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XV

Willow Duncan - ein Jahr zuvor

Unter der warmen, fast sommerlichen Sonne schlenderte Willow über die mit Wildblumen übersäte Wiese, ihr dunkles Haar wiegte sanft im Wind. Ihr Kleid bauschte sich um ihre Beine, und sie blinzelte gegen die hellen Sonnenstrahlen.

Lachen und Plaudern schwappten in Wellen zu ihr herüber. Es war ein wunderschöner Tag, und die Welt schien gut zu sein.

Im Schatten einer hoch aufragenden Eiche, deren Blätter reichlich Schutz boten, ließ Willow sich nieder. Lachen und das Rascheln von Blättern erfüllten die Luft und mischten sich mit dem leisen Summen von Insekten.

Sie griff nach ihrem Buch und wollte sich gerade zwischen den Seiten verlieren, als sie eine Bewegung wahrnahm.

Als Willow über den Rand ihres Buches spähte, runzelte sie die Stirn, als sie Tom entdeckte, der sich inmitten der Wildblumen ausstreckte und sich scheinbar in der Sonne sonnte.

Es war ein merkwürdiger Anblick - Willow war sich sicher, dass er den Sommer verabscheute.

Welches Spiel spielte er also heute?

Sie hatte ihn in den letzten Wochen nicht oft gesehen, und ihre erste Begegnung auf der rauschenden Feier vor zwei Monaten war auch ihre bisher letzte gewesen.

Willow verspürte nicht das geringste Bedürfnis, das zu ändern; sie konnte ihn noch immer nicht ausstehen.

Tom Riddle war so wandelbar wie ein Chamäleon.

Während sie zusah, kamen zwei wunderschöne Mädchen mit rot geschminkten Lippen auf Tom zu, küssten und schmachteten ihn sofort an.

Sie beobachtete, wie die große Blondine Toms Kopf in ihren Schoß legte, während er im weichen, frischen Gras lag, und wie sie Erdbeeren aus ihrer Handtasche holte und ihn damit fütterte, eine nach der anderen, als wäre er ein griechischer Gott.

Ein Junge gesellte sich zu ihnen, gekleidet in Elfenbein und Gold, seine Fliege glänzte in der Sonne. Er sah lächerlich und gleichzeitig liebenswert aus.

Währenddessen wurde Tom weiter mit Erdbeeren gefüttert, deren Saft über sein Kinn perlte. Er unterhielt sich mit einem schönen, braunhaarigen Mädchen in einem langen, blassgelben Kleid und fuhr mit dem Finger neckisch unter ihr kicherndes Kinn.

Er lächelte sie an - mit diesem Lächeln, das Willow mit seiner Leere und seinen schurkischen Zügen einen Schauer über den Rücken jagte - und flüsterte ihr etwas ins Ohr, was ihr weitere kleine Kicheranfälle entlockte, während sie ihn bewundernd anstarrte.

Toms Grinsen wurde mit jedem gehauchten Lachen breiter, und Willow erinnerte sich deutlich daran, dass sie es einfach beunruhigend fand. Und irgendwie unheimlich entmutigend. Und traurig. Aber auch nervig.

Nach ein paar herzlichen Umarmungen und koketten Schmeicheleien, die mit viel zu breitem Lächeln und Grübchen vorgetragen wurden, schickte Tom das Mädchen schließlich weg, gab ihr einen Klaps auf den Hintern, sie kicherte und ging.

Willow beobachtete dieses Spektakel mit Abscheu.

Tom Riddle war undurchschaubar. Er umgab sich mit schönen Mädchen und Jungen, deren Gesellschaft ihm nichts bedeutete, er wollte sie nur um sich haben, weil er wusste, dass er begehrt wurde, weil er wusste, dass er alles haben konnte, was er wollte, ohne überhaupt fragen zu müssen.

Er versuchte, diese Leere in sich, mit Trivialitäten zu füllen.

Und wie sehr er diese Auftritte genoss, es genoss, wie leicht er andere manipulieren, sie mit seinem Charme um den Finger wickeln konnte. Es ekelte sie an.

Ohne groß über ihr Vorhaben nachzudenken, erhob sie sich und marschierte auf ihn zu. Als Tom sich zu ihr umdrehte, verblassten die Reste seines seelenlosen, amüsierten Lächelns und seine Augen trafen auf die von Willow.

Die falsche Herzlichkeit, die zuvor sein Gesicht geschmückt hatte, wurde schnell durch etwas... ruhigeres, aufmerksameres und... verärgertes ersetzt?

»Willow Duncan«, grüßte Tom, aber seine Stimme war glanzlos und eiskalt.

Willow musterte ihn misstrauisch, während die Blondine ihre Finger durch seine Locken gleiten ließ und Tom mit halb geschlossenen Lidern zu ihr aufsah.

»Was führt dich auf diese Seite der Wiese, Willow?«, fragte er, seine Stimme war süffisant.

Willows Kiefer spannte sich, ihr Blick war unerschütterlich. »Hör auf, Riddle. Du weißt genauso gut wie ich, dass das alles nur eine Fassade ist.«

Tom schien amüsiert zu sein, seine Mundwinkel zuckten verdächtig. »Ich genieße nur den Sonnenschein, Duncan«, entgegnete er, und seine Stimme triefte vor falscher Unschuld.

Willow verengte ihre Augen. »Ich habe dich bisher noch nie hier draußen gesehen, hätte nicht gedacht, dass du so vernarrt in die Sonne bist.«

Der Anflug eines Lächelns tanzte über Toms Lippen, als er lässig mit den Schultern zuckte. »Menschen ändern sich, Duncan«, sagte er kryptisch, ohne seinen Blick von Willow zu nehmen.

Sie konnte gerade noch so ihr Augenrollen unterdrücken. »Richtig«, murmelte sie, ihre Skepsis war offensichtlich. Toms Amüsement schien noch größer zu werden, seine Augen funkelten mit einem Hauch von Bosheit.

Als Willow sich zum Gehen wandte, wurde sie durch die Rückkehr des Mädchens in dem gelben Kleid unterbrochen.

Sie trug eine Champagnerflasche und Gläser, ihr Lächeln war strahlend und eifrig. Willow konnte nicht anders, als bei diesem unerwarteten Anblick eine Augenbraue zu heben.

»Champagner? Ernsthaft?«, rief Willow ungläubig aus.

Tom begegnete ihrem Blick, sein Ausdruck war unergründlich. »Warum nicht?«, erwiderte er, seine Stimme war sanft wie Seide. »Es gibt nie einen falschen Zeitpunkt, um ihn zu genießen.«

Willow konnte nicht verhindern, dass ihr bei seinen Worten ein Schauer über den Rücken lief. Die Art, wie er sprach, hatte etwas Beunruhigendes, als ob er ein geheimes Wissen besäße, das sie nicht verstehen konnte.

Willows Verwirrung vertiefte sich, doch bevor sie antworten konnte, schenkte das Mädchen in dem gelben Kleid bereits Champagner in Gläser ein und reichte sie mit einem koketten Lächeln herum.

Willow warf einen Blick auf Tom, der sie aufmerksam zu beobachten schien und jede ihrer Bewegungen verfolgte.

Willow fühlte sich fehl am Platz und unwohl und nahm ein Glas Champagner, dessen Bläschen an ihren Lippen zischten, als sie einen vorsichtigen Schluck nahm.

Der Geschmack war süß und sprudelnd, aber er hinterließ einen bitteren Nachgeschmack in ihrem Mund.

Willow drückte dem Mädchen das Champagnerglas in die Hand, und ihr wurde übel bei dem Gedanken, Teil dieses Schauspiel zu sein.

Es widerte sie an.

Sie ignorierte Toms intensiven Blick, der sich in ihre Haut zu brennen schien, und eilte zurück zum Schloss, verzweifelt bemüht, der surrealen Szene zu entkommen, die sich vor ihr abspielte.

Aus dem Augenwinkel beobachtete sie, wie der Junge Tom eine weiße Lilie reichte, die er anmutig entgegennahm, wobei seine mit Silberringen geschmückten Finger sanft, die zarten Blütenblätter entlangfuhren, bevor er dem Jungen einen Kuss auf die rosigen Wangen hauchte.

Ein Schauer lief Willow über den Rücken, als sie ihren Blick abwandte und ihren Schritt beschleunigte.

Alles an dieser bizarren Situation war verrückt und absurd, und Tom Riddle war der personifizierte Wahnsinn.

Mit seinen ständig wechselnden Persönlichkeiten, seinem aus Marmor gemeißeltem Gesicht, das so rein und unschuldig wirkte, und seiner überirdischen Schönheit wusste Willow, dass unter der Oberfläche nichts als Dunkelheit lauerte.

Sie war sich sicher, dass er ein Monster war, in dem unaussprechliche Schatten lauerten, die viel schrecklicher waren, als sie es sich je vorstellen könnte.

Sie dachte daran, wie die kleinsten und scheinbar unbedeutenden Handlungen von Tom die gefährlichsten, manipulativsten und furchterregendsten waren.

Ihr Vater hatte recht gehabt; sie hätte sich von ihm fernhalten sollen, hätte die seltsame Faszination ignorieren sollen, die sie anzog.

Sie hätte verdammt noch mal aufhören sollen, ihn zu beobachten, als es noch früh genug war.

»Scheiße, scheiße, scheiße«, fluchte Willow leise vor sich hin und spürte, wie ihre Augen unter der Last der vielen Gedanken anfingen zu prickeln.

Und das alles für einen Jungen, der kaum existierte. Tom war irgendwo jenseits der Existenz, in den dunklen Ecken, die vergessen oder gemieden wurden, und er war weit weg von allen - so weit weg.

Aber Willow stellte sich vor, wie sie ihre Hand in die trübe Dunkelheit streckte und wie ihre Finger über die Teile von Tom fuhren, die ihr noch geblieben waren.

Sie stellte sich vor, wie sie die Tiefen seines Wesens erforschte, sich durch das Labyrinth seines Geistes schlängelte, und sie konnte nicht anders, als sich zu fragen, welche Geheimnisse darin verborgen waren.

Aber inmitten der Dunkelheit schimmerte etwas anderes auf - etwas, das fast wie... Sehnsucht war.

Es war ein gefährlicher Gedanke, aber Willow konnte ihn nicht abschütteln. Er verweilte in ihrem Kopf wie ein geflüstertes Versprechen von etwas Verbotenem und doch Verlockendem.

Und als sie in den Schatten des Schlosses verschwand, wusste sie, dass es einfacher wäre, ihn zu hassen, als zu bewundern.

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