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ICH SEIN

Wieso fühlt es sich eigentlich manchmal so falsch an, ich zu sein? In meinem Körper zu sein. Das zu fühlen, was ich fühle. Das zu sein, was ich bin. Manchmal ist es, als wäre ich ein anderer Mensch. Wenn ich mich im Spiegel ansehe, habe ich das Gefühl, dass jemand vor mir steht, den ich noch nie gesehen habe. Irgendein Mädchen, das zufällig die gleichen dunkelbraunen Augen und dieselbe Narbe an der Stirn hat. Es könnte irgendjemand sein. Aber nicht ich. 

Es fühlte sich falsch an, auch nur zu existieren. Und jedes Mal, wenn ich mich im Spiegel sah, breitete sich dieses Gefühl in meinem Bauch aus, das mir nicht gefiel. Ich konnte es nicht zuordnen und ich fragte mich, ob es anderen genauso ging, aber ich konnte auch nicht fragen. Dazu war ich zu schüchtern. Es fühlte sich an, als würde es mir die Luft abschneiden. Als würde irgendwas in mir lauern, was aber einfach nicht rauskam. Ich konnte nicht sagen, was es war, aber ich hatte irgendwie das Gefühl, die einzige Person zu sein, der es so ging. 

Ich hatte nie verstanden, wie es andere Mädchen mögen konnten, sich in viel zu enge Klamotten zu pressen und es dann auch noch toll fanden, wenn irgendwelche Jungs ihre Augen fast in deren Ausschnitt fallen ließen. Ich war nie so jemand gewesen. Ich hatte schon immer eher weitere Sachen getragen und liebte es, die alten Sachen meines großen Bruders aufzutragen. Ich hatte mich auch nie geschminkt oder den Modetrends nachgeeifert. Aber war ich deswegen anders? Musste ich deswegen lesbisch sein? Ich war nicht lesbisch, da war ich mir relativ sicher. Ich war schon mehrmals in Jungs verliebt gewesen. Ich stand nie auf ein Mädchen. Kein einziges Mal. Ich würde nicht ausschließen, dass es passieren könnte, aber trotzdem war ich mir sicher, dass das, was ich bis jetzt für Jungs gefühlt hatte, echt war. Wieso dachten dann bitte alle, dass ich lesbisch war? 

„Sie ist so eine bescheuerte Lesbe", hörte ich die Stimmen in meinem Kopf hallen. Ich war weder bescheuert noch lesbisch. 

Mit zitternden Fingern schloss ich die Toilettenkabine auf, in der ich mich die ganze Zeit über versteckt hatte. Ich wischte die Tränen aus meinem Gesicht und blieb vor dem Spiegel stehen, um mir die Hände zu waschen. Ich sah mein Spiegelbild vor mir, ich konnte den Blick nicht abwenden. Meine glatten brustlangen Haare fielen mir traurig über die Schultern. Fast so, als würden sie meine inneren Gefühle nach draußen tragen. 

Ich trug ein weites rot-beiges Hemd, was ich von meinem Bruder bekommen hatte. Ich mochte es, aber trotzdem störte mich irgendwas an dem Anblick, den ich von meinem Oberkörper im Spiegel hatte. Vielleicht war es der kleine Hügel, der sich darunter abzeichnete. Ich wusste selbst nicht, was mich daran störte, aber es war mir schon häufiger aufgefallen. Wenn ich duschte, fühlte es sich oft an, als würde ich auf einen anderen Körper hinabblicken. Dazu kam, dass ich es hasste, BHs zu tragen. Selbst bei Sport-BHs hatte ich das Gefühl, dass sie meine Brust abschnürten. Keine Ahnung, was es war, aber irgendwas störte mich daran, dass sich bei mir oben etwas tat. Dabei war es normal. Den anderen Mädchen ging es doch genauso. 

Aber ich passte trotzdem irgendwie nicht zu den anderen Mädchen. Ich trug Nagellack und hatte lange Haare, wie die anderen auch. Aber trotzdem fühlte ich mich nicht angesprochen, wenn man über die Mädchen redete. Ich fühlte mich einfach nicht zugehörig. Und das alles, weil ich lesbisch war? Das konnte doch nicht der Grund dafür sein, oder? Ich war doch nur in Jungs verliebt gewesen! Okay, ich hatte noch nie jemanden geküsst, egal, ob Junge oder Mädchen, aber sagte Verliebtsein nicht auch etwas darüber aus, auf welches Geschlecht man stand? 

Ich schnaufte kurz und versuchte, das Hemd so zu tuschieren, dass man nicht sah, was sich darunter befand. Dass sich etwas darunter befand. Dass ich einen weiblichen Körper hatte. Das war klar und ich wusste es schon immer, wieso also versetzte es mir so einen Stich ins Herz? Ich verstand mich einfach nicht. 

Bevor ich noch weiter über mich nachdenken konnte, klingelte es zur nächsten Stunde und ich wusch schnell meine Hände, um dann die Toilette wieder zu verlassen. Die Mädchentoilette. Ich war schon immer auf diese Toilette gegangen, aber trotzdem passte es nicht zu mir. Irgendwie. Dabei war ich doch eins. Also, ein Mädchen. Ich hatte eine Scheide. Und ich bekam Brüste. Auch wenn ich meinen Körper dafür hasste, waren es Fakten. Ich war wohl ein Mädchen. Zumindest wollte ich kein Junge sein. Ich wusste, dass es Jungs gab, die in einem weiblichen Körper geboren waren, aber eigentlich Jungen waren, aber ich wusste schon immer, dass ich nicht dazugehörte. 

Was aber nichts daran änderte, dass ich mich irgendwie für das Thema interessierte. War das komisch? War ich komisch? Ich interessierte mich einfach nur dafür. Ich war selbst kein Junge, da war ich mir sicher. Aber musste ich deswegen ein Mädchen sein? Konnte ich nicht einfach ich sein? Aber es gab wohl keine andere Option. Junge oder Mädchen. Es gab nichts dazwischen. Ich konnte nichts anderes sein. Deswegen hasste ich die Welt. Ich hasste es, ich zu sein. 

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ANMERKUNG: 

Weil das anscheinend nicht gut rübergekommen ist, schreibe ich es hier nochmal drunter. Das hier ist eine neue GESCHICHTE von mir. Deswegen geht es auch nicht um mich, sondern um "Ash". Trotzdem habe ich, weil ich ja selbst nichtbinär bin, in diesem Buch meine Erfahrungen mit eingebaut. Trotzdem sind das nicht komplett meine Gedanken, sondern eine Geschichte. 

Ich hoffe, dieses Kapitel hat euch gefallen, lasst gerne Votes und Kommentare da :)

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