen Räume nach auffälligen Dingen ab. " Hmm, wenn ich eine auffällige Sache wäre, wo würde ich mich dann befinden?", sprach ich nachdenklich zu mir selbst und legte meinen Zeigefinger an meine Lippen, während ich aufmerksam meinen Kopf in die verschieden Richtungen wandte. Meine Augen weiteten sich, als ich eine eiserne Tür auffand. Ich drückte dagegen und bemerkte, dass sie sich nicht öffnen ließ, woraufhin ich ihr mein Gewicht aufstemmte und sie sich dann mit einem Ruck öffnete, ich jedoch vorne ran in den Raum und anschließend auf den harten Boden fiel. " Au...", murmelte ich gequält und rieb mir mit zusammengekniffenen Augen den Hinterkopf, während ich mich im Nachhinein aufrappelte. Vorsichtig, damit ich auch ja nichts übersah, blickte ich mich im Raum um und entdeckte nur zwei verwahrloste Kisten, die in der hinteren rechten Ecke standen. Ich bewegte mich auf die linke der beiden Kisten zu und hockte mich hin. Ich öffnete den verstaubten Deckel.
Meine Augen weiteten sich, mein Mund öffnete sich vor Erschrockenheit und mein Atem blieb ruckartig stehen. Ein lauter Schrei entfiel mir, als ich einer großen Tarantel-ähnlichen Spinne entgegen blickte. Kreischend fiel ich zurück, versuchte so schnell, wie es mir geling aufzustehen und sprintete voller Furcht aus den Raum, wobei meine Schreie durch das Schiff hallten.
" Wie kannst du nur vor einer einfachen Spinne Angst haben?!", fragte mich Hanzo und seufzte anschließend hoffnungsvoll, als wir uns wieder draußen auf dem Deck mit versammelter Mannschaft befanden. Ich bemerkte nicht, wie Kurapika zu uns hinüber sah und daraufhin warf ich ihm beleidigt und hysterisch entgegen: " Das war keine normale Spinne! Das war eine Tarantel!"
" Eine Tarantel?", fragte Gon neugierig und sah nun auch zu uns hinüber. Ich nickt ernst, wobei sich direkt wieder meine Nackenhaare aufstellten, wenn ich an das schreckliche Bild des Tieres denken musste. Leorio streckte einen kleinen Karton vor und betrachtete kurz den Inhalt, während er anmerkte: " Ich habe diese Dinger gefunden." Verblüfft sahen wir in seinen Karton. Ich konnte gerade so hinein schauen und hörte wie Hanzo ausstieß: " Kompasse?" Leorio nickte und ging auf seine Frage ein: " Ja, und aus irgendeinen Grund beträgt die Anzahl der Kompasse wie die von uns Teilnehmern." Ich lächelte etwas triumphierend, da die Zahl der Kompasse ja wohl ein eindeutiges Zeichen für einen weiteren Teil der Prüfung sprachen. Hanzo streckte dann ein paar Geodreiecke und Zirkel vor, als Leorio ihn fragte, was er gefunden hätte.
" Ich? Ich habe diese Messgeräte gefunden.", sprach er und trug einen normalen Ausdruck auf seinem Gesicht, obwohl die Situation, in welcher wir steckten, wirklich zum Verzweifeln war. Als nächstes sah ich zu Kurapika, der nun das Wort erhob und meinte: " Ich habe im Raum der Manager nachgesehen und eine Notiz gefunden." Er zog einen zerknitterten Zettel aus seiner Tasche und wir alle rückten ein Stück näher, um einen Blick auf den Zettel zu werfen und ihm zuzuhören, wenn er ihn vorlesen sollte. Auf dem Zettel stand jedoch nichts geschrieben, was mich enttäuschte. Ich stellte fest, dass es eine Karte ist. " Wo ist das?", fragte Gon und aufmerksam beobachtete ich das Stück Papier, während Kurapika auf einen dunklen Fleck deutete und anfing die Lokation der Karte zu erklären.
" Das ist der Ort, an dem wir uns gerade befinden. Gunkan-Jima.", sprach er. Anschließend folgte sein Finger eine Linie auf der Karte. Er fuhr gelassen fort: " Dieser Kurs sagt, er führt nach Zevil Island." " Zevil Island ist doch der nächste Prüfungsort!", rief ich begeistert und lächelte breit übers ganze Gesicht, wobei ich das Transportmittel außer Acht ließ. " Wenn sie etwas, wie das hier für uns liegen lassen haben, dann kann es ja nur ein weiterer Test sein.", sprach ein fremder Teilnehmer, der dunkle kurze Haare hatte und auf seinem Schild die Nummer 220 trug. " Das habe ich auch schon gedacht...", sprach ich leise zu mir selbst und musterte weiterhin den Mann neben mir. Ein weiterer Teilnehmer neben dem Mann stimmte ihm zu und meinte, dass wir nach Zevil Island aufbrechen sollten. Kurapika sah unbeeindruckt und ernst auf und sprach:
" Ich denke nicht, dass es so einfach sein wird. Wenn man sich die Karte genauer ansieht, kann man nicht genau sagen, in welche Richtung Zevil Island liegt. Es verrät uns nicht die Weite." Meine Augen weiteten sich leicht und ich sah zu ihm. Ich winkelte meinen Arm an und deutete in die Richtung, in der Leorios Karton stand. " Aber könnten wir nicht mit den Kompassen, die Leorio gefunden hat nicht eine genaue Richtung bestimmen?", erkundigte ich mich und wartete geduldig auf eine Antwort von dem Blonden ab. Er blickte zu mir hinunter und antwortete erklärend: " Natürlich, aber die Entfernung ist dann immer noch ein Problem. Wir wissen nicht, wie viel Essen und Trinken wir packen müssten und wenn der Wellengang unruhig wird, ist es schwer wieder auf den richtigen Kurs zu gelangen." Der Andere der beiden Teilnehmer hatte seine Faust vor der Brust geballt und rief voreilig: " Ha! Wir kennen den Weg. Wir müssen dann einfach ohne Essen und Trinken auskommen, wenn es uns ausgeht. Das ist sehr wahrscheinlich auch ein Part der Prüfung." " Es ist zu riskant und gefährlich! Erinnerst du dich nicht daran, dass die Prüfung viele Fallen beinhaltet?", gegenargumentierte Kurapika und sah den Mann ernst und warnend an, während er seine Faust öffnete und seine Hand neben seiner Hüfte anhob. Seine Hand mit der Karte ragte in die Höhe und musternd blickte er sie an, woraufhin er hinzufügte:
" Selbst wenn es ein Teil der Prüfung wäre, auch die ganze Karte hier könnte eine Falle sein." Er könnte Recht haben, realisierte ich. Was wäre, wenn die Karte wirklich eine Falle ist und wir dann alle auf offener See auslaufen? Ich schluckte. Ich wollte mir diese Fantasie gar nicht weiter ausmalen, bevor ich nur noch unruhiger wurde.
" Hey, hey, vielleicht denkst du einfach zu viel darüber nach. Ich bin auch ohne eine Abneigung dafür, dass wir nach Zevil Island fahren sollten", meinte Leorio und lächelte ihn an.
" Und ich bin verwirrt und hin und her gerissen!", sprach ich und hielt meinen Kopf mit meinen beiden Händen fest, während ich zerrissen die Augen schloss. Die Menschen um mich herum sahen mich kurz an und widmeten sich dann wieder der Argumentation von Kurapika und den beiden Männern. Gon tätschelte aufmunternd und lächelnd meine Schulter, wobei ich nicht genau wusste, was er mir damit sagen wollte. Vielleicht war er ja der selben Meinung wie ich.
" Ich meinte damit nicht, dass ich es verdächtig finde. Ich wollte damit einfach nur sagen, dass wir noch etwas warten sollten.", sprach Kurapika und sah Leorio ernst und musternd und auch mit einem Hauch von Empörung an.
" Am besten bis die Sterne bei Nacht erscheinen, damit wir den genauen Kurs bestimmen können. Das ist viel sicherer.", fuhr er fort und überrascht sah ich zu ihm. Ich fand, dass es eine gute Idee war. Wahrscheinlich wäre ich selbst niemals auf so etwas Geniales gekommen.
" Warten bis es Nacht wird?! Wie kannst du nur so gelassen sein?!", fragte einer der beiden fremden Teilnehmer mit der Nummer 220 und beugte sich leicht zu Kurapika hinunter. Hanzo streckte seine Hand nach vorne aus und entgegnete Kurapikas Aussage zustimmend: " Nein, ich denke wir sollten das tun, was Kurapika sagt. Es ist ziemlich wahrscheinlich, dass das ein Part der Prüfung ist, aber es definitiv unterscheidbar von den anderen Prüfungen. Deshalb sollten wir zusammen bleiben." Ich nickte, um Hanzos und Kurapikas Meinung ebenfalls zu unterstützen, da es für mich nur logisch klang.
" Zwecklos. Natürlich ist es ein Teil der Prüfung. Auffallend, dass es eventuell ein Zeitlimit geben könnte.", meinte ein Mann, der sich auf uns zu bewegte. Als ich mich zu ihm und seinen hörbaren Schritten umdrehte, erkannte ich, dass es Geretta war, der Mann den ich dabei beobachtet hatte, wie er den Trick Tower betrat. Ich konnte mich in der Reflexion seiner dunklen Sonnenbrille wieder erkennen. Kurapika blickte den dunkelhäutigen Jäger an und sprach gelassen wie immer: " Ich befürworte nichts, das irgendjemanden Sorgen bereiten könnte. Hast du irgendeine Art von Beweis vorliegen?" Selbstsicher grinsend blickte Geretta auf den Blonden hinunter und rechtfertigte sich: " Ich bin nur gegangen, um das Wasser zu checken, da ist nicht mehr viel übrig." Entsetzt sahen wir ihn an und direkt begann er wieder zu reden: " Wenn wir uns gelassen verhalten und hier bleiben, dann könnten wir dehydriert werden. Unser Bleiben beschränkt sich also auf drei Tage." " Zwei Tage...", verbesserte ich ihn, da uns auch nur noch so viel Zeit blieb, um nach Zevil Island zu gelangen. Geretta hatte drei seiner Finger angehoben und nahm nun einen dieser weg. Er sah kurz zu mir und dann wieder in die Menge der Teilnehmer.
" Das Mädchen hat Recht. Zwei. Der Tag gestern ist fürs Schatzsuchen draufgegangen. Also bleiben uns nur noch zwei Tage.", fuhr er fort und nahm seine Finger mitsamt seiner Hand wieder runter. Ein stolzes Lächeln machte sich auf meinen Lippen erkennbar, dafür dass mir Recht gegeben wurde. Aber es verschwand schnell wieder, da die Lage mich einfach wieder beunruhigte. " Zu allen Glück, muss es bedeuten, dass Zevil Island nur zwei Tage von hier entfernt ist.", ergriff Geretta erneut das Wort und schmunzelte. Gons und meine Augen leuchteten begeistert auf. " Aha! Verstehe!", rief Gon begeistert und ich nickte eifrig, da es also möglich war die Insel zu verlassen und pünktlich zur nächsten Prüfung auf Zevil Island zu erscheinen.
Und auf einmal rannten alle los und verteilten sich, wahrscheinlich um einen Weg zu finden, dieser Insel zu entkommen. Hanzo versuchte die Teilnehmer aufzuhalten und rief laut: " Wartet! Wenn wir uns aufteilen, dann stecken wir in Schwierigkeiten, falls etwas passiert!" Die, die jedoch schon losgerannt sind, meinten nur, dass wir ja gerne hier bleiben könnten. Ich biss meine Zähne genervt aufeinander und ballte meine rechte Hand zu einer Faust, ich senkte meinen Kopf, wobei sich ein Schatten über meinen Augen bildete und knurrte: " Was sind das für Idioten?!" Kurapika bewegte sich mit einer finsteren Miene auf Geretta zu und entgegnete aufgebracht: " Verspotte nicht die anderen Leute. Wenn einer falsch handelt, dann wird es die anderen dazu führen, auf der See zu kentern." Der dunkelhäutige Mann grinste ihn von oben an und sprach eitel: " Menschen zu verlieren ist auch ein Teil der Prüfung. Ich werde überleben, egal was kommt! Es interessiert mich nicht, was mit den anderen passiert." Ich sah geschockt zu ihm, als er sich gerade von Kurapika und unserer Gruppe abwandte. " Was für ein Egoist...", zischte ich und sah ihm wütend nach. " Und was machen wir jetzt?", fragte Gon und sah zwischen Killua, Leorio, Hanzo, Kurapika und mir hin und her. " Kurapika, ich habe verstanden, was du sagen wolltest, aber der Typ hatte auch einen Aspekt.", meinte Leorio und sah auf den Rücken von Kurapika, der uns diesen zugekehrt hatte. Der Blonde wandte seinen Kopf zu uns und erwiderte ernst: " Ich sage nur, dass wir mit Vorsicht fortfahren sollten." Ich nickte und gab ehrlich zu:
" Ich bin ja selbst jemand, der Dinge gerne überstürzt, aber ich denke, in dieser Situation sollten wir auf Kurapika vertrauen. Wer sich uns anschließen will, kann das tun, der Rest soll dann das tuen, was er für richtig hält!" Killua blickte aus dem Augenwinkel zu mir und entgegnete:
" Ich stimme Lara zu. Mir ist es auch egal, wer dabei drauf geht!"
" Hey, dass habe ich aber doch gar nicht gesagt!", rief ich entsetzt und empört aus, woraufhin ich von Killua nur ein Schulterzucken erhielt.
Hanzo blickte in die Runde und sprach dann: " Ich glaube auch, Kurapika ist korrekt. Aber ich bin mir nicht so sicher, was es angeht bis zum Nachteinbruch zu warten. Wir teilen uns auf und finden noch mehr Informationen über diese Insel heraus. Was sagt ihr?" Ich ballte grinsend meine Hände vor der Brust zu Fäusten und nickte Hanzo begeistert zu: " Bin dabei!" Killua sah kurz zu ihm und dann auch einmal zu Gon, daraufhin äußerte er: " Ich glaube, das ist besser, als nichts zu tun. Gon, komm schon! Lass uns nochmal zu diesen Ort gehen." Der kleinere Junge stimmte zu und die beiden verließen danach die Gruppe. " Und was wirst du tun?", erkundigte sich Leorio, wobei er zu seinem Gegenüber, welcher Hanzo war, sah. Der junge Mann erwiderte:
" Ich werde versuchen, diese Dummköpfe dort drüben zu überzeugen. Es ist besser, mehr Menschen zu haben, die uns unterstützen können. Wenn wir irgendetwas finden, dann treffen wir uns an der Brücke."
" Verstanden.", kam es von Kurapika und er gab ein schnelles Nicken als Zustimmung von sich. Immer wieder sah ich zwischen Hanzo und Leorio und Kurapika hin und her. Und dann teilten wir uns auf. Ratlos stand ich nun alleine da, wobei mir ein Schweißtropfen von der Stirn lief. Was sollte ich nun tun? Auch irgendetwas erkunden, oder soll ich mit Hanzo mitgehen? Anschließend entschied ich mich dazu Hanzo zu helfen, diese leichtgläubigen Teilnehmer zu überreden, weil ich der Meinung war, ihm eine Hilfe sein zu können.
" Hey Hanzo! Warte doch auf mich!", rief ich ihm hinterher und winkte Im Lauf wild mit meinem rechten Arm um noch mehr auf mich aufmerksam zu machen. Verblüfft drehte er sich zu mir um und fragte: " Kommst du mit, nur um keinen Spinnen zu begegnen?" Meine Miene verfinsterte sich, während er ein hämisches Lachen von sich gab. Brummend stolzierte ich an ihm vorbei und erkundigte mich: " Wo sind nun diese Vollpfosten?" Plötzlich ertönte ein lautes Jubeln.
" Ich glaube, deine Frage hat sich soeben beantwortet.", merkte Hanzo an und übernahm dann wieder die Führung. Ich sah über den kleinen Abhang des Berges und sah wie viele Männer unten im Meer standen und ein gekentertes Schiff wieder tauglich machten, in dem sie es mit einem Tau wieder aufs Wasser zogen und es war ihnen gelungen. So machten wir uns also auf den Weg hinunter und liefen am Rand des Meers entlang. Hanzo machte dann einen Satz auf einen großen, von der Flut feuchten Stein, an dem einige Algen hingen. Ich tat es ihm gleich und landete wackelig neben ihm, wobei ich es mir verkniff ihn als Stütze zu benutzen um meine Balance auszugleichen. " Hey, wartet! Kommt mal runter Leute!", rief der Ninja neben mir und hatte seine linke Hand in die Hüften gestützt. " Könnt ihr nicht verstehen, dass es zu gefährlich ist, jetzt gerade da raus zu gehen?", brüllte er ohne Mühe hinüber. Einer der fremden Teilnehmer von vorhin antwortete dann: " Ja? Versuch uns doch zu stoppen Glatzkopf!" Meine Augen weiteten sich, weil ich in dem Glauben war, Hanzo würde wegen dieser Aussage ausrasten. Während die anderen Teilnehmer ihn ebenfalls so nannten und ihre Ruhe vor ihm versuchten zu finden, schluckte ich. Vorsichtig sah ich kurz zu ihm hoch und erkannte, wie beherrschungsvoll er seine Zähne aufeinander biss. Dann zog ich meine Schuhe und meine Socken aus, wobei ich meine Socken einfach in meine Schuhe stopfte und sie behutsam neben Hanzo abstellte. Danach folgte meine blaue Jacke, die ich mir um die Hüfte gebunden hatte und legte sie auf meine Abtreter. Zum Schluss zog ich mir meine schwarze Umhängetasche über den Kopf und setzte sie auf meiner Jacke ab. Irritiert sah dieser mir dabei zu, wie ich dann barfuß ins Meer sprang. Das Wasser reichte mir bis zum Schlüsselbein und ich zischte nur einmal kurz auf, weil es ziemlich kalt war. Jedoch schritt ich tapfer weiter voran und bewegte mich auf die Teilnehmer zu, wobei es gar nicht so einfach war im Gehen voran zu kommen. " Vergiss es Lara, die sind stur wie ein Stier!", rief er mir zu und lehnte sich wenige Zentimeter nach vorne. Entschlossen bewegte ich mich auf die kleine Menschenmenge zu und begann zu schwimmen.
" Verschwinde du Gör, du kommst nicht auf unser Boot!"
" Genau und wenn du uns umstimmen willst, dann kannst du erst recht gehen und mit dem Glatzkopf die Fliege machen!"
Meine Faust bebte vor Wut. Ich hielt an und atmete einmal durch und benutzte dann mein lautes Stimmorgan dazu, wofür es einmal hätte gut sein können – zum Schreien –.
" NUN HÖRT MIR EINMAL GANZ GENAU ZU! WENN IHR EINFACHEN IDIOTEN MIT EUREN KLEINEN SPATZENHIRNEN NUN AUF DIE HOHE SEE FAHREN WOLLT, DANN KANN ICH EUCH ABER MIT HOHER WAHRSCHEINLICHKIET SAGEN, DASS IHR VON DEN WELLEN ZERFETZT WERDET!!! KEINER VON EUCH WIRD DAS ÜBERLEBEN UND AUCH NICHT DIE PRÜFUNG BESTEHEN!!! EURE VERSUCHE SIND REINER SUIZID!!! UND WENN IHR BASTARDE MIT EUREM NICHT AUSGEREIFTEN HIRN GLAUBT, DASS DAS DER RICHTIGE WEG IST, DANN LIEGT IHR ABER FALSCH! Nur ein Kind, würde auf solch einen billigen Trick reinfallen und auf die hohe See fahren!", brüllte ich wütend. Ich war aufgebracht darüber, dass wir mit so wenigen Menschen vielleicht nicht nach Zevil Island kommen würden und dass sie Hanzo als Glatzkopf bezeichnet hatten, was jedoch im Allgemeinen stimmte und eigentlich lustig war. Sofort warfen mir die Männer Aussagen an den Kopf und auch einer ein Messer nach mir, was mich jedoch glücklicherweise verfehlte.
" Komm schon Lara, diese Schwachmaten werden nicht hören!", rief Hanzo mich zurück und stimmte mich somit um. Beleidigt und widerwillig machte ich mich wieder auf den Weg zu ihm. Klitschnass, hievte ich mich auf den Felsen, während Hanzo meine Tasche und Schuhe genommen hatte, damit sie nicht nass wurden. " Wir gehen zurück zur Brücke und warten dort.", schlug er vor und ging voran, während ich ihm nickend folgte. Zum Glück trockneten die Sonne und der Wind zügig meine nassen Klamotten, die ich am Land schon ausgewrungen hatte, damit der Vorgang schneller voran ging.
Wir gingen gerade eine Steintreppe hinunter, da konnte ich Leorio alleine unten stehen sehen, wartend auf die anderen. " Wie ist es gelaufen?", fragte er als wir auf ihn zu gingen. Hanzo machte eine Geste mit seiner flachen Hand und erwiderte auf Leorios Frage: " Nicht gut, sie wollten nicht einmal einwilligen zu zuhören. Wie sieht es bei dir aus?" Ich kam neben Hanzo zum Stehen und blickte stumm zu Leorio hinauf, während er kurz seufzte und dann entgegnete:
" Keine Hinweise." Hanzo senkte sein Haupt und sprach dann: " Wirklich? Ich verstehe es nicht..." Interessiert blickten der 19- Jährige und ich ihn an. Abwechselnd sah er erst zu Leorio und dann zu mir hinunter, woraufhin er erwiderte: " Das Ziel dieser Prüfung...es ist nicht so als wäre uns etwas zugewiesen worden. Alles was wir haben ist diese Memo. Ein Schiff, dass sich nicht bewegt. Viele Schiffswracks. Die über gebliebenen Schätze. All diese Möglichkeiten wurden uns überlassen. Auf was versuchen sie uns zu testen?" Er legte fragend seine Hand an sein Kinn und ich tat es ihm gleich. Meine Augenbrauen zogen sich in Verwirrung zusammen. An seinen Aussagen war etwas dran, ich kam nur nicht auf irgendeine Schlussfolgerung.
" Ich meine, warum sind so viele Wracks hier?", sprach Hanzo an und ich sah mich anschließend um. " Stimmt. Und an einer Seekreatur kann das sicher nicht liegen, sonst würde hier schließlich kein Hotel sein. Und wir hätten wahrscheinlich längst mit dieser Bekanntschaft gemacht...", erwiderte ich und blickte wieder zurück zu dem glatzköpfigen Ninja. " Es ist seltsam! Ich spüre Gefahr!", meinte er ernst und überrascht sahen Leorio und ich ihn an. " Gefahr?", wiederholte Leorio seine Worte und sah ihn musternd an. Hanzo nickte und sah dann zum großen Kriegsschiff. " Ich werde Kurapika informieren gehen und mir eine Einsicht von seiner Meinung geben lassen.", beschloss er und machte sich dann auf den Weg, während er mich und Leorio stehen ließ. Einige Minuten in Stille standen wir nur dort herum. " Sollen wir vielleicht auch hinterher?", erkundigte ich mich bei dem Dunkelhaarigen und sah zu ihm auf. Leorio lächelte und schüttelte den Kopf. " Ich werde nach weiteren Leuten suchen, die sich uns vielleicht anschließen werden. Aber such du doch die beiden auf, ich komme dann später dazu, okay?", meinte er und ich nickte in Zustimmung. " Einverstanden."
Daraufhin machte ich mich auf den Weg zum riesigen Kriegsschiff, um Kurapika und Hanzo aufzuspüren. Orientierungslos schlenderte ich einige Zeit durch die verschiedenen Gänge, bis ich ein nahes Gespräch aus einem Raum vernehmen konnte. " Das müssen die beiden seien, ich erkenne es an ihren Stimmen...", sprach ich zu mir selbst und folgte den Stimmen, die im Gang zu hören waren.
" Das ist auch nur mein Instinkt, aber dieses Gebiet...irgendetwas Schlechtes liegt um uns herum und es wird stärker. Irgendetwas wird passieren."
" Irgendetwas, dass die eigentliche Prüfung ist."
Leorio erschrak mich dann, indem er plötzlich mit einer kleinen Menschenmenge hinter mir auftauchte. Ich zuckte zusammen und drehte mich beleidigt zu ihm um. " Erschreck mich doch nicht so!", zischte ich und hörte ein Lachen seinerseits. Anschließend sah ich zu den Teilnehmern, die ihm gefolgt waren, während Leorio die Tür aufdrückte und mit seinen Händen in den Hosentaschen den Raum betrat und sprach: " Es scheint so, dass dies das gemeinsame Gefühl der Überlebenden war, Kurapika." Ich folgte ihm, wobei wie gewöhnlich meine rechte Hand auf dem Gurt meiner Umhängetasche lag. Der Blonde drehte sich zu uns um und blinzelte uns verwundert an. Der Dunkelhaarige vor mir, näherte sich ihnen und fuhr fort: " Und es gibt nur eine Sache, die wir vorweg tun können..." Irritiert sah Hanzo zu uns und auch ich drehte mich interessiert zu dem Älteren um. " Und was ist das?", fragte Hanzo schließlich und nahm mir die Worte aus dem Mund. Grinsend schloss Leorio die Lider und entgegnete: " Es ist...einen Anführer zu bestimmen." Anschließend tauchten hinter uns die Menge von Teilnehmern auf, die Leorio gefolgt waren. Ich fragte mich immer noch, wo er all diese Menschen auf die Schnelle aufgetrieben hatte.
Der Dunkelhaarige drehte sich zu der Menge um. Er räusperte sich und hob dazu seine geballte Faust vor den Mund, bevor anfing zu sprechen: " Okay, das ist nun festgelegt, bis wir auf Zevil Island angekommen sind." Mit völliger Aufmerksamkeit beobachtete ich das Szenario.
" Hanzo ist der Anführer und Kurapika in zweiter Position. Okay Hanzo, viel Glück.", äußerte der 19- Jährige und drehte sich zu dem Ninja um. Behutsam hörte ich zu und wartete darauf, dass Hanzo dann zu sprechen begann, so sagte es mir zumindest meine Intuition.
" Ich möchte nicht wie ein Anführer wirken, aber es gibt eine Sache, die ich anmerken möchte...ich bin ein Ninja.", sprach er und auf seinen letzten Satz hin verdrehte ich die Augen. Im Trick Tower sagte er zu mir, wenn ich irgendjemanden mitteile, dass er ein Ninja ist, dann begräbt er mich lebendig und nun prahlt er damit vor der Menge herum?! Dieser Mann war wirklich einfältig! " Wenn Ninja zusammen arbeiten, dann arbeiten alle mit voller Stärke. In meinem Land, nennt man das »Wa«. Ich denke, dass das hier ein Ort ist, auf den wir auf das »Wa« getestet werden. Es ist nur für eine Weile, also bitte kooperiert mit uns und miteinander.", erklärte er und verbeugte sich anschließend vor uns. Ich klatschte instinktiv und das leider als Einzige, denn irgendwie tat es mir niemand gleich. Anschließend begaben sich die meisten auf einen weiteren Wunsch von Hanzo nach draußen und ich ging ihnen nach. " Lara, du kannst gerne hier bleiben.", bot der glatzköpfige, junge Mann mir an, woraufhin ich meinen halben Oberkörper zu ihm drehte und lächelte. Ich schüttelte den Kopf und verneinte dankend: " Nein, tut mir leid, ich passe. Ich genieße draußen noch ein bisschen die Salzwasserluft und wenn ihr mich braucht, dann findet ihr mich auf dem Deck." Daraufhin erhielt ich ein kurzes Winken, was zum Abschied galt und verließ den Raum.
Draußen kam mir bereits eine kühle Brise entgegen, die nach dem besagten Salzwasser roch. Auch erkannte ich, dass sich der Himmel durch die Dämmerung in brennende Rot-, Orange- und Gelbtöne gemischt hatte. Ich legte meine Hand an meine Stirn und spendierte meinen Augen Schatten, um nach vorne in den Sonnenuntergang und auf das Wasser mit den gestrandeten Schiffswracks zu blicken. Ein Lächeln bildete sich auf meinen Lippen, was für einige Sekunden dort blieb, bevor sich meine Mundwinkel wieder in Besorgnis zogen. Seitdem ich von Zuhause aufgebrochen bin, konnte ich nicht sagen, dass ich etwas vermisste, aber genau an den Momenten, in welche ich alleine war, waren es genau diese Gedanken, die mich packten und mir Heimweh bereiteten. Jedoch war der Wille, diese Prüfung zu bestehen und das naive Wunschdenken, die Schatulle der Azura in den Händen zu halten, viel intensiver als das klagende Gefühl des Vermissens meiner Heimat und meiner Familie. Diese Gedanken verschwanden jedoch, als die vielen Möwen, die am Riff saßen plötzlich wie wild aufflogen und panisch in der Luft herum flatterten. Irritiert sah ich mich um und auf die Dutzenden Vögel, welche hektisch vor irgendetwas die Flucht ergriffen. Ich sah mich um und auf das Wasser, in dem eigentlichen Glauben, dass eine magische Bestie aufgetaucht war, doch es regte sich nichts. Das unbehagende Gefühl, von welchem Hanzo jedoch vorhin sprach verließ mich nun nicht mehr. " Was geht hier nur vor sich...?", murmelte ich vor mich hin und blickte in den Himmel über mich, von dem einige Federn, welche von den Möwen stammten hinunter fielen. Als ich mich wieder zur See kehrte fiel mir dann etwas Ungewöhnliches auf. Ich lehnte mich etwas vor und kniff die Augen zusammen, konnte aber nicht genau sagen, was es war, aber irgendwie ähnelte es einem Atompilz. " Eine Explosion auf dem Meer?!", sprach ich irritiert und beunruhigt zu mir selbst und hatte den Mund leicht vor Entsetzen und Verwirrung geöffnet. Ich entschied mich also dazu, die anderen wieder aufzusuchen und ihnen davon zu berichten. Die Sonne war, als ich mich auf den Weg in das Schiff begab nun fast verschwunden und langsam brach die Nacht an.
" Hey, auf dem Meer passiert etwas Seltsames und auch die Möwen, die sich am Riff niedergesetzt haben, sind plötzlich aufgeflogen und haben sich panisch verhalten!", rief ich außer Atem und stützte meine Hände auf meinen Knien ab, als ich in den Kontrollraum hastete. Die vielen Teilnehmer, die mit uns zusammen arbeiteten drehten sich zu mir um und blickten mich ernst an. " Ja, wissen wir, wir haben es auch schon bemerkt.", sprach Hanzo und keuchend sah ich zu ihm hoch, während ich mich wieder aufrecht hinstellte und mich auf sie zubewegte. Jedoch rannte Hanzo nach draußen an mir vorbei, wobei die anderen Teilnehmer es ihm gleichtaten und ich verwirrt und seufzend nachgab. Ein heftiger Wind wehte bei der Dunkelheit und das Wasser war mit einem großen Unterschied zu vorhin unruhiger. Am vorherigen Horizont war nun etwas zu erkennen, was ich als einen Tsunami identifizierte. " Also war das gar keine Explosion auf dem Meer, sondern in Wahrheit ein näher kommender Tsunami?!", rief ich entsetzt und hatte meine Augen leicht geweitet. Meine Jacke, welche ich nicht zugemacht hatte, flatterte wild herum, woraufhin ich den Reißverschluss hochzog. " Hey! Seht mal! Das Schiff wird reingezogen!", rief Gon und sofort richtete ich meinen Blick auf das Meer, suchend nach dem Schiff, von welchem er sprach. Und tatsächlich. Das Schiff mit welchen die sturen Dickköpfe die Insel hier verlassen wollten, wurde in Richtung des Tsunamis gezogen. Gon wollte den Männern helfen, doch Kurapika hielt ihn zurück. Ich verstand, was Gon fühlte, aber diesen Männer konnte man nicht mehr helfen, sie waren in ihren eigenen Tod gesegelt, wie ich es ihnen prophezeit hatte. Plötzlich rannte Gon los und zog seine Angel von seinem Rücken. Entsetzt sah ich ihm hinterher. " Gon was hast du vor?!", rief ich und starrte ihm geschockt nach, doch ich erhielt keine Antwort. Der Junge sprang über Bord und in das tobende Wasser. Erschrocken entließ ich ein Keuchen und wollte hinterher, jedoch kam uns riesige Böe entgegen und stieß eine Fontäne Wasser auf das Deck. " Alle entfernen sich von dem Wasser! Schnell!", brüllte Hanzo laut. Ich sprintete also ohne auszurutschen übers Deck und die Treppen hoch, um das zu tun, was Hanzo von uns verlangte. Das Wasser und der Wind peitschten um mich herum und jagten mir einen Schauer über den Rücken, vermischt mit der Sorge um Gon. Hanzo und Killua machten sich mit zwei weiteren Teilnehmern auf den Weg, um Gon zu retten. Dabei nutzten sie ein Ruderboot, an welches sie ein Seil banden. Die Restlichen von uns hielten dieses Seil, damit sie nicht aufs offene Meer treiben würden.
Im Inneren des Schiffes konnte man genaustens spüren, dass der Sturm sich näherte, da man von draußen polternde Geräusche vernehmen konnte und auch der Kontrollraum, in dem wir uns alle befanden wackelte. Ich hockte auf den Boden und sah besorgt zur Decke.
" Ich hoffe, das Schiff hält das Unwetter aus...", sprach ich leise zu mir selbst und lauschte dem quietschenden und ächzenden Geräusch des Kriegsschiffes. " Alles was wir nun tun können, ist warten.", sprach Hanzo und warf mir einen Blick zu, ehe er wieder aus der Frontscheibe zum Sturm sah. Das nächste Mal, als wir nach draußen traten, war als der Sturm nachließ und der Wind still blieb. " Seht, das Wasser hat abgenommen...", merkte Leorio an. Ich stand neben Tonpa, welcher begann zu seufzen. Genervt blickte ich zu ihm hörte zu wie er ausrief: " Ja, ja..."
" Wir haben keine Zeit zum Entspannen.", meinte Kurapika. Ich drehte mich zu ihm um und erkannte, dass er ein rotes Buch in der Hand hielt, in welchem er gerade las. " Ich glaube, es auch nicht gerade die Zeit zum Lesen, Kurapika...", merkte ich an und runzelte dann etwas die Stirn. " In 24 Stunden kommt die zweite Welle.", fügte er hinzu, ohne von seinen Seiten vor sich aufzusehen.
" Und dieses Mal...", beendete er seinen Satz nicht und sah zum obersten Element des Schiffes. Verwirrt sah ich ihn an. Was wollte er damit sagen? Zum Glück gab es Menschen wie Leorio, die aufgrund ihres Alters schneller als ich auf die Lösung kamen und entgegnete fragend: " Die Wellen reichen bis nach da oben?!" " Nein.", kam es knapp vom Anderen und daraufhin fuhr er fort: " In 24 Stunden...wird nichts mehr von alledem übrig sein..." Entsetzt und mit starrem Blick – geöffnetem Mund blickte ich ihn an. Das konnte nicht sein Ernst ein! Was sollten wir denn nur bis dahin tun?! Was sollten wir nur tun...
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