
TRÄNEN
Es war spät geworden, als Luka und ich uns endlich voneinander verabschiedeten. Die ganze Zeit über hatte ich kaum noch ein Wort gesagt, aber es wirkte nicht, als würde Luka das wirklich aufgefallen.
Dey hatte einfach weiter über Zarah geredet und mich tausende Sachen über sie gefragt, die ich demm einfach nicht beantworten konnte. Okay, manches wollte ich auch nicht beantworten.
Ich trat fest in die Pedale, um so schnell wie möglich weit vom Park wegzukommen. Ohne diese eine Aussage von Luka wäre der Tag so unglaublich schön gewesen, aber dey hatte alles ruiniert.
Wie konnte ich nur so dumm sein und mir einbilden, dass Luka mich auch mochte? Dey stand auf Zarah. Nicht auf mich. Wieso sollte so eine tolle Person wie dey auch auf mich stehen? Ich würde mich an deren Stelle doch auch für Zarah entscheiden, ich konnte es demm nicht übel nehmen.
Sie war wunderschön. Ihre schwarzen Braids fielen locker über ihre Schultern und die leicht dunkle Haut wirkte zart und schön. Ich hingegen sah total langweilig aus. Ich war weiß wie eine Leiche und hatte langweilige braune Haare, die ich nicht mal als Friseur bezeichnen konnte. Es war klar, dass sich niemand für mich interessierte.
Aber trotzdem konnte ich nicht aufhören, mir Hoffnungen zu machen. Würde Luka mich vielleicht auch mögen, wenn dey merkte, dass Zarah wirklich hetero war und total für Jonas schwärmte?
Aber ich wollte doch auch nicht Lukas zweite Wahl sein. Ich wollte die erste Wahl sein, nicht nur irgendeine unwichtige Person. Was zum Teufel sollte ich denn noch tun, damit Luka endlich merkte, wie toll ich demm fand und dey vielleicht merkte, dass dey mich auch mochte.
„Vergiss es", hauchte ich sanft in die Wärme, die in der Luft um mich herum lag.
Luka wird dich niemals lieben. Das war der Satz, der sich die ganze Zeit wie ein Song im Endlosmodus in meinem Kopf wiederholte. Und je häufiger ich ihn dachte und je häufiger ich es spürte, realisierte ich es mehr.
Ich spürte, wie sich Tränen anbannnten. Ich wollte sie runterschlucken, aber es gelang mir nicht. Es war zu spät.
Während ich also fest in die Pedale tritt und nur noch nach Hause wollte, rollten so viele Tränen nacheinander über meine Wange.
Ich hatte keine Kontrolle mehr. Nicht über meine Tränen, nicht über meine Gefühle, nicht einmal über mich selbst. Mir wurde einfach alles zu viel. Das mit Luka, das mit Zarah, mein Geschlecht, meine Sexualität, das ständige Verstecken und Verdrängen meiner Gefühle.
Ich konnte es nicht mehr. Ich brauchte eine Pause. Jetzt. Und weil mir dazu nichts anderes einfiel, bog ich wie automatisch in Zarahs Straße ein, lehnte das Fahrrad an die Haustür und klingelte an ihrer Tür, nachdem ich kurz die Tränen aus meinem Gesicht gewischt hatte.
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