Was passierte mir bei schlechter Laune?
Stumm saß er auf seinem Bett und starrte auf die Bettdecke. Er war so unglaublich müde, die Situation überforderte ihn gänzlich. Diese Stimme war seit Stunden still und er fühlte sich einsam. Auch Kaiba hatte den Raum nicht wieder betreten und er fing an, der Stimme glauben zu schenken. Niemand vermisste ihn. Seine Mutter hatte ihn verlassen, als er noch klein gewesen war und sein Vater schlug ihn, wenn ihm danach war. Und seine Schwester... Die war doch sicher auch glücklicher ohne ihn. Wer war das denn nicht? Ohne ihn... Ohne den nervigen und lauten, dummen und schlechten Joseph Wheeler... Da wäre jeder besser dran. Er schüttelte den Kopf, Staub und Dreck rieselte auf den Boden und aufs Bett. Er betrachtete seine Arme. Sie waren dick in Verbände eingewickelt, ein leichter Rotschimmer zierte sie bereits. Er wusste, wie es darunter aussah, wie es sich angefühlt hatte diese Verletzungen zu erhalten, wie sehr ihm alles weh tat. Nur seine Finger lagen frei, waren notdürftig gesäubert, doch unter den Fingernägeln erkannte er noch immer den Dreck und auch das Blut, die Hautfetzen, als er vor lauter Schmerz seine Finger zu tief in seine eigenen Handballen gebohrt hatte. Er seufzte sehr leise, niemand würde ihn vermissen... Er war ein schlechter Sohn, ein schlechter Bruder und ein schlechter Freund, sicherlich selbst ein schlechter Liebhaber. Ein leises Knarzen tönte durch den Raum, als Joey sich aufsetzte und seine Beine langsam aus dem Bett schwang. Er musste einen Weg finden. Seine Stimme hatte doch Recht! Er musste sterben... Er stützte sich auf die Bettkante und hievte sich aus dem Bett, kam sogar ein paar Schritte weit, bevor er schon zusammen klappte und mit lautem Radau auf den Boden fiel. Sofort riss die Tür auf und ein lautes "Joey!", war zu hören. Zwei Arme legten sich um seinen Körper und er schrie wieder laut. "Ich bin es nur. Sei doch mal ruhig!" Die Stimme klang sowohl besorgt als auch genervt und gehörte eindeutig zu einem Seto Kaiba mit schlechter Laune. Schlechte Laune...
Ein wütender Schrei war durch das ganze Haus zu hören. Sofort zuckte Joey zusammen und machte sich so klein wie er nur konnte. Die Tür flog auf, knallte gegen die Wand und wurde nur einen Moment später mit voller Wucht wieder ins Schloss geworfen. "Ich bring dich um!" "W-was?" Joey fing stark an zu zittern, bekam große Angst. "Deine verfluchen Leute suchen nach dir du Bastard! Aber du gehörst jetzt mir und ich gebe dich niemals wieder her!" Der Mann kam zum Bett, legte eine seiner behandschuhten Hände an seinen Hals und drückte zu. Ein leises Röcheln war die Folge und er fing an zu zappeln. "Verdammter Wixxer! Ich ficke dich bis zur Besinnungslosigkeit!" Und kaum hatte der Mann ausgesprochen, drang er auch schon voller Wut und mit Gewalt in ihn ein, brachte ihn wieder zum schreien und zum weinen, während er wieder einmal versuche ihn von sich weg zu treten...
"Wheeler hör auf mich zu treten!" Langsam wich der glasige Ausdruck in Joeys Augen einem klaren und er sah Kaiba aus großen Augen an, zog seine Beine schnell zurück und sehr nah an seinen Körper. "V-vergib mir! I-ich wollte nicht! B-bitte tu mir nichts!" Schützend legte er einen Arm um seinen Hals und wimmerte, wollte nicht schon wieder gewürgt werden. "Ich mache nichts. Tut mir leid, die Laune war nicht deine Schuld. Ich habe bloß etwas Stress auf der Arbeit... und irgendwie hat die Polizei Wind davon bekommen, dass du bei mir bist... Sie wollen dich sehen und mit dir reden..." "Reden? Ich kann nicht... Ich weiß nichts!" Wild schüttelte er den Kopf. "Ruh dich aus Joey. Sie kommen zu dir, ob du willst oder nicht. Tut mir leid. Das kann ich nicht verhindern... Schlaf gut Joey. Ruf einfach, wenn etwas ist." Lächelnd verließ der CEO den Raum und ließ Joey mit seinen Gedanken alleine.
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