Die x Prüfung x beginnt
~Hallo liebe Leser! Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen des erstens Kapitel meiner Geschichte! Ich freue mich im Übrigen auch immer über positive Bewertungen, sowohl auch Kritik! Viel Vergnügen mit dem Abenteuer meiner Protagonistin! Liebe Grüße, eure Lara-Chan! ~
Nachdem ich auf Whale Island angekommen war, habe ich festgestellt, dass diese Insel nicht viel kleiner war, als die, auf der ich lebte. Es gab somit auch leider nicht viel zu entdecken. Es waren viele Erwachsene dort und konnte leider kein einziges Kind entdecken. Aber der Hafen schien sehr gefüllt zu sein. Es gab sogar ein Restaurant, oder eher gesagt eine Gastwirtschaft. Das hatten wir nicht. Ich fragte mich, ob meine Eltern sauer auf mich sein würden, wenn sie bemerkten, dass ich ohne Vorankündigung verschwunden war. Wahrscheinlich waren sie wütend, traurig und enttäuscht. Ich konnte mir gut das Gesicht meiner Mutter vorstellen, wie sie in Selbstzweifeln versank. Und mein Vater würde es vielleicht bereuen, mich in seine Geschäfte eingebunden zu haben. Aber ich, ich bereue nichts! Zumindest noch nicht. Ich teilte ihnen schließlich nur über einen handgeschriebenen Zettel mit, dass ich aufgebrochen bin, um an der Hunter-Prüfung teil zu nehmen. Sie waren definitiv sehr wütend auf mich, weil ich einfach losgezogen bin, ohne ihr Einverständnis eingeholt zu haben, obwohl sie strickt dagegen waren. Sie hätten mich nie alleine gehen lassen. Ich seufzte frustriert, fing mich jedoch direkt wieder. Es gab kein Zurück mehr! Ich hatte mir geschworen die Schatulle zu finden und der erste Schritt war nun, diese Prüfung zu bestehen.
Ich wanderte also im Hafen herum und vertrieb mir etwas die Zeit bevor ich das Schiff nahm, welches einem zum ersten Prüfungsort bringen würde. Doch was ich nicht wusste war, dass die erste Prüfung dort schon längst begonnen hatte. Nachdem das Segelschiff ablegte, schien noch die Sonne und die Wellen waren ruhig. Es war ein guter Start, um ein neues Abenteuer zu beginnen. Es war alles in Ordnung. Gemütlich saß ich im Schneidersitz auf dem Boden des Decks, an einer der Außenwände gelehnt und sah mir das Messer an, was nur für mich geschmiedet worden war. Ich konnte nicht genau sagen, was es für ein Messer war, da ich nur einige Namen kannte, von Artefakten, die mein Vater besaß, aber es wirkte in gewissermaßen einzigartig. Der Unterschied war nur, dass diese Waffen im Gegensatz zu meinem Messer besonders waren. Ich hatte zwar schon die ganze Zeit den Gesprächen der anderen Passagiere gelauscht, aber als einer begann zu sagen, dass ein Sturm aufziehen sollte, spitzte ich die Ohren. Ich war verwundert. "Ein Sturm? Bei diesem Bilderbuchwetter?", murmelte ich stirnrunzelnd vor mich hin und sah irritiert nach oben. Es könnte doch niemals stürmen. Der Himmel war wolkenlos und genauso blau wie das Wasser. Ich wollte nicht glauben, dass in naher Zukunft ein Unwetter aufzog.
Leider bewahrhaftigte sich die Aussage, die ich nur für ein Gerücht hielt. Zu Beginn fiel mir auf, dass es kälter wurde und der Wind zunahm. Ich war sehr kälteempfindlich, so war es also das erste, worauf ich aufmerksam wurde. Ich sah wie einige Reisende im Unterdeck des Schiffes verschwanden, so packte ich also mein Messer zurück in meine Tasche, stand von dem Platz auf, auf dem ich die ganze Zeit saß und folgte den wenigen Menschen, die in das Innere des Schiffes gingen. Ich blickte mich etwas um und suchte mir einen neuen Platz. Anschließend kramte ich in meiner Tasche herum. Das würde mir ein bisschen die Langeweile, die sich in mir ausbreitete vertreiben. Konzentriert suchte ich nach irgendetwas, womit ich die Zeit davon jagen konnte. Ich knotete meine blaue Jacke auf, die vorher um meiner Hüfte lag und benutzte sie als Sitzkissen. Des Weiteren nahm ich mein Artefakten-Buch aus meiner Tasche und suchte nach dem Knick in einer Seite, den ich hinterlassen hatte, um an der Stelle weiter zu lesen, wo ich aufgehört hatte. Beim Lesen korrigierte ich meine eigenen Rechtschreibfehler, die sich in meine Texte eingeschlichen hatten und erinnerte mich bei jedem Artefakt, was ich eingetragen hatte an das Unikat, was sich bei meinem Vater im Arbeitszimmer befand.
Irgendwann wurde der Wellengang jedoch dramatisch unruhig und es wurde schwieriger zu lesen. "Man, ich bin fast am Ende meiner Seite!", motzte ich fluchend mit dem Seegang, der mir diese Komplikation bescherte, sich jedoch wenig um mein Wohlbefinden kümmerte. Ich tendierte oft dazu mit mir selbst zu reden. Mir gleich ob Menschen in meiner Umgebung waren oder nicht. Ich liebte es Selbstgespräche zu führen, sowohl auch mich mit anderen Menschen zu unterhalten. Meine Mutter sagte immer, ich quatschte wie ein Wasserfall.
Ab und zu hielt ich auch Ausschau nach anderen Gleichaltrigen, mit denen ich mich vielleicht verstehen könnte, doch vergebens. Ich sah irgendwie nur Erwachsene, wovon der Großteil Männer waren. Vielleicht hatten meine Eltern recht, die Hunter-Prüfung war vielleicht doch nichts für Kinder und Jugendliche. Den Meisten wurde auf der Fahrt schlecht – die hatten vorher bestimmt alle etwas gegessen. Ich war recht froh, dass ich mit leeren Magen aufgebrochen war. So eine Seekrankheit konnte ich nun nicht gebrauchen. Mittendrin kam dann der Kapitän des Schiffes herein. Er sah sich um und beschimpfte die ganzen »Weicheier«, die sich kreidebleich in der Kabine aufhielten. Irgendwann forderte er dann drei Leute auf ihm zu folgen. Ich schenkte ihnen nicht viel Aufmerksamkeit und las in meinem Buch weiter. Die Wellen nahmen an Dramatik zu und viele der Reisenden wurden durchs Unterdeck geschleudert. Ich hielt mich an einem Tau fest und hatte es mittlerweile aufgegeben mein Buch zu korrigieren, weshalb ich dieses zurück in meine Tasche gepackt hatte. Auch wenn ich manchmal scharf Luft einziehen musste, da das Atmen bei der Masse an Menschen hier ziemlich schwerfällig war.
Bald war der Sturm jedoch vorüber. Langsam merkte ich, wie die Wellen ruhiger wurden und nach einiger Zeit entschied ich mich wieder nach draußen zu gehen. Irgendwie schien es mir viel leerer als zuvor. Die Einzigen die draußen standen war der Kapitän, ein paar Matrosen, die auf dem Schiff arbeiteten und dazu ein Mann mit einem Anzug, ein blondhaariger junger Mann, mit einem blauen Cape und ein kleiner Junge, ganz in grün gekleidet. Ich staunte überrascht. Der Junge schien viel jünger als ich zu sein, was mich irritierend schauen ließ. "Die lassen also auch Kinder bei der Hunter-Prüfung zu?!", sprach ich ungläubig zu mir selbst und sah zum besagtem Kind.
"Und ich dachte, ich wäre zu jung...", fügte ich noch leise murmelnd hinzu. Ich hörte der Konversation, die die Vier führten nicht wirklich zu. Aber was ich von ihrem Gespräch mitbekam war, dass wir schon sehr bald am nächsten Hafen anlegen würden. Das freute mich. An diesem Tag hatte ich festgestellt, dass ich segeln doch nicht so toll fand, wie ich es mir immer vorgestellt hatte.
Als dann das besagte Geschehen eintraf, stand ich auf, um das Schiff wie alle anderen zu verlassen. Sobald ich wieder den Boden unter meinen Füßen spürte, atmete ich erleichtert auf. Was für ein angenehmes Gefühl. Aber was jetzt? Ich hatte keine Ahnung, wo ich nun hinmusste. Ich entschied mich also die Leute hier zu fragen, ob sie wüssten, wo ich als nächstes entlang musste. Und dann sah ich wieder den kleinen Jungen, der mit dem Kapitän sprach. Ich sah einige Kisten und versteckte mich dahinter, um ihr Gespräch zu belauschen. Ich weiß, es ging mich nichts an, aber vielleicht gab der alte Mann ihm einen Rat oder sowas in der Art. Aufmerksam hörte ich hin und versuchte jedes Wort der beiden zu entziffern, was etwas kompliziert war, da am Dolle Harbour eine riesige Menschenmenge war.
" Aber du hast bis jetzt nur Dolle Harbour erreicht! Du hast noch einen langen und schwierigen Weg vor dir", sagte der Kapitän. Der Junge nickte und bestätigte dies mit einem reinen Gewissen. Dann trat der Mann im blauen Anzug hervor. Auf seiner Schulter trug er einen Aktenkoffer mit einem Karomuster darauf. " Wenn du uns Ratschläge geben willst, lehnen wir dankbar ab! Du hast uns auf der Segelfahrt schon genug beigebracht!", meinte er und klang ziemlich voreilig und selbstsicher. Ich unterdrückte mir ein leises Fluchen. Ich wollte doch herausfinden, wo ich lang musste und dieser Mann lehnte einfach ab. Der Kapitän nickte ihm lächelnd zu und entgegnete freundlich: " Gut, dann gebe ich euch noch einen letzten Rat! sagen wir einmal es ist ein besonderer Tipp..." Der Mann sah den Seefahrer überrascht an und fragte neugierig: " Ein besonderer Tipp?!" Ich konnte kaum still stehen. Gleich würde er es sagen und wüsste, wie ich weiter kommen würde. In mir sammelte sich ein riesiges Bündel an Vorfreude. " Schaut!", meinte der Kapitän und deutete mit seinem Finger auf einen großen, grünen Berg. Ich folgte seiner Geste. Er fuhr ernst fort: " Seht zu, dass ihr euch daran haltet! Es ist eine der Vor-Prüfungen, bevor ihr in die Prüfungshalle gelangt!" Meine Augenbrauen zogen sich in Verwirrung zusammen? " Prüfungshalle?", murmelte ich vor mich hin und sah vorsichtig, weiter hinter meiner Kiste hervor. Er deutete auf eine Zeder auf einen Hügel. Den Rest hatte ich nicht mehr ganz verstanden, da ich zu sehr mit meinen Selbstgesprächen beschäftigt war. Als ich wieder aus meinem Versteck schaute, war der Kapitän verschwunden und der Junge und die beiden anderen waren bereits auf dem Weg, den Hafen zu verlassen. Sofort sprang ich aus meinem Versteck und folgte ihnen unbemerkt.
Die Menschen um mich herum waren ständig in Bewegung, was es mir erleichterte die Drei zu verfolgen. Sie blieben an einem Schild stehen, was einem den Standort aufwies. Sie unterhielten sich, doch durch die anderen Gespräche der Leute, konnte ich nichts von ihrem Reden verstehen. Also entschied ich mich dazu zu warten, bis sie sich wieder in Gang setzten, um ihnen weiterhin zu folgen. Ein weiterer Mann gesellte sich zu ihnen und sprach mit den Dreien. Ob er wohl auch ein Freund oder ein Bekannter war? Ein Freund...oder ein Bekannter... Diese Worte verweilten in meinem Kopf und kamen über meine Lippen. " Vielleicht sollte ich mir auch ein paar Freunde suchen, dann erscheint es mir leichter...", sprach ich mit mir selbst und sah wieder zu meinen »Wegweisern«. Auf einmal verschwanden der Junge und der Blondhaarige, mit dem Mann, der neu dazu kam. Der Dunkelhaarige im Anzug lief in die andere Richtung. Ich geriet in Panik. " Was soll ich tun?! Der kleinen Gruppe hinterher oder dem Anzugträger?!", rief ich panisch und verfiel wieder in meine altbekannte Hysterie. Ich muss gestehen ich war ein sehr hysterischer Mensch.
Ich entschied mich also dazu, unbemerkt, dem Jungen und seinem Gefolge hinterher zu schleichen. Ich war viele Meter von ihnen entfernt, um sicher zu gehen, dass sie mich nicht entdecken würden. Der Weg wurde dann immer mehr vom Wald eingenommen. Mehr Büsche und Bäume. Perfekt für mich um mich dort unauffällig zu bewegen und sie nicht aus den Augen zu verlieren. Ich stellte mir selbst viele Fragen und sprach mit mir, aber laut genug, dass nur ich es hören könnte. Kurz blieb der Blondhaarige dann stehen und wandte sich um. Reflexartig warf ich mich zu Boden, in der Hoffnung, dass er mich nicht bemerkte. Doch dann realisierte ich, dass er zu dem Jungen sah, der den Mann auf seinem Rücken trug. Ich hatte bereits herausgefunden, dass der Junge den Namen »Gon« trug. So hatte der Mann ihn mehrmals genannt, wenn er mit ihm sprach. Gon....ein komischer Name. Langsam stand ich auf und blickte auf meine Beine, welche zum Glück keine grünen Grasflecken an den Knien hatten. Ich atmete auf und verfolgte den Blonden, der voraus weiter ging, oder besser gesagt, ging ich Meter zwischen den Bäumen und Büschen, schräg neben ihm her.
Dann ließ der Junge den Mann hinunter, um irgendwelche Heilmittel für ihn zu besorgen. Kurz sprach der Blonde mit ihm und setzte dann seinen Weg fort. Ich, die kurz stehen geblieben war, ging auch weiter. Ich hörte den Mann von irgendwo aus dem Wald nach Gon rufen, aber darum sorgte ich mich nicht. Plötzlich knurrte etwas finster und der Blonde, dem ich gefolgt war lief in eine andere Richtung. Für einen Moment sah ich ihm fragend hinterher, rannte dann aber, wenn man es rennen nennen konnte, hinterher. Ich sah aus der Ferne den Mann und ein riesiges graues Nashorn. " Ein Nashorn?! In freier Wildbahn?!", rief ich erstaunt, immer noch leise genug, damit mich niemand hörte. Ich war überrascht, das mich bis jetzt noch keiner bemerkt hatte, auch sehr erleichtert darüber. Während der Blonde mit dem Mann sprach, tauchte dann Gon aus einem Gebüsch auf. Er ging auf das Nashorn zu, ohne auch irgendeine Art von Angst oder Beunruhigen zu zeigen.
" Gon!", rief der Blonde aus, hob zwei Holzschwerter an, um sich zu verteidigen. Er fuhr fort: " Es ist zu aufgebracht! Wir haben keine andere Chance!" Ich versteckte mich hinter einem Baum, um mich in Sicherheit zu bringen. " Warte Kurapika! Es ist nervös geworden, weil wir uns in seinem Territorium befinden", meinte der Dunkelhaarige und klang aufrichtig. Der andere hieß also Kurapika, interessant. Die Situation schien angespannt zu sein. Aufmerksam beobachtete ich das Szenario. Kurz knurrte das Nashorn auf, aber Gon rannte nicht weg, sondern sprach zu dem Tier und entschuldigte sich, für das Eindringen in sein Territorium. "Wahnsinn! Ich würde mich nicht trauen, dem Nashorn entgegen zu treten!", staunte ich und blinzelte kurz. Und dann plötzlich aus dem Nichts tauchte der Anzugträger mit seinem Aktenkoffer auf und schlug dem grauem Tier auf den Schädel. Erschrocken fuhr ich zurück, als das Nashorn knurrend dem Mann hinterher stürmte, der es zuvor noch geschlagen hatte, um Gon zu retten und nun schreiend wegrannte.
Später stellte sich heraus, dass der Mann zurück kam, weil der Bus eine Falle gewesen war. Ich war verwirrt. " Von was für einem Bus sprechen sie?", hatte ich mich gefragt und beobachtete sie. Dabei hatte ich auch herausgefunden, dass der Anzugträger Leorio hieß. Die Vier kannten sich wohl vorher nicht, sondern hatten sich erst kennengelernt. "Wobei ich ernsthaft gedacht hätte, sie wären Freunde oder so etwas...", hatte ich enttäuscht zu mir selbst gesagt, frustriert darüber, dass meine Vermutung falsch war. Mittlerweile hatten wir den Wald längst verlassen, was es mir erschwerte den Vier zu folgen. Ich musste also wieder auf Abstand gehen. Sie blieben vor einer zerfallenen Gasse stehen. Die Häuser waren bereits alle fensterlos und Staub wirbelte durch die Luft. Es war eine sehr trockene Gegend. Auf einigen Wäscheleinen hatten sich pechschwarze Raben angesammelte und blickten die kleine Gruppe an. In mir stieg ein unwohles Gefühl auf. Es kam mir so ruhig und leer vor, jedoch auf eine unheimliche Art und Weise.
Leorio, der Mann mit dem Aktenkoffer, ging sich umsehend voraus, was für mich bedeutete, ich musste wachsam sein, sonst würden sie mich erwischen. Ich versteckte mich immer hinter Hauswänden und wartete bis sie weit genug von mir entfernt waren, damit ich vorrücken konnte. Kurapika wies dann Leorio fragend daraufhin, ob er nicht das Atem um sie herum hören konnte. Ich riss erschrocken die Augen auf und hielt die Luft an. Hatten sie mich etwa entdeckt?! Ganz still blieb ich hinter der Hausmauer stehen, ich geriet in Panik. Gon sprach, dass er Kleidung rascheln hören konnte. Wild fuchtelte ich mit dem Armen herum. Ahhhhh! Sie hatten mich entdeckt! Ich wollte wieder anfangen hysterisch zu schreien, aber vielleicht würden sie ja einfach weitergehen und mich ignorieren. Deswegen hielt ich mich zurück und verkniff mir mein Geschimpfe.
Dann rannte Gon los und zeigte mit seinem Finger auf eine Gasse. " Ich habe sie gefunden Madam!", rief er in einem sorglosen und freudigen Tonfall. Überrascht lugte ich aus meinem Versteck. " Es befand sich also eine Frau in der Gasse? Und ich dachte, sie hätten mich gehört!", sprach ich erleichtert und fiel wieder in meine Deckung. Ich war so froh, dass sie mich nicht entdeckt hatten. Ich wollte nicht wissen, wie sie über meine Beschattung reagieren würden. Auf einmal tauchten weitere Gestalten mit einer bunten Frisur und einem weißen Gewand auf. Nun verstand ich es. Die Gestalten waren es, was sie gehört hatten und nicht ich. Erleichterung trat in mir auf, erneut. Nun unterhielten sie sich wieder. Ihre Stimmen hallten durch die enge Gasse, durch die wir zuvor noch gelaufen waren. Ich hörte zu. " Wie Matthew sagte, das ist der richtige Weg!", sprach Kurapika. Ich strahlte. Es war gut zu wissen, dass ich nicht auf der falschen Spur war, " Was?!", kam es genervt und ungläubig von Leorio. Gon erklärte anschließend, dass die Wege, die wir nicht bestritten hatten voller magischer Kreaturen und Monstern gewesen wären. Meine Augen weiteten sich in Überraschen. " Magische Kreaturen?!", rief ich erschrocken, sowohl auch leise. Ich hatte keine dieser Kreaturen auf unserem Wege gesehen.
" Und wer zur Hölle sind die dann?! Das ist auch eine Falle, nicht wahr?!", rief der Dunkelhaarige und deutete auf die Gestalten vor ihm. Die alte Frau, die Gon zuvor noch in der Gasse entdeckte, meinte nun: " Hört zu! Ihr habt euch an der einsamen Zeder orientiert, richtig? Ihr kommt da niemals hin, wenn ihr den Weg durch die Stadt nehmen würdet! Alle anderen Wege sind wie ein Labyrinth! Und hinter jeder Ecke hätte ein magisches Wesen auf euch gewartet! Der Junge hat also Recht!", erklärte sie streng. Mir ging erneut ein Licht auf. Die Magischen Wesen wären also nicht im Wald gewesen, sondern lauerten als Fallen in der Stadt auf. Ich lächelte triumphierend. " Es war also gut, den Vier zu folgen!", redete ich und verpasste ein paar Worte, die sie auswechselten. Die Gestalten in den Kutten begannen irgendetwas zu singen, was erneut meine Aufmerksamkeit erregte. Neugierig sah ich zu ihnen.
" LASST DAS QUIZ BEGINNEN!!!", schrie die Frau und verzog ihr Gesicht. Die Vier, sowohl auch ich waren überrascht. " Ein Quiz?", fragte ich mich selbst und wartete auf weiteres Geschehen ab. " Ich stelle euch eine Frage. Ihr habt fünf Sekunden, um sie mir zu beantworten! Wenn ihr falsch antwortet, seid ihr disqualifiziert!", erklärte sie. " Disqualifiziert?!", rief ich erschrocken. Ich war mir nicht sicher, was ich tun sollte. Ich tauchte hinter meinem Versteck auf und schlich mich weiter hinter die nächst gelegene Hauswand. Kurz sah mich die alte Frau in Überraschung an, bevor sie mit ihrer Erklärung fortfuhr. " Ihr könnt zwischen Antwort 1 und 2 entscheiden! Alle anderen Antworten sind ungültig!" Sie hatte mich zwar gesehen, sprach aber nicht über mich, oder informierte die anderen. Seltsam. Warum wies sie die anderen denn nicht darauf hin? Durch meine erneuten Selbstgespräche, verpasste ich schon wieder ein paar Gespräche der anderen. Ich musste wirklich aufhören mit mir selbst zu reden. Der Mann, der vorhin am Schild in der Stadt zu ihnen gestoßen war, begann wohl als erster das Quiz zu beantworten.
" Gut, lasst uns anfangen! Beide, deine Mutter und deine Geliebte wurden entführt, du kannst nur einen der beiden retten, 1. Mutter, 2. Geliebte, wen rettest du?", erkundigte sie sich und fügte anschließend noch hinzu: " Du hast fünf Sekunden zum Antworten! Fünf...vier..." Sie begann langsam herunter zu zählen und wartete währenddessen auf eine Antwort. Ich überlegte. "Meine Mutter oder meine Geliebte?", murmelte ich wieder vor mich hin. Egal welche Antwort ich nahm, das kommt doch auf die persönliche Erfahrung an. Wenn man eher ein Papa-Kind war, würde man eher seine Geliebte retten! Das war doch ungerecht! Ich würde keinen der beiden nehmen, weil es einfach ungerecht dem anderen gegenüber wäre!
" Eins!", rief der Mann.
Die Frau sah ihn prüfend an und fragte: " Warum wählst du eins?"
" Jeder weiß doch, dass man nur eine Mutter auf der Welt hat! Aber eine Geliebte kann man jederzeit haben!", erklärte er und stützte selbstsicher die Hände in die Hüften. Kurz wandte sich die Frau an die anderen Gestalten und besprach etwas mit ihnen. Ich dachte über seine Erklärung nach. Das war ein wirklich guter Grund, aber ich glaube, ich würde bei meiner eigenen Meinung bleiben! Keiner der beiden! Die Gestalten machten den Weg frei und die Frau sprach: " Du kannst passieren!" Auf einmal begann Leorio wild herum zu schreien und warf der alten Frau einige Aussagen, die er bemängelte, gegen den Kopf. Er hielt nichts von diesen »dummen« Fragen und Quiz. Gerade wollte Kurapika etwas sagen, doch die Frau verbat es ihm. Zurück gehen war keine Option mehr. Man würde disqualifiziert werden. Also gab es nur noch den Weg durchs Quiz. Die Frau begann auch schon mit ihrer nächsten Frage.
" Dein Sohn und deine Tochter wurden entführt. Du kannst nur einer der beiden zurück holen. 1. Tochter, 2. Sohn! Wen der beiden befreist du?", fragte sie und begann wieder von fünf runter zu zählen. Währenddessen ging Leorio auf eine Hausmauer zu und schnappte sich ein Brett. "Schon wieder so eine Frage!", merkte ich an und begann wieder zu überlegen. Es ist genauso wie die vorherige Frage. Man liebt doch schließlich beide Kinder? Entweder beide oder niemand! Anders wäre es doch unfair! "Wahrscheinlich wird die nächste Frage genauso sein, da bin ich mir sicher!", sagte ich zu mir selbst und schaute entschlossen auf. Mittlerweile hatte ich mitbekommen, dass Leorio angefangen hatte zu schreien. Er schien ein sehr gereizter Geselle zu sein, stellte ich fest. Doch dann überraschte es mich, als Kurapika sagte, sie hätten das Quiz bestanden. " Aber sie haben doch gar keine Antwort gegeben?", fragte ich mich und runzelte die Stirn.
" Schweigen ist die richtige Antwort!", meinte der Blondhaarige. " Schweigen?", rief ich erneut auf. Er erklärte dass es keine richtige Antwort gab, weshalb die richtige Antwort schweigen wäre. Meine Augen leuchteten auf. Ich hatte also Recht! Es gab wirklich keine richtige Antwort! Auch wenn das eher unterbewusst von mir war und ich gar nicht wusste, dass Schweigen die Antwort war, strahlte ich über diesen Triumph. Auf einmal hörte ich quietschende Geräusche und zwei der verkleideten Gestalten schoben ein grün-blaues Tor auf. " Der richtige Weg ist dieser hier!", erklärte die Frau und lächelte etwas. " Er führt nur geradeaus, aber es dauert zwei Stunden, bis man das Ende erreicht hat.", erklärte sie und hatte die Arme hinter dem Rücken verschränkt. Neugierig sah ich zum Tor und den drei, die gemeinsam mit der Quiz-Lady davor standen. Dieser Weg war mein Ziel zum weiteren Weg zur Hunter-Prüfung. Irgendwie beunruhigte es mich, dass ich die Antwort und den Weg nur wusste, weil ich andere Teilnehmer bespitzelte. Aber ich wollte die Prüfung unbedingt bestehen, deswegen war das nötig gewesen. Anders wäre ich wahrscheinlich magischen Kreaturen in die Arme gelaufen und gefressen worden. Ich schluckte. Ein unangenehmer Gedanke.
Die drei gingen los, um den Weg zu nehmen, den die Frau ihnen geöffnet hatte und ich stürmte aus meinem Versteck, um denselben Weg zu nehmen. Die Frau sah mich an. Ich erwiderte ihren Blick. Sie sprach leise: " Kleine, das ist kein schlechter Weg, um die Hunter-Prüfung zu bestehen, aber später wirst du die Leute nicht mehr beschatten können..." Ich sah sie mit großen Augen an und antwortete leise: " Ich weiß...werden sie mich denn nun nicht passieren lassen?" Nichts an ihrem Gesichtsausdruck veränderte sich. " Die Entscheidung liegt bei dir! 1 für passieren, 2. für nicht passieren!", meinte sie. "Eins!", antwortete ich und sie nickte im Einverständnis. Langsam ging ich den Drein hinterher und verhielt mich ruhig. Glücklicherweise war der Tunnel dunkel und sie konnten mich somit nicht sehen. Die Frau erklärte noch, dass am anderen Ende des Tunnel an der Zeder ein Pärchen wohnt, welche als Navigatoren fungieren würden. So folgte ich also weiterhin dem Weg, hörte ihren Gesprächen zu und verhielt mich stets ruhig. Mal sehen, wie weit sie mich bringen würde.
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