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Let your children play

Die Haustüre fällt hinter mir ins Schloss und der Klang hallt noch wenige Sekunden in dem leeren Gang nach. Erst durch das Echo bemerke ich die Leere im Haus, die sich wie eine kalte Decke über die einst familiäre Einrichtung gelegt hat. Die Wände sind schäbig. Reste einer früheren Tapete hängen noch und Spinnenweben haben sich in jeder möglichen Ecke breit gemacht. Der dunkle Dielenboden quietscht unter meinen Schuhen und obwohl sich die Geräusche so vertraut anhören, fühlt sich das ganze Zuhause-Ankommen falsch an. Denn das Haus ist schon lange nicht mehr mein Zuhause. Wie von selbst schweift mein Blick zu der Treppe. Über ihr hingen normalerweise Fotos einer glücklichen Familie, die ich jetzt jedoch verzweifelt suche. Außer farblich helleren Stellen, an denen wohl einst Bilderrahmen hingen, weist nichts mehr auf die Fotos hin. Sie haben sich, wie jegliche Erinnerung an mich, aufgelöst.

Normalerweise würde ich jetzt meine Schuhe ausziehen. Meine Mom hat es gehasst, wenn ich mit meinen Straßenschuhen die Treppe hinaufgestiegen bin und den Dreck von Draußen im Gang verteilt hatte. Doch jetzt ist meine Mutter nicht länger hier und der Dreck hat sich längst im Haus eingenistet. Meine Hand legt sich vorsichtig auf das Geländer. Ich schaue die Treppe hinauf und erwarte im ersten Moment meinen Bruder auf der letzten Stufe stehen zu sehen. Früher hatten wir regelrechte Kämpfe darum, wer zuerst in seinem Zimmer ist. Clay hatte oft gewonnen. Doch manchmal hatte er am Ende der Treppe auf mich gewartet, damit ich an ihm vorbei stürmen und gewinnen kann.
Ich spüre, wie mir ein unangenehmes Brennen zu Kopfe steigt und blinzelnd möchte ich die Gedanken an meinen Bruder vergessen. Ich möchte die Treppe hochlaufen, halte jedoch noch bei der ersten Stufe an. Irgendetwas fühlt sich falsch an. Ich schaue an mir herunter und mein Blick fällt automatisch auf meine Schuhe. Meine Mom hätte es gehasst.
Meine Mom hasst es.
Langsam trete ich von der Treppe zurück und schlüpfe aus meinen matschverklebten und regennassen Schuhen. Erst in diesem Moment bemerke ich in der Dunkelheit die Dreckspuren auf dem Dielenboden, die meine Schuhe bereits auf dem dunklen Holz hinterlassen haben.

Ich lasse meine Schuhe unachtsam vor der Haustüre stehen und steige mit langsamen Schritten die Treppe hoch.
Oben angekommen versuche ich zwanghaft den Blick von dem Zimmer meiner Eltern fernzuhalten, dasselbe bei der geschlossenen Türe zu Clays alten Zimmer. Die Dunkelheit hat sich auch hier ein Zuhause gemacht und mit gesenktem Blick steuere ich mein eigenes Zimmer an. Es fühlt sich vertraut an. Die dunklen Silhouetten und Schatten wirken durch die unendlichen Nächte in diesem Zimmer vertraut und obwohl die Nacht alles in eine dämmrige Dunkelheit getaucht hat, kann ich selbst ohne die Deckenlampe die kleinen Veränderungen in meinem Zimmer bemerken. In diesem Moment scheint am Himmel eine Wolke weiterzuziehen. Mein Raum wird etwas heller als das Licht des Mondes ungehindert durch das Zimmerfenster fällt.

Seufzend schlüpfe ich aus meinem dreckverschmierten Shirt, dass wie eine zweite Haut an mir klebt. Der Stoff ist bereits steif und der getrocknete Dreck bröselt ab, sobald ich mein T-Shirt über den Kopf ziehe. Er fällt auf meine Socken und knirscht verräterisch unter meinen Füßen. Als nächstes folgt meine Hose. Die engen Hosenbeine kleben durch den Regen noch immer feucht an meiner Haut und ich spüre noch immer die Kälte der Nacht auf ihr liegen.
Mit etwas Mühe schaffe ich es endlich das rechte Hosenbein über meinen Fuß zu ziehen und während ich versuche hüpfend das Gleichgewicht zu behalten, ziehe ich auch das linke Hosenbein von meiner Haut. Sofort bildet sich eine Gänsehaut auf meinen Beinen und ich kann spüren, wie gut es meinem Körper tut, die feuchten Klamotten endlich abstreifen zu können. Ich lasse auch meine Hose unachtsam auf den Boden fallen und lege mein Kopf in den Nacken. Meine Augen schließen sich und tief atme ich durch.

Der Tag heute war verrückt.
Ich hatte mich den Ghostrider in den Weg gestellt, um meine Freunde zu retten.
Sie hatten Gwen und die Hälfte des Lacrosse Teams ausgelöscht. Doch an Scott und Stiles hatten sie keine Hand gelegt. Genauso, wie sie mich beachtet hatte. Clay wäre in diesem Moment stolz auf mich gewesen.
Clay.
Ich spüre ein leichtes Prickeln, das sich von meiner Nase, über meine Wange bis zu meinen Augen zieht. Obwohl ich meine Augenlieder noch immer geschlossen halte, spüre ich den wässrigen Schimmer, der sich bei dem Gedanken an meinen Bruder ankündigt. Er hätte mich verspottet, gesagt, ich wäre dumm, weil ich mein Leben so unbedacht riskiere. Doch ich hätte gewusst, dass er so stolz auf mich gewesen wäre.
In diesem Moment fällt mir erneut die Nummer ein.
Die Telefonnummer meines alten Zuhauses. Eine Nummer, die mir den Beweis liefern könnte, dass Clay am Leben sein könnte.

Meine Finger zittern.
Hektisch hebe ich meine Hose hoch und suche mit wackeligen Fingern nach dem kleinen Zettel, den ich erst heute morgen eingesteckt hatte. Als ich ihn finde, atme ich erleichtert aus. Ich falte ihn vorsichtig auf, bevor ich versuche in der dämmrigen Dunkelheit die Ziffern zu erkennen. Dann ziehe ich mein Handy hervor. Es ist kurz vor 22:00 Uhr. Eine schlechte Zeit um bei vermeintlichen Fremden anzurufen. Doch in diesem Moment interessiert mich das herzlich wenig. Ich öffne mein Ziffernblock und tippe mit zittrigen Fingern die Nummer meines alten Zuhauses ein.
Sie strahlen mir auf dem grellen Bildschirm entgegen und zögernd schwebt mein Finger über den Wählen Button. Was wäre wenn keiner rangeht. Wenn weder meine Eltern, noch mein Bruder den Anruf annehmen. Wenn jetzt gleich die Stimme eines Fremden ertönt. Im selben Moment taucht ein weitaus angsterfüllender Gedanke in meinem Kopf auf. Was wenn meine Familie rangeht? Was wenn ich jetzt gleich die Stimme von meinem totgeglaubten Bruder höre?

Ich spüre mein Herz rasend schnell gegen meinen Brustkorb prallen. Ich kann nahezu hören wie mein Blut durch meine Ohren rauscht und schon das grelle Licht meines Handydisplay reicht aus, damit ich das nervöse Zittern meiner Muskeln sehen kann. Ich atme tief durch und treffe dann die Entscheidung, dass es einen Versuch wert ist. Dass ich es wissen muss.
Also lasse ich meinen Finger auf den Button sinken und das Bild auf dem Display ändert sich. Mein Handy wählt und ich höre den leisen Warteton, der andeutet, dass noch niemand den Anruf angenommen hat.
Einmal.
Zweimal.
Ich spüre wie sich ein unangenehmer Druck auf meine Brust legt. Vor Aufregung habe ich vergessen durchzuatmen und als ich tief Luft hole, schlägt der wartende Signalton ein weiteres Mal an.
Dreimal.
Viermal.
Ich nehme das Handy von meinem Ohr und möchte das Symbol des roten Hörers drücken, um das Gespräch noch vor der Annahme zu beenden. Ich sollte es morgen nochmal versuchen. Oder einfach nie.
Würde es denn überhaupt etwas ändern, wenn ich jetzt erfahren würde, dass Clay noch lebt? Würde nicht sowieso alles zum alten zurückkehren, sobald sich Scott und Stiles wieder an mich erinnern?
Würde Clay dann nicht ein weiteres Mal sterben?

„Carmen Illick."
Mein Herzschlag setzt aus. Ich vergesse zu atmen und mein Kiefer öffnet sich von ganz alleine. Noch während die sanfte Stimme meiner Mutter durch mein Zimmer halt, wandert meine Hand mit dem Handy langsam zu meinem Ohr. „Mom?" Meine Stimme zittert. Unsicher hole ich Luft und versuche das aufsteigende brennen in meinen Augen zu ignorieren. Ich höre die ruhige Atmung meiner Mutter und bin kurz davor loszuheulen.
Sie ist es.
Sie ist es wirklich.
„Hallo?"
Erst durch ihr verwundertes Nachfragen werde ich plötzlich zurück in die Realität geschleudert. Ich blinzele die brennenden Tränen weg und versuche meine Gedanken zu sammeln. Ich hatte mir vor dem Anruf keine Gedanken darüber gemacht, was ich sagen würde. Jetzt habe ich keine Zeit mehr dafür und das Prickeln in meinem Gesicht, macht es mir nicht unbedingt einfacher.

„Äh...," meine Mutter war Sekretärin an der Beacon Hill High School. Sie kennt sich mit lügenden Kindern aus und doch hatte sie Clay nie durchschaut. Er konnte sie anlügen. Mit Leichtigkeit und mehr als einmal hatte ich mich gefragt, ob er tatsächlich ein so guter Lügner war oder Mom einfach nur dem Charme ihres eigenen Sohnes verfallen war.
Bei mir hingegen durchschaute sie fast jede Lüge.
„Mein Name ist Charlotte I," Ich stoppe mich selbst indem ich mir nervös auf die Lippe beiße, „Ille. Ich würde gerne mit ihrem," erneut zögere ich. Ich bin mir noch immer nicht sicher, ob nach meinem Bruder fragen soll und das nervöse Kribbeln in meinen Fingerspitzen lässt mich eine weitere Sekunde zögern. „Mit Ihrem Sohn reden. Ist er zufällig zuhause?"

„Clay?"
Die Stimme meiner Mutter klingt fraglich und erneut öffnet sich mein Mund von ganz alleine. Unfähig auf ihre Frage zu antworten schweige ich überwältigt in das Telefon, in dem ich in diesem Moment bereits meine Mom den Namen meines, toten, Bruders rufen höre. Ich versuche Luft zu holen. Doch eine kalte Kette hat sich um meinen Brustkorb gelegt und mein Herz scheint so schnell gegen meine Rippen zu schlagen, dass sie drohen unter der Wucht zu brechen. Erneut vergesse ich Luft zu holen und meine Finger zittern in diet Zwischenzeit so stark, dass es sich als schwierig herausstellt, das Handy dicht am Ohr zu behalten.

„Er müsste gleich da sein," die Stimme meiner Mutter taucht plötzlich erneut nah an meinem Ohr auf, als hätte sie sich das Telefon nach dem Rufen erneut an den Mund gehalten. „Und woher nochmal kennen Sie meinen Sohn?" In ihrer Stimme schwingt ein fraglicher Unterton mit. Ein fragender Unterton, jedoch nicht misstrauisch. Stattdessen ist sie weiterhin freundlich und ich gebe mir Mühe ihre Frage zu beantworten. Doch noch immer ist mein Kopf voll mit Gedanken an Clay und selbst als wartende Stille die Leitung fühlt, kann ich meinen Mund nicht öffnen, um auf ihre Frage zu antworten.
Und dann ist sie plötzlich weg.
Ich höre es, weil ihre ruhige Atmung plötzlich leiser wird und dann ganz verschwindet. Ich höre das beständige Rauschen der Telefonleitung. Leises Rascheln mischt sich unter das monotone Geräusch, bevor sich zwei leise Stimmen unterhalten. Das Telefon scheint herumgereicht zu werden und voller Spannung presse ich mir mein Handy noch fester gegen das Ohr.
Ich halte die Luft an.
Verkrampfe mich.
Lausche in den Hörer und falle fast in mir zusammen, als ich zum ersten Mal nach fast einem Jahr die Stimme meines totgeglaubten Bruders höre. 

„Clay Illick.
  Hallo?"

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Hoffe euch gefällt das Kapitel. Würde mich über ein paar Kommentare oder Vermutungen freuen. Was denkt ihr wird mit Clay passieren und wie wird Charlotte im weiteren Verlauf mit der „Wiederauferstehung" ihres Bruders umgehen? Wird sie es jemanden erzählen? Ich bin bereit für eure wildesten Spekulationen

Lg CoolerBenutzername
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