Was will ich werden?
Er kam zwar im Unterricht überhaupt nicht mit, aber zu seinem Glück hatte sich Kaiba wirklich sehr nah neben ihm gesetzt, so konnte er den Älteren immer wieder um Hilfe bitten. Mit dessen Hilfe schaffte er es, in Japanisch ein klassisches Gedicht mehr oder weniger zu analysieren, in Ethik über das Dasein des Menschen zu schreiben und in Politik mehr über Aktuelles heraus zu finden. Die Pausen überstand er nur, indem er sich sehr zurück zog, mit Kaiba und seinen Freunden aufs Dach ging. Wie immer saßen sie im Kreis, wie immer lachten alle viel, alle waren glücklich. Nur Joey und Kaiba saßen teilnahmslos daneben, hörten zu und schwiegen.
"Siehst du Joseph? Sie haben dich kein Stück vermisst. Sie hassen dich, sind nur freundlich weil du ein Feigling und ein Schisser bist."
Unzufrieden verzog Joey das Gesicht. Er glaubte nicht an die Worte der Stimme. "Sie waren nicht die Zeit über so glücklich." Fragend sah er zum CEO, der ihm dies zu geflüstert hatte. "Sie haben nicht ein Wort gesagt, standen nur traurig rum und weinten oft, zumindest Tea und Yugi." Lächelnd nickte Joey. Er hatte keine Zweifel an Kaibas Worte, er vertraute ihm. "Ich weiß. So sind sie eben. Duke hatte vorhin auch vor, mich zu berühren, hat es dann aber gelassen. Sie nehmen Rücksicht auf mich, solange ich nicht auf sie zukomme." "Das ist auch gut so. Ich würde nicht zulassen, dass sie dich bedrängen." Das Lächeln, das nun vom Braunhaarigen ausging löste ein Kribbeln in Joey aus, er musste ebenso lächeln. "Vielen dank. Ich kann mich auf dich ja auch verlassen." Ein belustigtes Schnauben seitens Tristan folgte. "Dass ihr zwei euch mal so versteht, dass Joey dir blind vertraut Kaiba. Und du ihm in jeder Situation unter die Arme greifen würdest Kaiba." Der CEO zuckte nur mit den Schultern. "Dinge ändern sich, Taylor. Immerhin sitze ich seit geraumer Zeit auch mit euch zusammen anstatt im Klassenraum zu bleiben." "Das klingt so negativ. Wir sind Freunde, natürlich verbringen wir Zeit mir einander!", kam es nun vom Kleinsten. "Jaja wie du meinst Kurzer." Ein allgemeines Lachen folgte, die Freunde mussten sich die Lachtränen weg wischen.
Wieder wurde über alles mögliche geredet, doch Joey fühlte sich ein wenig ausgeschlossen, stand auf und nahm sein Essen aus der Tasche. Immerhin hatte er Kaiba gesagt er würde es essen. Und das tat er am Rande des Daches, ans Geländer gelehnt. Bissen für Bissen landete in seinem Mund und somit in seinem Magen. Es schmeckte köstlich, glücklicherweise konnte er wieder essen. Kaiba Koch war talentiert und weckte in ihm das Interesse daran, Koch werden zu wollen. Doch er wusste, dass das nicht möglich sein würde. Vielleicht könnte er auch was mit Videospielen machen? Immerhin würde er so oder so keinen guten Abschluss schaffen, bei seiner Paranoia und auch der ihm immer wieder nachgesagten Dummheit. Ein wenig betrübt sah er hinab auf den Schulhof. Wieder war dieser seltsame Mann da. Der Typ machte ihm irgendwie Angst, er wollte wegrennen und schreien, weinen, kotzen. Schnell schloss er die Box und packte sie weg, starrte auf den Mann herab, der nun den Kopf hob und auch ihn anstarrte. Er hatte eine Tasche in der Hand, wie sie die Lehrer trugen und soweit Joey erkennen konnte ein fettes Grinsen im Gesicht. Angst breitete sich im zierlichen und geschädigten Körper aus, schnell wich er zurück. "K-kaiba..." Angesprochener sah hoch. "Was hast Du?" Es klingelte. "Ach nichts... Lass uns zu Mathe gehen." Schnell nickten alle und machten sich schnell auf den Weg.
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