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Willow Duncan - Gegenwart

Willow stand vor dem Raum der Wünsche, ihr Herz raste vor Erwartung und Unsicherheit. Sie hatte den Morgen in ihrem Zimmer verbracht und über die Ereignisse der vergangenen Nacht nachgedacht, versucht, deren Bedeutung zu entschlüsseln und zu entscheiden, wie sie weiter vorgehen sollte.

Am Ende hatte sie einfach beschlossen, zu ihm zu gehen - zu Tom.

Als sie sich Toms Raum vorstellte, überkam sie ein Gefühl der Beklemmung. Sie stellte ihn sich so vor, wie sie ihn schon einmal gesehen hatte, dunkel und streng, die Kälte seines Bewohners widerspiegelnd.

Doch als sie sich der Tür näherte und diese sich vor ihr materialisierte, war sie von den subtilen Veränderungen, die eingetreten waren, überrascht. Der Raum war hell, lange, weiße Vorhänge bauschten sich vor einem offenen Fenster im Wind.

Die Wände waren mit reichen Wandteppichen geschmückt, und flackerndes Kerzenlicht tauchte den Raum in einen weichen, goldenen Schein.

Tom saß an seinem Schreibtisch und runzelte konzentriert die Stirn, während er seine Feder in die trübe Tinte tauchte und vorsichtig die Spitze gegen das Glas tupfte, um überschüssige Tropfen zu vermeiden.

Dann begann er, das Pergament vor ihm zu bearbeiten, die Feder kratzte tüchtig, während Tom sein eigenes Gekritzel mit trägen, blassgrünen Augen betrachtete, die Unterlippe zwischen die Zähne gezogen, die staubwirbelnden Sonnenstrahlen, die durch den Raum schienen, tauchten ihn in Gold und Schatten.

Und Willow konnte nicht anders, als ihn anzustarren, weil sie es hasste, wie poetisch dieser Junge gerade aussah, mit seinen nach griechischer Mythologie gestylten Locken und den langen dichten Wimpern.

Vor allem, wenn Willow ständig zwischen der Überzeugung schwankte, dass er ein Dämon und ein gebrochener Engel war.

Aber ein gebrochener Dämon traf es wohl eher.

Als sie sich ihm näherte, konnte sie den Aufruhr der Gefühle nicht unterdrücken, der in ihr brodelte. »Tom«, sagte sie mit fester Stimme trotz des Aufruhrs, der in ihr tobte. »Letzte Nacht-«

Tom unterbrach sie mit einer knappen Geste, seinen Blick immer noch auf das Pergament gerichtet. »Letzte Nacht war reines Vergnügen, nichts weiter«, antwortete er in eisigem und distanziertem Ton.

Willows Kiefer krampfte sich zusammen, als sie darum kämpfte, ihre Fassung zu bewahren. »Vergnügen?«, wiederholte sie ungläubig. »Ist das alles, was es für dich bedeutet?«

Schließlich sah Tom auf, und seine blassgrünen Augen trafen die ihren mit einer kalten Intensität. »Was könnte es sonst bedeuten?«, fragte er.

Wut flammte in Willow auf, aber sie zwang sich, ruhig zu bleiben. »Ich dachte...«

»Du hast zu viel gedacht«, warf Tom kühl ein.

Seine Worte schmerzten, aber Willow weigerte sich, ihn ihre Verletzlichkeit sehen zu lassen. »Wenn du so denkst«, sagte sie gleichmütig, »dann sollten wir vielleicht vergessen, dass es je passiert ist.«

Toms Gesichtsausdruck blieb teilnahmslos, als er seine Aufmerksamkeit wieder auf das Pergament vor ihm richtete. »Vielleicht«, murmelte er.

Willow spürte einen Anflug von Frustration über seine Nonchalance, aber sie verkniff sich eine Erwiderung, da sie nicht gewillt war, die akute Form der Folter, die ihre Konversation geworden war, zu verlängern. Stattdessen blickte sie aus dem Fenster, während ihr Temperament unter der Oberfläche brodelte.

Während sie in die Ferne starrte, erregte ein schlurfendes Geräusch hinter ihr ihre Aufmerksamkeit.

Sie drehte sich gerade noch rechtzeitig um und sah, wie ein hübscher Junge mit markanten Wangenknochen und rabenschwarzem Haar hinter dem smaragdgrünen Vorhang hervortrat, der Toms Schlafbereich abtrennte.

Er trug eine zerknitterte Schuluniform, sein Hemd war teilweise aufgeknöpft, und er hielt eine Zigarette zwischen seinen Fingern.

Willow wich schockiert einen Schritt zurück. »Ich wusste nicht, dass du Besuch hast«, presste sie zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor, und ihr Unbehagen war deutlich zu spüren, während sie zwischen den beiden Jungen hin und her blickte.

»Er wollte gerade gehen«, warf Tom milde ein, ohne auch nur einen Moment mit dem Schreiben innezuhalten.

Der Blick des Jungen verweilte noch einen Moment auf Willow, bevor er seinen Zigarettenstummel mit einer Handbewegung verschwinden ließ und zur Tür schlenderte.

»Bis zum nächsten Mal, Riddle«, sagte er mit einem Grinsen und warf Tom einen wissenden Blick zu, bevor er aus dem Zimmer verschwand.

Willow konnte nicht umhin, einen Stich des Verrats zu spüren. Sie und Tom hatten eine Nacht miteinander verbracht, doch kaum einen Tag später gab er sich bereits mit jemand anderem ab. Es war ihr unbegreiflich, und sie hatte Mühe, sich einen Reim auf seine Gefühllosigkeit zu machen.

Tom blieb jedoch unbeeindruckt von ihrem Aufruhr. Mit langsamen, fließenden Bewegungen erhob er sich von seinem Platz und machte sich auf den Weg zu einem altmodischen Sekretär, um eine Zigarette zu holen.

Als er einen Zug nahm und mit der Hand durch seine dichten, dunklen Locken fuhr, blieb sein Gesicht unergründlich.

Seine Gesichtszüge waren wie eine Maske, aus Marmor gemeißelt und ohne jede Emotion. Langsam ging er zu einer grauen, mit Samt bezogenen Couch und ließ sich elegant nieder, den Blick auf Willow gerichtet. Zwischen seinen Brauen bildete sich eine Furche, als würde er über etwas nachdenken, während er sie musterte.

Eine leichte Brise wehte durch das offene Fenster und ließ die Vorhänge im Wind flattern. Tom räusperte sich und durchbrach die Stille mit einem melodiösen, aber herablassenden Ton. »Siehst du, Willow«, begann er, seine Stimme kühl und fast amüsiert, »Beziehungen sind im Großen und Ganzen nur Transaktionen. Menschen kommen und gehen, Sehnsüchte ändern sich und Bindungen verblassen.«

Willow stieß einen verärgerten Seufzer aus und ließ sich neben ihn sinken, obwohl alles in ihr danach schrie, aus dem Raum zu fliehen.

»So läuft das bei mir nicht«, entgegnete sie, und spürte das drängende Bedürfnis, sich zu erklären, in der Hoffnung, er würde sie zumindest dieses Mal verstehen. »Ich dachte, da wäre etwas zwischen uns, etwas Echtes.«

Toms Lippen verzogen sich zu einem Grinsen, und in seinen Augen glitzerte es amüsant. »Ah, aber da irrst du dich«, erwiderte er, sein Tonfall triefte vor Überlegenheit. »Zwischen uns war nie etwas Ernstes. Es war alles nur ein flüchtiger Moment des Vergnügens, nichts weiter.«

Willows Kiefer krampfte sich zusammen, ihre Nägel gruben sich in den Stoff der Couch. »Wie kannst du so etwas sagen? Wir teilten etwas Intimes, etwas Bedeutungsvolles.«

Doch Tom zuckte nur mit den Schultern und ließ seinen Blick müßig durch den Raum schweifen. »Bedeutung ist subjektiv, Willow«, bemerkte er beiläufig. »Was dir wichtig erscheinen mag, ist für mich unbedeutend. Du bist nur eine weitere Figur in diesem Spiel, leicht zu ersetzen und zu vergessen.«

Ihre Brust spannte sich mit einer Mischung aus Wut und Schmerz an, aber sie weigerte sich, ihm ihre Verletzlichkeit zu zeigen. Stattdessen straffte sie die Schultern und begegnete seinem Blick.

»Nun, herzlichen Glückwunsch, Tom«, sagte sie eisig, »du hast erfolgreich bewiesen, wie herzlos du sein kannst.«

Toms Grinsen wurde breiter, seine Augen funkelten mit einem Hauch von Bosheit. »Das tue ich immer. Das ist es, was ich am besten kann.«

Die Härte in seiner Stimme überraschte Willow, und sie starrte den Jungen an. Sie wollte nachhaken, neugierig sein und nach mehr fragen, aber Toms Augen waren leer.

Sie waren leer und weit weg, und Willow wusste nicht, was sie fragen sollte.

Sie wandte ihren Blick wieder der Sonne zu und war sich Toms Anwesenheit überdeutlich bewusst, obwohl Tom selbst, sich seiner eignen kaum bewusst zu sein schien.

Minuten über Minuten vergingen, und die Sonne war fast verschwunden und schickte ihre letzten, herrlichsten Strahlen in die Welt, und Willow blickte Tom an.

Und sie wusste nicht, was sie tun sollte - verdammt, was sie tun konnte? Also sah sie weg, klammerte sich fest in den Samt der Couch und wippte mit dem Fuß, zwang sich, an etwas anderes zu denken, eine Ablenkung, die jeden Winkel von Willows Verstand ausfüllte, denn sie wollte nicht an den Jungen neben ihr denken, und sie wollte nicht den nagenden Wunsch verspüren, zu wissen, was so falsch war.

Und sie wollte sich nicht fragen, warum Tom so kalt war, so leer, oder warum er ihre Gefühle nicht verstehen konnte, oder warum er mit allem, was einen Herzschlag hatte, ins Bett fiel, oder warum er in den ruhigen Momenten des Tages, wenn niemand zusah, so sanft aussah.

So saßen sie Seite an Seite, bis Tom aufstand. »Ich denke du solltest jetzt gehen«, sagte er, und das tiefe, samtige Timbre seiner Stimme verlor sich in der Dunkelheit der Nacht.

Denn Toms Stimme konnte so laut und rau und doch manchmal so sanft und leise sein, dass Willow dachte, sie könnte verschwinden; sie dachte, wenn sie Tom nicht sehen würde, könnte sie seine Worte gar nicht hören, deren Anwesenheit nur durch die langsamen, verschlungenen Bewegungen seiner sündigen Lippen dargestellt wurde.

Willow holte tief Luft und sammelte ihre Gedanken. »Warum?«, platzte sie heraus, unfähig, die Frage länger zurückzuhalten. »Warum tust du das, Tom? Warum behandelst du die Menschen, als wären sie... zu viel?«

In Toms Blick flackerte etwas Unleserliches, ein Schatten von Gefühlen huschte über seine Züge, bevor er wieder verschwand. »Weil«, begann er mit leiser und gemessener Stimme, »die Welt eine Bühne ist, Willow. Und wir sind alle nur Spieler im großen Theater des Lebens. Einige von uns spielen ihre Rollen mit Anmut und Würde, während andere...«

Er schweifte ab, in Gedanken versunken.

Willow wartete darauf, dass er fortfuhr, aber er schwieg. »Und welche Rolle spielst du, Tom?«

Er begegnete ihrem Blick, sein Ausdruck war unleserlich. »Ich ziehe die Fäden, Willow.«

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