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OUTING

Als ich wieder zuhause war, war das Erste, was ich tat, mich aufs Sofa fallen zu lassen und auf meinem Handy eine Nachricht an Luka zu tippen. Ich hatte noch immer nicht deren Nummer, weshalb ich demm weiterhin über die App für die Schule schreiben musste. 

Ich öffnete den Chat mit Luka und begann, demm eine Nachricht zu schreiben.

Hey Luka, ist alles okay bei dir? Du sahst etwas traurig heute in der Schule aus. Und was hast du eigentlich mit Zarah besprochen? 

Du musst es mir nicht sagen, aber ich bin für dich da, wenn du reden möchtest oder so. 

Wollen wir btw mal Nummern austauschen? Dann müssen wir nicht immer so schreiben.

Dein*e Ash

Ich wartete einige Minuten über dem Chat, als meine Mutter an die Zimmertür klopfte. Ich ließ sie herein und sie setzte sich neben mich aufs Sofa.

„Ashley, Schatz.", begann sie. Über ihr Gesicht streckte sich Besorgnis und Mitleid, was ich nicht so wirklich zuordnen konnte. 

Dass sie mich Ashley nannte, machte meine Laune auch nicht gerade besser. Aber ich konnte es ihr nicht übelnehmen. Sie wusste nichts von meinem neuen Namen und das würde sie wahrscheinlich auch erstmal noch nicht erfahren. 

„Hm?" Ich sah meine Mutter erwartungsvoll an. Ich versuchte, nicht in ihre Augen zu sehen. Mein Blick war überall, außer in ihrer Nähe. Ich fühlte mich wohler dabei, einfach nur auf meinen Kleiderschrank oder die Fotowand über meinem Schreibtisch zu starren, anstatt auf sie. 

Ich hatte das Gefühl, das etwas Unerwartetes auf mich zukommen würde. Wie ein Tsunami, der mich jeden Moment überraschen würde, nur dass ich doch irgendwie die Vorahnung hatte. 

„Ich wollte mal mit dir sprechen.", setzte sie an. 

Ich spürte sofort, wie mein Herz begann schneller zu sprechen. Ich hatte noch immer meinen Binder an, weshalb ich Angst hatte, dass meine Mutter es gemerkt hatte. Oder dass sie vielleicht anders irgendwie mitbekommen hatte, dass ich nichtbinär war. 

Ich wollte noch nicht, dass sie es wusste. Selbst wenn ich mir immer sicherer wurde, fühlte es sich doch noch nicht nach der richtigen Zeit an, um meine Mutter einzuweihen. Ich würde das schon noch machen, aber gerade passte es einfach noch nicht. 

„Worüber denn...?", fragte ich unsicher. Ich hatte unglaubliche Angst und hoffte nur noch, dass es um irgendwas anderes ging, hauptsache nicht um mein Nichtbinärsein. 

„Du wirkst in letzter Zeit ein bisschen traurig, Ashley." Und schon wieder hatte sie meinen ganzen Namen benutzt. Gott, wie ich das hasste. 

„W-Was meinst du?" Noch immer traute ich mich nicht, meine Mutter anzusehen. Ich nahm nur aus dem Augenwinkel ihre enge Jeans und die roten Hausschuhe wahr.

„Du kamst aus der Schule, ohne mit mir zu reden, du hast plötzlich bei Zarah übernachtet und als du zurückgekommen bist, warst du auch ziemlich neben der Spur. Generell bist du in letzter Zeit ziemlich neben der Spur. Sagst du mir bitte mal, was mit dir los ist? So kenne ich dich gar nicht, Ashley."

Ashley, Ashley, Ashley. Konnte sie auch mal damit aufhören, in jeden Satz meinen Namen einzubauen?!

„Ich... ich weiß nicht, es ist... keine Ahnung... Ich bin nur... also ich kann..." Ich schnaufte. Was sollte ich auch sagen?

„Du kannst mir alles sagen, Ashley, das weißt du, oder?", kam es wieder von ihr. Sie legte sanft ihre Hand auf meinen Oberschenkel und sah mich so durchdringlich an, dass ich es nicht verhindern konnte, dass mein Blick sich kurz mit ihrem traf. 

„Alles?", fragte ich nur nach, während ich weiterhin spürte, wie unglaublich schwer es mir gerade fiel, irgendein Wort herauszubringen. 

„Alles.", bestätigte sie mit fester Stimme, aber doch hatte ich Angst. 

Ich konnte das noch nicht. Dafür stauten sich gerade viel zu viele gemischte Gefühle in meinem Bauch an. Da war die Freude, dass meine Mutter für mich da war, die Überzeugung, dass ich mich einfach outen konnte und sie mich weiterhin lieben und unterstützen würde. 

Aber genauso die Angst, dass sie genau das nicht tun würde. Die wieder aufkommenden Tränen machten das Ganze auch nicht gerade besser.

„Ich... Ich weiß nicht, wie ich das sagen soll...", setzte ich an und zwang mich, die Tränen runterzuschlucken. Wieso sagte ich es nicht einfach? Wieso war es so unglaublich schwer, diese drei Wörter aus meinem Mund zu bringen. 

Ich, das sagte ich ständig, bin, auch ein Wort, was ich jeden Tag benutzte, nichtbinär. Okay, zugegeben, das Wort sagte ich nicht allzu oft, aber doch immer mal wieder, auch wegen Luka.

„Worum geht es denn? Schule?" Ich schüttelte den Kopf. 

„Freunde?" Wieder schüttelte ich den Kopf. 

„Mitschüler?" Ich schüttelte zum wiederholten Mal meinen Kopf. Sie würde eh niemals darauf kommen, was mit mir los war. 

Ihr Blick schweifte nach oben und sie sah mich an. „Liebeskummer?" 

Ich überlegte kurz. Vielleicht ein bisschen, aber das war nur nebensächlich. Also schüttelte ich wieder den Kopf. 

„Bist du lesbisch?" Sofort schüttelte ich wieder den Kopf, so fest wie es ging. Ich war nicht lesbisch, auch wenn das irgendwie alle von mir dachten. 

„Aber richtige Richtung", schniefte ich. Ich konnte nicht verhindern, dass ich wieder begann, loszuweinen. 

„Dann bist du bisexuell?" Ich schüttelte erneut den Kopf. 

„Pansexuell?" Wieder schüttelte ich den Kopf, während ich mich freute, dass meine Mutter so viele Sexualitäten kannte. 

„Wie hieß das noch gleich... Asexuell?" Wieder schüttelte ich den Kopf. 

„Hm... betrifft es denn deine Sexualität?" Ich schüttelte den Kopf. „Okay, aber das akzeptiere ich alles total, das weißt du, oder?" Ich nickte. 

Sie atmete kurz tief ein und aus und sah mich dann kurz an. „Also geht es um dein Geschlecht?"

Mein Herz beschleunigte wieder seinen Schlag, während sich in meinem Bauch immer weiter alle Gefühle anstauten. Ich tat nichts. Ich schüttelte nicht den Kopf, aber um zu nicken, hatte ich auch nicht genug Kraft.

„Das nehme ich als Ja... Bist du vielleicht eigentlich ein Junge?" Ich schüttelte knapp den Kopf.

„Okay, hm, ich kenne nicht wirklich mehr. Gibt es nicht auch noch was dazwischen?" 

Ich sah weiterhin angestrengt den Boden vor mir an, während mir immer wärmer wurde, meine Mutter war nah dran. Es würde nicht mehr lange dauern und sie würde es wissen. 

Ich nahm all meinen Mut zusammen und nickte. Nur leicht, aber so, dass sie es wahrnahm. 

„Möchtest du mir was darüber erzählen?", sagte sie nur. 

Ich hatte mit allem gerechnet, außer mit dieser Antwort. Aber so war das eben mit Outings. Man konnte sie nie planen, weil immer irgendwas kommen würde, womit man nicht gerechnet hatte. Manchmal positiv, manchmal negativ. 

Ich konnte nicht sagen, was davon das hier war. Aber weil meine Mutter ruhig blieb und mich einfach nur ansah, würde ich auf positiv tippen. 

„Ich... Ich hab schon seit längerem das Gefühl, dass Mädchensein einfach nicht zu mir passt. Es ist irgendwie... schwer zu erklären... Ich mag es nicht, wenn man mich irgendwie weiblich bezeichnet, sie zu mir sagt oder mich sofort als Mädchen einstuft. 

Ich hatte lange das Gefühl, dass ich irgendwie... verrückt bin. Dass ich komisch bin. Und ich hatte einfach kein Wort dafür. Dann habe ich aber jemanden kennengelernt, dem es genauso geht. Dadurch habe ich erfahren, dass Nichtbinärsein existiert. 

Und... keine Ahnung, das beschäftigt mich halt seit einiger Zeit und ich weiß nicht mal, ob das wirklich perfekt zu mir passt, aber irgendwie tut es das und es fühlt sich an wie eine Erleichterung, weil ich einfach das Gefühl habe, verstanden zu werden und nicht mehr die Person zu sein, die anders ist. 

Keine Ahnung, wie ich das erklären soll. Vielleicht bilde ich mir das alles auch nur ein und es ist kompletter Quatsch." 

Ich schnaufte kurz. Ich hatte es gerade wirklich gesagt. Nicht genau in den Worten, die ich hätte sagen können, aber ich hatte es gesagt. Ich hatte mich bei meiner Mutter geoutet. Ich war stolz auf mich.

Bis mir einfiel, dass meine Mutter noch keine Reaktion gezeigt hatte...

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