15. Rettung
x/y POV
Ich erstarrte vor Schrecken, als ich die unzähligen Friedenswächter sah, die den Platz stürmten und ihre Waffen auf mich richteten. Ich wusste, dass es unfair war, und dass ich nichts verbrochen hatte, aber ich wusste auch, dass die Friedenswächter sich nicht für die Wahrheit interessieren würden. In ihren Augen war ich nur eine weitere Unruhestifterin aus Distrikt 12, die sich gegen das Kapitol stellte.
Meine einzige Hoffnung war jetzt Coriolanus Snow.
Wie würde er reagieren? Ich konnte nicht einschätzen, ob er sich auf die Seite seiner Mit-Friedenswächter oder auf meine stellen würde. Langsam wandte ich meinen Blick ihm zu und konnte beinahe die Hin- und Her-Gerissenheit in seinen Augen sehen.
Aber uns blieb nicht viel Zeit. Ein Dutzend Waffen waren auf mich gerichtet. Es gab kein Entkommen. Wenn Snow nicht jetzt einschritt, würde ich sterben.
Mit flehendem Blick sah ich ihn an.
Ich konnte nicht mehr erkennen, wie er reagierte, denn in diesem Moment fielen die ersten Schüsse. Gewehrfeuer, so laut, dass alle Menschen auf dem Platz begannen zu schreien und zu fliehen, aus Angst, sie könnten selbst verletzt werden. Die Zeit schien nicht mehr so zu verlaufen wie bisher. In einem Moment stand ich noch in der Mitte des Marktplatzes, sicher, dass ich gleich von mehreren Gewehrkugeln durchlöchert werden würde, und im nächsten...
lag ich auf dem Rücken auf dem Boden, Coriolanus Snow über mir. Er musste mich zu Boden geworfen haben, um mich vor den Schüssen zu schützen!
Unsere Gesichter waren nur Zentimeter voneinander entfernt. Atemlos blickten wir uns an. Einige Sekunden vergingen, in denen keiner von uns auch nur ein Wort zu sprechen wagte. Dann...
"Snow!", rief eine wütende Stimme. "Was fällt Ihnen ein? Dieses Mädchen hat sich den Regeln des Kapitols widersetzt! Wie können Sie es wagen, sie zu beschützen?"
Hastig erhob Coriolanus sich und ich blieb auf dem Boden zurück. "Verzeihen Sie, Sir", sagte er. "Es wird nicht wieder vorkommen." Mit diesen Worten trat er zurück in die Reihe der Friedenswächter, als sei nie etwas geschehen.
Allerdings hatte er es geschafft, mir mit seiner kleinen Unterhaltung mit seinem Vorgesetzten Zeit zu verschaffen. Zeit, die ich nutzte, um so schnell wie möglich vom Marktplatz zu verschwinden.
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