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Yuri
Mein braungoldenes Haar fiel mir immer wieder ins Gesicht, es wirkte ungekämmt und ich hätte es mir in diesem Augenblick am liebsten vor lauter Frust abgeschnitten oder gar ausgerissen, doch auch das hätte weder mein Leben noch das sämtlicher Schüler gerettet. Es lag an mir einen Weg zu finden, einen Weg der uns lebendig hier raus bringt, auf dem Schulklo gab es kaum bis garkein Empfang, so war ich gezwungen diese zu verlassen. Die Tür öffnete ich langsam und mit einer quälenden Angst, ich ließ zwei Blicke nach rechts und links vergeben und erst dann trat ich aus dem Türrahmen mit dem Handy in der Hand. Mir war zu dem Zeitpunkt nicht bewusst ob die anderen Klassen bereits alarmiert waren oder nicht, ob sie überhaupt die Schüsse gehört hatten? Eigentlich müsste das der Fall sein und dennoch sehe und höre ich Niemanden herum rennen oder in geordneten Reihen die Schule verlassen. Es wunderte mich, was hatte die Person mit der Waffe wohl getan?
Die Atmosphäre stimmte mich nachdenklich, nachdenklicher als ich zuvor schon war. Mein Weg führte mich gleich zum Ende der großen Schulhalle, vorbei an den Spinden und Chemieräumen. Vorbei an all dem was sich Schule nannte, auch vorbei an sämtlichen Alarmen die ich aber nicht drücken konnte, deaktiviert.
Zu meiner Enttäuschung (und auch Vermutung) war die große Tür die zum Pausenhof führte abgeschlossen, schlagen würde mir bloß die Knochen brechen, es müsste sich also ein Schlüssel finden lassen oder zumindest ein Gegenstand zum einschlagen des Glases.
Erst einmal sollte ich nun aber die Polizei verständigen, nebenbei nahm ich noch all das auf, soll Amerika doch zumindest etwas von meinem Tod haben, meine Leiche könnten sie dann auch bitte dem Präsidenten vor die Tür legen.
911..diese drei Ziffern tippte ich zitternd ein und nach nur wenigen Sekunden empfing mich die helle Stimme einer älteren Frau, ich schätze sie auf 40,nicht dass das alt wäre, doch ich denke es ist verständlich was ich meine.
"Polizei Greenfield"
"Amoklauf, G-Greenfield Highschool" stammelte ich bloß, so undeutlich, dass nicht einmal die nette Frau meine Worte verstand, also wiederholte ich mich bis sie es endlich verstand, anscheinend waren sogar schon Teams auf den Weg zu uns.
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