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Jäger x und x Beute

[Hallo und willkommen zurück zu »Pursuit of the mystery casket« liebe Leser, nachdem ich eine laaange Pause eingelegt habe. Insgesamt lag diese Geschichte nun 3 Jahre auf dem Eis und ich bin selbst ganz verwundert, dass ich hier noch weiter dran arbeite. Hierfür könnt ihr euch bei story_mila und Milkjake bedanken, die mich mehr oder weniger dazu gebracht haben. Dadurch, dass so viel Zeit vergangen ist, könnte sich auch mein Schreibstil sehr verändert haben. Dennoch wünsche ich euch nun viel Spaß beim Lesen des elften Kapitels
' Jäger x und x Beute '.
Eure Lara-Chan]

Die Möwen am Himmel sangen ihre altbekannten Lieder, während das Meer im Hintergrund sein Rauschen dazumischte. Prüfer Lippo, dem ich bereits im Trick Tower begegnet war, wandte sich an uns verbliebene Teilnehmer. "Nur noch die vierte und die finale Prüfung stehen aus. Was die vierte Prüfung angeht...", begann der Mann mit der Sonnenbrille, ließ den Satz jedoch unvollendet und schnipste stattdessen mit den Fingern. Interessiert beobachtete ich, wie eine junge Frau einen Bedienwagen heranschob, auf dem sich eine pink-lila farbige Box befand.

"Ich möchte, dass jeder von Ihnen ein Los aus der Kiste zieht", fuhr er fort und stand grinsend mit hinter dem Rücken verschränkten Armen vor uns, uns durch amüsiert verengte Augen musternd.

"Ein Los?", fragte ich mich irritiert und blickte neugierig auf die kleine Box. Meine Neugier überwog das Misstrauen, das ich eigentlich hätte empfinden sollen. "Es sind so viele Lose darin, wie Kandidaten verblieben sind. Jeder von Ihnen wird eine Karte ziehen, wobei wir der Reihenfolge folgen, in der Sie den Trick Tower verlassen haben", erklärte er. Meine Augen blitzten auf. "Das heißt, ich bin als Vierter nach Hanzo an der Reihe", murmelte ich zufrieden.

Doch meine Freude verwandelte sich schlagartig in Angst, als ich hörte, wie die Frau Hisokas Namen aufrief. Er hatte es also auch geschafft! Dieser Verrückte war immer noch unter uns. Nervös schluckte ich. Ich musste diesen Hisoka definitiv im Auge behalten. Hisoka schritt an den anderen Teilnehmern vorbei nach vorne und zog ein Los aus der Box, das er anschließend aufmerksam musterte. Der andere Kandidat, der gemeinsam mit Hisoka vor mir und Hanzo im Trick Tower angekommen war, reagierte auf den Namen Gittarackur. Ich machte mir eine mentale Notiz, auch diesen Mann zu beobachten, da sein äußeres Erscheinungsbild mich auf unerklärliche Weise beunruhigte.

Nachdem Hanzo sein Los gezogen hatte, war ich endlich an der Reihe. Mit einem breiten Lächeln und vor Vorfreude kribbelndem Bauch trat ich vor, als die junge Dame meinen Namen aufrief. Eifrig griff ich in die Box und zog ein Los. Meine Gesichtszüge entgleisten vor Verwirrung, als ich die dreistellige Nummer auf dem Schild las.

"89?! Wer soll das denn sein?", murmelte ich leise und starrte die Nummer an. Ich gesellte mich zu den anderen Teilnehmern, die bereits ihr Los gezogen hatten, und positionierte mich dicht neben Hanzo, um jeglichen Kontakt mit Hisoka und dem anderen beunruhigenden Teilnehmer zu vermeiden.

Angestrengt versuchte ich, einen Blick auf die Schilder der anderen Kandidaten zu erhaschen, konnte jedoch zu meinem Leidwesen niemanden mit der Nummer 89 ausmachen. Ein kurzer Blick zu Hanzo und den anderen beiden bestätigte mir zumindest, dass sie es nicht waren. Ich wusste auch mit Sicherheit, dass es weder Gon, Killua noch Leorio und Kurapika sein konnten. Und dieser nervtötende Tonpa schied ebenfalls aus.

"Warum erhalten wir überhaupt eine Nummer, die von einem anderen Kandidaten stammt?", grübelte ich.

"Nun sollte jeder von Ihnen ein Los gezogen haben", meldete sich der Prüfer zu Wort und machte grinsend eine dramatische Pause. "Diese Lose repräsentieren Ihre Prüfungsnummer und sie bestimmen auch..." Er ließ den Satz unvollendet in der Luft hängen. Verwirrt und zunehmend beunruhigt starrte ich ihn an. Ein ungutes Gefühl breitete sich in meinem Magen aus.

"Die Beute und den Jäger...", vollendete er schließlich.

Realisierend wiederholte ich seine Worte leise. "Das ist doch nicht etwa-...?", begann ich, verstummte jedoch, als mir die volle Bedeutung seiner Worte klar wurde. Meine Augen weiteten sich und ich schnappte nach Luft.

"Um es anders auszudrücken: Das Ziel der vierten Prüfung wird es sein, einem anderen Kandidaten sein Schild zu stehlen", erklärte der Prüfer und kniff grinsend die Augen hinter seiner Sonnenbrille zusammen.

Mein Herz hämmerte gegen meine Brust. "Scheiße... ich bin verdammt schlecht in sowas...", fluchte ich leise.

Der Prüfer hob seinen linken Arm, den Zeigefinger ausgestreckt, und fuhr fort: "Und die Nummer auf dem Los, das ihr gezogen habt..." Er deutete mit seinem Finger auf uns und verkündete mit einem amüsierten Unterton: "ist euer Ziel!"

~~~

Wir saßen alle gemeinsam auf einem großen Boot, das Kurs auf Zevil Island nahm – unseren Prüfungsort. Das Bestehen dieser Prüfung war mein Ticket zum finalen Examen. Je mehr Minuten auf hoher See verstrichen, desto mulmiger wurde mir zumute. Bei jeder sich bietenden Gelegenheit ließ ich meinen Blick über die Menge schweifen, in der Hoffnung, jemanden mit der Nummer 89 auf dem Schild zu entdecken. Doch auch in diesem günstigen Augenblick blieb meine Suche erfolglos. Aus der Menge drang eine Frauenstimme an mein Ohr, offenbar unsere Navigatorin:

"Die Nummer, die Sie gezogen haben, wird am Ende der Prüfung protokolliert. Wenn Sie möchten, können Sie Ihr eigenes Nummernschild nun abnehmen."

Ich beobachtete, wie ein Großteil der Teilnehmer dieser Aufforderung folgte, und tat es ihnen gleich. Mein rundes Schild mit der Ziffer »402« wanderte in meine schwarze Umhängetasche. Prüfer Lippo ergriff erneut das Wort: "Wie bereits erklärt, werden Sie die Nummer Ihres Ziels stehlen. Um diese Prüfung zu bestehen, benötigen Sie sechs Punkte in Form von Schildern."

Hanzo, der mit verschränkten Armen zu meiner Linken stand, fragte: "Was meinen Sie mit sechs Punkten?"

Ich war dankbar für diese Frage, die mir auf der Zunge lag. Mit einem verschmitzten Lächeln erklärte Lippo: "Es gibt eine numerische Wertung für jedes Schild. Jedes Schild ist drei Punkte wert!" Er hob drei Finger. "Und Sie selbst sind ebenfalls drei Punkte wert."

"Das ist ja bereits die Hälfte von dem, was wir erreichen müssen", murmelte ich, während Lippo fortfuhr:

"Mit anderen Worten: Sie müssen die Schilder anderer Kandidaten stehlen und Ihr eigenes beschützen. Schilder, die weder Ihr eigenes noch Ihr Ziel sind, zählen einen Punkt. Natürlich können Sie auch nur Schilder stehlen, die nicht Ihr Ziel sind, um auf sechs Punkte zu kommen. Sie haben eine Woche auf Zevil Island. Tun Sie Ihr Bestes, um Ihre sechs Punkte zu sammeln."

Er übergab das Wort an seine Assistentin: "Nun überlasse ich es dir, Kara-kun."

Die junge Frau verkündete enthusiastisch: "Ich habe großartige Neuigkeiten für Sie! Sie alle haben die Ehre, nächstes Jahr erneut an der Hunter-Prüfung teilzunehmen. Falls Sie dieses Jahr nicht bestehen, versuchen Sie es einfach wieder. Okay?" Ihr Lächeln wurde mit Schweigen beantwortet. Ich konnte hören, wie sie etwas Spöttisches vor sich hin murmelte. Mein Blick fiel erneut auf das gezogene Schild in meiner Hand. 89... Es bot sich einfach keine Gelegenheit herauszufinden, wer diese Nummer trug. Jetzt, wo alle ihre Schilder abgenommen hatten, schien es unmöglich, die Identität meines Ziels zu ermitteln. Mir wurde bewusst, dass ich nicht nur mein Ziel jagen, sondern auch meine eigene Nummer verteidigen musste. Das könnte sich als größeres Problem erweisen als erwartet.

"Wie soll ich denn jemandens Schild stehlen, wenn ich nicht einmal weiß, wer er oder sie ist?", seufzte ich frustriert und ließ den Kopf hängen.

"Du hast keine Ahnung, wen du gezogen hast?", hörte ich eine bekannte Stimme hinter mir. Ich drehte mich um und entdeckte Tonpa, dessen Anblick meine Stimmung sofort verschlechterte.

Mit zusammengezogenen Augenbrauen antwortete ich knapp: "Ja."

"Nun, ich könnte dir vielleicht helfen, aber dafür musst du mir dein Schild zeigen", erklärte er mit seinem typisch aufgesetzten Lächeln.

Skeptisch hob ich eine Augenbraue: "Und welchen Vorteil ziehst du daraus? Mein Ziel kann nicht dein Ziel sein."

Ein nervöses Lachen entfuhr ihm: "Das stimmt. Ich wollte einfach nur nett sein und meine Hilfe anbieten. Aber wenn du sie nicht willst, kann man nichts machen."

Mit diesen Worten verabschiedete er sich. Genervt stützte ich meinen Kopf auf meine Hand und pustete eine blonde Haarsträhne aus meinem Gesicht. Was für ein dreister Lügner. Wieso sollte ich ihm vertrauen, wenn er sein wahres Gesicht doch schon längst preisgegeben hatte? Da komme ich auch besser alleine zurecht.

~~~

Das Boot dockte vorsichtig am Festland an. Wellen platschten laut gegen die Küste, überrollten sie und zogen sich wieder ins Meer zurück. Mein Blick war auf die Insel vor uns gerichtet, während unzählige Gedanken darum kreisten, wie ich eine Woche hier überleben sollte – ohne jegliche Survival-Skills. Eine Katastrophe. Ich würde vermutlich sterben, bevor irgendjemand mein Schild entwenden könnte.

"Ihr werdet das Schiff in der Reihenfolge verlassen, in der ihr das Ziel des Trick Towers erreicht habt", verkündete Kara, die junge Frau neben dem Ausgang. "Das Ganze findet in Zwei-Minuten-Intervallen statt. Kehrt am Ende der Woche zur Insel zurück, wenn ihr eure sechs Punkte gesammelt habt."

Sie hob den Arm und wies die Richtung. "Sodann... dürft ihr anfangen! Der Erste bitte!"

Hisoka verließ als Erster die Reihen und machte sich über die kleine Schiffstreppe auf den Weg. Die zwei Minuten erschienen mir wie eine Ewigkeit, und mit jeder verstreichenden Sekunde wuchs meine Nervosität.

"Kandidat Nummer 4, bitte vortreten!", rief Kara, und ich schreckte auf. Wildes Herzklopfen breitete sich in meiner Brust aus, während mein Körper unter den Klamotten zu schwitzen begann. Meine Überlebenschancen waren gering, aber der Versuch war immer noch besser als aufzugeben. Als ich die Schiffstreppe hinunterbalancierte, den Blick auf das blaue Wasser gerichtet, vernahm ich plötzlich eine vertraute Stimme.

"Laraaa!", brüllte Gon, die Hände trichterförmig um den Mund gelegt. Irritiert blickte ich zurück, gerade als ich festen Boden unter den Füßen hatte. "Viel Glüüück!", schallte es zu mir herüber, und ein Lächeln huschte über meine Lippen. Gon fürchtete sicher nicht den Hungertod und würde sich ernsthaft auf die Prüfung vorbereiten, um sein Bestes zu geben. Wenn er das bewältigen konnte, sollte ich mir ein Beispiel daran nehmen.

"Danke!", rief ich zurück, umklammerte den Gurt meiner Umhängetasche und sprintete los in die Tiefen der Wälder Zevil Islands. Mein Plan war, wie in der Vorprüfung, jemanden zu beschatten. Doch zuerst musste ich Nahrung finden, um diese sieben Tage zu überleben. Nach kurzer Zeit verlangsamte ich mein Tempo, meine Sinne schärften sich. Mir wurde bewusst, dass jederzeit Gefahr aus jeder Richtung lauern könnte. Vorsicht war nun oberstes Gebot.

Stunden wanderte ich durch die Wälder, bis ich auf einen Fluss stieß – eine gute Voraussetzung fürs Überleben. "Wasser zum Trinken und Fische als Nahrung, perfekt!", sinnierte ich über meinen Fund und lächelte leicht. Das glitzernde, sonnenerhellte Wasser bot einen schönen Anblick. Plötzlich verfinsterte sich meine Miene. "Wenn ich diesen Ort so schnell gefunden habe, werden andere Teilnehmer das sicher auch tun", murmelte ich und ließ meinen Blick über die umliegenden Bäume schweifen. Die dichten Blätter und hohen Baumkronen ließen kaum Sonnenlicht durch.

Grinsend zog ich meine Socken höher und ging auf einen der Bäume zu. Aufmerksam umkreiste ich den dunklen Stamm, suchte nach einer Möglichkeit hinaufzuklettern. Mein Blick fiel auf einen erreichbaren Ast. "Ein eleganter Sprung und...-" Zack. Ich stieß mich vom Boden ab und bekam den Ast zu fassen, rutschte jedoch sofort ab. Unsanft landete ich auf dem Waldboden, Striemen auf meinen Handflächen. "Kgh- so 'ne Scheiße!", fluchte ich, den Ast giftig anstarrend.

Seufzend richtete ich mich auf. "Noch einmal!", stieß ich hervor und sprang erneut. Diesmal blieb ich hängen, unterdrückte mühsam die Schmerzen und hangelte mich hoch. Erschöpft lehnte ich meinen Oberkörper auf den Ast, nur das leise Knacken unter mir war zu hören. Vorsichtig suchte ich nach dem nächsten Ziel, um meine Sicherheit zu gewährleisten. Ein nervöses Seufzen entkam mir, als ich den Boden unter mir sah. Behutsam richtete ich ein Bein auf, das vor Anspannung leicht zitterte. Mein Schuh suchte festen Halt, während ich nach dem nächsten Ast griff und mich aufrichtete. Die dünne Verzweigung gab unter meinem Gewicht leicht nach, hielt aber stand.

"Okay, jetzt verschaffe ich mir einen Überblick", nahm ich mir vor und kletterte Richtung Baumkrone. Oben angekommen stand ich auf einem dicken Ast, hielt mich an einer Verzweigung fest und ließ meinen Blick über die unzähligen Baumkronen schweifen.

Blätter. Nichts als Blätter und der Fluss, dessen Sicht mir durch das Gebüsch versperrt wurde. "Klasse... ich sehe nichts außer Blätter. So wird das nichts", seufzte ich und schloss die Augen, während die Sonne auf mich niederbrannte. Dabei hatte ich mir nicht einmal ansatzweise die Mühe gemacht, mein Ziel mit der Nummer 89 zu finden. Was für ein Desaster.

Seufzend kletterte ich den Baum wieder hinunter, vorsichtig darauf bedacht, nicht abzurutschen. Als meine Füße endlich wieder festen Boden berührten, streckte ich mich und ließ meinen Blick über die Umgebung schweifen. "Na schön, Zeit etwas Essbares zu finden", murmelte ich vor mich hin. Ich streifte durch den Wald, meine Sinne geschärft für jedes Geräusch und jede Bewegung. Die Stille war beinahe unheimlich. Wo waren all die anderen Teilnehmer? Hatte ich etwa das Pech, in einem völlig verlassenen Teil der Insel gelandet zu sein?

Nach einer Weile entdeckte ich zu meiner Erleichterung einen Apfelbaum. "Endlich!", rief ich aus und eilte darauf zu. Die roten Früchte hingen verlockend von den Zweigen. Ich pflückte einige der saftigsten Exemplare und verstaute sie sorgfältig in meiner Umhängetasche. Während ich die Äpfel einsammelte, schweiften meine Gedanken wieder zu den anderen Teilnehmern. "Seltsam", dachte ich, "ich habe noch keinen einzigen gesehen. Wo könnten sie alle sein?" Ein ungutes Gefühl beschlich mich. Hatten sie sich etwa alle versteckt? War ich die Einzige, die so sorglos durch den Wald streifte?

Plötzlich wurde mir bewusst, wie exponiert ich hier stand. "Verdammt", fluchte ich leise, "es war wohl ziemlich dumm, so offen herumzulaufen." Mein Herz begann schneller zu schlagen, als mir klar wurde, dass ich ein leichtes Ziel für jeden sein musste, der nach meinem Schild suchte. Hastig sah ich mich um, suchte nach einem geeigneten Versteck. Die dichten Büsche am Rande der kleinen Lichtung erschienen mir als gute Option. "Ich sollte vorsichtiger sein", ermahnte ich mich selbst, während ich mich langsam und leise in Richtung des Unterholzes bewegte.

Mit jedem Schritt wuchs meine Anspannung. Wer wusste schon, ob nicht gerade jemand mich beobachtete, nur darauf wartend, dass ich einen Fehler machte? Die Stille des Waldes, die mir zuvor noch friedlich erschienen war, fühlte sich nun bedrohlich an. Als ich endlich die schützenden Büsche erreichte, atmete ich erleichtert auf. Vorsichtig ließ ich mich nieder, darauf bedacht, so wenig Geräusche wie möglich zu verursachen. Von hier aus hatte ich einen guten Überblick über die Umgebung, während ich selbst gut verborgen blieb. Während ich einen der Äpfel hervorzog und hineinbiss, ging mir durch den Kopf: "So, und was jetzt? Soll ich hier einfach abwarten und hoffen, dass jemand vorbeikommt? Oder wage ich mich wieder hinaus und riskiere, entdeckt zu werden?"

Die Entscheidung lastete schwer auf mir. Die Hunter-Prüfung hatte sich als weit komplizierter erwiesen, als ich es mir je hätte vorstellen können. Und während ich dort im Gebüsch kauerte, wurde mir klar, dass dies erst der Anfang war. Die wahre Herausforderung stand mir noch bevor.

~~~

Zwei Tage waren vergangen. Zwei Tage, in denen ich nichts als Bäume, Büsche und gelegentlich einen Hasen oder Vogel gesehen hatte. Kein einziger anderer Teilnehmer war mir über den Weg gelaufen. Ich hatte mich hauptsächlich damit beschäftigt, Nahrung zu finden, Wasser zu trinken und einen sicheren Schlafplatz für die Nacht zu suchen. Die Anspannung wich langsam einer monotonen Routine. Am dritten Tag änderte sich alles. Ich bahnte mir gerade einen Weg durch dichtes Unterholz, als ein süßlicher Geruch in meine Nase stieg. Stirnrunzelnd folgte ich der Duftspur, bis ich plötzlich erstarrte. Vor mir lag eine Leiche.

Entsetzt starrte ich auf den reglosen Körper. Fliegen summten um ihn herum, und zu meiner Überraschung sah ich auch einige Blutschmetterlinge, die sich auf der Leiche niedergelassen hatten. Ihr zartes Rot stand in groteskem Kontrast zu der bleichen Haut des Toten. Mein Magen rebellierte, aber ich zwang mich, näher heranzugehen. "Vielleicht hat er noch sein Schild", dachte ich und versuchte, meine Übelkeit zu unterdrücken. Mit zitternden Händen begann ich, die Taschen des Leichnams zu durchsuchen. Ich hätte mir durchaus angenehmere Dinge vorstellen können.

Plötzlich stockte mir der Atem. Aus der zerrissenen Jacke lugte ein kleines Schild hervor, was einem die Nummer verriet, die man suchen, jagen und entwenden sollte. Darauf erkannte ich die Nummer: 402. Meine Nummer. "Das... das kann nicht sein", flüsterte ich ungläubig. Doch je länger ich hinschaute, desto klarer wurde es: Dies war der Kandidat, der mich als Ziel gehabt hatte. Ein erleichtertes Seufzen entwich mir, als ich meine Hand auf meine Brust legte und die Augen schloss. "Zumindest muss ich mir keine Sorgen mehr machen, dass mich jemand jagt", murmelte ich und öffnete die Lider wieder. Doch die Erleichterung war nur von kurzer Dauer. Denn egal wie genau ich suchte, ich konnte das eigene Schild des Toten nirgends finden.

"Verdammt!", fluchte ich laut und schlug frustriert mit der Faust auf den Boden. "Irgendjemand muss es schon mitgenommen haben. All die Mühe umsonst!" Wütend und enttäuscht wollte ich mich gerade abwenden, als etwas meine Aufmerksamkeit erregte. Einige Meter von der Leiche entfernt lag ein Speer im Gras. "Na, immerhin etwas", dachte ich und ging darauf zu. Die Waffe sah robust aus und könnte sich als nützlich erweisen – sowohl zur Verteidigung als auch zur Nahrungsbeschaffung. Ich hob den Speer auf und wog ihn prüfend in der Hand. Er lag gut in meinem Griff. "Das wird praktisch sein", murmelte ich, während ich ein letztes Mal einen Blick auf die Leiche warf.

Mit einem Schaudern wandte ich mich ab und setzte meinen Weg fort, den Speer fest umklammert. Die Begegnung mit dem Toten hatte mir eines klar gemacht: Diese Prüfung war kein Spiel. Es ging um Leben und Tod. Und ich musste alles tun, um zu überleben und mein Ziel zu erreichen.

~~~

Weitere drei Tage zogen sich dahin, eintönig und ereignislos. Abgesehen von der grausigen Entdeckung der Leiche war mir kein weiterer Mensch begegnet. Die Insel schien wie ausgestorben, und langsam beschlich mich das Gefühl, als wäre ich die einzige Überlebende in einer verlassenen Welt. Doch am sechsten Tag änderte sich alles schlagartig. Ich schlich gerade durch einen dichten Waldabschnitt, als ich plötzlich Stimmen hörte. Mein Herz setzte einen Schlag aus. Blitzschnell duckte ich mich hinter einen breiten Baumstamm und spähte vorsichtig um die Ecke. Dort, keine zwanzig Meter entfernt, standen drei Männer in angeregter Unterhaltung. Sofort erkannte ich sie: die Amori-Brüder. Ein nervöses Kribbeln breitete sich in meinem Magen aus. Endlich andere Teilnehmer!

Tonpas Worte schossen mir durch den Kopf: Die Amori-Brüder hatten dreistellige Nummern. 197, 198 und 199. Sie waren nicht mein Ziel, aber vielleicht konnten sie mich zu meinem Ziel führen.

Lautlos wie ein Schatten schlich ich näher, immer darauf bedacht, außer Sichtweite zu bleiben. Meine Ohren waren gespitzt, versuchten jedes Wort aufzuschnappen.

"...müssen vorsichtig sein. Er ist gefährlich", hörte ich einen der Brüder sagen.

"Ach was", entgegnete ein anderer. "Zu dritt kriegen wir den locker. Ein Punkt ist besser als keiner."

Mein Herz machte einen Sprung. Sie jagten also tatsächlich jemanden, der nicht ihr Ziel war! Die Spannung in mir wuchs. Wer war ihr Opfer? Und wichtiger noch: War es vielleicht mein Ziel? Ich zwang mich zur Ruhe und beobachtete weiter. Die Brüder schienen einen Plan zu schmieden, deuteten in verschiedene Richtungen und nickten sich immer wieder zu.

"Das könnte sich als äußerst praktisch erweisen", dachte ich bei mir. Wenn ich ihnen folgte, könnte ich vielleicht nicht nur mehr über die anderen Teilnehmer erfahren, sondern möglicherweise sogar mein eigenes Ziel finden. Die Erschöpfung und Frustration der letzten Tage wich einer neuen Entschlossenheit. Ich umklammerte meinen Speer fester und bereitete mich darauf vor, den Amori-Brüdern zu folgen. "Jetzt heißt es, geduldig zu sein", murmelte ich leise zu mir selbst. "Ich werde sie nicht aus den Augen lassen. Irgendwann werden sie mich zu meinem Ziel führen - oder zumindest zu jemandem, dessen Schild ich mir schnappen kann."

Mit angehaltenem Atem und geschärften Sinnen machte ich mich bereit, den Brüdern zu folgen. Die Jagd hatte begonnen, und diesmal war ich nicht das Opfer, sondern der lauernde Schatten im Hintergrund.

In der Ferne konnte ich nur ungenau das Ziel erkennen, welches die Amori-Brüder wohl am Jagen gewesen waren. Angestrengt runzelte ich die Stirn, als ich versuchte zu identifizieren, bei wem es sich hierbei handelte. "Anhand der Kleidung würde ich ja sogar beinahe sagen, dass das....unmöglich-", stoppte ich mich dann innerlich und weitete leicht die Augen, als die Zielperson, während dem Gespräch der Brüder immer näher kam. "Weißes wuscheliges Haar, ein Skateboard unter dem Arm...das ist doch eindeutig Killua!", stellte ich dann fest und öffnete leicht die Lippen, indessen ich ungläubig zu dem Szenario sah, welches sich vor meinen Augen abspielte. 

Der Junge hob zur Begrüßung die Hand, während er einen desinteressierten Blick auf seiner Miene trug. Durch diese spöttische Geste gerieten die älteren Amori-Brüder dann in Wut und hauten gleichzeitig dem kleinsten auf den Kopf. "Ist das dein Ernst?! Hast du etwa zu viel Angst ohne uns gegen ein Kind zu kämpfen?!", brüllte der eine, der etwas breiter gebaut war und schubste den Jüngsten zu Boden, welcher stolperte und gegen den Stamm eines Baum stieß. Nervös lächelnd versuchte er seinen beiden älteren Brüdern die Situation zu erklären. 

"Einem Kind wehzutun ist doch grausam oder nicht?", startete er einen Versuch, um sich zu rechtfertigen, wurde von seinen älteren Brüder allerdings nicht für ernst genommen. Lautlos seufzend, schüttelte ich den Kopf. Was für ein Haufen Einfallspinsel. Und dann suchen sie sich auch noch ausgerechnet Killua aus, der schlichtweg kleine Bomben mit sich herumtrug, als wäre es etwas Alltägliches.

Anschließend bewegte sich der jüngste Amori-Bruder dann gelassen auf Killua zu, welcher einfach nur an Ort und Stelle stehen blieb und ein gelangweiltes Gähnen von sich gab.
"Hör mal zu!", machte der Bruder dann auf sich aufmerksam, während er ein selbstzufriedenes Lächeln auf den Lippen trug. Sodann fuhr er fort: "Warum gibst du mir nicht dein Schild? Ich werde dir nichts antun, solange du meine Worte befolgst und keine Unruhe stiftest."
Stille kehrte kurzerhand ein, als ich weiterhin aufmerksam dem Szenario zusah. Ich konnte mir schlecht vorstellen, dass Killua einfach so sein Schild hergeben würde. Dieser Junge hatte weitaus mehr auf dem Kasten drauf, als er eigentlich zeigt. Das verriet mir zumindest mein Bauchgefühl. 

Und plötzlich, nachdem der Weißhaarige seinen gegenüber eine Antwort gab und ihm dabei  einen »Idioten« nannte, holte der Amori-Bruder mit seinem Bein weit aus und verpasste dem Jungen einen direkten Tritt in die Magengrube. Meterweit flog dieser zurück und rutsche über den Waldboden, wobei sein Skateboard beim Gefecht aus seiner Hand rutschte und zu Boden fiel. Erschrocken weiteten sich meine Augen, als ich das Spektakel verfolgte. Doch kurz darauf richtete sich Killua problemlos auf, als wäre es nur ein kleiner Kratzer gewesen. "Was in aller Welt?! Wie kann er das so mühelos einstecken?!", fragte ich mich innerlich und lockerte meinen Griff vom Speer.

"Tja, du warst wohl zu sanft!", wandte einer der anderen beiden Brüder ein.

"Du warst eben schon immer ein nettes Kind, Imori", fügte der andere mit verschränkten Armen hinzu, während der Ausdruck des Jüngsten ein ungläubiger gewesen war.

Vorsichtig zog Killua ein weiteres Schild aus seiner Hosentasche und betrachtete es, während er dann in einem heiteren Ton von sich gab: "Du bist also 198"

Verwundert runzelte ich die Stirn, als ich das Nummernschild in der Hand des Weißhaarigen sah. Hatte er etwa...? Die Geste des jüngsten Bruders Imori, welcher hastig in seinen Hosentaschen nach etwas Vermisstem suchte, war die Bestätigung für meine Frage. "Wann hast du das gemacht?!", fragte dieser verwirrt, als Killua sein Schild auf dem Zeigefinger balancierte und kreisen ließ. Die anderen beiden Brüder stellten somit schnell fest, dass es sich bei Killua um kein gewöhnliches Kind handelte und sie schnellstmöglich zu einer anderen Taktik übergehen sollten. Die drei teilten sich somit auf und näherten sich dem Weißhaarigen vorsichtig. 

"Die haben bestimmt irgendeinen besonderen Trick auf Lager...", sinnierte ich und kniff die Augen leicht zusammen, wobei ich ihre Schritte streng beobachtete. Gerade als sie gleichzeitig dazu vorpreschten, um ihr Ziel zu attackieren, wich Killua dem Manöver geschickt aus und verschwand blitzschnell in den Bäumen. Überrascht sah ich dem Jungen hinterher, wobei meine Augen seinen Bewegungen kaum Folge leisten konnten. So schnell war er!? Wahnsinn. Plötzlich kam er dann von oben aus den Geästen hinunter gesprungen und landete dabei hinter dem jüngsten Bruder Imori. Ein schneller Tritt in die Kniekehle des jungen Mannes reichte, um diesen auf den Boden zu zwängen und ihn in die Mangel zu nehmen. 

Vorsichtig verzog ich die Lippen zu einer Linie, während mein entsetzter Gesichtsausdruck auf Killua und sein nun neu gewonnenen »Geisel« verharrte. Der Weißhaarige setzte seine Nägel an den Hals des Amori-Bruders, als seien sie ein spitzes Werkzeug oder eine Waffe.
"Bleibt zurück...", warnte der 12-Jährige die anderen beiden und erklärte anschließend: "...meine Nägel sind schärfer als eine Klinge" Ich schluckte, als ich die scharfsinnigen Worte des Jungen hörte. Ein Schweißtropfen rann meine Wange hinunter, als ich versuchte mir vorzustellen, was das für ein Junge gewesen war. Kein 12 Jähriger könnte doch eine solche Tatsache von sich behaupten und schon gar nicht erst bluffen! Das ist doch absurd! 

Anschließend forderte Killua die Schilder der anderen beiden Brüder, die er tatsächlich auch problemlos von ihnen ausgehändigt bekam. Ich war mir nicht sicher, was ich von dieser Situation halten sollte. Es kam mir so vor, als wäre ich in einem Theaterstück oder einem Abenteuerroman gelandet. Ein Jugendlicher, der Erwachsene in die Knie zwingt. Bloß mit dem gewaltigen Unterschied, dass das hier kein Roman oder ein Theaterstück gewesen war.

"Danke! Jetzt wo ich mein Schild habe, was ich benötigte, brauche ich diese hier nicht mehr!", verkündete er dann mit einem Grinsen und zog seinen Arm ein. Und wie in Windeseile schoss dieser wieder hervor und warf eines der Schilder wie einen Frisbee in die Ferne. Mit einem hohen Bogen wurde das Schild durch die Luft geschleudert und verschwamm innerhalb weniger Sekunden am Horizont. Das zweite Schild folgte darauf. Entsetzt sahen die Amori-Brüder Killua bei seinem Tun zu und waren sprachlos. Auch ich war wie versteinert. "Er hätte mir wenigstens eins davon übrig lassen können...", dachte ich mir spöttisch und verzog meine Lippen zu einem leichten Schmollen, ehe ich mich wieder auf das Gefecht vor mir konzentrierte.

Killua hob anschließend sein Skateboard vom Boden auf und klemmte dieses wieder unter seinen Arm, während seine andere freie Hand zurück in seine Hosentasche glitt. "Viel Glück noch!", verabschiedete er sich von den Amori-Brüdern mit einem verschmitzten, sowie auch kühlen Lächeln und verließ dann den Platz, wobei er mit leisen Schritten direkt auf mich zu kam. Ich hielt den Atem an und betrachtete ihn beim Näherkommen mit Argusaugen. Plötzlich hielt er dann neben dem Gebüsch an, in welchem ich saß, unberührt und mucksmäuschenstill. "Wieso hält er an?", fragte ich mich in Gedanken und bewegte mich keinen Zentimeter. Ein Seufzen entkam seinen Lippen, als er seinen Kopf in meine Richtung wandte und dann fragte: "Wie lange willst du dich denn noch da drin verstecken?" Ich schreckte auf und brachte die Zweige und Blätter zum Rascheln, während ich in die Höhe schoss. Meine blaugrauen Augen fixierten die des Weißhaarigen und hafteten auf den neutralen Blick seinerseits. Er wirkte schon beinahe gelangweilt. "Waren die Amori-Brüder etwa auch dein Ziel?", erkundigte der Junge sich bei mir und ging dann weiter, wobei er seinen Blick über seine Schulter zu mir wandte. Irritiert sah ich ihm nach und stieg ungeschickt aus dem Busch, wobei ich ihm folgte. Seine Frage ausweichend, stellte ich eine Gegenfrage: "Seit wann hattest du mich bemerkt?!"

Mit einer lässigen Ganghaltung schritt Killua weiterhin voran und entgegnete dann ruhig: "Schon die ganze Zeit. Ich wusste nur nicht, dass du es bist, die dort im Gebüsch saß." Ich holte ihn ein und lief daraufhin neben ihm her, während meine Augen auf seinem Gesichtsausdruck verweilten. Stille kehrte zwischen uns ein, während mir weitere Fragen im Kopf herumschwirrten, welche ich dann auch zu Wort brachte. 

"Sag schon, was meintest du vorhin mit »meine Nägel sind schärfer als Messer«?", fragte ich ihn dann skeptisch und gleichzeitig neugierig über die seinerseits getätigte Aussage. Killua seufzte energielos und blickte mit den Pupillen zum Himmel hinauf, während er die Schultern hängen ließ und dann erwiderte: "Du würdest mir doch sowieso nicht glauben, wenn ich es dir sage..." 

Mein Haupt schoss zu ihm, meine Haare richteten sich dabei der Bewegung meines Halses und passten sich dann wieder meiner taktvollen Gangart an. Eindringlich starrte ich ihn an und verlangte dann: "Nun sag schon...ob ich dir glaube oder nicht ist doch letztendlich nicht dein Problem!" Ich blieb hartnäckig, denn schließlich war diese Aussage mehr als beunruhigend und könnte mir und dem Bestehen der Hunter-Prüfung gefährlich werden.

"Meine Eltern und meine Geschwister sind Assassinen. Es war die Wahrheit, als ich sagte, dass meine Nägel schärfer als Messer sind. Wenn du willst kann ich es dir auch einmal demonstrieren.", gab er dann zu Antwort, während sein Ton gegen Ende hin einen Hauch von Amüsement annahm und ein hämisches Grinsen sich auf seine Lippen legte. Entsetzt sah ich den Weißhaarigen neben mir an und verarbeitete seine Worte. Stimmt ja, ich hatte ganz vergessen, dass seine Familie Assassinen gewesen waren. Panisch hob ich die Hände und wedelte mit diesen herum, während ich ihm nervös erklärte: "Nein, nein! Das brauchst du mir nicht zu beweisen! Ich glaube dir. Und das meine ich wirklich ernst!" Einige Äste knackten unter unseren Schuhen, als wir weiterhin zu zweit durch den Wald marschierten. Ehrlich gesagt wusste ich eigentlich nicht, wo wir hingingen und ob Killua einen bestimmten Ort als Ziel erwählte. "Hast du jetzt Angst vor mir?", fragte er mich dann und hob eine Augenbraue, während sein Blick stets nach vorne gerichtet blieb. Er vermied den Augenkontakt. Vorsichtig schluckte ich Speichel hinunter und leckte mir über die Lippen. "Nein.", gab ich zu, "aber ich würde nicht sagen, dass mich diese Aussage beruhigt." Der 12-Jährige zuckte mit den Schultern und ging dann einfach seines Weges, während ich ihn stumm begleitete.

"Sag mal...", begann er dann nach einiger Zeit wieder ein Gespräch und blickte mich dabei an.

"Hm?", summte ich neugierig und erwiderte seinen Blick kurzerhand.

"Hast du schon alle deine Punkte zusammen?", erkundigte er sich und richtete seine Augen wieder nach vorn. Ich schob mir einer meiner Haarsträhnen hinters Ohr und seufzte, während ich seine Frage dann beantwortete: "Nein...ich bin auf der Suche nach der Nummer 89 und war bisher erfolglos" Vor uns konnte man bereits das Ende des Waldes sehen, indessen hinter den unzähligen Bäumen bereits eine grüne Wiese hervorragte. Vielmehr handelte es sich hierbei um eine Lichtung. "Verstehe. Also hast du bisher nur drei Punkte.", stellte der Assassine dann fest und trat sorglos aus dem Dickicht, während ich ihm folgte und nickte. "So ist es. Hierbei handelt es sich um mein eigenes Schild.", gab ich zu und ließ meinen Blick durch die Umgebung schweifen. Vorsicht war besser als Nachsicht, auch wenn Killua nun an meiner Seite war.
"Das wird wohl echt eng bei dir. Du hast schließlich nur noch heute und morgen Zeit.", erinnerte er mich an das bestehende Zeitlimit, worauf ich nur ein Seufzen als Antwort parat hatte. Ich wusste doch selbst gut genug, in welcher Misere ich steckte. 

"Wahrscheinlich werde ich die Prüfung nicht bestehen...", sprach ich und blickte auf den mit Gras bedeckten Boden, auf welchem einige weiße Gänseblümchen wuchsen. Killua zuckte mit den Achseln und gab dann knapp von sich: "Möglich wär's..."

"Vielen Dank für die motivierenden Worte...", teilte ich ihm dann in einem sarkastischen Ton und einem spöttischen Lächeln mit, während er sich nicht viel um meine Aussage kümmerte. Es war ihm schlichtweg gleichgültig. Ich hatte vielleicht schon ein wenig auf Mithilfe seinerseits gehofft. Aber nun wusste ich, dass ich hierbei auf mich alleine gestellt war. Ja, alleine. Und mir blieben nur noch eineinhalb Tage übrig, um mein Ziel zu finden. Das würde echt eng werden...

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