Halluzinationen x und x Killuas Auftritt
[Hallo liebe Leser und herzlich willkommen zurück zu »Pursuit of the mystery casket«. Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen meines dritten Kapitels »Halluzination x und x Killuas Auftritt« Liebe Grüße eure Lara-Chan ]
Als wir wieder auf dem Boden abgesetzt wurden, strahlte der blaue Himmel über unseren Köpfen und einige Vögel, welche ich als Tauben identifizierte, flogen über uns hinweg. Das war dann also Zaban City. Es war die erste Stadt, die ich, in meinem gesamten Leben mit eigenen Augen sah und ich musste sagen, sie war fantastisch schön! Einer der magischen Wesen, hatte uns in seiner Menschengestalt durch die Stadt geführt, dessen Markt einfach vielfältig war. Zuletzt hielten wir vor einem Gebäude. Es sah aus wie ein Palast und erstrahlte in einem edlem, leuchtendem Weiß, durch die Sonne, die ihn anstrahlte. " Das ist das, was ich für eine richtige Prüfungshalle erwarte!", meinte Leorio und sah lächelnd hinauf. Er fügte anschließend noch hinzu: " Sogar der Eingang sieht wahnsinnig majestätisch aus!" Und da hatte er Recht! Er war groß und erinnerte mich an einen prächtigen Schlosseingang, den ich aus den Erzählungen meines Vaters kannte. Er beinhaltete viele Schnörkel und war so gigantisch, dass ein Dutzend Menschen, die nebeneinander gingen, ihn gleichzeitig betreten konnten. " Es ist toll!", staunte Gon und schien genauso fasziniert wie ich zu sein. Ich nickte eifrig und stimmte ihm zu.
Der Mann drehte sich dann anschließend zu uns um, um sich zu versichern, wo wir blieben und entgegnete dann: " Das ist es nicht! Der Eingang ist direkt daneben!" Er deutete auf einen Imbiss und entsetzt fragten wir zeitgleich, als wir uns umdrehten und zum Gebäude sahen: " Was?!" " Wirklich nicht?!", erkundigte ich mich enttäuscht und seufzte anschließend. " Aber egal, das Gebäude ist trotzdem schön!", ergänzte ich, sah noch einmal zu dem prächtigen Gebäude vor mir und lächelte wieder. Wir betraten also gemeinsam mit ihm den Imbiss, dessen Türen sich automatisch öffneten. " Was für ein Service...", murmelte ich vor mich hin, als ich das Spektakel sah. " Willkommen!", prahlte ein Mann, der hinter einer Theke stand. Eine junge Frau, die dort wohl als Kellnerin fungierte, lächelte uns an und begrüßte uns mit einem »Guten Tag«. In diesem Imbiss roch es nach frischem Fleisch und weckte in mir sofort das Hungergefühl. Ich hatte ja schließlich immer noch nichts gegessen. Und das seit einem ganzen Tag. "Dann wird es aber nun aller höchste Zeit!", murmelte ich mich vor mich hin. " Hey, du willst uns doch auf dem Arm nehmen, oder Herr Navigator? Sag mir nicht, dass dieser Ort...", fragte Leorio sich kurz umsehend und sah frustriert aus. Er unterbrach sich selbst. Er hatte sich etwas ganz Anderes vorgestellt, wie ich mir auch.
Der Navigator forderte freundlich auf: " Hey Mister, ein Steak bitte!" Der Mann hinter der Theke schmunzelte leicht hämisch und fragte anschließend: " Wie wollen Sie es denn?" Der Navigator kniff die Augen zusammen und hob einen Zeigefinger, daraufhin antwortete er verschmitzt: " Über leichtem Feuer, langsam gegrillt!" Verblüfft sahen wir ihn an, während der Andere wiederum antwortete: " Verstanden. Gehen Sie bitte in den Hinterraum!" Die junge Frau deutete mit der flachen Hand auf eine Tür und wies uns freundlich daraufhin: " Bitte folgen Sie diesem Weg!" Wir folgten ihrer Anweisung und begaben uns ins Hinterzimmer. Ich dachte nach. Hinterzimmer? Außerdem hatten sich die beiden ziemlich seltsam unterhalten. " Das ist die Hunter-Prüfung. Und jedes Mal überrascht es die Teilnehmer. Man sagt, es gibt mehrere Millionen von Teilnehmern und nur einer von Tausend erreicht die Prüfungshalle! Für Anfänger habt ihr das mit Bravour gemeistert. Ich würde mich freuen, euch nächstes Jahr wieder leiten zu dürfen!", sprach das magische Biest in der Menschengestalt, mit einem Lächeln auf dem Gesicht. " Nur einer von Tausend...", wiederholte ich, erstaunt über diese Meisterleistung. " Hier! Fangt!", rief er und warf uns jeweils ein rundes Schild mit einer Nummer darauf zu. Ich fing es gerade so und nahm es unter die Lupe. Ich hatte die Nummer 402. Leorio die 403, Kurapika die 404 und Gon somit die 405. " Na dann, ich wünsche euch noch viel Glück Anfänger!", sagte er und wandte sich, um zu gehen. " Herr. Kiriko?", rief Gon ihn noch und ein letztes Mal wandte er sich um. Der Junge streckte ihm die Hand entgegen und bedankte sich lächelnd. " Vielen Dank...", meinte ich dann auch, nur leise und kaum hörbar. Zuerst musterte er Gon, lächelte dann jedoch auch und antwortete mit einem »Keine Ursache«. Er schüttelte seine Hand und verließ dann daraufhin den Raum.
Plötzlich ruckelte es kurz und der Raum bewegte sich. Erschrocken sahen wir uns um. " Der ganze Raum ist ein...", begann Leorio und führte seinen Satz jedoch nicht zu Ende, woraufhin ich entgegnete: " ...ein Fahrstuhl!" Gon schien wie immer fasziniert von solchen unerwarteten Ereignissen zu sein. Ich sah nach oben und bewunderte die ganze Technik. " Erstaunlich...das ist das erste Mal, dass ich mit einem Fahrstuhl fahre...", äußerte ich und meine Augen glänzten vor Neugier. Gon nickte und stimmte mir voller Begeisterung zu: " Bei mir auch!" " Nur so mal nebenbei angemerkt, die Art, wie er das gesagt hat, klang ziemlich unhöflich. Als wenn wir die Prüfung dieses Jahr nicht schaffen würden!", meinte Leorio und sah zu uns.
" Eine Person innerhalb drei Jahre...", begann Kurapika und interessiert sahen wir ihn an. Sein Gesichtsausdruck wirkte sehr ernst. " Das ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein Anfänger die Prüfung besteht...", fuhr er fort. Ich weitete meine Augen. "Einer in drei Jahren?!", fragte ich geschockt und sah ihn ungläubig an. Er nickte und ergänzte zu seiner Aussage: " Ich habe gehört, viele Anfänger haben auf halbem Wege aufgegeben, da ihnen die Prüfung zu schwer ist. Und sie sind so psychisch erschöpft, dass sie an der Prüfung nicht nochmal ein zweites Mal teilnehmen wollen!" Ich versuchte mich zu beruhigen. Jetzt wusste ich auch, warum keiner meiner Eltern, die Prüfung noch einmal ablegen wollte. Sie ist einfach viel zu schwer! " Man, ich werde die Prüfung niemals bestehen...", jammerte ich verzweifelt und sprach diese Worte zu mir selbst.
" Aber warum gehen sie denn so ein hohes Risiko ein, um ein Hunter zu werden?", fragte Gon und wirkte leicht unschuldig. " Ja, das frage ich mich auch!", stimmte ich ihm zu. Leorio und Kurapika schienen überrascht, dann ernst und musterten uns streng. " Kommt ihr wirklich und wollt die Hunter-Prüfung ablegen, ohne Vorwissen?!", fragte Leorio und nichts an seinem Gesichtsausdruck veränderte sich. Während Gon mit einem nervösen »Ich habe keine Ahnung« antwortete, schüttelte ich den Kopf und meinte: " Nicht wirklich..." Dahinter setzte ich ein verlegenes Lachen. Ein Schweißtropfen lief mir die Stirn hinunter. " Hört zu! Ein Hunter ist...-", wollte Kurapika gerade beginnen, doch Leorio fiel ihm ins Wort und setzte seinen Satz fort: " ...in dieser Welt" Und plötzlich fingen beide gleichzeitig, zwei unterschiedliche Dinge zu schreien. Während Kurapika von der nobelsten Arbeit sprach, hatte Leorio von der best-bezahltesten Arbeit gesprochen. Nobelsten Arbeit? Gut bezahlteste Arbeit? Was denn jetzt?! Die beiden sahen sich kurz an und beleidigten sich. Am liebsten würde ich gerade in die Ecke des Raumes gehen und mich dort verkriechen. Ich sah hinüber zu Gon. Er hatte wahrscheinlich den selben Gedanken wie ich, das konnte ich ihm ansehen.
" Gon, Lara! Hört zu! Nur offizielle Hunter erhalten eine Lizenz! Mit dieser kann man kostenfrei überall hin reisen! Ihr könnt jedes Verkehrsmittel nutzen! Wenn ihr ein Schatz-Hunter seid, erhaltet ihr viele verlorene Antiquitäten, oder könnt reichen Leuten dienen! Ihr könnt ein Vermögen machen und ein tolles Leben leben!", schrie Leorio und war todernst. " Ach wirklich?!", fragte ich und wollte ein leichtes Lächeln zu Stande bringen, doch meine Worte gingen unter. Ein Schatz-Hunter, das war genau das Richtige für mich! Wenn ich ein Hunter geworden war, dann würde ich mich ja schließlich auf die Suche nach der Schatulle der Azura begeben und sie war einer der rarsten Schätze der Welt. " Das stimmt nicht!", rief Kurapika und war genauso angespannt wie Leorio. Er erklärte streng: " Die Aufgabe eines Hunters ist es, die Ausgeglichenheit zwischen Mensch und Natur zu schützen! Wie ein Erb-Hunter oder ein Fabelwesen-Hunter! Es ist auch die Aufgabe eines Hunter die preislose Kultur und das Erbe zu hüten und Kriminalität zu verhindern! Man muss einen gesunden Verstand, Körper und Disziplin besitzen!" Gon schien genauso verwirrt und nervös wie ich zu sein. " Also, was für eine Art Hunter wollt ihr werden?!", fragten sie uns schreiend. Ich lächelte. Meine Entscheidung war eine Leichte und ich antwortete stolz: " Ich möchte ein Artefakten-Hunter werden!" Leorio lächelte Kurapika triumphierend an. Ich fügte anschließend noch eitel hinzu: " Aber nicht, um Leorio zu zustimmen, sondern, weil ich andere Beweggründe dazu habe..." Kurapika schmunzelte den Größeren nun gehässig an. Gon antwortete dann mittendrin: " Na ja, es ist schwer zu sagen..." Und dann bebte wieder der Raum. Der Fahrstuhl hatte angehalten. Wir sahen uns um. Neben uns öffneten sich die Türen und gemeinsam verließen wir die Räumlichkeiten.
Vor uns lag ein dunkler Tunnel, der mich sehr an Katakomben erinnerte. Viele Teilnehmer hatten sich dort versammelt und die Stimmung, die hier herrschte, schien wirklich angespannt. Nun gut, das war auch nun kein Wunder. Das hier war nun die richtige Prüfung und ab hier wurde ernst gemacht. Die Luft hier unten war ziemlich dünn. Es roch nach Erde. Ich wusste nicht wie viele Meter, wir uns im Untergrund befanden, aber 100 waren es bestimmt. " Hier sind so viele Menschen...", äußerte Gon und drehte seinen Kopf in jede Richtung. Ich stimmte ihm zu:" Da hast du Recht..." " Das liegt daran, dass hier 406 Teilnehmer sind! Hi! Ich bin Tonpa!", rief ein Mann, der oben auf silbernen Rohren saß. Da er sich im Schatten befand, konnte ich ihn nicht so gut erkennen, aber er schien definitiv übergewichtig zu sein. Er sprang hinunter. Jetzt konnte ich ihn genauer erkennen. " Ich bin dieses Jahr die Nummer 16!", entgegnete er. Kurapika hakte überrascht nach: " Dieses Jahr?" " Heißt, dass-", wollte ich gerade beginnen, doch er drängte sich zu Gon vor und streckte ihm die Hand entgegen. " Freut mich euch kennenzulernen!" Gon schüttelte seine Hand und begrüßte ihn freundlich: " Ich bin Gon! Und diese drei sind Kurapika, Leorio und Lara!" Tonpa gab uns allen hintereinander die Hand, nachdem Gon uns ihm vorgestellt hatte. "Nicht schwitzig, ein fester Händedruck...", stellte ich leise fest. Leorio lehnte es jedoch eher mit einem verlegenen Lächeln ab und ich wusste nicht wirklich, was ich von dieser seltsamen Begrüßung halten sollte.
Tonpa lachte nervös und fragte: " Ihr seid Anfänger, oder?" Irritiert blickte Gon ihn an und fragte neugierig: " Woher wissen Sie das?" Verlegen kratze sich Tonpa am Hinterkopf und entgegnete: " Ihr müsst wissen, ich habe die Prüfung bereits 35 Mal abgelegt!" " 35 Mal?!", staunten Gon und ich nicht schlecht. " Ich hatte nach Kurapikas Frage geschätzt, dass du schon einmal hier warst, aber 35 Mal? Ist das überhaupt erlaubt?!", erkundigte ich mich fasziniert. Mit einem verschmitzten Lächeln auf dem Gesicht antwortete er: " Klar ist das erlaubt! Also...man könnte sagen, ich bin ein Experte, was es angeht an der Hunter Prüfung teilzunehmen. Ich kann euch vielleicht ein paar Fragen beantworten!" Ich hob den Zeigefinger und lächelte, daraufhin meinte ich vergnügt: " Bestanden haben Sie aber kein einziges Mal!" Ich lachte anschließend. Während Gon sich über Tonpas Angebot bedankte, war Leorio immer noch über die Anzahl der Teilnahme an der Hunter Prüfung überrascht.
" Du bist also der famose Tonpa!", sprach eine Stimme aus dem Hintergrund. Wir sahen in die Richtung, aus der sie kam. Ein pummeliger Junge mit einer Gerätschaft, welche aussah wie ein Laptop, stand dort. Irgendwie erinnerte er mich an ein Kind, was aus wohlhabenden Verhältnissen stammt. Vielleicht lag es daran, dass er eine rote Fliege und Hosenträger trug. Verwirrt sah Tonpa ihn an und sprach: " Und wer bist du? Lass mich einmal sehen..." " Ich denke nicht, dass du mich kennst. Ich bin ein Anfänger. Ich bin die Nummer 187, Nicolas!", stellte er sich vor und schien unbesorgt. Gon ging wenige Schritte vor und streckte ihm einen nach oben gerichteten Daumen entgegen. Wir sahen ihn an. Der Junge tippte wild auf seinem Laptop herum und meinte während seiner Aktion: " Mal schauen...Ah! Hier ist Herr Tonpa! Teilnahme an der Hunter-Prüfung: 35 Mal. Zweithöchster Rekordhalter. Zur Hauptprüfung schafftest du es 30 Mal, das ist eine Leistung." Tonpa hob die Schultern an und lachte selbstsicher, woraufhin er erwiderte: " Das bedeutet nur, dass ich es geschafft habe, aber niemals bestand! Du weißt, dass ich jedes Mal durchgefallen bin!" Ich legte meine Stirn in Falten. " Wie kann man denn 35 Mal durchfallen, ohne ein einziges Mal zu bestehen, wenn die Prüfung doch immer die gleiche ist?", fragte ich mich leise und blendete die Stimmen um mich herum aus. Als ich mich wieder den anderen widmete, war der Junge mit dem Laptop verschwunden. Kurz sah ich mich um, aber ich konnte ihn nirgendwo mehr entdecken. Es hatten sich einfach zu viele Leute um mich herum versammelt.
Tonpa zeigte mit seinem Daumen hinter sich auf zwei Männer. Der eine von den beiden trug eine Glatze und der andere ein ärmelloses Shirt. Sie schienen eher schlicht und waren sich gerade am unterhalten. Im Moment sagte er etwas zu den beiden, bis plötzlich, ein qualvoller Schrei durch den gesamten Raum hallte. Erschrocken fuhr ich zusammen. Ein Mann, mit hellblauen Haaren, einer seltsamen Kostümierung und einer Scart-Karte in der Hand sprach zu einem Mann, der zuvor kläglich um Hilfe geschrien hatte. " Verdammt, schon wieder dieser gefährliche Typ!", entgegnete der dicke Mann und erklärte weiterhin: " Nummer 44, Hisoka der Zauberkünstler. Letztes Jahr galt es als sichere Sache, dass er die Prüfung bestehen würde, doch er wurde ausgewiesen, da er fast einen Prüfer auf dem Gewissen hatte, den er nicht leiden konnte. Und das ist noch nicht alles! Ich habe gehört, dass mehr als 20 Teilnehmer von ihm behindert wurden! Ich kann euch nur warnen! Haltet euch von dem fern!" Ich nickte im Schrecken und antwortete nervös: " Ganz sicher werde ich mich von dem da fern halten!" " Wie ist es solch einem Kerl erlaubt, noch einmal an der Prüfung teil zu nehmen?!", fragte Leorio und wirkte genauso beunruhigt wie ich. Tonpa drehte sich zu ihm finster grinsend um und erwiderte: " Die Prüfer der Hunter-Prüfung wechseln jedes Jahr! Und sie entscheiden auch die Prüfungen! Wenn ein Prüfer sagt: »Bestanden«, dann kann selbst ein Teufel die Prüfung bestehen. Das ist die Wahrheit der Prüfung!" Ich schluckte nervös und sprach im Allgemeinen: " Eine grausame Wahrheit..."
Ein schrilles Klingeln ertönte dann und schallte durch die Räumlichkeiten. Überrascht sahen wir uns nach dem Ursprung des Geräuschs um und entdeckten schließlich einen bärtigen Mann im Anzug. " Der Aufruf für die Teilnehmer ist nun geschlossen.", sprach der Mann ruhig. Er schien wohl der Prüfer oder so etwas in der Art zu sein, stellte ich fest. Was er genau in der Hand hielt, konnte ich nicht erkennen, da ich zu weit weg war, aber ich war mir sicher, es war der Gegenstand, der den vorherigen Lärm erzeugte. Er schwebte von Oben hinunter auf dem Boden. Verblüfft rätselte ich, wie er das angestellt hatte. " Ist er an Seilen befestigt?!", fragte ich mich, jedoch konnte ich keine erkennen. " Ich verkünde nun, dass die Prüfung begonnen hat!", sprach er und ich sah wieder auf. Danach erklärte er, dass man jederzeit sein Leben bei der Prüfung riskieren würde und dass die Prüfungen kein Kinderspiel werden würden. " Nun heißt es also, alles geben!", sprach ich zu mir selbst in einem souveränen Ton und bemerkte, wie die vorderen Leute sich in Gang setzten. Freudig, jedoch auch von Exzitabilität befallen, marschierte ich los. Ich konnte es kaum erwarten, was mir bevorstand, hatte jedoch auch Bedenken darum.
Ich ging still neben Gon her und somit vor Leorio und Kurapika, welche dicht von Tonpa gefolgt wurden. " Ich sollte wohl nicht überrascht sein, dass niemand umgekehrt ist.", meinte Leorio, wobei der Klang seiner Stimme enttäuscht schien. Und ehe ich mich versah, erhöhte sich das Tempo. Das merkte ich, weil meine Füße die ganze Zeit an ein schnelles Gehen gewöhnt waren, aber nun musste ich joggen. " Och nein, doch nicht etwa eine Ausdauerprüfung?!", befürchtete ich und motzte mit mir selbst. Ich konnte leise verstehen, dass der Mann vorne, der Prüfer dieses Jahr war und uns zu der nächsten Phase der Prüfung brachte. Eigentlich ganz nett, wenn ich so überlegte. Lieber werde ich zur nächsten Prüfungsphase gebracht, als von magischen Bestien gefressen zu werden. Das war mir wirklich viel lieber.
Mittlerweile mussten wir schon laufen und ich bezweifelte, dass ich das nicht lange durchhalten werde. " Wie lange sind wir denn schon gelaufen?", fragte Gon und keuchte nur ein wenig, im Gegensatz zu mir, die sich neben ihm am Abhetzen war. Dieselbe Frage hatte ich mir auch schon gestellt, auch wie lange wir laufen müssten. " Ich vermute einmal eine halbe Stunde.", erklärte Tonpa und meine Augen blitzten auf. " Eine halbe Stunde?!", fragte ich überrascht und konnte es nicht fassen, wie lange mir diese verdammte halbe Stunde vorkam. Kurapika erklärte, dass es ein perfekter Test wäre um die physische Stärke, somit auch die Ausdauer der Teilnehmer zu testen. »Perfekt« sagte er. Von wegen perfekt. Ich hatte definitiv keine Ausdauerprüfung erwartet! Und dann meinte Tonpa, wir wüssten nicht, wie lange wir rennen müssten. " Eine schöne Bescherung! Ich bin zwar gut im Ausdauerlauf, aber nicht für Stunden!!!", motzte ich herum und rannte weiter. Noch hatte ich keine Seitenstechen, was gut war. Gon fragte dann: " Herr Tonpa? Da Sie ja schon 35 Mal an der Hunter-Prüfung teilgenommen haben, müssen Sie doch sicher viele Leute kennen oder?" " So einige...", erwiderte Tonpa locker. Gon strahlte regelrecht und bittete ihn freudig: " Können Sie es mir bitte erzählen?! Es sind sicher großartige Menschen!" " Na klar!", stimmte der gewichtige Mann lächelnd ein. Ich spitzte neugierig die Ohren, vielleicht konnte ich ja was lernen, was mir in Zukunft weiterhelfen würde. Voraussichtlich, ich würde diesen Teil der Prüfung bestehen.
Tonpa deutete auf einen Mann, der ein Tuch auf dem Kopf trug und bärtig war. Er erklärte: " Starten wir mit der 103 Bourbon, der Schlangenbändiger. Das Wichtigste ist, dass er sehr rachsüchtig ist." Daraufhin fuhr er fort und wies uns auf einen dunkelhaarigen Mann im Trainingsanzug. " Das ist die Nummer 76, Cherry der Kampfsportler. Niemand kann ihn in der Kampfkunst schlagen!" Ich musste schlucken, als Tonpa das sagte. Wenn wir jemals kämpfen müssten und ich auf diesen Typen treffe, dann bin ich so gut wie tot. " Nummer 255 ist Todo der Wrestler. Er ist stark und auch sehr klug.", fuhr Tonpa fort. Ich versuchte mir alles in meinem Kopf zu speichern. " 197, 198 und 199, das sind die Amori-Brüder! Sie erzielen große Leistungen, in ihrer Zusammenarbeit!" Die drei Brüder, auf die er zeigte, trugen alle eine Kopfbedeckung und unter ihren Augen war ein schwarzer Strich gezeichnet. Weitere Gefahren, die auf mich in der Zukunft lauerten. " Und dann gibt es auch noch die Nummer 384, Geretta der Jäger. Er kann jede Kreatur nur mit einem Blasrohr und einem Knüppel jagen!" " Das ist ja grausam!", entgegnete ich und war immer noch leicht am Keuchen. " Ja ist es!", stimmte Tonpa mir zu, " Ah, und das waren schon die regelmäßigen Teilnehmer, die ich oft sehe.
Leorio hatte wohl auch zugehört, denn er und Gon sahen genauso wie ich, zu Tonpa. " Die scheinen alle wirklich großartig zu klingen!", stellte Gon fasziniert fest, doch sofort fiel Leorio ihm unsicher ins Wort: " Was?! Die Frage ist nun eher, ob wir bestehen oder nicht!" Ich nickte und stimmte ihm keuchend zu: " Leorio hat Recht, diese Typen sind uns Welten voraus!" Und dann raste ein Junge an uns vorbei, der unsere Aufmerksamkeit erregt hatte. Er schien wohl auf einen Skateboard zu fahren. "Cool!", äußerte ich zu mir selbst. "Ob das wohl auch ein Selbstgebasteltes ist, wie die von den Kindern, auf meiner Insel?", hatte ich mich gefragt und sah es mir an. " Wow! Das ist so cool!", rief Gon und schien erstaunt sein. Ich ließ mich von ihm mitreißen und äußerte mit derselben Faszination: " Ja!!!"
" Hey du Satansbraten da vorne! Das ist unfair! Ist das nicht gegen die Regeln?!", fragte Leorio empört und sorgte dafür, dass der Junge auf dem Skateboard es definitiv hörte. Der Junge sah kurz zurück. Sofort ergriff Gon wieder das Wort und fragte: " Hey! Wer bist du? Und wie alt bist du?!" Aber der Fahrer des Skateboards schien Gons Frage nicht zu beachten und erkundigte sich wegen Leorios Aussage: " Was ist gegen die Regeln?" "Das ist ein Ausdauertest!", erwiderte Leorio und einige Schweißtropfen liefen von seiner Stirn. Ich überlegte nicht lange und musste feststellen, dass er Recht hatte. " Das ist nicht wahr! Der Prüfer sagte nur: »Folgt mir!«", entgegnete Gon in einen unschuldigen Ton und sah währenddessen zu Leorio zurück. " Oh...das stimmt...", musste ich feststellen und einsehen, dass ich mich bei Leorios Worten irrte, obwohl ich eigentlich genau das Selbe dachte. Während der große Mann mit der Sonnenbrille sich mit Gon, jedoch von seiner Seite eher streitend unterhielt, bemerkte ich, dass der weißhaarige Junge zurück sah. Ich blinzelte ihn überrascht an. Dann erklärte Kurapika, dass wir zu der Hunter-Prüfung die Dinge mitnehmen könnten, die wir wollten. " Stimmt, ich hatte ihn schon fast vergessen...", sagte ich zu mir selbst, als ich zu ihm hinüber sah. Kurapika lief mit einigem Abstand von uns, deswegen hatte ich seine Anwesenheit außer Acht gelassen.
Der Junge auf dem Skateboard verlangsamte sein Tempo und fuhr neben Gon her. " Was?", fragte Gon freudig und sah ihn an. Ich blickte ebenfalls zu dem Jungen, der auf seinen Skateboard größer war als ich. " Du hast nach meinem Namen gefragt, oder?", erkundigte er sich und sein Gesichtsausdruck wirkte er uninteressiert. Der Klang in seiner Stimme verriet mir aber, dass er es nicht war. " Ja! Aber du musst mir nicht antworten, wenn du nicht willst! Ich bin Gon und ich bin zwölf Jahre alt!", erwiderte Gon, immer noch bei guter Laune. Ich hob meine Hand neben ihm und hatte ebenfalls den Drang mich vorzustellen. Freudig entgegnete ich: " Und ich Lara! Ich bin 16!" Ich konnte glatt sagen, Gons Freude war ansteckend. Und dies mischte sich dann mit meiner Kontaktfreude. " Zwölf Jahre...", sagte der Junge hörbar und hatte den Blick wieder nach vorne gerichtet. Ich sah zu Gon und fragte erstaunt: " Du bist erst zwölf?" Er erwiderte meinen Blick und nickte freudig: " Ja!" " Zwölf...ich hatte dich ein bis zwei Jahre älter geschätzt...", sagte ich leise und sah etwas zu Boden.
Auf einmal nahm der Junge das Skateboard unter sich weg und lief neben uns her. Irritiert sahen wir ihn an und Gon fragte: " Möchtest du es nicht mehr benutzen?" Erneut beantwortete der Junge nicht Gons Frage und wandte sich an Leorio. " Hey alter Mann! Wie alt bist du?" Empört sah Leorio ihn an und erwiderte gereizt: " Huh?! Vielleicht sehe ich nicht danach aus, aber ich bin genauso ein Teenager wie ihr!" "Niemals!", riefen die beiden im Chor. " Du auch noch Gon? Wie unfreundlich! Wir sind keine Freunde mehr!", erkundigte sich Leorio und runzelte die Stirn in Entsetzen. Er schien wohl beleidigt wegen dieser Aussage zu sein. Geschockt sah ich nach hinten und wurde etwas langsamer, um neben Leorio her laufen zu können. " Wie alt sollst du denn bitte sein?!", erkundigte ich mich. Er brummte genervt und entgegnete auf meine Frage: "19!" Ich schwieg kurz und meinte dann ehrlich: " Also ich habe dich nun auf Anfang 30 geschätzt!" Ich fügte ein nervöses Lachen am Ende hinzu. Er schrie mich genervt an und jagte mich somit wieder nach vorne zu Gon und dem unbekannten Jungen, dessen Name ich immer noch nicht wusste.
Gon war jedoch Feuer und Flamme herauszufinden, wie der Junge hieß, im Gegensatz zu Leorio, dem das egal war. " Ich möchte es auch wissen Gon!", meinte ich zu ihm und lächelte. Dann bemerkten wir, wie die Leute vor uns links liefen. Leorio war der Meinung, dass der Tunnel zu unserer rechten Seite eine Abkürzung sein könnte. Gon hingegen äußerte, dass er einen süßen Geruch von dem rechten Tunnel wahrnehmen konnte. Ich war erstaunt, dass er das roch, ich tat es nämlich nicht.
Bis jetzt waren schon drei weitere Stunden vergangen und so langsam gaben meine Füße den Geist auf. Ich hetzte mich vor Leorio ab und versuchte stets weiter zu laufen, da ich unbedingt die Hunter-Prüfung bestehen wollte, doch ich war mir sicher, dass ich jede Sekunde zu Boden fallen würde. " Geht's euch gut?", fragte Gon und sah besorgt zurück. " Ich rief ein abgequältes »Ja!« nach vorne, während Leorio hinter mir in Selbstzweifeln versank. Ich konnte hören, wie er mit sich selbst sprach und dabei ziemlich frustriert klang. " Komm schon Leorio! Wir schaffen das!", versuchte ich ihn aufzuheitern, doch er hörte mir nicht zu. Ich glaube, ich sollte selbst nicht mehr so viel reden, sonst würde mir gleich noch die Luft ausgehen. Und dann hörte er auf zu Laufen. Gon, Kurapika und Tonpa blieben stehen. Ich hielt ebenfalls keuchend an. " Wie können die alle so eine Energie und Ausdauer haben?!", fragte ich mich selbst und sah zu den Leuten vorne, die irgendwann aus meiner Sicht verschwanden.
" Leorio! Hey!", rief Gon und sah dann anschließend zu dem Jungen mit dem Skateboard unter seinen Arm. " Sag mal seit ihr dumm?", fragte er uns und schien mit dieser Frage ziemlich unschuldig zu wirken. Verwirrt sah Gon ihn an und fragte: " Was?" Empört blickte ich ihn an und wollte ihn gerade meinen Widerspruch entgegen werfen, doch er antwortete direkt: " Der ist fertig!" " Das ist nicht wahr! Außerdem kann ich ihn nicht einfach so zurück lassen! Er ist mein Freund!", meinte Gon und hatte Hoffnung, dass Leorio wieder aufstehen würde und weiter laufen würde. Ich sah zu Gon. Er schien sich wirklich um Leorio zu sorgen, auch wenn sie so unterschiedlich waren. " Das ist sehr gutmütig von dir Gon...", sprach ich leise, jedoch konnte er es nicht hören. Die Augen des Weißhaarigen leuchteten etwas auf und er fragte: " Ein Freund?" Der Klang in seiner Stimme war jedoch seltsam. Es hörte sich danach an, als würde er die Bedeutung des Wortes nicht verstehen. Gon betonte seine vorherige Aussage noch einmal und äußerte: " Ja! Ein Freund!"
Und dann hörte man Leorio aus dem Hintergrund, welcher keuchend schrie: " Verdammt! Ich werde ein Hunter, egal was! Verdammt!" Daraufhin stürmte er los, wobei Tonpa ihm riet sich auszuruhen. " Halt die Klappe!", fuhr er ihn an und blieb vor dem Jungen mit dem Skateboard stehen. Er meinte dann aus der Puste: " Wenn ihr hier eure Zeit verschwendet, dann werde ich euch verlassen!" Dann fluchte er noch irgendetwas Unverständliches. Mitleidig sah ich ihn an. Ich war genauso am Ende wie er, nur dass ich es wahrscheinlich nur einige Meter mehr schaffen würde, wenn ich mich überanstrengte. " Es ist nicht nur für das Geld, oder?", erkundigte sich Kurapika und sofort erhielt er von dem Anzugträger eine Antwort. " Sei leise! Geld! Es ist fürs Geld! Es gibt keinen anderen Grund!", meinte er keuchend aggressiv. " Wir haben keine Zeit, um über sowas zu argumentieren!", rief Gon und er wandte sich an den dickeren Mann. " Herr Tonpa! Was sollen wir nun tun?", fragte er ihn hoffnungsvoll und erwartete von dem Mann einen Rat. Tonpa legte seine Hand ans Kinn und überlegte. " Oh ja, der Geruch!", äußerte er. Wir sahen ihn verblüfft an. Mittendrin sah ich zu dem Jungen mit dem Skateboard. " Ich frage mich, warum er überhaupt noch hier steht...", murmelte ich und musterte ihn. Tonpa fragte uns, ob wir uns noch an den Geruch von dem rechten Tunnel erinnern könnten. Er sprach von dem Geruch, den ich nicht riechen konnte. Er erklärte dass das die heilende Zeder sei und dass man sich dort ausruhen konnte. Wenn man ihren Duft einatmen würde, dann könnte man seine Ausdauer wieder herstellen. " Das klingt gut! ", stimmte ich begeistert mit ein, weil ich am Ende meiner Kräfte war.
"Warte kurz!", rief Kurapika und sah ihn an, " Was ist, wenn es eine Falle ist?!" Erschrocken sah ich auf. Verdammt, dass hatte ich total vergessen! " Wie konnte ich nur vergessen, dass es vielleicht eine Falle sein könnte?!", rief ich zu mir selbst und strich mein Pony aus meinem Gesicht. Tonpa meinte, dass es möglich sein könnte, aber wir konnten Leorio auch nicht einfach so zurücklassen. Auch erklärte er, dass er nur 35 Mal gescheitert sei, weil er den Menschen während der Prüfung half. Eigentlich ziemlich nett von ihm, musste ich feststellen. Leorio war der Meinung, dass wir ohne ihn weitergehen sollten. Gon sah traurig zu ihm hinauf und wollte gerade ein Widerwort geben, doch der Mann fiel ihm ins Wort und wurde etwas lauter. " Hast du nicht gehört, was ich gesagt habe?! Ich sagte: »Geht weiter!«" Es sah so aus, als würde er jede Sekunde anfangen zu weinen, weil er Leorio nicht zurücklassen wollte, doch Tonpa versicherte ihn, dass er bei ihm bleiben würde. Gon warf anschließend seine Angelrute aus und schnappte sich Leorios Koffer welcher hinten zurück geblieben war. Der Junge mit dem Skateboard und ich staunten. Ich hatte mich schon die ganze Zeit gefragt, warum er eine Angel bei sich trägt, aber er war ja ein Naturtalent im Umgang damit. Und traurig schauten wir dann Tonpa hinterher, wie er mit Leorio verschwand. Ich hoffte wirklich für ihn, dass er diese Prüfung hier bestehen würde, auch, wenn die Wahrscheinlichkeit gering war.
Meine Lungen hatten sich mittlerweile wieder etwas erholt. Ausreichend, um weiterzulaufen. " Was macht ihr noch da? Wollt ihr nicht weiterlaufen?", fragte der Weißhaarige und sah Gon, Kurapika und mich an. Wir wandten uns ihm zu, wobei Gon sprach: " Oh, entschuldige, wir haben dich warten lassen. Du kannst weiter gehen!" " Wollt ihr denn nicht gehen?", erkundigte er sich und wirkte nun interessierter als zuvor beim Laufen. " Nicht bevor Leorio zurück ist!", antwortete Gon und leicht verwirrt sah ich ihn an. " Ich dachte, wir gehen weiter?!", fragte ich und wartete ungeduldig auf eine Antwort ab. " Kurapika ich gehe zurück, um zu sehen wie es ihm geht. Auch wenn Herr Tonpa sagte, wir sollen uns keine Sorgen machen. Ich habe immer noch Angst.", meinte Gon und missachtete meine Frage. Ich brummte leise. " Ich werde mit dir gehen Gon, wir können jederzeit die anderen einholen.", beschloss Kurapika und sah zu ihm hinab. Gons Augen leuchteten auf und er entgegnete: " Wir kommen zurück! Lara, möchtest du auch mit?" Ich blickte ihn an und schüttelte denn Kopf, woraufhin ich meinte: " Nein danke...ich sehe euch dann später..." " Und wenn wir wieder da sind, wäre ich froh, wenn du mir deinen Namen verrätst! Denn ich weiß nicht, wie ich dich nennen soll", fügte Gon noch hinzu und sah zu dem Weißhaarigen, während er so gut gelaunt wie immer klang. " Wir sehen uns dann später!", rief er noch und kurz darauf verschwanden er und Kurapika. Ich blieb stehen und schaute ihnen noch hinterher. Der Junge tat es mir gleich.
" Wirst du nun den ganzen Tag da noch stehen bleiben oder gehst du weiter?", fragte mich der Junge und überrascht sah ich ihn an. Ich kratzte mich verlegen am Hinterkopf und entgegnete lächelnd: " Na ja, ich bin auch ziemlich fertig, aber ich werde wahrscheinlich auch weiter gehen. Übrigens hast du ein cooles Skateboard! Die Kinder auf meiner Insel und ich haben uns immer selbst welche gebastelt! Ist deines denn auch selbst gebastelt?" Seine Augen blitzten kurz auf und vorsichtig fragte er: " Waren diese Kinder, denn auch deine Freunde?" Ich ging auf ihn zu und nickte eifrig. " M-hm!" Ich fand es toll, jemand gefunden zu haben, der aussah, als wäre er in meinem Alter. Also gab es ja doch genug in meinem Alter, die an der Hunter-Prüfung teilnahmen und mit denen ich mich unterhalten könnte. " Wenn du willst kannst du Mal fahren...", bot er mir an und sah mich nur flüchtig an. Ich lächelte erneut verlegen und entgegnete: " Auch wenn ich den anderen Kindern beim Basteln geholfen habe, weiß ich nicht, wie man fährt..." Der Junge seufzte und meinte: " Man, was für ein hoffnungsloser Fall! Na dann, wenn du nicht mehr kannst, setz dich drauf und ich schieb dich an!" Ich sah ihn erstaunt an und vergewisserte mich: " Wirklich?" Er nickte kurz. Er setzte sein Skateboard auf dem Boden ab und vorsichtig setzte ich mich drauf. Dann stellte er einen Fuß drauf und schob an. Am Anfang war mir noch ein bisschen Ungut zu Mute, doch nach einiger Zeit ging es.
Der Junge und ich haben irgendwie kein Anzeichen davon gemerkt, dass Gon, Kurapika und Leorio wieder kehrten, also entschieden wir uns wieder umzukehren, um nach den Drein zu sehen. Auf der Rückfahrt war bis jetzt nichts, außer gähnender Leere. Der Weißhaarige gähnte gespielt und schob mich weiter auf seinem Skateboard an. Er schien irgendwie kein bisschen müde zu sein, obwohl er mich die ganze Zeit anschob. Und dann erkannte ich eine Gestalt, die für mich nach Tonpa aussah. " Ist das nicht Tonpa?", fragte ich mich und stellte dann fest, dass er es wirklich war. Der Junge hielt vor ihm an und ließ mich absteigen, bevor er wieder sein Skateboard in die Hand nahm. " Tonpa, wo ist Leorio? Hast du uns nicht versichert, ihm geht es gut?", fragte ich scharf nach und erwartete eine direkte Antwort. Eher erschrocken sah er mich und den Jungen an. " Warum hast du Angst?", fragte der Junge ihn mit einem gelassen Ausdruck, während ich immer noch auf eine Antwort wartete. " Ich...ich habe keine Angst...", entgegnete er, woraufhin ich sofort wieder das Wort ergriff: " Ich erwarte eine Antwort auf meine Frage!", hakte ich nach und wurde so langsam ungeduldig. Ich ging einige Schritte näher auf ihn zu, sah ihn finster an und erkundigte mich: " Du verheimlichst doch nicht etwas, oder?" Mit einem nervösen Lachen schüttelte er den Kopf und hob beschwichtigend die Hände: " Nein, ihm geht's gut!" " Du musst sie betrogen haben...", äußerte der Junge und nichts an seinem Gesichtsausdruck änderte sich. Entsetzt sah ich zu dem Weißhaarigen und rief erschrocken: " Betrogen!?!?!" Ich brummte. " Dieser Bastard!", meinte ich zu mir selbst und nervös schluckte er. Die Lippen des Jungen verzogen sich zu einem Grinsen und er entgegnete: " Lass mich dir etwas Gutes erzählen." Dann ging er einige Schritte auf Tonpa zu, der panisch zurück wich. " Die Leute, die schmutzige Tricks anwenden, sterben einen dreckigen Tod! Ich lüge auch nicht. Möchtest du es jetzt herausfinden?", meinte er und sein Grinsen wurde breiter. Er rückte immer weiter nach vorne. " Spricht er etwa gerade vom Töten?!", murmelte ich vor mich hin und sah der Situation gebannt zu. " An diesem Ort?", fragte er und daraufhin ging Tonpa nervös um ihn herum und prallte mit dem Rücken gegen die Wand. Ängstlich sah er ihn an. Verwirrt musterte ich Tonpa. Was genau war denn so angsteinflößend an dem Jungen? Ich entschied mich dagegen Tonpa fertig zu machen, weil der Junge mich wieder dazu aufrief, auf sein Skateboard zu steigen. Ich befolgte seiner Anweisung und wir fuhren weiter, auf der Suche nach Gon und seinen Kameraden.
Irgendwann gerieten dann Gon und Kurapika in mein Sichtfeld. " Da sind sie!", rief ich, war jedoch beunruhigt, da der Blonde am Boden lag. Der Junge fuhr mit mir auf die beiden zu und legte eine Hand auf meinem Kopf, er holte mit seinem Fuß aus und trat Kurapika gegen den Schädel. Er stoppte abrupt das Skateboard und wartete darauf, dass ich absteigen würde. Langsam und immer noch leicht geschockt von dieser Aktion stand ich auf. Er nahm sein Skateboard in die Hand und sah zu Kurapika hinunter, welcher ihn irritiert ansah. Gon rannte die wenigen Meter, die er von Kurapika entfernt stand auf ihn zu und rief dabei seinen Namen. " Ich bin so froh, dass du endlich wieder zu dir gekommen bist!", meinte Gon und lächelte erleichtert. " Geht es euch gut?", fragte ich und sah die beiden besorgt an. " Es gibt überhaupt keine »heilende Zeder«.", entgegnete der Junge neben mir und verwirrt sahen die beiden uns an. Sofort wurde ich hysterisch und nickte meinen Fahrer eifrig zu: " Das stimmt! Dieser Bastard Tonpa hat uns verarscht!!!!!! Es war eine Falle, in die er euch gelockt hat!!!" Der Junge fuhr mit seiner Erklärung fort: " Das sind die Wurzeln eines Halluzinationsbaum, die Assassinen für sehr lange Zeit genutzt haben. Es zeigt einem die Geschehnisse der Vergangenheit der Person, die sie am meisten fürchtet und zerstört seinen Verstand." " Du hast aber ein Wissen...", äußerte Gon fasziniert, doch eher beunruhigt.
" Wir müssen unbedingt weiter!", meinte Gon und sah zu mir und den Jungen. " Da gibt es einen Weg, mit dem wir den alten Mann erwischen können und die vordersten Läufer erreichen und das in einem.", sprach er und lächelte. Erstaunt sahen wir ihn an. Dieser Junge war wirklich schlau. Er sah mich kurz an und dann wieder zu Gon und Kurapika, woraufhin er meinte: " Ein Spiel, was zu einfach ist, macht keinen Spaß."
" Ich bin so froh, dass wir uns wieder sehen! Würdest du mir nun als erstes deinen Namen sagen?", fragte Gon ihn und ich stimmte nickend mit ihm ein: " Genau! Mir hast du deinen Namen schließlich auch noch nicht gesagt!" Er drehte sich um und entgegnete lächelnd: " Killua!" " Killua...", wiederholte Gon seinen Namen und der besagte Junge nickte im Zustimmen. " Killua, was sollen wir tun?" erkundigte sich Gon ernst. Killua kramte in seiner linken Hosentasche und streckte uns etwas entgegen. " Das ist eine Bombe. Sogar eine sehr starke.", erklärte er. " Eine Bombe?!", fragten Gon und ich gleichzeitig. " Warum hast du Bomben bei dir?", erkundigte ich mich bei Killua, der jedoch nur mit einem Schulterzucken antwortete. " Wir jagen diese eklige Wurzelmauer in die Luft!", meinte er und verblüfft sahen wir ihn wieder an. Er will die Mauer in die Luft sprengen?! Kurz warf er sie hoch und fing sie wieder auf.
" Drei, zwei, eins!", rief Killua und ein lauter Knall ertönte. Die Umgebung wurde hell aufgeleuchtet und einen kurzen Moment warteten wir. " Ich kann es kaum fassen, er hat wirklich die Wand in die Luft gesprengt!", sagte ich staunend zu mir selbst. Und dann flitzten wir los. Wir trafen Leorio und so schnell die Explosion erschienen war, war sie nun gegangen und hinterließ hinter uns eine riesige Staubwolke. Ich landete natürlich unsanft auf dem Boden, wie es nicht anders hätte kommen müssen. Ich brummte und stand genervt auf. Mein linker Ellbogen war leicht aufgeschrammt, aber es tat nicht wirklich weh. Als Kind bin ich oft gefallen. " Das war zwar schnell aber auch... sehr holprig. Nun können wir nicht mehr zurück.", entgegnete Kurapika mit einem leichten Lächeln im Gesicht. Und dann hörte man einen ätzenden und sich gleichzeitig abquälenden Leorio, welcher sich langsam aufrichtete. Überrascht sah er zu Gon und Kurapika, welche ihn anlächelten. Und dann sah er sich um und und rief fragend nach einer Person, die ich nicht kannte. Kurapika erklärte, dass er halluziniert hatte, wegen des Wurzeln eines Baumes und das Tonpa ihn betrogen hatte. Die Drei begannen sich zu unterhalten, bis Killua ihren Kaffeekranz unterbrach und rief: " Hey alter Mann, wir haben keine Zeit zum Plaudern!" " Alter Mann?! Hey du bist-", entgegnete er und sah gereizt zu dem Weißhaarigen. " Sein Name ist Killua!", rief Gon freudig dazwischen. Killua hob seine Hand. Zwischen seinen Fingern klemmten drei weitere Bomben. " Lasst uns gehen!", meinte er und grinste. Leorio sah verwirrt den Bomben hinterher, die Killua gleichzeitig hinter ihn an die Wand warf. Und kurz darauf explodierten diese. Ich musste über Leorios überraschte Geste lachen.
Und Killua hatte Recht gehabt. Wir waren wirklich bei den anderen Teilnehmern, als wir durch die Wand brachen. Überrascht sahen uns die anderen Prüflinge an, als hätten sie einen Geist gesehen. " Tut mir leid, dass wir die Wand kaputt brechen mussten....", entschuldigte sich Gon und kratzte sich verlegen am Hinterkopf. " Ich habe niemals gesagt, dass ihr nicht die Wand zerstören könnt...ihr kamt lebend zurück und das durch den Tunnel der Halluzinationen. Ich bin sehr beeindruckt.", sprach der Prüfer. Nun fiel mir auf, dass er überhaupt keinen Mund zum sprechen hatte. Wie konnte er denn bitte reden, wenn er keine Lippen besaß, über die seine Worte kamen?! Und dann hörte man Leorio brüllen: " Du Bastard! Ich werde dir niemals vergeben!" Ich sah in die Richtung, aus der das Gebrüll kam. Leorio ist wohl auf Tonpa zu gestürmt und hatte ihn am Kragen gepackt. " Hör auf Leorio!", rief Kurapika ihm nach, doch er bekam nur ein weiteres »Halt die Klappe« gegen den Kopf geworfen. " Gon, nervt er dich nicht auch?!", erkundigte sich Leorio bei dem Jungen und wandte sich an ihn. " Es gibt immer Hindernisse in einem Test!", argumentierte Kurapika. Leorio riss sich zusammen und ließ Tonpa los, der wohl sehr erleichtert darüber war.
Später waren wir wieder unterwegs, um die Prüfung weiter zu bestreiten. Ich war irgendwo zwischen den anderen Teilnehmern untergegangen. Ich hatte Gon und Killua aus den Augen verloren und Kurapika und Leorio konnte ich auch nirgendwo entdecken. Ich seufzte kurz. " Na toll und ich muss wieder damit beginnen Selbstgespräche zu führen...", sagte ich zu mir und sah mich nebenbei immer wieder um. Irgendwann fiel mir dann auf, dass der Ausgang schon ziemlich nah war. Ich konnte schon das Licht am anderen Ende des Tunnels erblicken und den leichten Windzug, der mir entgegen kam. Fasziniert bildete sich auf meinen Lippen ein Lächeln und ich legte einen Zahn zu. Mein Ziel war nicht mehr weit entfernt!
Und dann endlich draußen angekommen, verschnaufte ich. Ich hatte die Hände in die Hüften gestützt und keuchte erleichtert durch. Die Frische Luft tat nach all dem Gelaufe wirklich gut. Langsam setzte ich mich in Bewegung, um nach Gon und Killua zu suchen oder auch Leorio und Kurapika. Ich war jedoch schon gespannt, was die nächste Prüfung für mich bereit hielt. Diesen Tunnel hatte ich, zwar mit Hilfe, jedoch bezwungen. Doch die weiteren Hindernisse, die sich mir in den Weg legen würden, müsste ich auch noch überwinden.
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