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VII

Willow Duncan – ein Jahr zuvor

Willows Schritte hallten leise an den kalten Steinwänden der Korridore wider, als sie sich ihren Weg durch die schwach beleuchteten Gänge bahnte. Das flackernde Licht der Fackeln warf unheimliche Schatten, die an den Rändern ihres einfachen, aber eleganten Kleides entlang tanzten.

Es war ein mitternachtsblaues Kleid, dessen Stoff wie flüssige Seide floss, wenn sie sich bewegte, ein starker Kontrast zu ihren dunklen Locken, die ihr über die Schultern fielen, und ihren stechenden graublauen Augen.

Der heutige Abend war anders. Heute Nacht fand draußen auf dem Schlossgelände in einem Festzelt, eine Feier statt, eine rauschende Angelegenheit zu Ehren des Sieges des Hauses Slytherin im Quidditch.

Willows Herz flatterte nervös in ihrer Brust, als der ferne Klang der Musik mit jedem Schritt lauter wurde, und die Vorfreude auf die bevorstehende Nacht mischte sich mit einem Hauch von Beklemmung. Sie wusste, dass Gryffindors hier nicht gern gesehen wurden.

Als Willow die Feier erreichte, bot sich ihr ein Anblick, der ihr den Atem raubte. Das riesige Zelt pulsierte vor Leben, die Luft war dick von Alkohol, Schweiß und teurem Parfüm.

Auf der Tanzfläche wiegten sich die Körper in einem Wirrwarr, während an einer Wand eine improvisierte Bar mit einer Reihe von Getränken und Köstlichkeiten aufgebaut war.

Und verdammte scheiße, war das ein Champagner Brunnen?

Willow wusste das die meisten Slytherins auf schicke und extravagante Partys standen, aber das hier?

Sie ging weiter durch den Raum, erblickte exotische Blumen in gigantischen Vasen, die jede Oberfläche schmückten, ihre leuchtenden Farben bildeten einen starken Kontrast zu dem dunklen Hintergrund.

Oben, unter der gewölbten Decke, schwebte eine riesige Discokugel, die alles in ein schimmerndes, silbernes Licht tauchte.

Als Willow sich durch das Gedränge ihrer Mitschüler bewegte, fühlte sie sich in ihrem schlichten Kleid fehl am Platz. Verglichen mit der Extravaganz, die sie umgab, fühlte sie sich wie ein bloßer Schatten, ein Gespenst, das am Rande der Festlichkeiten herumspukte.

Ihre Entschlossenheit wankte, der vertraute Stich des Selbstzweifels schlich sich ein und flüsterte ihr zu, dass sie vielleicht doch nicht dazugehörte.

Plötzlich spürte sie, wie ihr jemand ein Glas in die Hand drückte, sie hob ihren Kopf und erblickte Rose Dolohow. Willow kannte sie nur flüchtig, ihre Interaktionen beschränkten sich auf den gemeinsamen Unterricht und flüchtige Gespräche in den Korridoren.

Aber Rose war eine unübersehbare Erscheinung, ihre Schönheit war atemberaubend. Kristallblaue Augen funkelten verschmitzt unter elegant geschwungenen Brauen, während ein herzförmiger Mund sich zu einem immer währenden, bezaubernden Lächeln verzog. Ihre goldenen Locken fielen in sanften Wellen über den offenen Rücken ihres Kleides.

»Ich dachte, du könntest einen Drink gebrauchen«, sagte sie.

»Ähm, danke«, brachte Willow schließlich hervor und sie nahm das Glas mit zitternden Fingern entgegen.

Bevor sie protestieren oder sich wieder in den Schatten zurückziehen konnte, verschränkte Rose ihre Arme, ihre Berührung war leicht und doch beruhigend, während sie Willow durch die Menge der Feiernden führte.

Die Welt schien um sie herum zu verschwimmen, während sie sich bewegten, Farben und Formen verschmolzen zu einem Kaleidoskop der Bewegung. Es war, als würde Willow durch ein Korallenriff treiben, mitgerissen von der Strömung von Roses ansteckender Energie.

Und Rose redete. Oh, wie sie redete. Die Worte sprudelten wie ein Wasserfall über ihre Lippen, ein Schwall von Klatsch und Gelächter, der die Luft um sie herum erfüllte.

Willow konnte kaum mehr tun, als in angemessenen Abständen zu nicken und zu lächeln, während ihr Verstand damit kämpfte, mit dem Wirbelwind der Unterhaltung Schritt zu halten.

»Dort vorne ist Lucius Malfoy, der Erbe des Malfoy-Vermögens«, flüsterte Rose verschwörerisch und deutete auf eine hochgewachsene Gestalt mit zurückgekämmtem Haar und hochmütigem Auftreten. »Aber lass dich von seinem Charme nicht täuschen, er ist eine miese falsche Schlange.«

Als sie sich weiter durch die Menge schlängelten, umspülten Roses Worte Willow wie eine sanfte Flut und in diesem Moment, inmitten des Chaos und der ausgelassenen Stimmung, fühlte Willow etwas, das sie schon lange nicht mehr gespürt hatte: ein Gefühl der Zugehörigkeit.

Rose ergriff Willows Hand und zog sie mit auf die Tanzfläche. Während sie sich drehten und wirbelten, ließ Willow ihren Blick durch den Raum schweifen und entdeckte eine Gruppe Ravenclaws und sogar ein paar Gryffindors. Sie war also doch nicht allein in der Höhle des Löwen.

Die Musik pulsierte und hüllte sie in ihren Rhythmus ein, während Lachen und Geplapper die Luft erfüllten. Alles war pulsierend und lebendig, ein Kaleidoskop aus Farben und Klängen. Willow wirbelte mit Rose herum, ihre Bewegungen waren fließend und anmutig, sie verlor sich in diesem Moment.

Dann, inmitten der ausgelassenen Stimmung, schien die Zeit langsamer zu vergehen, als Willows Blick an den wirbelnden Tänzern vorbeiging.

Dort, zwischen den sich bewegenden Körpern, sah sie ihn: Tom Riddle.

Seine Anwesenheit schien einen Schatten auf die Festlichkeiten zu werfen. Er stand abseits der Menge, sein Blick war distanziert und konzentriert, als sei er in Gedanken versunken. Willow konnte ihren Blick nicht von ihm losreißen, gefesselt von seiner rätselhaften Präsenz.

Seine Erscheinung war auffallend, mit einer gewissen Anziehungskraft, die sie näher heranzuziehen schien, obwohl in ihrem Kopf die Alarmglocken läuteten. Seine Gesichtszüge waren scharf, sein dunkles Haar fiel ihm mühelos in die Stirn.

Es lag ein Hauch von Gefahr in seinem Auftreten, ein stilles Versprechen von Macht, das Willow einen Schauer über den Rücken jagte. Sie schüttelte den Kopf und versuchte, ihren Blick abzuwenden.

Er kannte sie nicht, sah sie nicht. Sie sollte ihn ignorieren, denn sie wusste nur zu gut, welche Gefahr hinter seiner charmanten Fassade lauerte.

Willows Herz raste, als sie wieder zu Atem kam und sich bei Rose entschuldigte, bevor sie an die Bar zurückzog.

Als sie sich an das polierte Holz lehnte und die kühle Oberfläche ihre erhitzte Haut beruhigte, konnte sie nicht anders, als über die unerwartete Wendung der Ereignisse zu staunen.

Es war ein lauter und schöner Abend geworden. Sie nahm sich noch einen Drink, die Flüssigkeit in dem Glas schimmerte im schummrigen Licht des Zeltes. Sie nahm einen Schluck und genoss den süßen, prickelnden Geschmack des Drinks.

Doch selbst als sie versuchte, sich auf die Gespräche um sie herum zu konzentrieren, wurde ihr Blick unaufhaltsam zu der Stelle zurückgezogen, an der Tom Riddle kurz zuvor gestanden hatte.

Da war er, in den silbernen Schein des Mondlichts getaucht, eine einsame Gestalt inmitten des fröhlichen Treibens. Er stand an der offenen Seite des Zeltes, sein Profil zeichnete sich gegen den Nachthimmel ab.

Er hob ein paar verirrte Gläser auf und hielt sie gegen das Licht, starrte sie mit teilnahmslosem Gesichtsausdruck an und drehte sie in seinem Griff.

Wahrscheinlich war er high.

Strahlen des Mondlichts fingen sein Gesicht ein, beleuchteten seine blasse Haut, die karmesinroten Lippen und die weichen Blütenblätter, die irgendwer in sein Haar gesteckt hatte.

Und obwohl die Party um ihn herumtobte, schien er in seiner eigenen Welt zu sein, das Gesicht eisern und stumm.

Aber dann waren seine Augen plötzlich geschlossen und sein Kopf war gebeugt, seine Arme fielen schlaff an die Seiten, und durch ihren mittlerweile betrunkenen Dunst hindurch ertappte sich Willow dabei, wie sie anfing, auf ihn zuzugehen, wobei Neugierde und Aufregung in ihr aufstiegen.

Sie sehnte sich danach, Tom zu fragen, warum er so war, wie er war.

Warum er Witze riss und Nettigkeiten von sich gab, die sich im Nichts aufzulösen schienen und nur den Schatten seiner wahren Absichten zurückließen.

Warum seine Authentizität nur in Momenten schwelender Frustration zum Vorschein zu kommen schien.

Warum er toxisch charmant, fehlgeleitet und völlig taub bei jeder Substanz oder Realität war.

Warum er gerade jetzt, inmitten von Scharen williger Menschen und haufenweise Genusssucht, allein dastand, den Kopf hängen ließ und auf der Stelle erstarrt war.

Sie wollte die komplizierten Schichten enträtseln, die sein wahres Ich verhüllten. Aber als sie dort stand, nur wenige Meter von ihm entfernt, wurde ihr klar, dass manche Rätsel vielleicht nicht dazu bestimmt waren, gelöst zu werden. Dass in dem Rätsel Tom Riddle vielleicht eine Dunkelheit lag, die zu tief war, um sie zu ergründen, eine Komplexität, die zu kompliziert war, um sie zu entwirren.

Doch dann, mit einer plötzlichen Bewegung ließ er das Glas aus seinen Fingern gleiten, das auf dem Boden zerschellte, bevor er zielstrebig in die Nacht davon schritt.

Ohne weiter darüber nachzudenken, folgte Willow ihm, ihre Füße trugen sie über die Schwelle des Zeltes und hinaus in die kühle Abendluft. Die Klippen ragten vor ihr auf, das schwarze Wasser des Sees tobte weit unten.

Und da, am Abgrund stehend, war Tom Riddle. Seine Gestalt ragte in den Nachthimmel, starr und angespannt vor dem Hintergrund der mondbeschienenen Landschaft.

Seine Locken tanzten im Wind, als Willow sich ihm näherte und nur wenige Meter hinter ihm stehen blieb.

»Tom«, ihre Stimme zitterte, »du blutest.«

Langsam, fast widerstrebend, drehte er sich zu ihr um. Seine Augen waren hohl, emotionslos und jagten Willow einen Schauer über den Rücken; seine Haut war blass, als wäre sie vom Leben selbst ausgelaugt und warf einen unheimlichen Schein im Mondlicht; sein Haar, schwarz wie die Nacht selbst, vom Wind zerzaust, umrahmte seine scharfen Wangenknochen.

Und jetzt wusste Willow wirklich nicht, wie sie reagieren sollte, wenn Tom schweigend vor ihr stand, in einem dunklen Hemd und einer gruseligen Robe und mit einem Ausdruck, der irgendwo zwischen Abscheu und Neugier gefangen war, seine rosa Lippen aufeinandergepresst, seine Locken zerzaust und trüb im Mondlicht.

Sie hob ihre Hand und reichte ihm eine Serviette, ihre Stimme war kaum ein Flüstern, während sie jedes Wort mit Bedacht sprach. »Hier, du blutest«, wiederholte sie.

Tom hob langsam seinen Arm, sein Blick wanderte mit einem verwirrten Ausdruck zu seiner Hand, als hätte er die Wunde selbst nicht bemerkt.

Das karmesinrote Blut hob sich deutlich von seiner Porzellanhaut ab, rann über seine Finger und tropfte auf den Boden. Als er die Serviette nicht annahm, machte Willow einen Schritt nach vorn und streckte ihre Hand aus, um die seine sanft zu ergreifen.

Doch als ihre Finger sich berührten, zuckte er zusammen und wich zurück. »Fass mich nicht an«, zischte er.

Sie wich erschrocken zurück, als Toms Augen düster aufblitzten. Im Handumdrehen verwandelte er sich und wurde zu der grüblerischen und gefährlichen Gestalt, die sie nur zu gut kannte.

Ohne ein weiteres Wort drehte er sich auf dem Absatz um und schlenderte in die Nacht hinaus, während Willow allein am Abgrund stand, ihr Herz hämmerte in ihrer Brust.

Und während sie zusah, wie Tom in der Dunkelheit verschwand, wurde sie das Gefühl nicht los, dass sie soeben einen Blick in die Tiefen einer Finsternis geworfen hatte, die viel größer war, als sie es sich je hätte vorstellen können.

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